Flughafen: A380-Wartungshalle (1. BA abgeschlossen)

  • Flughafen: A380-Wartungshalle (1. BA abgeschlossen)

    Dieser Thread wurde vom Thema Flughafen (Allgemeine Informationen) abgetrennt. Hier geht es um die A380-Wartungshalle, mit deren Bau im Juni 2006 begonnen wurde.
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    Fraport baut noch eine riesige Werft


    Auf Rhein-Main wird neben der umstrittenen Halle für den künftigen Airbus A 380 noch eine riesige Wartungshalle für Lufthansa-Cargo entstehen. Einen Bauantrag hat der Flughafenbetreiber Fraport im Dezember 2002 gestellt. Betreiber wird eine Tochter von Lufthansa-Technik mit Namen Condor/Cargo-Technik (CCT) sein.



    Während für die 350 Meter lange und 140 Meter breite A 380-Halle zurzeit ein Planfeststellungsverfahren läuft, und damit die Beteiligung der Bürger und der Anrainerkommunen sichergestellt ist, soll sich der Bau der immerhin zwei Fußballfelder großen CCT-Werft (220 x 80 Meter) ohne Öffentlichkeit abspielen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) wirft Fraport Geheimniskrämerei und Täuschung der Öffentlichkeit vor. So sei die CCT-Werft zwar in den Unterlagen für den Scoping-Termin zum Flughafen-Gesamtausbau vom April dieses Jahres aufgelistet gewesen, bei den Plänen für die A-380-Werft gebe es an Stelle der CCT-Werft aber nur einen weißen Fleck.


    Im Hessischen Wirtschaftsministerium wird bestätigt, dass das Genehmigungsverfahren für die Cargo-Halle nach der weniger aufwändigen "Plangenehmigung" erfolgen soll. Dies geschehe allerdings im Einklang mit dem Luftverkehrsgesetz. Nach Ansicht von Abteilungsleiter Klaus-Peter Güttler, seien die Auswirkungen der CCT-Werft weniger gewichtig als die der A-380-Halle. So werde die Fracht-Werft innerhalb des heutigen Flughafenzaunes entstehen, für ihren Bau müsse kein Wald gerodet werden. Die A-380-Werft dagegen liege außerhalb des Zaunes und für sie müssten rund 20 Hektar Wald fallen.


    "Für das CCT-Projekt ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich", erklärte der Ministerialbeamte. Aus diesem Grund reiche es aus, "Benehmen mit den Fachbehörden herzustellen". Eine Beteiligung der Gemeinden rings um den Flughafen sei ebenso wenig erforderlich wie eine Offenlegung der Planungsunterlagen und damit das Einbinden der Bürger in das Vorhaben. Belange der Bürger seien höchstens beim Thema Lärm betroffen. Deshalb müsse Fraport als Antragsteller den Nachweis führen, "dass die Auswirkungen des Lärms nicht wesentlich sind", meinte Güttler im Gespräch mit der FR. Das Verfahren selbst sei noch nicht abgeschlossen. Die Frankfurter Bauaufsicht werde das Projekt genehmigen, sobald aus Wiesbaden das "OK" vorliegt, heißt es dort. gang



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    Copyright © Frankfurter Rundschau online 2003
    Dokument erstellt am 08.09.2003 um 23:56:59 Uhr
    Erscheinungsdatum 09.09.2003 | Ausgabe: S | Seite: 23

  • Sicher ist das leider noch nicht. :mad: Die Lufthansa hat sich wohl fest entschieden, dass die neue Wartungshalle im Rhein-Main Gebiet, also dem Frankfurter Flughafen enstehen soll. Nur, wie immer, gibt es hier Verzögerungen und Klagen der Anwohner. Sie fordern, dass die Halle garnicht gebaut werden darf, oder zumindest nicht an dem von der Fraport dafür vorgesehenen Standort. Weil dort zu viel Wald gerodet werden müsste. Stattdessen schlägt man das Areal vor, wo heute die US Airbase ist. Nur die wird erst 2006 geräumt. Wenn man dann mit dem Bau der Halle dort beginnen würde, wäre es viel zu spät, da die Lufthansa den A380 ab 2007 in den Liniendienst stellt. Wenn es zu größeren Verzögerungen kommt, wird die Lufthansa in München die Wartungshalle bauen (müssen). Schließlich müssen die Maschinen ab dem Zeitpunkt gewartet werden, wo sie im Einsatz stehen. Bis Anfang nächsten Jahres muss die Lufthansa "Planungssicherheit" für das Projekt haben. Ansonsten kann nicht sichergestellt werden, dass es bis 2007, wo auch immer, eine Wartungshalle gibt. Frankfurt hat sich jetzt aber geschlossen für den Bau der Halle ausgesprochen. Nur die Grünen waren dagegen, wie ja zu erwarten war. Die Ausbaugegner sehen die Wartungshalle nicht als eigenes Projekt an, sondern als Einstieg in den weiteren Ausbau des Flughafens. Aber die Politiker hier vor Ort haben erkannt, dass die Wartungshalle extrem wichtig für die Wettbewerbssituation ist. Man muss also abwarten, in wieweit die Klagen jetzt das Projekt verzögern.

  • naja, schon vor ein paar wochen hat man zugegeben, dass die münchen-variante nur eine finte war. die halle wird in frankfurt gebaut. dafür spricht sich auch die mehrheit im parlament aus.

  • Ich frage mich auch, ob man wirklich München als Drehscheibe für die A380 sehen kann. Ich war neulich dort am Flughafen. Im Vergleich zu Frankfurt ist er eher ein Provinz-Flughafen. Nicht eine 747 war da den ganzen Tag zu sehen. Wenn die Lufthansa in München die A380 Wartungshalle bauen muss, müsste sie auch Großteile ihres Langstreckenverkehrs von Frankfurt nach München verlegen. Und was das kostet, daran will ich garnicht denken. Außerdem bekäme München dann einen Engpass bei den Start- und Landebahnen. Nur welche Wahl hat die Lufthansa, wenn die Wartungshalle in Frankfurt nicht rechtzeitig fertig wird? Die Auslieferung der A380 nach hinten schieben? Auch das käme den Kranich sehr sehr teuer. Wobei sie die Kosten bestimmt auf die Fraport abwenden könnte. Ich hoffe mal sehr, dass es garnicht soweit kommen muss. Nur man weiss ja, wie lange die Bürokratiewege in Deutschland sind. Und die Ausbaugegner tun wirklich alles, um jede Form von Bau am Flughafen zu verhindern oder zumindest mal zu verzögern. Was ihnen ja immer wieder gelingt.

  • Okay, dass ist keine Neuerung und damit ist die Halle noch lange nicht genehmigt. Da gibt es noch viel zu viele Unstimmigkeiten. Wenn der Flughafen Pech hat, muss er eine andere Fläche für die Halle bereitstellen. Das können die Anwohner mit ihren Klagen noch erreichen. Und jede dieser Verzögerungen könnte das gesamte Projekt zum scheitern bringen. Klar will die Lufthansa die Wartungshalle in Frankfurt haben. Nur was ist, wenn die Baugenehmigung zu lange auf sich warten lässt? Der Airbus wird 2006 ausgeliefert. Und dann muss die Halle stehen. Wenn Frankfurt das nicht hinbekommt: Pech gehabt. Wenn sich in nächster Zeit ankündigt, dass die Halle nicht rechtzeitig fertig wird hat die LH gar keine andere Wahl, als sich nach einem anderen Standort umzusehen. Und welcher das ist, ist klar. Auch wenn die Lufthansa das nicht will. Aber wenn der Flieger ausgeliefert ist, braucht man die Halle. Und nicht erst ein Jahr später. Genehmigt ist die Halle erst dann, wenn die Baugenehmigung vorliegt, keine Sekunde früher. Und genau das wären die klasse Neuigkeiten gewesen. Deswegen kam mir das etwas spanisch vor, weil das sehr früh gewesen wäre.

  • Ist es in Deutschland nicht mehr möglich eine Flugzeugwerft zu bauen? Haben seltene Kröten Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen des Menschen, in diesem Fall Tausenden von Arbeitsplätzen?


    Armes Land!

  • Na so schlecht klingt das ja garnicht. Ich denke, die A380 Werft entscheidet, wo künftig die Musik spielen wird. In Frankfurt oder eben anderswo. Wer die Halle bauen darf, ist Lufthansas Number 1. Diesen Zeitplan hier halte ich auch mal für realistisch. Und ein Okay für die Halle wäre doch mal ne super Nachricht. Hätte auch positive Signale für den weiteren Ausbau. :rolleyes:

  • Gibt es eigentlich Neues bezüglich der Airbus A380 Wartungshalle? Man hört in den Medien garnichts mehr davon. Der erste Airbus A380 steht in Toulouse in der Endmontage und muss nicht mehr lange warten, bis er das erste mal in die Lüfte gehen wird. So langsam wird es Zeit, dass wenigstens die Baugenehmigung erteilt wird. Oder darf München sich so langsam ernsthaft freuen?

  • Als bei einem kürzlichen Landeanflug habe ich dort bereits Bagger und mehrere! Kräne gesehen.
    Aber ich glaube das ist eine andee Fläche...Muss nicht erst noch Wald gerodet werden?

  • Es wird gerade Richtung Cargo City Süd eine neue Wartungshalle gebaut. Aber das ist nicht die Airbus Wartungshalle. Stimmt, dafür muss erst noch Wald gerrodet werden. Und da das alles nicht in 3 Tagen geschieht, sollte es bald los gehen. Mayerhuber müsste in München nur "ja" sagen und die Bagger würden am nächsten Tag loslegen. Momentan schreibt der Boss vom Münchener Flughafen (Kelkloh, Kelkoff?? Komme gerade nicht wirklich auf seinen Namen) ja ständig offene Briefe an den Lufthansavorstand und wirbt eifrig für München. Bislang aber ohne Erfolg. :)

  • So soll die Werft für die Airbus A-380-Flotte einmal aussehen:



    Einen Planungsauftrag hat die Fraport also bereits vergeben! Er ging an Gerkan Marg und Partner.

  • ^
    Sehr schön!


    Eben so wie man sich einer Flugzeugwerft vorstellt. Nur halt etwas grösser als normal.


    Hier noch ein Bericht aus der FAZ:
    http://www.faz.net/s/RubBEFA4E…Tpl~Ecommon~Scontent.html



    Was für eine Erleichterung! Es geht vorwärts! :daumen:

  • Schön,daß Frankfurt die neue Werft bekommt. Hier mußte man einige wenige Hektar Fichtrenmonokultur gegen Tausende von Arbeitsplätzen abwägen. Jede andere Entscheidung hätte mich am Verstand der Verantwortlichen zweifeln lassen.


    Es gibt 60.000 qkm Wald in staatlicher Hand, die defizitär bewirtschaftet werden. Den sollte man als Verhandlungsmasse einbringen. Die Staatsforste liegen in Zukunft brach, dienen aber als Verhandlungsmasse gegenüber "Umweltschützern".


    Sie kämpfen im Falle des Frankfurter Stadtwaldes ohnehin nur um das Prinzip, es kann ihnen unmöglich um die ökologisch tote Monokultur gehen.

  • Zitat von JinStuttgart

    Schön,daß Frankfurt die neue Werft bekommt. Hier mußte man einige wenige Hektar Fichtrenmonokultur gegen Tausende von Arbeitsplätzen abwägen. Jede andere Entscheidung hätte mich am Verstand der Verantwortlichen zweifeln lassen.

    Ich finde die Ausbaugegner handeln ausgesprochen unökologisch. Sie wissen genau, dass man die Fraport mit atemberaubenden Forderungen in Sachen Umweltschutz in die Pflicht nehmen könnte, nur eben nicht beim Thema Abholzung der für den Ausbau benötigten Fläche. Wäre ich Umweltschützer würde ich die Fraport zwingen, ehemalige Industrieviertel im Rhein-Main Gebiet in doppelter Größe, wie die abgeholzte Fläche aufzukaufen, die brachliegenden Gebäude abzureißen und die Fläche ökologisch sinnvoll wieder herzustellen, als innerstädtisches Naturschutzgebiet oder Park. Die Bürger der Städte bekämen auf diese Weise ortsnah das wieder zurück (und mehr als das!!), was Ihnen der Flughafen "genommen" hat. Ein ähnliches Modell hat damals die Deutsche Bank mit dem Ökohaus in Frankfurt erfolgreich durchgezogen, damals wurde als Ausgleich für ein Grundstück ein ökolgisches Niedrigenergiehaus von der DeuBa finanziert und gebaut. Das kann man sich anschauen, wenn man mit der S-Bahn an Frankfurt-West vorbei fährt. Jedenfalls mit dieser Idee, hätten alle etwas vom Flughafenausbau.


    a) Keine zusätzliche versiegelte Fläche, es wird soger mehr Fläche "entsiegelt"
    b) Entgiftung und Urbarmachung von ehemaligen Industrieflächen
    c) Verbesserung des Klimas in den Innenstädten
    d) und trotzdem: Flughafen wird erweitert = mehr Arbeitsplätze



    Warum entwicklen die Holzköpfe nicht solche Modelle. Manche Leute sind einfach zu denkfaul. Und daher ist das Verhalten der Ausbaugegner "unökologisch" weil sie mit der Beführwortung des Ausbaus unter den oben genannten Bednigungen doch viel mehr erreichen könnten.

  • Es wird ja Ausgleichsmaßnahmen geben, das steht fest. Wie diese aussehen werden, weiß ich auch nicht. Ich habe nur gelesen, dass die Abholzung deutlich überkompensiert werden wird.


    Das Regierungspräsidium hat übrigens den Sofortvollzug des Beschlusses der Regionalversammlung angeordnet, der Planfeststellungsbeschluss wird wohl in den nächsten Wochen ergehen. Wahrscheinlich wird dann umgehend mit der Rodung begonnen, so dass die Werft, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt, pünktlich fertig werden kann.


    Im übrigen schließt ideologisches Denken jeden Pragmatismus aus, so einfach ist das wohl.

  • Zitat von tigi01

    Ich finde die Ausbaugegner handeln ausgesprochen unökologisch.
    (...)
    Warum entwicklen die Holzköpfe nicht solche Modelle. Manche Leute sind einfach zu denkfaul. Und daher ist das Verhalten der Ausbaugegner "unökologisch" weil sie mit der Beführwortung des Ausbaus unter den oben genannten Bednigungen doch viel mehr erreichen könnten.

    Grundsätzlich hast Du recht, betrifft aber wohl eher die Naturschutzverbände u.ä.. Lokal Betroffene wie die Städte am Flughafen haben nichts von attraktiver Entsiegelung irgendwo nahe Frankfurt Ostend. Das verstärkte bei ihnen noch das Gefühl, Verlierer zu sein, während andere auf ihre Kosten an Attraktivität gewinnen.


    Und vergiß nicht, tigi, es ist für Manche ein Krieg bzw. der Krieg ihres Lebens. Den möchte man nicht verlieren, auch wenn es den Gegner einen hohen Preis kostet oder man den schönsten Verliererorden umgehängt bekommt. Es gibt keine ruhmreichen Niederlagen, vernünftige bestimmt.

  • Na endlich ist die Halle in trockenen Tüchern. :lach::daumen: Die Klagen werden kaum noch eine Chance haben. Will nur hoffen, dass so bald wie möglich mit dem Bau begonnen wird. Nicht das die Lufthansa die Auslieferung verzögern muss, weil die Halle nicht fertig ist.