City Center wird zur Rathaus Galerie [realisiert 03/2010]

  • Es gibt noch diese Projektwebseite, auf der auch das Café mit weiteren Bildern visualisiert ist: https://meinrevier.center


    Mir gefällt des fröhlichere und buntere Erscheinungsbild. Das alte CityCenter war zwar chaotisch und wirkte zuletzt arg abgeranzt, aber nach dem Umbau zur Rathaus Galerie wurde es nicht nur ordentlicher und gradliniger sondern auch viel zu steril („pseudo-Edel“ trotz der vielen Billig-Geschäfte) und vor allem viel zu dunkel. Ich bin froh, dass das Glasdach im dann verbliebenen Durchgang wieder sichtbar wird.


    Der Erfolg des Food Courts wird jedoch auch von der Qualität der Gastronomie abhängen. Und es tut mir leid, aber da MÜSSEN alle aktuellen Pächter vor die Tür gesetzt werden, sonst wird das nichts. Maredo ist pleite und das Chinesische Restaurant war/ist (gibt es sie überhaupt noch?) Mittelmaß. Aber die Imbisse im Bereich Decathlon/Real sind schlicht unterirdisch!

  • Ein bißchen amüsant finde ich den ersten Satz in der Vorstellung der Rathausgalerie auf den Seiten der HBB: "Die Stadt Essen ist ca. 35 km nördlich von Düsseldorf gelegen..."
    Nur, damit der geneigte Leser weiß, wo dieses Essen liegt, dass ca. 6 % weniger Einwohner hat als Düsseldorf, dafür aber doppelt so viele DAX-Konzerne. ;)

    Mit gefällt die Öffnung hin zur Innenstadt mit Durchbrechen der cleanen und irgendwie kalten Fassade zur Porschekanzel
    Im Gegensatz zu _pulse gefiel mir die Gradlinigkeit und das Weiß. Damit war aber vermutlich weniger intendiert, alles edel aussehen zu lassen; Mit Sicherheit war es primär ein Versuch war, den Effekt der hohlen Gasse an der eine Stelle und den des dunklen Tunnels an anderer Stelle abzuschwächen. Dass das edel wirkte, war damals wohl ein willkommener Nebeneffekt.

    Dennoch: An sich finde ich die ersten Visus aber angenehm farbenfroh, und passender. Denn da bin ich bei _pulse: Es passte nicht, edel zu wirken, wenn die Geschäfte diesen Eindruck nicht widerspiegeln.

    Bei der Ruhrpottfolklore haben sie es wohl etwas übertrieben, auch, wenn sie das in diesem Video (1:16) selbst zu erklären versuchen. Den Spirit der Trinkhalle und der Pommesschmiede "umme Ecke" werden sie bestensfalls schlecht kopieren können, auch wenn es da "'ne gemischte Tüten zu fuffzig" zu kaufen gibt.
    Zudem fällt mir an den Visus auf, wie (-naja, irgendwie-) dreist man sich an Kunstwerken aus der Umgebung bedient:

    Spontan ist mir da Tim Etchells Wanderinstallation "How Love could be" aus dem "This is not Detroit"-Projekt (2014) in Bochum aufgefallen, die lange auch am Fördergerüst des Bergbaumuseums hing.
    Und das "KunstLichtTor 15" (Christoph Hillebrandt, 2014) , ebenfalls Bochum, denn die Form der Buchstaben und gewähltem Worte der Installation über dem Stadtbahnabgang dem Stadtbahnabgang erinnen doch stark an dieses, im Video ebenfalls kurz gezeigte Kunstwerk.

    Wäre (m.M.n.) nicht schlimm, wenn die Geschichte hinter diesen Kunstwerken dabei nicht komplett auf der Strecke bliebe: "How love could be" z.B. ist eine Zeile aus einem MoTown-Klassiker (The Miracles - Bad Girl), der gewählt wurde, weil Bochum 2014 trotzig "this is not Detroit" rief, als der größte Arbeitgeber, ein Automobilwerk, die Pforten schloss. Man wollte sich nicht in das Schicksal der zeitweise insolventen ehemaligen Motorstadt Detroit in den USA fügen.
    Verzeihung, dass ich da so weit ausgeholt habe. Nur wollte ich, so kurz das (mir) eben möglich war, erklären, dass dieses Kunstwerk keinerlei Bezug zu Essen und wenig Bezug zum gesamten Ruhrgebiet hat.
    Und dann wäre da noch etwas, was ich nicht richtig verstehe: Sagt der Sprecher hier "Stahl und Kohl"?:/
    Sich mit Ruhrpott-Folklore schmücken zu wollen, ist riskant. Die Gefahr, sich eher lächerlich zu machen, bleibt gegeben, HBB wären nicht die ersten, die in diese Falle tappten.

    Nun, vom gestalterischen her finde ich, wie gesagt, die Farbenpracht, die Öffnung der Fassade, und die Umgestaltung der Wege sehr gut. Besonders gefällt mir, dass offensichtlich viel mit Holz verkleidet wird, aber das ist auch wieder so eine Geschmackssache.
    Ich bin zwar auf der anderen Seite der Meinung, dass es Ecken in der Essener City gibt, die dringender Aufmerksamkeit brauchen, aber da hier ein privater Investor versucht, eine nicht mehr optimal laufende Mall zu reaktivieren, hat das mit der Gestaltung der übrigen Essener City wenig zu tun.
    Und wenn, dann kann die Nutzung für Aussengastronomie auf die Porschekanzel keinen ganz schlechten Einfluss haben.

  • und den des dunklen Tunnels an anderer Stelle abzuschwächen. Dass das edel wirkte, war damals wohl ein willkommener Nebeneffekt.

    Das ist einer der Punkte, der mich an der Rathaus Galerie gegenüber dem alten City Center immer gestört hat. Das City Center war dank der verglasten Dächer einfach heller. Die Gänge wurden erst durch die abgehangenen Gitter an den Decken zu dunklen Tunneln.


    Zudem fällt mir an den Visus auf, wie (-naja, irgendwie-) dreist man sich an Kunstwerken aus der Umgebung bedient:

    Ich habe die ganzen Slogans wahrgenommen, mir aber ehrlich gesagt keinen einzigen davon durchgelesen :D

    Diese ganze Deko, die lautstark schreit "ICH BIN INSTAGRAM WÜRDIG" trifft man ja mittlerweile überall an, sodass es mir nur noch selten wirklich auffällt.


  • Ich bin zwar auf der anderen Seite der Meinung, dass es Ecken in der Essener City gibt, die dringender Aufmerksamkeit brauchen, aber da hier ein privater Investor versucht, eine nicht mehr optimal laufende Mall zu reaktivieren, hat das mit der Gestaltung der übrigen Essener City wenig zu tun.
    Und wenn, dann kann die Nutzung für Aussengastronomie auf die Porschekanzel keinen ganz schlechten Einfluss haben.

    Danke für deinen interessanten Beitrag. Den letzten Abschnitt teile ich aber nicht. Für die Großbaustelle Essener City ist jedes Puzzle-Teil elementar wichtig. Und hier sprechen wir nicht von einer Hausfassade am Rande der City, sondern von einem markanten Objekt mitten in der Innenstadt. Die Galerie war bislang eine völlige Enttäuschung und bot in den letzten Jahren keinerlei Mehrwert. Im Gegenteil, sie drohte zusehends ein lebloser Schandfleck zu werden. Unbelebt, dunkel, leer und ästhetisch wenig ansprechend. Wenn diese Baustelle jetzt angegangen wird und hoffentlich ein belebendes Element geschaffen wird, ist das ein wichtiger Schritt für die City. Das darf man nicht unterschätzen. Jeder Baustein ist wichtig.

  • Ich habe ja nun auch nicht gesagt, dass dieser Teil der Essener Innenstadt keine Aufmerksamkeit benötigte. Nur war ich der Meinung, um die Innenstadt zu stützen, begänne ich aber woanders. Ganz abgerückt bin ich davon noch nicht: Denn die Rathausgalerie ist jetzt zwar nicht unbedingt der Ort, der Menschen in die Innenstadt zieht, aber im Gegensatz zu manch anderer Ecke verschreckt sie nicht. Sie macht, bei allen Planungsfehlern, zumindest einen modernen und gepflegten Eindruck, und das ist leider in der Essener Innenstadt noch nicht selbstverständlich.

    Dennoch muss ich ein Stück zurückrudern: Ich habe bei meinen Betrachtungen etwas übersehen. Als jemand, der sich immer nur aus Richtung Hbf und meist zu Fuß der Rathausgalerie genähert hat, ist mir glatt entgangen, dass diese 1.) über einem der wichtigsten Umsteigeknoten der Stadt sitzt und 2.) der einzige für Fußgänger hinnehmbare Weg in aus dem Osten in die Innenstadt ist.
    Das macht sie zu einem Tor zur Innenstadt, dass fast ebenso wichtig ist wie der Willy-Brandt-Platz.

    Und auch, wenn ich dabei bleibe, dass zwar jeder Baustein wichtig ist, aber nicht alle gleich wichtig sind, so bin ich nach dieser Überlegung an dem Punkt, dass das hier eines der wichtigeren Bausteine der Innenstadt ist.
    Aber das birgt auch Probleme: Da sehe die gesamte städtebauliche Situation rund um das Rathaus als eine Herausforderung.
    Die Innenstadt der Zukunft wird nicht mehr, wie bisher, nur auf den Einzelhandel mit Konsumgütern setzten können, siehe auch Keschas Beitrag #347
    Das das Einfallstor da im privater Hand liegt, ist da etwas problematisch, Ich fürchte nämlich, da muss man diese komplette städtebauliche Situation überdenken und nicht den alten Wein (vulgo Einzelhandel + anonyme Fressbuden) in neuen Schläuchen servieren. Unter der Prämisse, dass die Rathausgalerie nicht zu unterschätzen sei, greift dieser Umbau m.M.n. deutlich zu kurz (natürlich würde ich mich freuen, wenn ich da irrte).

  • der östliche Zugang zur Innenstadt ist städtebaulich eine Katastrophe. Da sind Dortmund und Bochum deutlich besser aufgestellt hinsichtlich ihrer City, vor allem wenn es darum geht, ob es attraktive Wohnviertel, fußläufig zur Innenstadt gibt. Hier liegen meine Hoffnungen für Essen auf der neuen Weststadt und dem Südviertel

  • Am 1.200 m² großen Foodcourt im umzugestaltenden EKZ wird mittlerweile schon gearbeitet, der soll im Frühjahr kommenden Jahres auch bereits öffnen. Der große Rest benötigt dann ein weiteres Jahr.


    Kurze Facts: Randlage City, 10 Millionen Besucher in 2019 sind bestimmt kein so schlechtes Argument für einen weiteren Umbau und für ein neues Centerkonzept, dagegen stehen 20 Prozent Leerstand bei einer Mietfläche von 31.000 m², anhaltender schwächelnder Einzelhandel in Innenstädten plus Corona-Pandemie.


    Ein kleiner Bilderbogen unten zeigt zwar noch keine Neuigkeiten, dafür aber mal den Istzustands vor dem großen Umbau.


    Die Rathausseite oder östlicher Eingangsbereich mit Abgang zu Bussen und Bahnen sowie Parkhaus:

    20210806_15402729ji3.jpg


    Entgegengesetzte Blickrichtung mit angeschlossenen Rathaus-Eingang:

    20210806_153610fmkgd.jpg


    Nördlicher Verbindungsgang; Foodcourt-Baustelle hinter hohen Wänden. Die Lichtgitter/Lamellen-Konstruktion oberhalb, die beim letzten Umbau installiert wurde, wird nun wieder zurück gebaut und so die Decke wie zu Ursprungszeiten geöffnet:

    20210806_153815rskxo.jpg


    Die westliche Eingangsseite mit Abgang zu den Umsteigepunkten. Hier soll im Außenbereich ein Cafe entstehen::

    20210806_1533049ek30.jpg


    Verbunden werden beide Eingangsbereiche durch zwei parallel verlaufende lange Gänge, hier der südliche Verbindungsgang:

    20210806_153347fmk3b.jpg

    Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei

  • Wie im Vorpost schon angekündigt hat das Cafe/Bistro Zuckersüss am westl. Eingang frisch eröffnet, und versucht auch hier den Sprung ins Glück. Der Betreiber ist seit 2015 vom Bochumer EKZ Ruhrpark bekannt. Bilder vom 23.08.


    20210823_172248njklg.jpg



    20210823_172057idki6.jpg

    Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei

  • Eröffnung des neuen Food Courts in der Rathaus Galerie

    Knapp 1.200 Quadratmeter Fläche, 14 Gastronomiekonzepte und Sitzmöglichkeiten mit hoher Aufenthaltsqualität – am 15.09. wurde der neue Food Court in der Essener Rathaus Galerie eröffnet.

    Weiterer Auszug aus der PM der Stadt Essen; (Q):

    Im Rahmen der Umbauarbeiten der Rathaus Galerie wurde die Nordseite für den neuen Food Court geöffnet und mit bodentiefen Fenstern versehen, sodass mehr Tageslicht in den Innenraum fällt. Bepflanzungen und bunte Farben sorgen für ein angenehmes Ambiente. Zusätzlich zum kulinarischen Angebot bietet die neue Fläche auch eine große LED-Wand, eine Kinderspielecke im Sitzplatzbereich sowie WLAN und einen Business Bereich mit diversen Anschlüssen für Notebooks und andere technische Geräte.

    Einen Tag später habe ich mir den Umbau und das kulinarische Angebot mal angesehen. Auffällig und unschön aber wohl notwendig, die gespickten Abhängungen als Taubenabwehr. Die neue Fassade außerhalb braucht allerdings noch eine Weile:

    20220916162308shiftn7nczs.jpg



    20220916160859shiftncje4x.jpg

    Thumbs sind groß klickbar:


    Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei

  • Bezogen auf die schwierige Ausgangslage, (die gesamte Anlage würde man heutzutage niemals mehr so planen) ist bereits der Foodcourt eine deutliche Verbesserung. Der neue Ausblick bringt einen netten Blick auf die nördliche City samt Kirchturm. Insgesamt hat der Bereich die Anmutung eines modernen Flughafen-Gates. Und das meine ich nicht despektierlich. Bald zieht ja noch ein Fitnessstudio in die kleine Mall. Das ist alles nichts für den Reiseführer aber es wirkt bereits jetzt hell und sauber. Ich bin da positiv gestimmt.