Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • ..ob das nicht doch noch mal kollabiert? Im Moment sind die Zinsen ultraniedrieg und die Nachfrage ist trotz der überbewerteten Preise recht hoch. Man will sein Geld nur irdendwie parken und man spekuliert somit auf weitere Wertsteigerung bzw. Werterhalt. Die Nachfrage wird aber schnell sinken wenn die Zinsen nur um 1 % steigen. Allein dass sich Wohnungen nicht mehr zur Eigennutzung sondern nur noch zum Abstellen von Kapital lohnen ist doch ein klares Zeichen??

  • Sollten die Zinsen für Sparguthaben oder Kredite wieder steigen, reduziert sich die Nachfrage an Kauf-Immobilien zwar, an den hohen Mieten in München ändert das aber wenig. Eine eigene Wohnung die man im Idealfall auch noch vermieten kann, kann sich also trotzdem lohnen, auch wenn andere Formen der Kapitalanlage wieder attraktiv werden. Insbesondere dann, wenn die Kaufpreise stärker sinken als die Mieten steigen.

  • ..ob das nicht doch noch mal kollabiert? Im Moment sind die Zinsen ultraniedrieg und die Nachfrage ist trotz der überbewerteten Preise recht hoch. Man will sein Geld nur irdendwie parken und man spekuliert somit auf weitere Wertsteigerung bzw. Werterhalt. Die Nachfrage wird aber schnell sinken wenn die Zinsen nur um 1 % steigen. Allein dass sich Wohnungen nicht mehr zur Eigennutzung sondern nur noch zum Abstellen von Kapital lohnen ist doch ein klares Zeichen??


    Ja die Zeichen stehen danach. Und Martin Armstrong sieht es auch so:


    http://www.welt.de/finanzen/ge…grossen-Crash-kommen.html


    :sensenman

  • Sollten die Zinsen für Sparguthaben oder Kredite wieder steigen, reduziert sich die Nachfrage an Kauf-Immobilien zwar, an den hohen Mieten in München ändert das aber wenig. Eine eigene Wohnung die man im Idealfall auch noch vermieten kann, kann sich also trotzdem lohnen, auch wenn andere Formen der Kapitalanlage wieder attraktiv werden. Insbesondere dann, wenn die Kaufpreise stärker sinken als die Mieten steigen.


    Nach überschlägiger Rechnung müsste man für meine besagte Beispielwohnung Mietpreise an den Mann bringen, die sehr weit über den aktuellen Marktpreisen liegen. Für Menschen, die natürlich 100 % Eigenkapital zum Kauf aufbringen, kann es auch jetzt noch sehr attraktiv sein, eine Wohnung zur Anlage zu kaufen und diese zu vermieten. Aber wieviele Menschen gibt es noch, die diese Summen aufwenden können? Und im Mietmarkt müssen alle Bevölkerungsschichten unterkommen - vom Harz4ler durch die Stadt gezahlt über die Pflegerin bis zum Beamten. Größere Mietsteigerungen in der Breite, um diese Steigerung der Kaufpreise von 10 % bis 15 % pro Jahr auszugleichen halte ich für ausgeschlossen.

  • Martin


    ich bin immer sehr skeptisch wenn jemand den ganz großen Crash vorhersagt, das geht immer um Profilierung und PR.
    Rückschläge auch heftige hat es immer gegeben und wird es sicherlich auch wieder geben, aber gerade das spräche für die Immobilien, die ja bei fast allen Horrorszenarien immer am sichersten wegkommen. (Erdbeben mal ausgenommen) Wenn also ein Crash an der Börse kommt, wird das die Preise für Immobilien, - wie für Gold - eher nach oben treiben, vor allen in Ländern wie Deutschland die als relativ sicher gelten.


    Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Internationale Nachfrage vergleicht Münchener Preise mit London und Paris etc. Verglichen damit sind 7000 Euro anscheinend akzeptabel, die nationale Nachfrage wird durch den Zuzug getrieben und der bleibt hoch.
    Das einzige was hilft wäre soviel wie möglich zu bauen um wenigstens den Normalverdiener (und Normal heißt in München mindestens 5000 Brutto)
    Miete oder Kauf in der Stadt zu ermöglichen und vielleicht noch günstigere freiwerdende Bestandswohnungen entsprechend "weiterzureichen"
    Der Druck auf die Stadt den sozialen Wohnungsbau zu verstärken wird steigen, das ist klar aber dabei geht es weniger die Preise zu senken sondern den Wenig- und Normalverdienern eine Bleibe zu ermöglichen.


    Ich bin in München aufgewachsen und seit 40 Jahren höre ich immer, dass die Mieten und die Preise viel zu hoch sind und bestimmt bald mal runtergehen, erlebt habe ich das noch nicht. Stagnation oder leichte Steigerungen für ein paar Jahre vielleicht aber mehr auch nicht.

  • 7000 Euro pro qm sind schon pervers, aber auch durch die sehr vielen gutverdienenden Personen gestiegen.


    Es geht aber auch deutlich teurer, ohne Luxus sein zu wollen. Für eine Wohnung auf dem verkehrsumtosten Grundstück zwischen Schwanthalerstraße, Martin-Greif-Straße und Bavariaring, direkt gegenüber vom Haupteingang des Oktoberfestes, darf man über 12.600,00 Euro pro qm in Cash anlegen:



    http://www.conceptbau.de/eigentumswohnung-ludwigsvorstadt-2/


    P.S. Vor noch nicht einmal fünf Jahren, hätten Entwickler nicht einmal erwogen, hier Wohnungen zu bauen, geschweige denn im gehobenen Segment.

  • Normalverdiener (und Normal heißt in München mindestens 5000 Brutto)


    Das bedeutet, ein Assistenzarzt ist gerade mal Normalverdiener. Leitende Ingenieure in im öffentlichen Dienst fallen schon unter die 5000 Euro pro Monat und streifen sie erst mit höherem Alter. Gymnasiallehrer und weite Schichten der Ingenieure der Planungsbüros sind sehr deutlich unter 5000 Euro.


    Bitte um Aufklärung, da ich einen Parodie dahinter vermute. Es kann nicht sein, dass den Normalverdienst irgendwelche 100.000 Angestellte einiger Betriebe in Boombranchen definieren. Der Rest von 600.000 Angestellten wären dann unter Normal-Niveau?

  • 5000 Brutto als Normalverdienst anzusetzen kommt mir arg viel vor. Die meisten Gelernten würden dann zur Gruppe der Geringverdiener gehören, was aber absolut nicht der Realität entspricht. Genauso die Gruppen die Isek bereits erwähnt hat. Im Durchschnitt mögen vielleicht 5000 Euro herauskommen, nur sagt dieser nichts über die quantitative Verteilung und damit über die Klasseneinteilung aus.

  • Ich stimme hier MiaSanMia zu. Die Verteilung der Einkommen in München ist extrem. Wenn man sieht wie viele Leute hier wohnen, die über ein sehr hohes Einkommen verfügen und meist selbständig oder bei internationaltätigen Frimen angestellt sind, dann kann man sich solche Preise zum Teil auch erklären. Auf der andren Seite gibt es natürlich Leute die mit 2k oder weniger nach Hause gehen.
    Auf diese Leute wird wahnsinniger Druck ausgeübt, da Firmen in meist unterqulaifizierzen Berufen immer Leute finden werden und somit eine friss oder stirb Mentalität entsteht. Hier sagen die Arbeitgeber entweder du arbeitest hier für den Lohn oder ich find einen andren der dies tut.
    Durch die Freizügigkeit in Europa ist hier der Druck nochmals größer geworden.
    Was hinzukommt ist das, dass Preisniveau in anderen Ländern gleich bzw. auch höher ist. Irland, Frankreich, Gb, Skandinavien, Israel usw.. Klar kommen die meisten Arbeiter gerade aus eher ärmeren Ländern, aber in die Stadt kommen meist auch Arbeiter aus diesen Ländern.
    Auch wenn sich manche Lustig über das BMW Hotel machen, ist es auch ein kleiner Beitrag um aus dem oberen Preissegment Druck zu nehmen.
    Vielleicht könnte es durch die Mietpreisbremse zu ein paar wenigen Schnäpchen kommen. Da sicher ein paar private Vermieter aus dem Geschäft aussteigen denke ich. In der Nachbarschaft umhören schadet nicht.

  • Mit Normalverdiener wollte ich die Bevölkerungsgruppe definieren, die überhaupt für einen Kauf einer Immobilie in Frage kommt.


    Arbeitnehmer mit kleinen bis mittleren Einkommen waren früher schon nicht in der Lage sich Eigentum zu erwerben und heute noch viel weniger. Die vielzitierte Krankenschwester hat sich auch vor dreißig Jahren keine Wohnung kaufen können, das ist nichts Neues.
    Das Problem ist doch, dass die Einkommensgrenzen die man heute erreichen muss um potentiell Eigentum zu erwerben drastisch nach oben gegangen ist, und in München ist diese Grenze eben nochmal höher als in anderen Gemeinden.
    Und selbst mit 5000 Brutto als Single wird man sich ohne zusätzliches Eigenkapital sehr schwer tun überhaupt an Eigentum zu denken.
    Die Gemengelage in München, - starker Zuzug, internationale Nachfrage, Anlage in sicheren Immobilien, relativ hoher Anteil an Hochverdienern, wenig Neubauten - führen eben zu dieser unguten Situation.
    Wohneigentum ist kein Grundrecht und war es auch nie, aber die Chancen darauf sollte nicht nur einer Minderheit vorbehalten sein, darum geht es meines Erachtens.
    In der Regel ist das in Deutschland ja noch gewährleistet, aber in Märkten wie München, Frankfurt oder Stuttgart eben nicht mehr der Fall und da sehe ich schon Handlungsbedarf.

  • http://www.sueddeutsche.de/mue…quote-mit-haken-1.2497918


    Das ist ein Armutszeugnis für die Kommunalpolitik.


    Die Bürokratie müsste entschlackt werden und Bauland müsste konsequent ausgewiesen werden.
    Wenn ich mir anschaue wie viele Gebiete es gibt z.b im Nordosten oder Nordwesten die als Landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen sind, dann ist es schön zynisch von Platzmangel zu sprechen. Wieso weise ich nicht die Flächen als Bauland aus und verpflichte die Bauern innerhalb von 5 Jahren entsprechend Wohnraum zu schaffen, damit nicht mit dem Bauland spekuliert wird.
    Hierbei sollten 50% für Angestellte im unteren Lohnbereich geschaffen werden, die sowohl zum Erwerb als auch zum mieten angeboten werden.
    Damit schafft man eine Ausreichende Rendite für die Bauern und man schafft Wohnraum. Anreize schaffen statt Regulierung ist das Gebot der Stunde.
    Es profitieren doch alle davon, die Stadt, die Wohnraumsuchenden und die Bauern. Wieso jammern über das Wachstum, anstatt zu profitieren.

  • Dass der Quotenplan von Reiter grandios fehlschlägt dürfte wohl höchstens für ihn selbst überraschend kommen. Am besten war aber sein Vorschlag Rentner aus ihren alten großen Wohnungen in kleinere Wohnungen umzusiedeln und so Platz für Familien zu schaffen. Der (überraschede) Haken: im Alter sucht man eher Beständigkeit als Wandel. Umzüge stehen da nicht weit oben auf der Wunschliste. Die Begeisterung hält sich umso mehr in Grenzen, wenn man dann seine schöne große Wohnung mit altem günstigen Mietvertrag gegen eine kleine Wohnung mit neuem teuren Mietvertrag eintauschen soll. Was Reiter bei solchen Gedankenspielen durch den Kopf geht wird mir ein Rätsel bleiben.


    Genauso unsinnig sind Mietpreisbremse, Umwandlungsverbote und andere bürokratische Komplikationen, die alle nur eins gemein haben: Unverständnis für den Markt. Es gab schon immer Politiker die versucht haben Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage zu verleugnen. Und schon immer ging das schief. Knappes Angebot trifft auf steigende Nachfrage. Es Bedarf keines Studiums der Makroökonomie um sich auszumalen wo das hinführt wenn das Angebot nicht ausgebaut wird. Alle anderen Maßnahmen sind Scheingefechte.


    Das Ganze wirkt sich langfristig auch negativ auf den Wirtschaftsstandort München aus. Mehr Einwohner bedeuten ja auch mehr Steuereinnahmen für die Kommune und mehr Nachfrage für Industrie und Handel, was wiederum die Wirtschaft antreibt und Unternehmen anlockt oder wachsen lässt. Ist dieser Zyklus am laufen, befinden sich alle Beteiligten in einer wunderbaren Situation des Wachstums. Wird dieser Zyklus einmal unterbrochen, wird es sehr schwer ihn wieder in Gang zu bringen.

  • Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis die ersten Wohnungen in der Altstadt für über € 30,00/m² kalt angeboten werden. Dann wird Wohnen bald ähnlich teuer wie Büro-/Gewerbenutzung.


    http://www.immobilienscout24.de/expose/82165048


    BTW, "Mietpreisbremse" und Provisionsverbot machen sich bereits bemerkbar, in der letzten Woche gab es einen deutlichen Preisschub nach oben bei den Neuvermietungen.

  • Nun, dann sollte man mal die ganzen Bestandsbebauungspläne angehen, und die Nutzungsmöglichkeiten für die Grundstücke in Abhängigkeit von ihrer ÖV-Anbindung nach oben korrigieren. Da steckt viel mehr Potential drin als in einigen unerschlossenen, nicht angebundenen Quadratmetern Neubauviertel am Stadtrand.
    Nur denkt niemand daran, dass ein 50 Jahre altes Viertel vielleicht in seiner Bebauung heute nicht mehr zum Thema passt und völlig neu angegangenw erden muss.

  • ^^


    Absolut richtig. Genau das aber scheint niemanden im Geringsten zu interessieren. Bebauungspläne könnten aus der Steinzeit stammen, in München werden sie 1:1 noch so umgesetzt. An eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten denkt man nicht im Traum.

  • In Stuttgart ist es das identische Trauerspiel.Man könnte meinen Wohnungsnot wäre eine schützenswerte Spezies...

  • :lach:


    Übliches Merk-BlaBla auf Kindergarten Niveau. Der einzige Aspekt mit Gehalt kam vom TU Prof., der monierte, dass die Entwicklung des Nord-Ostens lange Zeit verschlafen wurde und sich die Stadtgestalt seit 1972 praktisch nicht verändert hat.


    Zum Schluss Ironie pur: Da wird von einem München, das aus allen Nähten platzt, gesprochen und die Kamera schwenkt über den "leeren" Marienplatz... Ich frage mich immer wie die ca. 300 Städte der Erde, die deutlich größer als München sind, überhaupt existieren können?!? Das Leben dort muss ja unerträglich sein und die Menschen in Schaaren abwandern. Nur eben das Gegenteil ist der Fall: Die Metropole ist nie so beliebt wie aktuell!


    Merken die Produzenten diesen Blödsinn selbst nicht??

  • In der Tat interessant. Was wurde 2005 genehmigt? Viele Projekte in Riem, Ackermannbogen, Arnulfpark, Parkstadt Schwabing? In jedem Fall positive Neuigkeiten, da bekommen wir 2017/2018 eine hohe Fertigstellungswelle. Am liebsten wäre mir aber, dass das diesmal keine Welle bleibt, sondern dass man dieses Niveau 2016 hält oder weiter erhöhen kann.


    Hier die Stadtviertel mit mutmaßlich den meisten Baugenehmigungen:
    Ramersdorf-Perlach
    Schwabing-Freimann (849 Wohnungen)
    Sendling-Westpark (680 Wohnungen)
    Pasing-Obermenzing (619 Wohnungen)
    Moosach (611 Wohnungen)
    Trudering-Riem (588 Wohnungen)


    http://www.immobilienreport.de…hnungen-Muenchen-2014.php