EKZ Limbecker Platz [II.BA realisiert 10/2009]

  • nicht weiß wie man die Sache in der Zeit bewacht.


    Das ist relativ einfach: Du brauchst halt einen Wachdienst -> kostet Geld -> lässt man lieber...


    Es ist ein reines Renditeobjekt, möglichst groß, möglichst billig (ich zitiere mich selbst). Wenn die Stadt willig jede Kröte schluckt, die man ihr anbietet, dann kommt so etwas heraus (anderes Beispiel, zum Glück mit weniger verunglückter Architektur). Nichts gegen wirtschaftlich sinnvolles Bauen, aber das kann doch nicht zum alleinigen Kriterium der Stadtplanung und der Architektur werden. Etwas mehr Chuzpe im Umgang mit Investoren muss man schon mitbringen, wenn man dauerhaft eine schöne Stadt haben will.


    Ich persönlich finde das Thema Shopping-Mall mittlerweile ziemlich abgegriffen. Ich glaube, die echten Innenstädte (echte Straßen, echte Monumente, echte Geschichte, - kurz: Einzigartigkeit) kommen zurück. Wo ist der Neuigkeitswert eines Einkaufszentrums?

  • #514


    Die jetzige Lösung, den Durchgangsverkehr nicht rund um die Uhr aufrecht zu halten und die U-Bahn von der City aus nur über das Center erreichen zu können, halte ich für unbefriedigend. Dass man Geld für den Wachdienst ausgeben muß, hätte man natürlich auch vorher schon bedenken müssen. Auf der anderen Seite profitiert das EKZ ja auch von dem direkten U-Bahnanschluß


    #515


    Die Stadt verfolgte mit dem neuen EKZ von Anfang an das Ziel, die Einkaufsstadt Essen wieder zu beleben. Das Center sollte belebend auf die City wirken und sie in ihrem Angebot ergänzen und keinesfalls abgraben. Und dieser Schritt scheint geglückt. Die Stadt ist gut bis sehr gut besucht, Kettwiger Strasse und Kennedyplatz sind voll und in den Biergärten oder Terrassen kaum noch ein Platz zu bekommen. Wenn das Wetter nicht ganz schlecht ist, profitiert man also davon und wenn es mal in Strömen regnet, fahren die Leute jetzt trotzdem nach Essen und nicht ins RRZ etc. Allerdings, und das gebe ich zu bedenken, muß die City nun weiter an ihrem Profil feilen. Wie Du schon anmerktest, ist die Einzigartigkeit der Schlüssel zum Erfolg. Historie und Geschichte gehören dazu, aber auch eine facettenreichere Gastronomie, mehr Grün, Blumen, Skulpturen und Wasserelemente. Dazu müssen die Strassen sauberer und die ein oder andere Fassade erneuert werden. Und das sehe ich die Stadt in der Pflicht, so oft es geht, die Anrainer und Besitzer von Immobilien und Flächen an eine Tisch zu bringen, um diese Notwendigkeit anzugehen. Was aber jetzt schon interessant ist, das ist die Kombination aus Shopping-Center und den vielen Möglichkeiten, die die City bietet.

  • ^
    Eine facettenreiche Gastronomie, mehr Grün, Blumen, Skulpturen und Wasserelemente, eine Überdachung
    der Limbecker Straße. Genau das wären doch die anderen Möglichkeiten gewesen die Innenstadt wieder attraktiver zu
    gestalten. Stattdessen flankiert man sie mit einem weiteren EKZ und das in Proportionen die sich wohl die
    wenigsten hätten vorstellen können. Ich gebe dir recht Architekturempfinden ist immer ein subjektives Empfinden. Allerdings
    dürfte sich selbst dem geneigten Kurzzeiteinkäufer beim Anblick des EKZ vom Berliner Platz aus die Fragen stellen, Wie hat
    das da reingepasst und wie komme ich darüber?


    Das EKZ ist in seiner Dimension und in seinen Ausmaßen m.E. zu groß für die Innenstadt und wenn ich bedenke
    das der Bau erst zur Hälfe fertiggestellt ist kommt ein wenig Unbehagen auf.
    Ganz zu schweigen von den verkehrstechnischen Problemen die immer noch auf eine Lösung warten.

  • #518


    Wenn das mal so funktionieren würde. Ich denke mal, dass es wichtig war, eine Initialzündung zu starten und die kann nur mit so einem in der Öffentlichkeit stehenden Projekt geschafft werden. Essens Image als Einkaufsstadt hat spätestens seit dem CentrO stark gelitten und um die Menschen überhaupt wieder Neugierig auf unsere Stadt zu machen, was es meiner Meinung nach richtig, einen "Urknall" zu erzeugen. Wie gesagt, über die Gestaltung des Center läßt sich sicherlich streiten, aber in der Sache war es richtig, weil das Angebot im Mode-/Fashion-Segment adäquat ergänzt werden konnte. Nur, jetzt, wo man eben die Blicke wieder auf Essen gezogen hat, wäre es wichtig, so die City mit den von mir genannten Faktoren auf zuhübschen. Leider passiert mir da zurzeit zu wenig. Umgekehrt glaube ich eher nicht, dass man alleine mit dieser Maßnahme wieder Kaufkraft nach Essen zurück geleitet hätte.

  • Hi Leute,


    in Radio Essen konnte man die Tage hören, das zumindest von der Achitektur das neue EKZ schon durch gefallen sein soll.
    Naja wobei auch diese Aussage schon bei vielen Essenern vor Wochen schon klar war.


    Naja es zeigt sich das nicht immer der beste Architekt auch am Ende die beste Lösung aus den Hut zaubert.


    Okay recht wird man es eh nie allen machen können;)

  • Für alle die es interessiert.


    Derzeit findet man im Einkaufscenter eine kleine Fotoaustellung zum Bau des ersten Teils des Centers.
    Dabei wird auch das Modell gezigt.


    Bilder davon findet man hier, ab Beitrag #1609


    Zu den Bildern


    Grüße,
    Marcus

  • Ein paar Bilder des zweiten Bauabschnitts und der Umgebung:


    Eingerüstetes Gebäude


    Krane


    Ruhrgebiestristesse


    Blick vom Berliner Platz zum Kruppgürtel


    Berliner & Limbecker Platz


    1. und 2. Bauabschnitt des Limbecker Platzes

  • Essener „Kreisel“

    Anfang 2010 soll der Essener „Kreisel“ mit 53 Meter Durchmesser am Berliner Platz fertig sein. Auf dem Luftbild (Luftaufnahmen Juli 2008) ist der Kreisverkehr unterhalb der Weststadt-Türme zu erkennen. Die künstlerische Gestaltung des Kreisels ist in Planung, auf der Homepage ist immer noch die Vision von September 2007 (#276 RiCoH) zu sehen. Hier als größeres Bild:



    [size=-2]Hier können ab 2010 die Fußballfans mit einem Autokorso den Sieg feiern – mit dem Brunnen ist für Abkühlung gesorgt.[/size]
    [size=-2]Bild: www.limbecker-platz.de (Bild für 2009 im Laufband anklicken)[/size]

  • Wäre schön, wenn es so gemacht würde.


    Die Vorstellung, dort einen neuen zentralen Platz zum Feiern zu bekommen, finde ich gut. Bildlich kann ich mir das schon vorstellen...

  • Das EKZ beeinflusst bereits signifikant die Kundenströme in der City; die Passantenfrequenz auf der Limbecker Str. nimmt zu, auf der Kettwiger Str. bricht sie klar ein. Quelle: WAZ

  • Lt. WAZ werden im zweiten Bereich des EKZ bis Ende 2009 100 neue Ladenlokale geschaffen; folgende Firmen haben bereits Ladenlokale gemietet:


    Saturn*
    C&A**
    Karstadt Sporthaus
    Rewe
    Pohland
    Mexx
    Marc o'Polo
    Biba
    Puma
    Tommy Hilfiger
    Douglas
    Christ
    Hussel


    *Saturn gilt als Ankermieter und wird seine Verkaufsfläche von jetzt 4000 Quadratmetern im City Center auf etwa 6700 Quadratmeter über zwei Ebenen im EKZ erweitern. Die Fläche im City Center wird höchstwahrscheinlich vom SB-Warenhaus REAL übernommen.


    **C&A hat sich noch nicht geäußert, ob dafür der Standort Kettwiger Str. geschlossen wird oder es künftig zwei Standorte in der Innenstadt gibt.

  • Die WAZ hat mit Center-Manager Jens Preißler u.a. über Besucherzahlen, Öffnungszeiten und den zweiten Bauabschnitt gesprochen.


    Was dem einen oder anderen wohl nicht gefallen wird: Zur besseren Orientierung der Kunden wünscht sich die Betreibergesellschaft eine Umbenennung der EVAG-Haltestelle "Berliner Platz" in "Limbecker Platz".


    Desweiteren wurde ein weiterer neuer Mieter genannt: Die zum Deichmann-Konzern gehörende, höherpreisige Kette Roland Schuhe wird ebenfalls im zweiten Bauabschnitt vertreten sein. Im übrigen sind nur noch wenige kleinere Flächen zu vergeben; das Center ist somit bereits 16 Monate vor Eröffnung des neuen Bauabschnitts praktisch komplett vermietet.

  • Die WAZ vom 8. August 2008 und die NRZ vom 8. August 2008 berichten, man habe auf dem Gelände drei Brunnen aus dem 19. Jh und Überreste des Hellwegs gefunden. Vielleicht könnte man etwas von den Funden im EKZ ausstellen bzw. sie sonstwie exponieren?


    (In Athen sah ich sogar die in die U-Bahn-Stationen integrierten archäologischen Ausgrabungen - Spuren des Hellwegs entstammen zwar erst dem Mittelalter, aber Essen hat ja auch sonst wenig Historisches zu bieten.)

  • ^^ Och, es gibt einen umfassenden Artikel dazu, der derzeit (noch) als *.pdf abrufbar ist (s. ab Seite 8). Die Zeitschrift habe eine architektonische Festivität in Essen "mit einem kräftigen Fußtritt" gestört, weil sie im Heft 22 das EKZ kritisiert habe. Im Heft 24 habe der Planungsdezernent Thomas Franke Stellung genommen. Die Zeitschrift meint erneut, er solle keinen Beifall erwarten, nur weil das EKZ drei Hektar beanspruche. (*) Weiterhin wird der Abriss der Jugendstilfassade des Vorgängerbaus mit dem Wort "Engstirnigkeit" bezeichnet. Es gehe um das Prinzip der Kleinteiligkeit. Die Redaktion erhalte zahlreiche Anrufe, in den weitere Beispiele in Deutschland (missbilligend) genannt würden. Noch eine Formulierung: "räumlich-architektonische Stürzflüge der Innenstädte".


    Die Zeitschrift zitiert den Architekten des EKZ, der "zynisch" meine, dort würden sich Touristen aus Singapur heimisch fühlen. (Reisen die nicht am liebsten nach Heidelberg? - B.)


    ----------------
    (*) Siehe auch hier: Drei Hektar bebaut -> Was für ein schönes Zentrum! ;) :lach:

  • ^^^^


    Über Architektur läßt sich streiten, lieber Bewacher. Man hätte es mit dem Center und dem alten Karstadthaus auch anders halten können, aber dazu wäre es erforderlich gewesen, das alte Haus mindestens schon zwanzig Jahre zuvor saniert zu haben. Kann mir zudem nicht vorstellen, dass das Haus von Innen noch was gemein mit dem ursprünglichen Haus hatte. Von daher wäre es eh wohl auf eine Sanierung des Turms und der Fassade ähnlich der Kreditanstalt hinaus gelaufen.


    Und eine Frage, die man sich immer wieder stellen sollte: Was wäre die Alternative? Es kommt ein Investor und will €300 Millionen in einen Standort investieren, der auf dem absteigenden Ast ist. Der Stadt gehört dieses Gebäude nicht und Karstadt möchte mit Hilfe dieses Investors den Standort Essen aufmöbeln. Da frage ich doch nicht lange nach um mir hinterher wohlmöglich noch alles zu versauen. Wer die Musik bezahlt, der bestimmt sie auch, so einfach ist das.


    Ob das Haus wirklich mal unter Denkmalschutz gestanden hat, weiß ich nicht. Wenn es so gewesen wäre, hätte die Behörde ihre Arbeit nicht gut gemacht, denn das Haus war in einem beklagenswerten Zustand, wie es fast schon mit dem Glückaufhaus vergleichbar ist.


    Klar machen muß man sich aber folgendes: Ohne dieses neue Center wäre der Standort Limbecker Platz und Essen selber weiter abgerutscht. Vermutlich hätte es keine neue Rathaus Galerie gegeben und schon gar nicht einen neuen Park auf dem Berliner Platz. Der alte Karstadtbau wurde geopfert, um all diese Synergien los zu treten und das ist gut so.


    Mir gefällt das Raumschiff und wenn es erst gelandet ist und sein gesamtes Umfeld (Kreisverkehr, Uni-Viertel) fertig gestellt ist, wirkt das Ganze doch erst richtig.


    Zu den Kritikern in dem Bericht: Diese sehen einen alten Karstadtbau von Bildern, die eine genaue Beurteilung nicht zu lassen. Vor Ort wäre diesen Leuten sicherlich aufgefallen, in welch ramponiertem Zustand dieses alte Haus war. Und: Man hätte festgestellt, dass dieses alte Haus das einzige seiner Art weit und breit ist und sogar nicht in die hübsch-hässliche Nachkriegsarchitektur des Limbecker Platzes paßt. Hätte der Bau im Bankenviertel oder direkt am Hauptbahnhof zwischen Handelshof und alter Post gestanden und wäre er Instand gehalten worden, hätte man ihm mit Sicherheit kein Haar gekrümmt.

  • Was wäre die Alternative?


    Zum Beispiel ein Entwurf, der weniger Selbstverliebtheit zeigt und besser in die Innenstadt integriert ist. Jetzt hoffe ich noch, dass man wenigstens etwas von den ausgegrabenen Funden (s. darüber) irgendwie integriert - immerhin eine einmalige Chance, zusätzliche Individualität zu schaffen. Etwa in Bonn kenne ich eine Einkaufspassage, die im Inneren freigelegte Teile der einstigen Festungsmauer exponiert.


    Man hätte festgestellt, dass dieses alte Haus das einzige seiner Art weit und breit ist und sogar nicht in die hübsch-hässliche Nachkriegsarchitektur des Limbecker Platzes paßt.


    Dann sollte man anstreben, dass sich da was bessert - und nicht nach unten anpassen.

  • Lieber Turmbauer meine Haltung zum EKZ wie auch zu seiner Architektur und Formensprache ist Dir ja mittlerweile bekannt. Ich möchte weder eine neue Diskussion darüber eröffnen noch will ich Dir einen schlechten Architekturgeschmack attestieren da die Beurteilung von Architektur rein subjektiv erfolgt - wobei man allerdings anmerken muss das eine Fachzeitschrift wie die Bauwelt, die sich ausschließlich mit Stadtplanung, Design und eben Architektur beschäftigt, harsche Kritik an dieser des EKZ übt-


    Mit dem Karstadthaus hätte man durchaus anders verfahren können. Dafür wäre aber ,da stimme ich Dir vollkommen zu, ein frühzeitiges und angemessenes Handeln notwendig gewesen. Der Verfall des alten Karstadthauses geschah nicht von heute auf morgen. Die Versäumnisse seitens der Stadt ,von Karstadt, aber auch die der Kritiker die sich ob des "plötzlichen" Verlustes dieser erhaltenswerten Architektur empören, sind offenkundig und lassen es nicht zu einer Seite den schwarzen Peter zuzuschieben.


    Die aufkommende Frage nach DER Alternative stellt sich mir gar nicht. Wenn zu einem Zeitpunkt im Entwicklungsprozess einer Stadt nur zwei Möglichkeiten bestehen die weitere positive Entwicklung der Stadt zu sichern, dann sind eklatante Fehler bei der Stadt gemacht worden. Gerade bei so einem Projekt das fundamental in vorhandene Strukturen eingreift und den Spielraum zukünftiger Entwicklungmöglichkeiten massiv eingrenzt muss man "lange fragen". Dabei gilt es nicht nur festzustellen welchen Chancen sich durch so ein Projekt eröffnen sondern auch welche sich dadurch verschliessen.


    "Wer die Musik bezahlt, der bestimmt sie auch, so einfach ist das"


    So einfach ist bzw. sollte es eigentlich nicht sein. Nicht der der die Musik bezahlt bestimmt auch was gespielt wird, sondern der, der ihr überhaupt den Raum zur Verfügung stellt damit sie gehört wird . Bezogen auf das Verhältniss zwischen dem Investor und der Stadt, hat diese kaum Gebrauch von ihrer Stellung und ihren Möglichkeiten zur Einflussnahme gemacht. Der derzeit anstehenden ÖPNV-Problematik liegen nicht nur Versäumnisse des Betreibers sondern auch ein fehlendes Durchsetzungsvermögen der Stadt zugrunde. Abgesehen von weiteren Synergieeffekten die hoffentlich auch eintreten werden ,da mir nichts ferner liegt als meiner Heimatstadt eine negative Entwicklung zu wünschen, denke ich das es mit gezielten und intelligenten Projekten zur Aufwertung, mit anprechenden Werbemaßnahmen, aber auch mit viel gutem Willen möglich gewesen wäre die Innenstadt wieder lebhafter zu gestalten ohne ein EKZ zu errichten.

  • Mich wundert immer wieder welche Beachtung eine Kritik aus einer Fach-Zeitschrift erhält. Die selbsternannten Verfechter des Reinen und Wahren, vor allem bei Themen, die sich mit kreativem Schaffen auseinandersetzen ( zum Beispiel Musik, Theater, bildende Kunst und eben auch Architektur) verlieren für meinen Geschmack viel zu oft die Bodenhaftung. Vor lauter ästhetischen Grundsätzlichkeiten und gestalterischen Fundamentalismen wird der Blick in die Wirklichkeit verschleiert. Wer sich als Architekturliebahber zu einem leidenschaftlichen Verriss eines Einkaufscenters genötigt fühlt, und dann draufhaut, als wäre ein nationales Erbe auf dem Altar der gewinnorientierte Billigst- Architektur geopfert worden, der setzt seltsame Masstäbe an. Die selben Architekturgurus fanden doch den Designkubus auf Zollverein unheimlich dufte. Das Ding ist zwar schön anzugucken, war aber als Schule unbrauchbar! Bravo- liebe Fachleute (aus der Jury, wie aus den Kritikerkreisen). Was für ein Offenbarungseid. Die Liste lässt sich leicht fortsetzen (was bedeutete doch die Margarethenhöhe zur Bauzeit in den Augen der Moderne für Rückschrittliche, miserable Architektur- aber immer waren die Wartelisten voll). Deswegen würde ich mir wegen Kritikergerede nicht allzu viele Gedanken machen.



    Die Meinungen, die hier im Forum vertreten werden, scheinen mir da größtenteils weitaus ausgewogener zu sein.


    Für mich stellt sich das Ganze so dar:
    -es geht um ein Einkaufscenter, nicht die Nationalgalerie. In erster Linie also Gebrauchsarchitektur
    -richtig ernsthaft hat wohl auch keiner mit Europaweit aufsehenerregender Architktur gerechnet. Dafür gibt es in Deutschland (und wahrscheinlich weltweit)einfach zu viele, schlechte Kaufhausarchitktur, also ist die Enttäuschung nicht so riesig
    -geopfert wurde eine ziemlich marode Kaufhausfassade, die abgesehen davon, aus der Vorkriegszeit zu stammen alles andere als etwas Besonderes war (die Fassade vom altem Karstadt am Limbecker ist ziemlich nah an denen vom WEKA in GE, Karstadt in Do, Karstadt in GE-Buer, Karstadt in RE)
    -Die Stadt hat sicherlich keinen großartigen Job gemacht, aber:
    Unter SPD OB, gab es Überlegungen am Limbecker Platz die Phliharmonie und die Sparkasse neu zu bauen- die SPD wurde abgewählt. Nach Jahren des Stillstandes gab es am Berliner/Limbecker Platz gerade 2(!) ernsthafte Investoren : Karstadt und mfi. mfi wollte sogar eher bauen als Karstadt, allerdings auf dem Berliner Platz- aber die Stadt wollte kein EKZ auf der "falschen" Strassenseite vom Berliner Platz. Blieb nur noch Karstadt.
    Und ganz ehrlich- dieses Einkaufscenter hat einen höheren Wiedererkennungswert als das alte Karstadt. (Weil ja auch gerne von fehlender Identität in der Architektur gesprochen wird)


    Ich finde auch, erstmal abwarten, wie das Ding wirkt, wenn auch Strassen und Plätze drumrum fertig sind. Und wenn es einfach nur ein funktionierendes EKZ ist, das die Stadt nicht plattmacht, dann soll es mir recht sein, und die Kritiker ruhig lamentieren.