Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Schönes Ergebnis. Übrigens interessant, dass der Bau von 1936 ohne Blut-und-Boden-Ästhetik auskommt. Weiss jemand ob die Wandverzierungen Orginale sind oder später geändert wurden?
    Ein deutlich völkischeres Beispiel aus der gleichen Zeit findet sich bei den Lloyd-Höfen in Möckern. Architektonisch hätte ich den obigen Bau eher in die frühen 50er einsortiert...

  • ^ Ich finde die Motive an der Fassade der Dresdner Straße 56 ebenos interessant, kann mir aber bezüglich der Entstehungszeit des Gebäudes auch keinen Reim machen. Auch für die Nachkriegszeit sind sie eher ungewöhnlich. Die Motive der Blut-und-Boden-Ideologie bei den Lloyd-Höfen in Möckern hat Dase übrigens schon 2008 hier gezeigt. Die Wohnanlage wurde 1938/39 errichtet.

  • Seit reichlich einem Jahr wohne ich in Leipzig (Reudnitz). Nachfolgend ein paar aktuelle Fotos aus Anger-Crottendorf. Einige der Objekte wurden hier schon vorgestellt, ich bitte also um Nachsicht, wenn sich etwas doppelt. Alle Bilder von mir.


    Breite Straße 17 - auf der anderen Straßenseite ist dann schon Reudnitz.


    Keine weltbewegende, aber eine solide Sanierung. Das Haus war allerdings auch vor der Sanierung noch ziemlich o.k.


    Blick auf die Breite Straße. Diese zwei Eckgebäude wären städtebaulich zwei wichtige Sanierungskandidaten. Beim Eckhaus zur Beuchaer Straße habe ich weniger Bedenken als beim Eckhaus Zweinaundorfer Straße. Letzteres war im vergangenen Jahr lange Zeit eingerüstet und ich bin eigentlich von einer Sanierung ausgegangen, dann sah es eine Zeit nach Sicherung aus, dann wurden die Fenster entfernt und so steht es jetzt schon seit mehreren Monaten und gammelt vor sich hin.


    Blick in die Tiefe Straße. Auf der anderen Seite der Riebeckstraße - auf der Reudnitzer Seite an der Köbisstraße ist schon fast alles sehr gelungen saniert und ein baulich sehr hochwertiges Quartier beiderseits der Kippenbergstraße. Hier an der Tiefen Straße geht es aber auch gut voran.


    Die Tiefe Straße 5 wurde im letzten Jahr fertiggestellt.

  • In der Schirmerstraße nahe Tiefe Straße tut sich aktuell so einiges:


    Schirmerstraße 29-31: Scheint gut zu werden oder zumindest nicht schlecht


    Zur Qualität der Schirmerstraße 22 lässt sich noch nichts sagen, auf alle Fälle wird mehr in die Substanz eingegriffen als bei den beiden Häusern gegenüber.


    Alle Fotos von mir.

  • Ungerstraße 6: Zunächst dachte ich es sei eine gute Neusanierung, aber auf Google Street view sieht es eigentlich schon genauso aus wie jetzt. Also eine Zweitsanierung ?


    Die Ernst Pinkert Schule ist auch erst letztes Jahr fertig geworden. Sie wertet die Umgebung deutlich auf.

  • Das Ende der Mierendorffstraße ist noch eher unfertig. :)


    Das Eckhaus Herbartstraße ist nicht so toll geworden, aber in solch aktuell wenig bevorzugten Lagen kann man auch nicht immer das Beste erwarten. In anderen Städten (z.B. Dresden oder erst recht in vielen Weststädten) wäre so eine Sanierung völlig normal, aber bei Leipzig bin ich besseres gewohnt. Besonders die Balkone sehen bescheuert aus und machen sich auch ungünstig im gesamten Straßenbild (siehe vorheriges Foto).


    Gegenüber das schlichte Haus hat man deutlich besser angefasst. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass das Haus rechts gleich mit saniert wird (leider ein Irrtum)


    Die Häuser daneben warten noch auf einen gütigen Investor. Das Plakat macht Hoffnung.


    Dieses Haus ist das Schmuckstück am Ende der Mierendorffstraße. Mir gefällt es sehr gut. Das Erdgeschoss hat man sich vielleicht aufgehoben, bis die Graffiti-Reviermarkierer aus dem Revier verdrängt sind (aber das kann noch lange dauern - siehe Umfeld)


    Fotos von mir

  • Das Eckhaus Mierendorffstraße - Zweinaundorfer Straße wird wohl saniert. Wenn das gut wird, wäre ich echt glücklich :)


    Das Haus hinten links im Bild ist wohl ein Abrisskandidat. Obwohl man weiß nie - in jeder anderen Stadt wäre das wohl schon verschwunden - in Leipzig haben vielleicht selbst solche Häuser noch eine Chance, obwohl ich es in dem Fall fast nicht glaube.


    Die DDR-Öfen werden wohl verschwinden.



    Diese Häuser an der Zweinaundorfer Straße sind für so eine Lage eigentlich sehr gut saniert.

  • Diese zwei Häuser Ecke Martinstraße- Zweinaundorfer Straße beobachte ich schon eine ganze Zeit mit Sorge. Irgendwie haben es mir die Häuser angetan und ich wünschte mir eine mindestens solide Sanierung. Das Eckhaus ist städtebaulich sicher sehr wichtig...


    ... mir hat es aber besonders das zweite Haus angetan. Irgendwie gefällt es mir, aber der Zustand scheint recht desolat zu sein...


    Eine Sanierung würde vielleicht auch diese leerstehenden Häuser direkt gegenüber für Mieter attraktiver machen.


    Zum Abschluss zu zwei Eckhäusern Ecke Kohlgartenweg und Theodor-Neubauer Straße - vor einem Jahr sahen die noch ähnlich aus, wie die zwei zuvor gesehen Gebäude an der Martinstraße. Jetzt ändert sich was.


    Die Herangehensweise an die Sanierung könnte nicht unterschiedlicher sein. Während ich bei diesem Gebäude - das offensichtlich nicht unter Denkmalschutz stand- skeptisch bin...


    scheint dieses Haus sehr liebevoll saniert zu werden


    Das Nachbarhaus am Kohlgartenweg ist durch die Dämmung nicht gerade ein Hingucker geworden.



    Alle Fotos von mir.

  • Die Georg-Schumann-Str. 75, eines der letzten äußerlich recht gut erhaltenen Gründerzeitler auf der südlichen Straßenseite, ist eingerüstet.


    Ebenso eingerüstet ist die Blumenstraße 8.


    Auch die Waldstraße 48 ist hinter Planen verschwunden (war bewohnt).


    Abgerüstet ist die Mendelssohnstr 3 (war vorher bewohnt, Bauträger: Ehrenthaler und Töchter)

  • Schönes Ergebnis. Übrigens interessant, dass der Bau von 1936 ohne Blut-und-Boden-Ästhetik auskommt. Weiss jemand ob die Wandverzierungen Orginale sind oder später geändert wurden?

    Für private Bauherren gab es in dieser Hinsicht gewisse Freiheiten und ohne es genau zu wissen würde ich davon ausgehen, dass es sich um Originale handelt. Irgendwo hab ich auch schon sehr ähnliche Motive gesehen...


    ^ Ich finde die Motive an der Fassade der Dresdner Straße 56 ebenos interessant, kann mir aber bezüglich der Entstehungszeit des Gebäudes auch keinen Reim machen.


    Es könnte sich um die Tierkreiszeichen handeln.
    In Bezug auf den Originalzustand finde ich noch die Farbgebung der Fensterläden und Dekoration an der oberen Fensterreihe bemerkenswert. Da hätte ich einen stärkeren Kontrast erwartet. In Richtung Ex-Markuskirche steht übrigens noch ein sehr ähnlich gestaltetes Gebäude:




    Außerdem fertig:



    Kohlgartenstraße 55 (rechts im Bild)



    und vermutlich schon seit längerem:




    Lutherstraße 24 / Ecke Konstantinstr.

  • Zur Lutherstraße 24
    gibt es hier noch einige Infos...


    Allerdings macht die Seite jetzt nicht den seriösesten Eindruck, Gallerie mit zwei "L" und auf der Vermietungsseite funktioniert die Galerie nicht, zudem fehlen trotz "sofort verfügbar" sämtliche Preisangaben etc.

  • Eine der letzten Villen, die bisher kaum saniert waren, wird nun angegangen:


    Fritz-Seger-Straße 8




    Das Haus war bisher bewohnt, man konnte durch die Folien nicht erkennen, ob die Bewohner weiterhin im Haus sind.
    Aufnahmen 6./11.9.15



    Die 2014 begonnene Sanierung Nordplatz 2 wird nun vollendet:

    Aufnahme vom 9.9.15

  • Eisenbahnstraße 45 strahlt neu


    Die Eisenbahnstraße 45 strahlt im alten Glanz. Neue Fenster, die Fassade saniert. Sieht schön aus.



    Bild von nem Freund... Ich hätte das gesamte Gebäude draufgenommen. :D

  • Die Bernhard-Göring-Straße 110, die bislang durch unschöne Entmietungspraxis des Eigentümers Schlagzeilen machte, befindet sich in der Sanierung, bei der man, so wie es aussieht, auch auf eine Wiederherstellung der historischen Dachlandschaft mit Ecktürmchen hoffen kann.

    Bild: Cowboy

  • Immerhin hat die unsägliche Entmietung geklappt, die Leute sind komplett raus (oder?).


    Gute Nachrichten für ein Objekt, was wir hier schon öfter gezeigt haben:
    Martinstraße (4?)

    Bitte nicht von der Visualisierung des linken Nachbars täuschen lassen, sieht real anders aus.


    Quelle

  • Mendelssohnstraße 3 ist saniert und hat sein dezentes, klassizistische Äußere zurückerhalten.



    Mendelssohnstraße 3 vorher

    Bild: Altbaufan




    Mendelssohnstraße 3 heute







    Die 1950er-Jahrebebauung an der Windmühlenstraße zeigt sich jetzt auch in der Grünewaldstraße komplett gerüstfrei.







    Noch ein Blick durch die Brandvorwerkstraße in der Südvorstadt als Bonus

    Bilder: Cowboy