K20-Erweiterung / Bürgersaal (fertiggestellt)

  • So langsam kann man sehen, wie es ohne Gerüst aussehen wird. Ratinger Seite: Die Wandfarbe in Ocker allerdings ist ganz schön heftig, sollte auf dem Rendering wohl gut zum restlich verwendeten Backstein passen. Ungewiß, wie der Paul-Klee-Platz letztendlich wirken wird ... Er hatte früher etwas hinterhofartiges, hoffentlich gelingt es, dieses Gefühl durch die angekündigte Bepflanzung und Gestaltung zu verhindern ...

  • Also ich war gestern in der Altstadt und bin auch an dem Gebäude vorbeigekommen, aber ich finde es sieht in echt besser als als es auf den Bildern rüberkommt.

  • Was man sich wohl bei der Gestaltung des rechten Fassadenteils und der Farbauswahl gedacht hat .... ganz, ganz gruselig, vorallem an dieser Stelle.


    Der linke Fassadenteil steht hingegen in der großen Tradition der Edekamärkte deutscher Mittelstädte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts und mutet daher quasi klassisch an. Wunderbar strukturierend wirken auch die offen verlegten Abläufe der Regenrinnen. Da wird eine Verbindung zwischen Himmel und Erde hergestellt, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat. Besonders gefällt mir die Schieferverkleidung der Dachgauben, ein offensichtliches Zitat der kostengünstigen Dämmmaßnahmen im sozialen Wohnungsbau. Der Architekt ist offenbar ein Schelm, dieses Zitat gerade ganz oben an dieser Festung des Establishments anzubringen. Bravissimo!


    PS: Die Gliederung der Putzfassade treibt einen in den Wahnsinn wenn man länger hinsieht. Was für ein - man muss es so deutlich sagen - Scheissdreck.

    Einmal editiert, zuletzt von nospam ()

  • Eigentlich wollte ich etwas Kritisches Schreiben, aber nachdem das Haus so verrissen wurde, bin ich glatt gewillt, es ein wenig in Schutz zu nehmen: Das ist solide, angepasst, harmlos; von Avantgarde keine Spur, aber Leute werden nicht durch die Ratinger laufen und schreien "iihh, was für ein hässliches Ding".


    Für mehr Komplimente hat es leider nicht gereicht. Der Anspruch an Baukunst sollte natürlich höher liegen.


    Der Museumserweiterungsbau ist nichts als die konsequente Fortsetzung des bestehenden Baus aus den 80ern: Schwarze Wand. Letztlich war in der Zeitung zu lesen, dass das K20 erst Mitte 2010 wiedereröffnet werden kann. Man brauche ein halbes Jahr allein um die Klimatisation und die Sicherheitstechnik zu justieren. Der Zeitverlust aufgrund der archäologischen Funde sei nicht zu kompensieren. In Größe und Repertoire wird das dann allerdings ein sehr bedeutendes Kunstmuseum sein – man darf sich freuen.

  • Den Anbau an das K20 finde ich grundsätzlich konsequent und richtig.


    Natürlich bemerken die Wenigsten die Qualität oder eben die fehlende Qualität von Architektur; und gerade die Ratinger besucht man ja auch nicht zuerst, um Architektur zu bewundern.

  • Der rechte, orangebraun verputzte Teil wurde weiter oben stark verrissen. Vielleicht würde er besser wirken, würde auf der kahlen Wand des Erdgeschosses eine große Gedenktafel den Oberbürgermeister Joachim Erwin ehren?

  • Wo in Gottes Namen sollen denn noch Ehrungen für J.E. entstehen?? Vielleicht hängt jede Privatperson eine Plakette neben die Haustüre?

  • Beim Bau das Bürger-Saales hat man doch tatsächlich die Klimaanlage vergessen :nono:


    RP #1
    RP #2


    Das letzte Wort hatte leider der Pächter und lehnte aus Kostengründen eine Kühl- bzw. Klimaanlage ab. Aktuell gibt es nur eine Lüftungsanlage die Außen- und Innenluft austauscht.


    Für einen nachträglichen Einbau, auch im laufenden Betrieb, ist aber technisch alles vorbereitet. Die Frage ist nur ob der Pächters sich an den Kosten von 30.000 bis 40.000 Euro beteiligen möchte.

  • .

    Der rechte, orangebraun verputzte Teil wurde weiter oben stark verrissen. Vielleicht würde er besser wirken, würde auf der kahlen Wand des Erdgeschosses eine große Gedenktafel den Oberbürgermeister Joachim Erwin ehren?


    idee finde ich gut, dann kann man nach ausgiebigem ratinger-straße-besuch direkt bierflaschen-zielwerfen auf die gedenktafel machen.


    oder direkt darunter ein pissrinne einrichten?

  • ^^Reichlich geschmacklos.


    Würde man mit einer Gedenktafel für einen verstorbenen langjährigen Oberbürgermeister ernsthaft so umgehen, so wäre das schon ein Tiefpunkt der politischen Kultur, kayddorf.


    Wenn die fehlende Klimaanlage das einzige Manko des Bürgersaals ist, so ist das ein vergleichsweise gelungener Bau - auf funktionaler Ebene. Die Gestaltung ist mir allemal zu altbacken.

  • Altbacken, ja! Statt der Ratinger mal was Besseres zu gönnen, hat man ähnlich geschmacklos gebaut wie ehedem nach dem Krieg. Beispiele?
    Vom Ratinger Tor aus:
    Rechts das ultragraue Parkhaus als Einladung auf die berühmte Rätemateng.
    Links das weiße Stahlglasbüromonstrum.
    Einen Schritt weiter, eine Hausbrauerei, für die gilt: So gut das Alt schmeckt, so hässlich ist der Bau.
    Gegenüber das Llustwandell-Haus ist so zweckmäßig wie zu spät; ein 80er-Jahre-Sparkassenfilialenbau, entstanden in den 90ern.
    Hinter der Kreuzung die Gebäudeteile, die die Coelesterinnen-Klosterfront umfassen, weder Rahmen noch Kontrast (und bald weg).
    Ähnlich schlimm auch weiter hinten in der Straße Alte Stadt, der riesige gelbe Klotz auf der linken Seite passt so gar nicht zum Rest.


    Das Ohme Jupp hingegen ist zeitlos, wenn auch kein Kleinod. Die Uel wäre gut, wäre sie außen nicht so heruntergekommen.


    Es bleibt spannend, wie der ehemalige Gerichtskomplex neu definiert wird.

  • Hat jemand ernsthaft erwartet, das die IDR freiwillig gute Architektur baut. :lach:


    Zur Gedenktafel - Geschmack sollte man nicht nur in Sachen Architektur haben, sondern vor allem im zwischenmenschlichen Umgang.
    Man muss den verstorbenen OB nicht gemocht haben (oder seine Politik); aber das ist kein Grund die eigene Geschmacklosigkeit zur Schau zu stellen!!
    :Nieder:

  • .

    nichts für ungut, natürlich habe ich mit meinen bemerkungen stark übertrieben, allerdings halte ich eine gedenktafel für einen sehr zweifelhaften bürgermeister an so einem prominenten ort ebenfalls für eine sehr starke übertreibung.
    am besten läßt man die hauswand wie sie ist: häßlich, und bitte keine weitere verschlimmerung

  • Die Hässlichkeit dieses Baus wird sicherlich schon bald in der Belanglosigkeit der benachbarten Häuser untergehen - für die meißten Besucher der Ratinger Straße steht Architektur auch nicht unbedingt im Vordergrund.


    Gespannt bin ich vorallem auf die neuen Räume der Kunstsammlung.