Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Für alle, die geene Ehemschen sinn, mal ein Luftbild für die Lage innerhalb der Stadt Chemnitz:
    http://www.bing.com/maps/defau…&scene=10834020&encType=1


    Aus dem alten Exposé der Stadt, mittlerweile offline, aber noch im google-cache:
    http://209.85.229.132/search?q…&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de


    Grundstück:
    Limbacher Straße 164
    09116 Chemnitz
    Flurstück 46/1
    Gemarkung Altendorf


    Eigentümer: Stadt Chemnitz

    Lage:
    Ausfallstraße Richtung West - ca. 3 km Anbindung an die Leipziger Straße und damit Zufahrt zur Autobahn A 4 und A 72; die Grundstückseinfahrt befindet sich an der Straße "Am Stadtgut".


    Nachbarschaftsbebauung:
    Richtung West: Gewerbe und lockere Wohnbebauung
    Richtung Nord: Grundstück wird durch den Pleißenbach begrenzt, anschließend Bahngelände
    Richtung Ost/Süd: geschlossene Wohnbebauung

    Liegenschaft:
    Nach denkmalpflegerischen Belangen sanierungsbedürftiges Gebäude (Baujahr ca.1875); ehemaliges Ballhaus "Marmorpalast", welches ab Mitte der 60er Jahre als Probenhaus und Fundus für die Städtischen Theater und als Gaststätte "Slavia" genutzt wurde.


    Größe:
    Fläche des Flurstückes: 7.797 m²
    bebaute Fläche: ca. 2.833 m²
    Nutzfläche: ca. 4.260 m²

    Nutzung/Baurecht:
    Flächennutzungsplan - gemischte Baufläche - Kulturdenkmal
    Gemäß § 6 BauNVO sind u.a zulässig:
    Geschäfts- und Bürogebäude, Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale gesundheitliche und sportliche Zwecke

    Wert:
    Veräußerung zum Verkehrswert

    Hinweis:
    Die Verkaufsangebote ergehen ohne Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Bei dieser Anzeige handelt es sich um eine Aufforderung zur Abgabe von Angeboten und eines Investitionskonzeptes. Die Stadt Chemnitz ist verpflichtet die Liegenschaft mindestens zum Verkehrswert zu veräußern. Der Eigentümer ist nicht verpflichtet, dem höchsten oder irgendeinem Gebot den Zuschlag zu erteilen.



    Laut Sachsen-Fernsehen soll die Auktion in Dresden stattfinden. Ich tippe mal auf die Winterauktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG am 24. November 2009 in Dresden. Der Katalog kommt erst Ende Oktober raus, dann wissen wir hoffentlich etwas mehr: http://www.immobilienauktionen-sachsen.de/

  • Die Stadt Chemnitz ist verpflichtet die Liegenschaft mindestens zum Verkehrswert zu veräußern.


    Nach meiner Interpretation des Beitrags des Sachsen-Fernsehens liegt der Verkehrswert bei 43.000 Euro. Die Verpflichtung scheint also entfallen zu sein. Mit 15.000 Euro ist der Abstand zum Verkehrswert allerdings recht gering, womit es fraglich bleibt, ob die Versteigerung gelingt.

  • Der überarbeitete Stand des Stadtentwicklungskonzeptes kann auf der Homepage der Stadt heruntergeladen werden, unter anderem mit ausführlichem Report zur öffentlichen Beteiligung und den Schlußfolgerungen daraus. Ich suche noch jemanden, der mir freiwillig die immense Arbeit einer ausführlichen Bewertung der Änderungen abnimmt :).

  • Noch ein Beispiel für den Abriss von Plattenbauten, lguenth, der vielleicht ja auch den Wohnungsmarkt beleben könnte: der 15-Geschosser Zschopauer/Lutherstraße wird nun abgerissen. Beginn der Arbeiten noch im Herbst, zunächst die "Innereien", dann das Abtragen des Gebäudes, meldete die FP gestern. Vielleicht wurde es hier ja schon angesprochen, aber man kann ja auch solche Meldungen noch einmal einbringen, um zu zeigen, dass nicht nur Nachteiliges geschieht. ;)


    Edith meint, dass besagtes Hochhaus hier wirklich schon Thema war (Seite 22). Na, wie gesagt, ist doch ne gute Nachricht, die kann man auch noch mal erwähnen.


    Und noch mal zum Vergleich mit Leipzig. Ich bleibe dabei: man kann beide Städte nicht miteinander vergleichen, weil die EW-Entwicklung einfach zu unterschiedlich verlaufen ist und verläuft. Leipzig hatte zunächst vglw. geringe Bevölkerungsverluste, die mittlerweile wieder weitestgehend ausgeglichen sind, Chemnitz hatte anfangs starke, inzwischen (immer noch) geringe Bevölkerungsverluste, in der Summe fehlt ein gutes Viertel der ehemals >300.000 EW. Das MUSS ganz andere Dimensionen an Leerstand, das MUSS eine ganz andere Situation am Wohnungsmarkt nach sich ziehen. Urbanität und Wirtschaftslage hin oder her. Chemnitz lebt auch seit Jahren mit Ruinen, muss damit leben. Wenn sich aber der Trend der EW-Entwicklung nicht umkehrt, wird es das auch weiter müssen, bis diese Ruinen zusammenfallen. 20,6% Leerstand werden nicht durch einen erhöhten Zuzug ausgeglichen. Experimentelles Karree, Wiederbelebung des Brühl, Erhaltung der für den Abriss vorgesehenen Gründerzeitbauten in ungünstigen Lagen - alles gutgemeinte Anliegen, alles aber nur ein marginales Puzzlestück in der notwendigen Gesamtlösung. Ja, na klar ist es wichtig, bei allen zur Disposition stehenden Objekten kritisch zu prüfen, ob es Alternativen gibt, klar wäre es wünschenswert, wenn die Stadt langfristige Aspekte wie die Altersstrukturentwicklung im Heckert in heutigen Beschlüssen berücksichtigt. Aber so wie sich die Stadt bewegen muss, muss eben auch die Gegenseite von ihrem Dogma "Altbau erhalten um jeden Preis" runter. Es gibt meiner Meinung nach einfach Altbausubstanz, da ist ein Erhalt, eine Sanierung nicht gerechtfertigt, weil dort auch absehbar keine Nachfrage mehr generiert werden kann, weil es ausreichend Alternativen in der Stadt gibt.


    Untermieter

  • Selbst den Abriß an der Lutherstraße kann man kontrovers diskutieren. Das Gegenargument, das selbst im Stadtforum zu hören ist, lautet dann, das durch solche Abrisse der Markt für preiswerte Einraumwohnungen leergefegt wird. Das kommt dann auch als Argument für die Platte am Schloßteich.
    Allerdings bin ich der Meinung, daß diese Nachfrage, so sie denn wirklich existiert, nicht unbedingt durch ein häßliches Arbeiterschließfach mit 195 Wohnungen befriedigt werden sollte. Hier bringt der Abriß auf jeden Fall eine bessere Verteilung der Bewohner übers Stadtgebiet. Wenn Einraumwohnungen tatsächlich so knapp sein sollten, was ich wirklich nicht beurteilen kann, müßte sich diese Nachfrage bei solchen Leerständen wie in Chemnitz fast automatisch ein Angebot schaffen...


    Vom Dogma "Altbau erhalten um fast jeden Preis" werde ich mich aber nicht verabschieden. Lieber bin ich bereit, Jahre oder Jahrzehnte mit leerstehenden Altbauten zu leben. Niemand fordert eine Sanierung am Markt vorbei, aber jeder Abriß in der Gründerzeitsubstanz hinterläßt eine nicht wiedergutzumachende Wunde im Stadtorganismus. Ich kann nur auf das positive Pendlersaldo als Zuzugspotential, auf zehntausende Bewohner in unaufhaltsam schrumpfenden Plattenbauvierteln, auf das vielfach propagierte Schrumpfen der Stadt von außen nach innen verweisen. Übrigens hat Chemnitz mit seiner aktuellen Bevölkerungsentwicklung schon einige negative Prognosen Lügen gestraft. Interessant ist auch das kleine Rechenexempel, daß die Anzahl der leerstehenden Wohnungen in der Stadt in etwa so groß wie die Anzahl der Wohnungen in den Plattenbaugebieten ist.
    Um mal etwas konkreter zu werden: Die Frankenberger Straße dürfte einer der Fälle sein, wo man von perspektivloser Gebäudesubstanz sprechen könnte. Komischerweise ist aber der Stadtteil Hilbersdorf mit erheblichen Bevölkerungszuwächsen gesegnet. Ich bin mir sicher, daß eine Änderung der Straßenbreite von 4 auf 2 Spuren, die Neuanlegung von Parkplätzen und das Pflanzen von Bäumen im Verbund mit einer Verkehrsreduzierung durch den Südring diese Straße aus dem Dornröschenschlaf holen könnte. Wenn man immer nur den Bevölkerungsrückgang beklagt, anstatt endlich etwas dagegen zu tun, wird man nie die Trendwende schaffen...

  • Nach einem längerem Urlaub kann ich leider erst verspätet meine Meinung kundtun. Ich fange einfach an:


    Die brandheißen News von cherubino sind für mich die beste Nachricht des Jahres für Chemnitz. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass diese Strasse noch zu retten ist, da der Zustand absolut desaströs ist. Ich wünsche dem Bauträger aber auf jeden Fall viel Glück, dass sein Engagement belohnt wird. Ich bin da absolut der gleichen Meinung wie cherubino, dass die Stadt jetzt am Zug ist und die gegenüberliegenden Baracken abreißen muß. Die Bebauung mit Stadtvillen sehe ich an diesem Standort eher skeptisch, da potentielle Käufer sich wohl eher für einen anderen Standort entscheiden.
    Aber hauptsache die Baracken sind weg.


    Den Abriß an der Lutherstraße kann ich nur befürworten, da der Block direkt an einer Bundesstraße liegt und somit auch nach einer Sanierung noch schwer vermietbar bleibt.


    Das dass Hochhaus am Schloßteich saniert wird, finde ich sehr gut. Meiner Meinung nach gehört das Haus einfach zum Stadtbild von Chemnitz. Wenn es ordentlich (nicht billig, wie sonst üblich bei der GGG) saniert wird, dürfte es nicht schwer werden Mieter zu finden.
    Ich fände es bedeutend schlimmer, wenn die GGG das Haus abgerissen hätte und dort eine ungepflegte Wiese mit Maschendrahtzaun wäre.


    In der heutigen Presse wird auch wieder über das Thema Stadtumbau geschrieben. Da fordern Politiker aller Parteien den Erhalt des Heckert-Gebietes (war ja klar, braucht man auch nicht mehr drüber zu diskutieren). Was mich verwundert hat, war der erneute Vorstoß der FDP (Dieter Füsslein) einen Fonds zum Erhalt historischer Bausubstanz in der Innenstadt zu gründen. Das hatte ich eigentlich für puren Wahlkampf gehalten.
    Mal sehen, wie das in der Praxis aussehen kann. Da wird auf der einen Seite das Heckert erhalten und auf der anderen Seite die Innenstadt gestärkt. Das würde demnach ja bedeuten, dass sich die Abrisse auf die verbliebenen Stadtteile begrenzen würden. Naja.


    Heute war auch zu lesen, dass es wieder Interessenten für die alte Hartmannhalle gibt. Man kann nur hoffen.


    In der FP wurde auch über das alte Krankenhaus an der Scheffelstraße geschrieben. Nach Aussage eines Vetreters der Firma TAB könnte es da demnächst losgehen. Gibt es da etwas genaueres?

  • Die Kandidaten der Nationalen Front bejubeln also mal wieder geschlossen den positiven Beitrag des VEB Wohnbaukombinats zum Entstehen der sozialistischen Stadt. Wenn ich mir die Meldung so durchlese und Blödsinn wie "Bestandsschutz fürs Heckert" und "Aufwertung Heckert" lese, verwundert mich nur, daß noch niemand weitere, mit Platten vom Typ WBS 70 bestückte Neubaugebiete fordert. Tut mir leid wenn ich hier unsachlich werde, aber die Chemnitzer Politik versucht geschlossen auf einem toten Pferd in Richtung Zukunft zu reiten. Wer halbwegs klar sieht, kann hier nur verärgert reagieren...


    Zur Hartmannhalle bietet das Sachsen-Fernsehen einen Video-Beitrag. Wenn sich chemnitzer beim Plattenbau am Schloßteich frecherweise eine abweichende Meinung erlaubt, dann traue ich mir das bei der Hartmannhalle: Ein Abriß wäre architektonisch bestimmt kein Verlust. Punkt.


    Von einer Firma TAB höre ich zum ersten Mal, auch google hilft mir nicht weiter? Was soll denn da losgehen? Das würde ich bis auf weiteres in der Rubrik "Heiße Luft" einsortieren.

  • Die Firma TAB (Transparenz am Bau GmbH) mit Sitz in Augsburg ist die Auffangesellschaft der ehemaligen Wahl+Partner Projekte. Die TAB GmbH stellt aktuell im Auftrag der Eigentümergemeinschaften, 3 ehemalige Projekte der insolventen Wahl+Partner GmbH in Chemnitz fertig.

  • cherubino schrieb

    Mh. Hier mal ein Bild zum Nachdenken.


    Architektonisch gebe ich Dir sicherlich recht. Ist keine Schönheit. Da wir aber in einer Großstadt wohnen, gehört so etwas einfach dazu. Wäre das Haus da nicht, könnte das Foto auch vom Pfarrhübel stammen. Auch der Abriss von Neubauten in der Innenstadt ist für mich Deurbanisierung.


    Die Firma TAB (Transparenz am Bau GmbH) mit Sitz in Augsburg ist die Auffangesellschaft der ehemaligen Wahl+Partner Projekte. Die TAB GmbH stellt aktuell im Auftrag der Eigentümergemeinschaften, 3 ehemalige Projekte der insolventen Wahl+Partner GmbH in Chemnitz fertig.


    Das läßt ja auf eine hohe Qualität der Sanierungen hoffen. Darf man erfahren, um welche drei Projekte es sich handelt?


    lguenth1 schrieb zum Thema Hartmannhalle

    Ein Abriß wäre architektonisch bestimmt kein Verlust.


    Das hatte ich auch erst gedacht, bis ich Bilder aus dem Inneren gesehen habe. Wenn die Bilder wirklich aus der Halle waren, strotzt diese nur so von alten Säulen. Industriearchitektur pur.



    Auf der Hofer Strasse wird das letzte unsanierte Haus auf Vordermann gebracht. Siehe: http://www.wohnmixx.de/hoferstrasse33/diewohnungen/index.php

  • Das Vorderhaus des seit fünf Jahren leer stehenden Gebäudes soll saniert werden, das in den 1950er Jahren errichtete Hinterhaus wird abgerissen. Die konkreten Umbau- und Abrisspläne seien zwar noch in Arbeit. "Doch im Vorderhaus könnten Büros und eventuell Wohnungen saniert und vermietet werden", erklärte Kellnberger am Montag. "Der hintere Anbau soll abgerissen werden, dort planen wir Parkplätze."


    Mir war bisher gar nicht bewußt, daß es sich beim Hinterhaus um einen Anbau handelt. Selbst auf dem Luftbild bin ich mir nicht ganz sicher, was genau unter dem "Hinterhaus" zu verstehen ist. Ich würde vermuten, daß nur der Gebäudeteil mit dem Satteldach bleibt, was nicht unbedingt ein großer Verlust wäre und vielleicht auch eine Art Initialzündung für die Bebauung vom Bundesbankgebäude bis zum Schocken (Baufeld F4) sein könnte.

  • Ich träum jetzt mal:
    Das Karree bis zum Schockens wird geschlossen, mit kleinteiliger Architektur. Das Schockens erhält als Museum eine ansehnliche Rückseite und einen "Hintereingang" und im Innenhof des Karrees entsteht ein interessantes "Vorprogramm zum Museum" mit Freilichtaustellung (Steinerner Wald??), Gastronomie und Ausruhplätzen und unterdrunter eine Tiefgarage.
    Schön wärs doch oder?
    Nur die Fassade des Schockens wäre dann nicht mehr im Focus des Hauses...

  • Halte ich für keine so gute Vision. Weil du mit einer Konzentration auf die Hofseite des Schockens den ohnehin schon nach außen stark abweisenden Charakter der Innenstadt betonen würdest, weil dann zwangsläufig für die Gestaltung der Außenseite des Baufeldes F4 weniger Mühe/Geld/Aufwand betrieben würde. In Summe mit dem breiten Innenstadtstraßenring wäre das die endgültige Abtrennung der City vom Rest der Stadt.
    Wichtig scheint mir die Wiederherstellung des Johannisplatz an sich als attraktiver, bunt gemischt genutzter, stark frequentierter Stadtplatz. Dazu müssten die Baulücken auf beiden Seiten des Platzes anspruchsvoll geschlossen werden, in einem zweiten Schritt kann man dann an die verbleibende Lücke bis zum Schocken gehen.


    Untermieter

  • Mit der "Abtrennung der City vom Rest der Stadt" sprichst Du das Kernproblem an. In der eigentlichen Innenstadt tut sich derzeit erstaunlich viel: B3, Verlegung von Behörden ins Rawema-Haus, Archäologiemuseum, Bundesbank, Jugendherberge am Getreidemarkt, in Stadthalle und Rathaus werden Millionensummen gepumpt. Auch ins Chemnitz-Plaza zieht nach der Woolworth-Pleite wieder Leben ein, wenn auch nicht gerade im Haute-Couture-Bereich. Durch die mehrspurigen Straßen rund um die Innenstadt (Bahnhofstr., Brückenstr., Theaterstr.) inklusive Straßenbahngleise sehe ich allerdings auch langfristig kaum Chancen auf ein Übergreifen dieser Entwicklung auf weitere Bereiche. Eine Wüstenei wie der Johannisplatz wird sich kaum in einen attraktiven Stadtplatz verwandeln lassen. Hier wäre einzig die bereits geplante Fortsetzung der Dresdner Straße zur Augustusburger Straße mit anschließendem Rückbau des innerstädtischen Straßennetzes eine Möglichkeit, nach letztem Stand ist damit in den nächsten fünf Jahren aber wohl nicht zu rechnen. Momentan sollte deshalb wirklich alle Aufmerksamkeit der weiteren Verdichtung der Kern-Innenstadt gelten, hier gibt es noch genug freie Baufelder und Entwicklungsmöglichkeiten.

  • Immobilientest der „Welt am Sonntag"

    Altersvorsorge
    Wo es sich lohnt, Immobilien zu kaufen
    Mittwoch, 21. Oktober 2009 19:13 - Von Stefanie Creutz
    http://www.morgenpost.de/wirts…Immobilien-zu-kaufen.html


    Ausführlicher geht es um die sechs Ballungsräume Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main und Stuttgart. Aufgrund eines Vergleichs der wichtigsten soziodemografischen Indikatoren der 50 größten Städte durch das Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle für die „Welt am Sonntag“ wird Leipzig wird zumindest als einer von mehreren B-Standorten eingestuft, die aufgrund positiver Bevölkerungs- und Wirtschaftsperspektiven Preisanstiege verbuchen - zusammen mit Wiesbaden, Mainz, Münster, Dresden oder Potsdam.


    Chemnitz werden auch einige Sätze gewidmet, weil bei einem Vergleich der Kaufkraft in den 50 größten deutschen Städten zwischen 2003 und 2009 nach München, Erfurt und Dresden nicht die Bankenmetropole Frankfurt am Main am besten abgeschnitten, sondern das sächsische Aschenputtel. "Die 244000-Einwohner-Stadt gilt mit wenig gut erhaltener Altbausubstanz trotz idyllischer Erzgebirgslandschaft in der Umgebung nicht gerade als städtebauliche Perle." Das ist nicht falsch, aber auch nicht ganz richtig, wenn man mal auf den Kaßberg und die Reste des Sonnenberges kuckt.


    "Und dennoch scheint sich im Hinblick auf die Wirtschaftskraft in der drittgrößten Stadt Sachsens einiges zu bewegen. Als Zeichen für die positive Entwicklung werden ein wirtschaftsfreundliches Klima und die geringe Arbeitslosigkeit gewertet – aber auch ein Indikator, den Immobilienkäufer selten im Blick haben: ein Rückgang der Straftaten.


    Nach Chemnitz kommen Erfurt, Dresden und auch Magdeburg und Halle auf eine ebenfalls erfreuliche Kaufkraftdynamik zwischen 2003 und 2009. In absoluten Zahlen sind die Städte noch weit von den Top-Metropolen im Westen entfernt, dafür aber in etwa auf gleichem Niveau mit Berlin. Die Kaufkraft in der Bundeshauptstadt liegt mit 16977 Euro pro Einwohner im Jahr ähnlich hoch wie in Erfurt (16847 Euro), Chemnitz (16814 Euro) und Magdeburg (16169 Euro). ...


    Die neuen Länder hingegen wuchsen im gleichen Zeitraum um 16,08 Prozent (Erfurt), 14,12 Prozent (Chemnitz), 14,06 Prozent (Magdeburg) und 13,76 Prozent (Dresden). Deutlich darüber und damit auf den Plätzen eins und zwei aller Städte glänzen Frankfurt mit 13,95 Prozent und nach wie vor München mit rund 14,5 Prozent Zuwachs zwischen 2005 und 2009 – das ergibt eine Untersuchung der GfK Geo Marketing. Die Auswahl der besten Investitionsziele für Immobilienkäufer ist also überschaubar."

  • Ob es sich lohnt, in Chemnitz Immobilien zu kaufen, wird man auch auf der Winter-Auktion der Sächsischen Grundsücksauktionen AG sehen. Deren Katalog liegt jetzt vor. Folgende Objekte in Chemnitz stehen zum Verkauf:


    Walter-Janka-Straße 31, 33 (Luftbild), Adelsberg, Mindestgebot 49.000 Euro


    Abrißreife Plattenbauten am Ende der Welt. Den Vorbescheid zur Umnutzung ehem. Gewerbeflächen zur Wohnnutzung kann man in der Pfeife rauchen. Für mich wäre einzig eine Nutzung als Gewerbefläche denkbar, da die Walter-Janka-Straße einen Anschluß an die in den nächsten Jahren vierspurig ausgebaute B174 bekommen soll, wie man auf der Systemskizze (Seiten 11 und 12) sehen kann. Aber auch da gibt es attraktivere Gewerbeflächen.


    Limbacher Str. 412 1/2 Miteigentumsanteil (Luftbild), Rabenstein, Mindestgebot 59.000 Euro


    Saniertes Gebäude mit hochwertigen Wohn- und Geschäftseinheiten, zudem wird sich auch hier in den nächsten Jahren durch die Vollendung der Anschlußstelle Rottluff in Richtung Rabenstein der Verkehrsanschluß verbessern. Das Objekt geht garantiert weg.


    Marmor-Palast, Limbacher Straße 164 (Luftbild), Mindestgebot 15.000 Euro, Verkehrswert 43.000 Euro


    Auf der vorigen Seite bereits besprochen, hoffentlich gibt es hier irgendwann nach der Versteigerung positive Nachrichten. Viel Zeit bleibt aufgrund des schlechten Zustandes nicht mehr.


    http://www.repage4.de/memberda…malfuss/Marmorpalastb.jpg


    Klaffenbacher Hauptstraße 33, Klaffenbach, Mindestgebot 18.000 Euro, Verkehrswert 48.000 Euro, Jahresmiete 8.511 Euro


    Teilweise vermietete ehemalige Strumpffabrik von 1906. Sanierungsbedürftig.



    Auch sonst sind ein paar interessante Objekte dabei, für mich etwa das ehemalige Asylbewerberheim in Methau. Die Vorankündigung für die Versteigerung eines Atombunkers mit eigenem Bahnanschluß wäre in den heutige Zeiten vielleicht überlegenswert...

  • Mhhm, der Bunker in Rothenstein bei Jena würde mich auch reizen. Allerdings brauche ich unter Tage nur maximal 10.000 m2, denn ich lebe allein. Wer teilt sich mit rein? :D


    Aber im Ernst, da sind wunderschöne Denkmale zu absurd niedrigen Preisen dabei, besonders im Erzgebirge und in Mittelsachsen - vor allem im Vergleich zu irgendwelchen Garagen, Grenztruppenunterkünften und Lehrlingswohnheimen. Gibt es da keine Selbstnutzer oder wissen einfach zu wenige Menschen mit Selbstausbau-Interessen von solchen Auktionen? Bei der DGA werden vor den Auktionen große Folien mit der Ankündigung des Auktionstermins und dem Auktionslimit ausgehängt. Ist das bei der kleinen Schwester auch so?


    Und zurück zu Chamtz: Dass beim Marmorpalast schon eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung vom 30.10.08 zum Abriss des Objektes vorliegt und damit auch offen "geworben" wird, läßt meine Hoffnung auf Rettung nicht gerade wachsen. Hoffentlich gelingt es doch noch, jemanden zu finden, der am Erhalt und der Sanierung des Marmorpalastes interessiert ist. Wäre das nicht ein größeres Thema für Stadtforum und andere öffentliche Podien? Viel Zeit bleibt ja leider nicht mehr.

  • Wenn man sich die Ergebnisse der bisherigen Auktionen anschaut, wurden die angebotenen Objekte nahezu restlos verkauft. Das Wissen um die unglaublichen Schnäppchen, die sich dort offensichtlich machen lassen, scheint also vorhanden zu sein. Ob auch vor Ort oder doch eher bei westdeutschen Anlegern, ist eine ganz andere Frage. Aber auch die Eigentümer scheinen zunehmend auf diese Möglichkeit zur Verwertung ihres ungenutzten Besitzes aufmerksam zu werden. Wenn sich die Stadt Chemnitz auf diesem Weg vom Marmor-Palast trennen kann, könnte ich mir vorstellen, daß auch andere Immobilien (etwa der GGG) bald in einem der Kataloge stehen.


    Wer sich günstig mit Wohnraum eindecken will und etwas clever ist, der kann sich darüberhinaus bei den Zwangsversteigerungen versorgen (für Chemnitz werte ich die entsprechenden Listen fortlaufend halbwegs systematisch aus). Dort werden unter anderem sanierte Eigentumswohnungen in Top-Lagen zu Verkehrswerten aufgerufen, an die man im Westen für vergleichbare Objekte gerne eine weitere Null hinzufügen dürfte. Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, dürfte der Großteil der Objekte dann für Preise weit unter dem ohnehin schon niedrigen Verkehrswert den Besitzer wechseln. Bei einem solchen Angebot muß man sich eigentlich wirklich kein unsaniertes Objekt mit mehrjährigem, kapitalintensiven Sanierungsbedarf aufhalsen. Wenn meine eigenen unseriösen Prognosen zum Geschehen am Wohnungsmarkt und zur wirtschaftlichen Entwicklung zutreffen, müßte man die vielen Gelegenheiten zumindest in den größeren Städten eigentlich nutzen und kaufen, kaufen, kaufen...