^Berchen
Das alt bekannte Hauptbahnhof-Bashing. Darüber muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Auch wenn das einige nicht wahr haben wollen – der Hauptbahnhof hat sich etabliert. Und für die Auswärtigen: keine Angst, es gibt sehr viele Berliner, die ihn mögen und gerne nutzen auch, weil er für viele einfach der am Nächsten gelegene und am einfachsten zu erreichende Fernverkehrsknotenpunkt ist.
Abgesehen davon muss man noch mal festhalten, dass es zu einfach ist den Hbf. als eine dem nach-89er Größenwahn entsprungene fixe Idee abzutun. Die komplette Neuorganisation des Bahnverkehrs in Berlin war eine längst überfällige, durch Krieg und Teilung leider über Jahrzehnte verzögerte Notwendigkeit. In der Planungsphase wurden unterschiedliche Varianten diskutiert, mit dem Pilzkonzept und dem Hauptbahnhof als Knotenpunkt zwischen Nord-Süd- und Ost-West-Achse wurde aber sicherlich nicht die schlechteste Variante realisiert. Aus welchen Gründen dann der Knotenpunkt zwischen bestehender Ost-West-Trasse und neugebautem Nord-Süd-Tunnel nicht im dicht bebauten Bereich an Alex, Friedrichstraße oder Zoo sondern im vergleichsweise unverbauten Bereich des Lehrter Bahnhofs platziert wurde wird ja wohl jedem einleuchten. Und dass sich am neuen, wenige Jahre alten Bahnhof im Entwicklungsgebiet nicht sofort mehrere Linien eines sich über mehr als 100 Jahre entwickelnden S- und U-Bahnnetzes aus allen Himmelsrichtungen kreuzen kann doch kein Argument sein, über das man hier ernsthaft diskutieren muss.