• Wir reden hier ja nur von einer Handvoll gewünschter "Hochhäuslein". Nicht von Wolkenkratzern. ;)


    Und diese endlosen Häuschen-Vorstädte in USA sind ja eh der Hammer .
    Hab mir mal den Großraum NewYork auf Google Earth angeguckt .. fast unglaublich.


    Glaub der krasse Gegensatz zu den US-Städten (außer New York) ist z.B. London. Leben wohin das Auge reicht ..Wolkenkratzer .. moderne Bauten.. uralte Bauten endlose Vorstädte.. aber irgendwie ist fast überall Leben.
    Nach einem London Kurztrip weiß ich warum diese Stadt die "2e Welthauptstadt" ist.


    OMG .. ich komme vom Thema ab


  • Seit ich ich mir in einem USA-Rundtrip Städte wie Detroit, Indianapolis, St.Louis oder Kansas City angesehen habe, die allesamt eine Skyline haben die es mit Frankfurt/Main aufnehmen können, aber die bei näherer Betrachtung eher Geisterstädte sind, kann ich die Ängste von Stadtplanern verstehen dass man eventuell zu groß bauen könnte.


    Man kann amerikanische Großstädte nicht mit unseren deutschen vergleichen. Der Aufbau der Stadt ist sehr unterschiedlich. Während man sich z. B. in Nürnberg darauf konzentriert, dass sich das meiste Leben in Bezug auf den Einzelhandel in der Fußgängerzone abspielt, versucht man in vielen amerikanischen Städten sowas in Malls zu bündeln. Geschäftshochhäuser werden ja auch nur für Büros und Wohnungen, aber nicht für den Einzelhandel genutzt, außer es ist evtl. eine Mall in den unteren Stockwerken. Von daher ist es klar, dass dort nicht sehr viel Leben entsteht bzw. herrscht. Die Straßen rund um den Norikus oder beim HDI Gebäude sind auch nicht besonders belebt, obwohl dort Hochhäuser und mehrere 1000 Menschen in naher Umgebung wohnen. Der Sinn von Hochhäusern ist auch nicht, dass das Leben in die Stadt gezogen wird, sondern einfach nur kosteneffizient Platz bieten zu können, wo flächenmäßig nur noch begrenzt oder sehr teuer Raum zur Verfügung steht.
    Man hätte in Nürnberg durchaus Leerstände vermeiden und den Hochhausbau vorantreiben, unterstützen oder zumindest nicht hindernd im Wege stehen können. Ich erinnere mich noch als damals, BMW hat für seinen neuen Hauptsitz sogar zwischen München und Nürnberg geschwankt, der BMW-Neubau abgelehnt wurde, bzw. zu viele Auflagen gemacht wurden. BMW hat sich das nicht gefallen lassen und hat sich dann eben für München entschieden. Tausende von Arbeitsplätzen und ein wahrscheinlich architektonisch sehr wertvolles Gebäude ist hier für Nürnberg (wieder einmal) verloren gegangen. Durch billige Büromieten hätte man Nürnberg zu einem Top-Standort werden lassen können. Durch eine zentrale Lage und die relativ gute Infrastruktur wäre bereits Attraktivität da gewesen. Man hätte namhafte Konkurrenz zu Frankfurt und München werden können. Aber verspielt ist verspielt ... Bei Unternehmen würde man es wohl als "unvorhersehbare" Fehlentscheidungen des Managements begründen.

  • Ich erinnere mich noch als damals, BMW hat für seinen neuen Hauptsitz sogar zwischen München und Nürnberg geschwankt, der BMW-Neubau abgelehnt wurde, bzw. zu viele Auflagen gemacht wurden. BMW hat sich das nicht gefallen lassen und hat sich dann eben für München entschieden. Tausende von Arbeitsplätzen und ein wahrscheinlich architektonisch sehr wertvolles Gebäude ist hier für Nürnberg (wieder einmal) verloren gegangen.


    Das kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz glauben.


    Dass man in Altstadtnähe Hochhäuser in Nürnberg verboten hat, war völlig richtig (ist in München übrigens ja ähnlich). Im Bereich der Ostendstraße (steht ja immerhin schon die Nürnberger Versicherung) oder am Messegelände hätte man da wirklich mutiger sein können, auch am Milchhof. Ich bin allerdings der Meinung, dass Hochhäuser an sich noch nicht entscheidend sind - es kommt auf die Ausgestaltung an. Wenn die Hochhäuser auch nur langweilige Klötze sind, bringen die nichts.
    Das Problem scheint ja zu sein, dass Investoren in Nürnberg einfach nicht viel Geld investieren wollen. Hier gibt es dadurch nur primitive Zweckbauten. Hochhäuser sind eben einfach aufwändiger ...

  • Der Sinn von Hochhäusern ist auch nicht, dass das Leben in die Stadt gezogen wird, sondern einfach nur kosteneffizient Platz bieten zu können, wo flächenmäßig nur noch begrenzt oder sehr teuer Raum zur Verfügung steht.


    Und die Notwendigkeit der optimalen Platzausnutzung ist in Europa doch in den wenigsten Großstädten gegeben. Meist dienen die Tower doch eher dem Prestige, um einen starken Wirtschaftsstandort nach aussen zu transportieren.

  • Und die Notwendigkeit der optimalen Platzausnutzung ist in Europa doch in den wenigsten Großstädten gegeben. Meist dienen die Tower doch eher dem Prestige, um einen starken Wirtschaftsstandort nach aussen zu transportieren.


    So siehts aus. Als Ex-Berliner weiss ich um die endlosen Diskussionen um den Hochhausbau dort. Die Stadtplaner und Architekten wünschten sich rund um den Alexanderplatz bis zu 13 Hochhäuser zu je 150 Metern. Pläne aus den Neunzigern visualisierten das sehr eindrucksvoll und sagten voraus, dass 2010 alles fertig sein müsste. Aber das Gegenteil ist passiert: Kein einziges Hochaus wurde gebaut- Die Gegend hatte vielmehr mit mangelnder Attraktivität zu kämpfen und mit Leerstand. Und das eine bedingt das andere gewissermaßen. Leerstand wiederum hält die Büromieten tief, behindert Neubau und Stadtreparatur und zieht Verfall an. Kann mir sehr gut vorstellen, dass genau das niemand haben will.


    Vielleicht zurück zu den Ami-Städten. Die Innenstädte der genannten Städte sind durchaus mit den Gründerzeitstädten bei uns vergleichbar. Sie wurden im 19. Jahrhundert - ohne Autoverkehr - verwirklicht, sind fußläufig erschließbar, haben ein ausgewogenes Verhältnis an Wohnen und Arbeiten und ein recht ansprechendes äußeres Kleid. Das ganze wurde aber viel systematischer ruiniert als im traditionsbewusstem Europa, und zwar durch:
    - zunehmende Ausrichtung auf Autoverkehr durch verbreiterung der Straßen, großflächige versiegelungen usw.
    - größtenteils einstellungen der meisten öffentlichen Nahverkehrssysteme
    - unterlassene Eingemeindungen der Randgebiete, sodass dort von den Verantwortlichen Teilzentren entstanden, die dem Stadtzentrum den Rang abliefen
    - massenweiser Bau des amerikanischen Traums vom Haus und Garten am Stadtrand.
    All das hats hier derart konsequent nie gegeben, aus verschiedenen Gründen.


    Ich bin Hochhäusen zunehmend skeptisch gegenüber eingestellt, denn sie sind auf eine Wirkung aus der Ferne ausgerichtet. Von Nahem aber bieten sie meist wenig Aufenthaltsqualität. Gerade die Sockelzonen von innerstädtischen Hochhäusern sind sehr wichtig. Manche Häuser sind so geplant, dass sie mit dem Auto in die Tiefgarage einfahrend erschlossen werden und von dort aus betreten werden. Eine urbane Aufenthaltsqualität bieten sie nicht.


    Auf das Milchhofareal bezogen: Klar hätten hier Hochhäuser eine einrucksvollere Fernwirkung ergeben, aber die Naherleblisqualität hätten sie nicht verbessert. Und in Nürnberg gibts noch genug Brachfläche (die ganze südliche Bahnhofstraße, große Teile der Fürther Straße) und Leerstand (Das Postgebäude am hauptbahnhof), als dass es dort eben derart viel Bruttogeschossfläche benötigen würe. Jeder Investor will ja schließlich schon 80% vermietet haben bevor der Bagger anrückt.

  • Eben, Nürnberg ist nicht attraktiv genug für Hochhäuser oder andere prestigeträchtige Bauten. Beispiel: die Spar-Niederlassung von Mercedes am Milchhof oder die stornierte BMW-Niederlassung im Süden.
    Ist aber schon traurig, dass Nürnberg ein solche provinzielles Image hat. Ist übrigens auch daran erkennbar, dass hier viele Luxushotelketten fehlen oder eben nur mit schwachen Objekten vertreten sind (z.B. Hilton).

  • Ein Fotoupdate zur EnviCon-Firmenzentrale, die in Mitten des Milchhofgeländes aus den Boden wächst; aus dem Zug fotografiert:




    Leider abermals ein Gebäude, das mehr breit als hoch ist und so per sé schon "faul" aussieht. Irgendwie gelingt solchen überbreiten Gebäuden nie, gut auszusehen. Aber immerhin neu!


    Visualisierung:

    Quelle: Envi Con & Plant Engineering GmbH, Website: http://www.envi-con.com/wb/pages/de/neubau.php; Stand: 19.07.2012


    Zu Ergänzung noch ein Bild von der Kressengartenstraße aus gesehen:


  • Ein Zwischenfazit zum bebauungsstand am Milchhofgelände:


    http://www.nordbayern.de/nuern…t-werden-konnen-1.2361074


    Besonders erschreckend finde ich ja, dass man anscheinend das Elektrizitätswerk auch noch verlieren wird. Die ganze Gegend ist so schon eher unwirtlich und gibt wenig her für jene, die dort (womöglich auch noch kreativ) arbeiten (müssen). Immerhin würde das E-Werk Platz bieten für Kita und Großkantine. Ich hoffe dafür findet sich noch eine Lösung, an sonsten wird das Areal nach Fertigstellung stetig an Wert verlieren und das ganze Südufer der Whörder Wiese mitreissen.

  • Hier mal ein paar Fotos vom 3. November



    IMG_8001 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr


    Mittlerweile ist ein Parkhaus hinter dem Altbau hochgezogen worden.

    IMG_8004 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr



    IMG_8012 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr


    Das EnviCon Gebäude




    IMG_8020 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr



    IMG_8016 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr


    Was ich nach wie vor ziemlich be.... finde ist, das man den Kopfbau vom E-Werk für diese blöde Einfahrt zum Parkhaus platt gemacht hat ...




    IMG_8023 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr


    Am Altbau selber tut sich leider immer noch nichts




    IMG_8015 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr


    Dafür kommt der Bankneubau ganz gut. Hätte zwar etwas größer ausfallen dürfen aber naja



    IMG_8005 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr



    IMG_8026 (Kopie) von Danko.Green auf Flickr



    Besten Gruß
    Danko

  • Der Altbau ist eine echte Perle, so er denn auch aufgefrischt wird. Man stelel sich durch die riesigen fenster ein paar gewaltige Leuchter vor, und darunter Tische... wow.


    Aber nee, das Parkhaus geht natürlich vor :-/

  • Bürocenter am Wöhrder See

    Als Ergänzung habe ich noch ein Bild von der Bautafel des geplanten Bürocenters gemacht. Damit wird die letzte Lücke zwischen VR Bank und Mercedes Autohaus geschlossen. Vom Grundriss her ähnlich der VR Bank, nur viel niedriger.


    Einmal editiert, zuletzt von arc_bn ()

  • Um das alte Elektrizitätswerk ist es schlecht bestellt, berichtet die NN: http://www.nordbayern.de/nuern…im-alten-e-werk-1.2815871

    Der Investor zögert mit dem Umbau des E-Werkes in eine KiTa und ein Restaurant, weil er an die eigentlich zunächst selbstlose Schenkung nun doch Bedingungen zu knüpfen scheint, die das "Geschenk" eher zu einer Kröte werden lassen. Sieht eher nach mutwilliger Zugrunderichtung für mich aus.

  • Update vom Milchhofgelände. Die Envicon-Zentrale sowie das dazugehörige Parkhaus sind fertig und bereits bezogen bzw. in Benutzung. Das Bürogebäude ist in echt noch etwas fader geworden als es die Visualisierung (hier) schon vorhersagte:



    Der Zweck dieser seltsamen Antennen, die mich irgendwie an Tele-Tubbies erinnern, bleibt mir unklar. Es sind sogar derer vier. Hab ich was verpasst?
    Die Zufahrt zum Parkhaus hat ja den Abriss des alten Trafohauses erforderlich gemacht:



    Das E-Werk liegt weiterhin im Winterschlaf, obwohl der Presse zu entnehmen war, sich alle Beteiligten ja für die Sanierung stark machen... Na man wird sehn. Erst wenn der Altbau weg ist sticht die Banalität der Neubauten nicht mehr so arg ins Auge.



    Und zu guter letzt das Bauschild für ein neues Bürohaus, das eigentlich ganz gut aussieht. Es hat etwas leichtgewichtiges. Leider wird es mind. 2 Stockwerke zu niedrig werden, aber es reicht hoffentlich um den Envicon-Kasten zu verstecken.



    Man beachte das beabsichtigte Ferstigstellungsdatum (überklebt), das auf 2014 geändert worden ist.


    PS. Ich liebe diese Visualisierungen. Sie erinnern mich an meine Jugend und so manch ein Computerspiel wie Sim City: Statisten laufen unmotiviert und ziellos quer durch die Gegend, über den Rasen und passen so rein gar nicht in das Umfeld.

  • die "Antennen" sind, soweit ich weiß, vertikale Windräder - passend zum Errichter und jetzigem Hauptmieter (Ing.-büro u.a. für Energietechnik).


    Auch wenn es nicht gerade schön ist, zumindest interessant.

  • Die Telekom-Gebäude am Wöhrder See sind aktuell eingerüstet. Laut Plakat ist eine Malerfirma an der Arbeit. Das Gebäude ist erst 3 Jahre alt, scheint als wäre die Fassade mit Außendämmung auch bei diesem Neubau nicht wirklich stapazierfähig! Nun hat man das Gebäude äußerlich schon so minimalistisch aufgebaut, dass es eigentlich auch wartungsarm und langlebig sein sollte...




    Ich hätte ja nicht gedacht dass das so schnell geht.