Umbau Bahnhof Ostkreuz (realisiert)

  • Die gezeigte Wand wäre zwar ideal geeignet für eine Berankung und der erste Eindruck wäre danach bestimmt auch wesentlich freundlicher, allerdings zieht sowas wie bereits angedeutet Folgekosten in Form von gärnterischer Pflege nach sich... und diese Kosten sind in den Budgets für die entsprechenden Projekte halt nicht vorgesehen.
    Es ist daher zwar schwer erträglich, aber man muss heutzutage halt mit dem pupertierenden Geschmiere von irgendwelchen Möchte-Gern-Gangs leben :(

  • Der ästhetische Gewinn durch Begrünung wäre meiner Meinung nach so hoch, dass selbst ohne laufende Pflege eine begrünte Mauer ansehnlicher wäre als im jetzigen Zustand. Lediglich ein Zuwachsen der darüber liegenden Schienen müsste verhindert werden. Allerdings werden diese sowieso regelmäßig von Bewuchs freigehalten.

  • ^ Die Bahn will/muss halt sparen. Und wenn sie die Wand verklinkern würde, gäbe es hier genauso Schmierereien. Halb so wild, hier an dieser Stelle am grauen Beton stört es mich nicht sonderlich - vielleicht kommen ja mit der Zeit noch qualitativ bessere Schmierereien hinzu, die evt. die Bezeichnung Graffiti verdienten.


    Bei so einem "Angebot" einer öden langen Betonwand kann man den "pupertierenden Möchte-Gern-Gangs" (oje) noch nicht einmal einen Vorwurf machen.

    Eine Berankung könnte hier m. E. durchaus eine gute Lösung sein.

  • [...] Bei so einem "Angebot" einer öden langen Betonwand kann man den "pupertierenden Möchte-Gern-Gangs" (oje) noch nicht einmal einen Vorwurf machen. [...]


    Diese Aussage geht für mich (ohne den Moralapostel spielen zu wollen) ein wenig in die falsche Richtung, denn das muss man sogar, wenn man, wie hier, über Vandalismus spricht, den ich in all seinen Ausprägungen beileibe nicht als Jugendstreich/Kavaliersdelikt bezeichnen würde.


    In der Sache selbst schließe ich mich Hobrecht an, denn eine aufwändige gärtnerische Pflege erscheint mir an etlichen anderen Stellen Berlins deutlich gebotener als an dieser simplen Betonwand.

    7 Mal editiert, zuletzt von Mosby87 ()

  • Die sterilen Betonwüsten bei neuen Bauwerken der Deutschen Bahn gehen doch Hand in Hand mit dem Verfall historischer Bahnhöfe im ganzen Land. Dieses Unternehmen wird von Technokraten geleitet, die keinerlei Verständnis für die attraktive Gestaltung der Lebensumwelt und ästhetische Fragen haben. Dies ist umso ernüchternder, da Bahnhöfe tagtäglich von unzähligen Menschen passiert werden.


    Da das Ostkreuz auch nicht irgendein Bahnhof ist, finde ich schon, dass man von der Bahn eine ambitioniertere Gestaltung an dieser Stelle erwarten darf, als immer nur den Einheitsbrei aus dem Betonbaukasten. Für kaum mehr Geld ließe sich hier wesentlich mehr rausholen.
    Vor einigen Monaten wurden übrigens auch helle einfarbigen Lärmschutzwände an den Ringbahngleisen auf östlicher Seite des Bahnhofs aufgestellt. Diese sind bereits völlig beschmiert und machen - auch ohne Grafitti - einfach nur einen deprimierenden Eindruck.

  • allerdings zieht sowas wie bereits angedeutet Folgekosten in Form von gärnterischer Pflege nach sich...


    Die Pflege eines jeden Bauwerks zieht immer Kosten nach sich. Dabei ist es vollkommen egal, ob diese nun für gärtnerische Arbeiten oder regelmäßige Bereinigung auflaufen. Wenn dafür natürlich grundsätzlich kein Budget vorhanden ist, muss man wohl von einer Fehlplanung ausgehen.

  • ... vielleicht kommen ja mit der Zeit noch qualitativ bessere Schmierereien hinzu, die evt. die Bezeichnung Graffiti verdienten.


    Da ist natürlich was dran. Zumal die von Beginn an nicht sehr einladend wirkende Mauer selbst durch weniger ansprechende Schmierereien kaum weiter beinträchtigt werden dürfte. Bei solchen Flächen braucht es schon fast ein bisschen Fantasie, um von Vandalismus zu sprechen.


    Totzdem - und offensichtlich sind sich an dem Punkt alle hier im Forum mal ausnahmsweise einig - wäre eine Begrünung die netteste Lösung gewesen.

  • zitat von Backstein: Die Bahn will/muss halt sparen. Und wenn sie die Wand verklinkern würde, gäbe es hier genauso Schmierereien.


    Die Bahn muss nicht Sparen, sie will!


    Auch hier muss man mal fragen..


    da werden Millionen in dreistelligen Bereich ausgegeben,
    mit Mühe und allem drum und dran gebaut und verwirklicht,,
    und der eigentliche letzte Schliff, der das alles im gesamten auch ausmacht wird einfach als Egal angesehen.


    Unbegreiflich!


    Was für ein tolles Image Vorzeigeobjekt.
    Und das wie hier schon beschrieben nicht nur am Ostkreuz.

  • Man sollte die hier zuletzt beklagte Betonstützwand und den Bahnhof Ostkreuz getrennt betrachten. Es wurde hier in diesem Strang schon oft diskutiert und ich bleibe bei der Meinung, dass die DB in Berlin bei Neubau und Sanierung von S- und Fernbahnhöfen noch vergleichsweise ambitioniert vorgeht. Mehr ginge immer, aber mit dem Hbf, dem Bf. Spandau, der neuen Süd- und Ostkreuz-Ringbahnhalle und zahlreichen anderen S-Bahnhöfen können wir uns nicht beklagen.


    Hier ging es zuletzt um eine Stützwand an einem Bahndamm, dazu in wenig prominenter Lage. Da ist eine zweckdienliche Bauweise ohne Verblendung zwar alles andere als schön, aber auch nicht dramatisch. Und auch, wenn manche es als Gutheißen einer Straftat ansehen, finde ich hier die Schmierereien keine Aufregung wert.


    Und die Lärmschutzwände, die in #165 genannt werden - ja was soll denn dann gemacht werden? Die sind heute nun mal aus Lärmschutzgründen vorgeschrieben. Natürlich sind diese grauen Wände nicht schön. Aber wie soll denn eine ästhetisch anspruchsvolle und dazu noch preisgünstige Gestaltung aussehen? Mit Blümchenmuster oder edler Holzverkleidung? So etwas gibt es ja bisweilen an Autobahnen, manchmal sieht es sogar passabel aus, manchmal nur albern. Dass die Dinger eigentlich immer beschmiert werden, kann man der Bahn nicht ankreiden.


    Mit ist es lieber, es werden Strecken ausgebaut und Bahnhöfe sinnvoll und möglichst ansehnlich saniert, als dass man vergoldete Stützwände baut, die dann auch nur versifft werden und zudem Mittel für andere Baumaßnahmen binden.


    Dass bei vielen Haltepunkten und kleineren Bahnhöfen außerhalb Berlins sehr lieblos, spartanisch und hässlich gebaut und modernisiert werden, finde ich auch sehr bedauerlich. In Berlin sind wir da aber aus meiner Sicht noch ziemlich gut daran.


    Selbst der hier im Forum von einigen kritisierte neue S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke ist z. B. auch nicht so spartanisch, wie manche es sehen. Mit seinen komplett überdachten verglasten Aufhängen zu beiden Seiten der Brücke wurde doch ein gewisser Aufwand betrieben und Komfort geschaffen. Natürlich kein Luxusbahnhof, aber auch keine Betonwüste.

  • 100 % Zustimmung zum Betrag von Backstein.Sowohl was seine Ansicht zu der Stützmauer als auch zum Bahnhof Julius Leber Brücke betrifft.Einigen scheinen die Maßstäbe abhanden gekommen zu sein.
    Die DB ist nicht daran Schuld,dass Sprayer ihre Bauten mit meist minderwertigen Taggs besprühen.

  • Man sollte die hier zuletzt beklagte Betonstützwand und den Bahnhof Ostkreuz getrennt betrachten.


    Warum? Der Rest der tragenden Konstruktion sieht doch genauso aus? Man darf vor allem nicht den Fehler machen und die aufgesetzte Ringbahnhalle zum Maßstab nehmen. Der eigentliche Bahnhof ist ein brutalistischer Betonklumpen - ohne jeden Farbanstrich mit endlosen grauen Sichtbetonflächen. Gerade im öffentlich zugänglichen Bereich.

  • ^ Was ist denn der "eigentliche Bahnhof"? Die Baustelle unter der Ringbahnbrücke? Erstaunlich, dass du etwas bewerten kannst, was noch gar nicht fertig ist bzw. gebaut wurde...

  • ^
    Was meinst du denn wäre an der Unterführung, den Treppen und Aufgängen 'nicht fertig'? Da wird niemand mehr auch nur einen Pinsel schwingen.

  • Unter der Ringbahnhalle ist noch gar nichts fertig. Da werden noch diverse Gleise verlegt, Bahnsteige aufgebaut und die finalen Treppen gebaut. Und nein, falls es am Ende an einigen Stellen Sichtbeton zu sehen gibt, ist das nicht gleichbedeutend damit, dass der derzeitige Zustand in irgendeiner Weise final ist.


    Das die Diskussion auslösende Foto entlang der Kynaststraße wurde übrigens, wenn ich das richtig sehe, südlich der Persiusstraße und damit 300 -400 Meter vom Bahnhof entfernt gemacht, Backstein hat also völlig recht, wenn er um eine getrennte Betrachtung der Thematiken bittet. Ich würde auch mal bezweifeln, dass eine Klinkerwand hier irgendwelche Anfängergraffitis verhindert hätte. Der einzige Unterschied m.M.n.: der Anblick einer Klinkerwand verschlechtert sich durch Graffiti tendenziell, während Sichtbetonwände hinterher meist besser aussehen. In diesem Zusammenhang habe ich noch nie verstanden, wie man sich über beschmierte Sichtbetonwände an Autobahnbrücken & Co. oder wie hier im Niemandsland echauffieren kann.

  • ^^ tel33: Warten wir doch mal die Fertigstellung vrsl. 2016 ab. Die neuen unteren Bahnsteige sind doch überwiegend noch gar nicht gebaut. Geschweige denn deren Dächer oder die zu rekonstruierende Fußgängerbrücke aus den 20ern. Was alles so an "Zierrat" kommt, wird man dann sehen.


    Vermutlich wird direkt unter der Ringbahnhalle auch Beton sichtbar bleiben. Ob man deshalb von einem "brutalistischen Betonklumpen" reden muss, ist Ansichtssache.

  • In diesem Zusammenhang habe ich noch nie verstanden, wie man sich über beschmierte Sichtbetonwände an Autobahnbrücken & Co. oder wie hier im Niemandsland echauffieren kann.


    Wenn es der Besitzer in Auftrag gegeben hat ist das auch kein Problem.


    Aber Vandalismus und illegales Treiben so gutzuheißen ist meiner Meinung nach auch falsch. Es kann nunmal nicht jeder machen wie er will.

  • ^ Herrjeh, hältst du nie "mal ganz kurz" in zweiter Reihe? Gehst du nie bei Rot über die Ampel, wenn weit und breit keiner kommt? Trägst du auch jeden Kassenbon zum Altpapier?


    Niemand heißt hier Vandalismus und illegales Treiben gut, aber es gibt auch so etwas wie Fingerspitzengefühl und Verhältnismäßigkeit. Und da sind ein paar banale Schmierereien an einer potthässlichen Betonwand nun mal weniger dramatisch als meinetwegen an der Fassade des Reichstag.

  • Nur mit dem Unterschied, daß in zweiter Reihe parken (mach ich nicht) und bei rot über die Ampel gehen keiner ewig die Ergebnisse bestaunen muss.


    Und das Argumente "weniger dramatisch" halte ich ehrlich gesagt nur für einen Türöffner sich da Freiheiten zu erlauben, die im Grunde Ausdruck von Verwahrlosungen sind.


    Schlussendlich muss ich mir die Schmiereien aber dort nicht anschauen (ich komme da ja eh kaum vorbei), finde es aber trotzdem nicht gut. Wie gesagt, wenn man da was Ordentliches hinsprühen würde, wäre das gewiss anders. Vielleicht eine Stadtlandschaft von Berlin über die ganze Breite der Wand? Aber wie oft sieht man das?

  • Unter der Ringbahnhalle ist noch gar nichts fertig. Da werden noch diverse Gleise verlegt, Bahnsteige aufgebaut und die finalen Treppen gebaut.


    Als Fußgänger oder sonstiger Passant interessieren mich die Gleise und Bahnsteige erstmal ziemlich wenig. Was zählt und um was es hier vorrangig geht ist der äußere, straßenseitige Eindruck der bereits fertig gestellten Teile. Und der wird sich zum aktuellen Zustand hinsichtlich des verwendeten Materials nicht mehr wesentlich verändern. Ich komme da sehr häufig dran vorbei und das Bild, dass sich einem bei der Durchfahrt am Markgrafendamm bietet, ist an Hässlichkeit kaum zu übertreffen. Und das betrifft mitnichten nur irgendeine Stützwand an der Kynaststraße.

  • ^ Der Bereich Markgrafendamm/Kynaststraße wird sich für Fußgänger und sonstige Passanten insofern verändern, dass die Straße völlig umgebaut und auf 4 Spuren erweitert wird, ein Vorplatz samt Bushaltestellen neben dem im Bau befindlichen Regionalbahnsteig entsteht, die die Straße überspannende zweigleisige Südringkurve neu errichtet und nebenbei die Fußgängerbrücke von 1926 wiederaufgebaut wird. Unter einem Bereich, in dem "Niemand mehr auch nur einen Pinsel schwingen" wird, stelle ich mir etwas anderes vor.


    Aber Vandalismus und illegales Treiben so gutzuheißen ist meiner Meinung nach auch falsch. Es kann nunmal nicht jeder machen wie er will.


    Prinzipienfrage also und weniger sachorientiert. Ist leider der Beurteilung und Lösung solcher Probleme wenig zuträglich. Zumal hier ja wohl keiner der "Eigentümer" mitdiskutiert.