Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Es gibt genau einen Ansatz der konsequent umgesetzt werden muss um die ständig steigenden Preise unter Kontrolle zu bringen: Wohnraumschaffung im großen Stil, und das am besten möglichst schnell...



    Da kenne ich eine ganz schnelle Art. Wenn es erlaubt wäre, Wohnmobile auf der Straße zu parken und darin unbegrenzt oft übernachten zu dürfen, dann wäre die Wohnraumproblematik in Deutschland ganz schnell erledigt.


    Das will aber nur ein bestimmter Kreis von Personen. Andere wollen das ganz und gar nicht. Nämlich die, die für ihr Eigentum eine möglichst hohe Rendite erwirtschaften wollen. Und das sind nunmal diejenigen, die in unserer "freien Marktwirtschaft" erheblich viel "Macht" haben.


    Wohnraum wird knapp gehalten, nur dann lässt sich der vorhandene gut vermieten !


    Ein gutes neues Jahr !

  • Die Idee mit den Wohnmobilen klingt zunächst ganz nett, dürfte aber nicht zielführend sein.
    Dann würde nämlich halb Osteuropa nach München fahren und dort in Wohnmobilen hausen, während der 08/15 Münchner lieber in einem 9qm WG-Zimmer wohnt als auf der Straße zu leben.
    Ich lasse mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen, falls dieses Modell schon irgendwo auf diesem Planeten ausprobiert wurde, aber die Erfahrung mit den Wohnmobilen die es bereits jetzt genügend in München gibt, die macht keine Hoffnung auf eine Besserung der Situation.
    Meiner Meinung nach muss die S-Bahn-Anbindung neben Stamm2 noch weiter optimiert und zuverlässiger gemacht und die Schaffung von neuem Wohnraum eng mit dem Umland abgestimmt werden.
    München auf Teufel komm raus zuzubauen und jeden Bauantrag blind abzunicken, das wäre ein schwerer Fehler, so wie er zum Beispiel gerade in London gemacht wird.

  • Hallo,


    nun, woher bekäme halb Osteuropa deutsche Kennzeichen ? Und was würden die hier tun, außer lustvoll "hausen" und von Luft, Liebe und Diebstahl leben ? :D Und was würde mit Osteuropa geschehen, nachdem das Land völlig verlassen ist ? Die andere Hälfte ist ja bereits bei uns !


    Der Begriff "Freizügigkeit" als Recht ist bekannt, oder ?


    MfG

  • Selbst wenn man dieses Modell auf Münchner Kennzeichen beschränkt, so glaube ich kaum dass sich in der Bevölkerung auch nur ansatzweise eine Mehrheit dafür finden würde.
    Wenn ich sehe wie unsere Nachbarn schon bei einem normalen Wohnwagen, der länger als ein paar Tage abgestellt ist, besorgt und verängstigt die Polizei rufen, dann zweifle ich am Realitätsbezug dieses Vorschlags.
    Aber wie bereits erwähnt, lasse ich mich da gerne durch Praxisbeispiele eines besseren belehren und ich kann ehrlich gesagt der Idee einen gewissen Charme auch nicht absprechen, es wäre als Student bestimmt witzig gewesen in der Altstadt zu campen.


    Trotz aller Probleme die so mancher bei der Wohnungssuche hat, sind wir aber selbst in München noch ein Stück weit davon entfernt nun plötzlich Zeltstädte auf dem freien Feld bauen zu müssen.

  • http://www.sueddeutsche.de/mue…m-ist-verstopft-1.2289454



    Das Sozialreferat legt dem Stadtrat ein Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Wohnungsnot in München vor.


    Generell hat man wohl erkannt, dass es nun doch langsam Zeit wird zu handeln, denn für Geringvermögende in München gestaltet sich die Wohnungssuche unmöglich. So hat man sich folgende Maßnahmen überlegt:


    - die Schaffung von 2500 Plätzen für Flüchtlinge und Obdachlose


    - den Bau sogenannter Miniapartments von 20qm in München und Umland durch die relativ kurzfristig Wohnraum für Tausende geschaffen werden soll, der etwas Druck vom Mietmarkt nimmt.



    Ein Gedanke dazu: Im Artikel steht München wächst täglich um 80 Einwohner. Es sollten also, wenn wir die jetzige Situation so wie sie ist erhalten wollen, etwa 40 Wohnungen pro Tag neu auf den Markt geworfen werden (also knapp 15.000 pro Jahr, die Stadt plant soweit ich weiß aber nur mit 8.000 und schafft so zwischen 5.000 und 7.000). Wie gesagt damit würde sich die Situation nicht verbessern, sondern lediglich nicht noch angespannter werden. Allerdings sind wir auch davon weit entfernt.


    2.500 Plätze für Flüchtlinge und Obdachlose ist ja ein guter Ansatz, nur sehe ich erstens nicht die langfristige Verbesserung denn das ist noch immer zu wenig bei momentan allein 4.400 Wohnungslosen, und zweitens sehe ich dadurch keine Verbesserung auf dem offenen Mietmarkt.


    Was die Miniapartments angeht ist das sicher ein zielführender wenn auch viel zu später Schritt. Allerdings kann das nicht alles sein. Es wird Wohnraum an allen Ecken und Enden gebraucht, für alle Schichten.


    Meine Fragen dazu an die Stadtverwaltung:
    - die Situation ist seit min. 10 Jahren absehbar, wieso wird erst jetzt gehandelt?
    - nicht nur Geringvermögende haben Probleme bezahlbaren Wohnraum zu finden, sondern auch Studenten, junge Paare und Familien, Durchschnittsbürger und eigentlich Neumünchner jeder Art. Was wird für die getan?

  • Ich bin mir nicht sicher ob man sich mit den MINI Apartments einen Gefallen tut, das klingt für mich wie mehrstöckige Zweckbauten.
    Wenn dann sollte man dafür ein sehr durchdachtes Konzept entwickeln, so dass diese Apartments der Renner sind und eine entsprechend gemischte Sozialstruktur gewährleistet ist, so wie es Rot-Grün in den letzten Jahren in München immer am Herzen lag.
    Außerdem verstehe ich nicht warum sich offenbar selbst das Umland sträubt neuen Wohnraum zu schaffen. In Freising etwa wehrt man sich ja vehement gegen neue Arbeitsplätze und somit gegen neue Bürger für die Stadt.

  • Mehrstöckige Zweckbauten - sicher, aber deshalb nicht unbedingt falsch. Was München fehlt ist Wohnraum, vor allem günstig und auf dem freien Markt erhältlich. 20 qm ist natürlich schon sehr klein, aber wenn man für 250 EUR ein Dach über dem Kopf hat, ist das für viele sicher eine Chance.


    Man sollte vielleicht auch darüber nachdenken derartige Modelle für Familien oder Paare zu schaffen, mit entsprechend mehr Zimmern natürlich.

  • Ich bin mir nicht sicher ob man sich mit den MINI Apartments einen Gefallen tut, das klingt für mich wie mehrstöckige Zweckbauten.
    Wenn dann sollte man dafür ein sehr durchdachtes Konzept entwickeln, so dass diese Apartments der Renner sind und eine entsprechend gemischte Sozialstruktur gewährleistet ist, so wie es Rot-Grün in den letzten Jahren in München immer am Herzen lag.
    Außerdem verstehe ich nicht warum sich offenbar selbst das Umland sträubt neuen Wohnraum zu schaffen. In Freising etwa wehrt man sich ja vehement gegen neue Arbeitsplätze und somit gegen neue Bürger für die Stadt.


    Oftmals ist mit der Schaffung neuen Wohnraums eine Verschlechterung für die bereits vorhandenen Bewohner verbunden (Mehr Verkehr, weniger Parkraum, Verschattung etc.) und so manche Gemeinde fürchtet gar um ihre Identität.
    Das heißt jetzt nicht, dass ich das in der Regel für Gut heiße, im Gegenteil.
    Eine Abwägung sollte aber schon erfolgen und nicht alles, was theoretisch möglich ist muss auch umgesetzt werden.


    Solche Diskusionen gibt es auch bei uns im Norden. Ob bei mir in der Gemeinde oder dem einen oder anderen Stadtteil in Hamburg. Meist kann man die Argumnete der Gegener eines Projektes dabei kaum nachvollziehen, manchmal sind sie aber auch durchaus berechtigt.

  • Nu, die Verschlechterung für die bestehenden Anwohner hält sich in der Regel in Grenzen, wenn man solche bauten an ÖV-Knoten unterbringt, und auf neue Stellplätze soweit möglich verzichtet. Dann wächst primär der ÖV, was meist Taktverdichtungen zur Folge hat (von denen alle was haben), während es beim MIV keinen Mehrverkehr gibt, aber eventuell Verdrängungsprozesse (Altanwohner verzichtet mangels Stellplatz auf s Auto, Neuanwohner schafft sich dafür ohne eigenen stellplatz ein Auto an, weil es ihm wichtiger ist als oben genanntem Altanwohner, und er dafür auch einen längeren Weg zu sienem Parkplatz in Kauf nimmt). Für die versorgung mit Läden und kulturellen Angebten sind die Neuanwohner eigentlich immer ein Vorteil, mehr Kunden führen zu einem breiteren Angebot.

  • Am 18. März ist wieder einmal "Wohnbaukonferenz" im alten Rathaus.


    Ich bin schon gespannt auf die Kreativität der Problemignorierung und das Geschacher, wer nach Möglichkeit am wenigsten
    "Veränderung seines Umfeldes" herausholen kann.

  • Wer nimmt denn an dieser Wohnbaukonferenz teil? Wahrscheinlich kein einziger, der von dem Problem wirklich betroffen ist. Also kein Student, der für sein Mini-Zimmer 600 Euro abdrücken muss. Kein Geringverdiener (Pflegeberufe, Verkäufer, Angestellte im öffentlichen Dienst) der sich nach der letzten Mieterhöhung keinen Urlaub mehr leisten kann. Kein Familienvater als Alleinverdiener, der eben nicht so einfach 2000 Euro für eine 4-Zimmer Wohnung aufbringen kann.


    Da drinnen hocken genau die, die schon gesättigt in der fetten Gelddruckmaschine München leben. Leute, die eben von den aktuell vorherrschenden Randbedingungen profitieren. Selbst die großen öffentlichen Wohnungsbauträger haben nur begrenztes Interesse ausreichend Wohnraum in München zu realisieren - würde doch ihr eigenes Vermögen, dann eben nicht so schnell wachsen bzw. im Extremfall sinken.

  • Es geht noch krasser :


    In meinem Nachbarort Hohenbrunn bekam ich unlängst folgendes zu hören :


    Wir haben heuer sogar etwas weniger Einwohner als letztes Jahr und konnten uns somit erfolgreich
    vom unsäglichen Trend vom "höher schneller weiter" absetzen.


    Das ganze mitten in der Münchner Agglomeration !!!


    Gruss vom Schachbrett !

  • Man muss ja nur die Einwohnerzahlen der Vororte ansehn. Die in Wikipedia angegeben sind sind eh meist etwas zu hoch, der Zensus hat hier die richtigen Zahlen geliefert. Aber das ist auch wurscht, denn die Zahlen sind nicht so wirklich beeindruckend:


    z.B an hand von Gröbenzell. Das kann man mit jedem Münchner Vorort so machen, und man wird erkennen es gibt keinen propagandierten XXL Boom.



    Gröbenzell 2000 18.800 EW
    Gröbenzell 2013 19.200 EW


    oder FFB


    FFb 1987 30.300
    FFB heute 36.000
    .....


    lächerlich. In China wachsen Dorfer binnen 2 Jahre von 400 auf 40.000 EW. Da gibts den Boom. Aber nicht bei uns. Alles mediale Manipulation.
    Wers bezweifelt. Zahlen sind Zahlen.

  • Ich halte das für eine unbelegte Theorie, dass bereits existierende Immobilien weniger Wertsteigerung erfahren würden, wenn ausreichend gebaut werden würde, also dass Angebot/Nachfrage alleine ausschlaggebend für den Wert der Immobilie sind. München wächst, von innen und von außen. Durch die Urbanisierung der Randbezirke würden Immobilienbesitzer schon bestehender Immobilien doch am meisten profitieren. Der Besitzer eines Hauses in einer Reihenhaussiedlung am Stadtrand beispielsweise hat den Vorteil über ein ganzes Haus plus Garten zu verfügen welches vom Zentrum nicht so weit entfernt ist. Den Nachteil den er hat ist die fehlende Infrastruktur: Busse statt Tram, wenig Auswahl an Gastronomie wenn überhaupt, schlechte Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Kultureinrichtungen sind auch weit weg. All die Nachteile würden erheblich verbessert werden, wenn in der Umgebung der Reihenhaussiedlung neue Viertel entstünden. Der Verlust von Garten oder ähnlichem droht ja nicht, soll heißen irgendwann ist man glücklicher Besitzer von Haus und Garten in einem attraktiven urbanen Viertel, was folglich zu einem höheren Wert der Immobilie führt. Das Argument die Immobilienbesitzer sind dagegen macht für mich so keinen Sinn, es muss andere Gründe für die Bauuntätigkeit in München geben. Vielleicht ist es aber auch einfach nur Inkompetenz und Desinteresse der Planungsverantwortlichen..?

  • Durch die Urbanisierung der Randbezirke würden Immobilienbesitzer schon bestehender Immobilien doch am meisten profitieren. Der Besitzer eines Hauses in einer Reihenhaussiedlung am Stadtrand beispielsweise hat den Vorteil über ein ganzes Haus plus Garten zu verfügen welches vom Zentrum nicht so weit entfernt ist. Den Nachteil den er hat ist die fehlende Infrastruktur: Busse statt Tram, wenig Auswahl an Gastronomie wenn überhaupt, schlechte Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Kultureinrichtungen sind auch weit weg. All die Nachteile würden erheblich verbessert werden, wenn in der Umgebung der Reihenhaussiedlung neue Viertel entstünden.


    Absolut. Laut Mietspiegel zählt das östliche Johanneskirchen zu den durchschnittlichen Wohnlagen. Eine Plattenbausiedlung am Arabellapark mit 60 Prozent Sozialwohnungen wird als gute Wohnlage gelistet. Grund: fehlende Infrastruktur. Würden nun die großen Felder im Nord-Osten bebaut werden, würde das eine Reihe sehr nützlicher Erschließungsmaßnahmen mit sich ziehen. Die herrschaftlichen Villen Alt Bogenhausens waren auch einmal Stadtrand und heute braucht man nach den Preisen gar nicht mehr suchen: nur noch auf Anfrage. D.h. würden die vielen engstirnigen Eigentümer ein bisschen offener ggü. Veränderungen sein, könnten sie letztlich doch davon profitieren, oder zumindest deren Kinder.


    Der Verlust von Garten oder ähnlichem droht ja nicht


    Teilweise schon. Eigenes Beispiel: sollte das neue Stadtviertel im Osten entstehen, hätte die Stadt München ein Recht auf Zwangsenteignung eines meiner Wiesengrundstücke, da es direkt in einer geplanten Erholungszone liegt.
    Im Garten des Nachbarn dürfte ein 2m breiter sogenannter
    "Durchgangsweg" angelegt werden, wodurch ihm ein Großteil seines eigenen Gartens verloren ginge.


    Das Argument, die Immobilienbesitzer sind dagegen macht für mich so keinen Sinn, es muss andere Gründe für die Bauuntätigkeit in München geben.


    Viele sind es aber, aus Angst vor zu vielen Menschen, Zunahme des Verkehrs, oder allgemein vor Veränderung. Da brauch ich bloß im eigenen Viertel ein paar Bekannte fragen, niemand möchte noch mehr Leute, keiner will sein persönliches Heiligtum Baulärm aussetzen oder bevor ein Feld angetastet wird, soll bitte gar nicht gebaut werden.


    Natürlich kommt die vermeintliche Inkompetenz der Stadtverwaltung noch dazu. Wie viele Beamte sind denn eigentlich zuständig für´s Wohnen? Bestimmt mehrere Hundert. Und keiner kommt aus dem Quark.

  • Wie viele Beamte sind denn eigentlich zuständig für´s Wohnen? Bestimmt mehrere Hundert. Und keiner kommt aus dem Quark.



    Die Zahl halte ich für etwas hoch gegriffen. Falls nicht wäre die momentane Situation ja noch viel skandalöser als sie eh schon ist. Ich bin immer davon ausgegangen, dass flächendeckende Unterbesetzung zur aktuellen Situation geführt hat, und nicht die Trägheit mehrerer Hundertschaften.

  • Nein bestimmt nicht die Trägheit der Beamten oder eine Unterbesetzung dessen. Sondern ganz einfach das sehr langsame Rad des Gesamten, sowie die ewigen Regeln-Richtlinien-Gesetze tragen dazu bei das nichts nach vorne geht. Daran wird sich auch nichts ändern.

  • du hast natürlich recht, die Probleme sind sicher etwas komplexer. Wenn man aber weiß wo die Probleme liegen, sollte es auch möglich sein diese zu beheben.

  • Vielleicht sollte man sich mal an Wien orientieren. Wien wächst noch viel viel stärker wie München, aber beide sind vergleichbar was die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung angeht. Wien ist halt Hauptstadt, aber ob das bei einem Land der größe Österreichs etwas ausmacht. Ich weiss es nicht.


    Wie nsoll bis 2030 um weitere 400.000 Menschen wachsen. Sprich in 15 jahren soll es über 2 Mio Wiener geben.


    Wie kommen die dort zurecht? Was ist deren Prinzip.
    In Wien gibts aktuell sogar Planungen zu einer, Achtung :D, 2. Stammstrecke durch die City. Man hat dort die S-Bahn schliesslich die letzten 20 30 Jahre komplett zu Gunsten der u-Bahn vernachlässigt.