Der Breite Straßen-Thread

  • Aus diesem Thread hierhin verschoben.


    An der Breite der Straße allein kann es ja wohl kaum liegen! Sämtliche Prachtstraßen der Welt haben eine beachtliche Breite, teilweise auch mit massig Verkehr! Die Champs Élysée hat beispielsweise eine Breite von 70 Metern! Das problem auf der Fischerinsel ist einzig und alleine die völlig missratene Architektur und nicht irgendwelche abstrakten Parameter!

  • ^^ Was haben den die Champs Elysées mit der Gertrauenstraße zu tun? Bitte liess doch die Aussagen zum Städtebau nochmal statt einen Teilaspekt herauszugreifen und ein völlig abseitiges Beispiel zum Vergleich heranzuziehen. Wenn man natürlich nach 1990 die gesamte Bebauung zwischen Potsdamer Platz und Alex abgerissen und in einheitlicher Architektur wie bei er Stalin/Karl-Marx-Allee neugebaut hätte - aber das wären völlige Fantastereien. Da war ja zu keinem Zeitpunkt möglich oder wünschenswert. Man muss doch mit dem Bestand umgehen.

    Man kann sich ja anschauen, was an der Heidestraße neu entstanden ist - auch da ist die straße viel zu breit, Plätze nicht vorhanden und die städtebauliche Körnung viel zu groß.


    Überflüssiges Zitat gelöscht.

  • ^ Es gibt im Heidestraßenquartier mehrere Plätze. Und hier wie da, ist es nicht die Körnung, sondern die Architektur und der unsägliche Autoverkehr mit der überbreiten Schneise, die einen ratlos zurück lässt. Ihre Puppenstübchenwünsche wären sowohl in der Leipziger/Gertraudenstr , als auch in der Heidestraße völlig fehl am Platz. Das gilt auch für die Europaallee in FFM, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.


  • Man kann sich ja anschauen, was an der Heidestraße neu entstanden ist - auch da ist die straße viel zu breit, Plätze nicht vorhanden und die städtebauliche Körnung viel zu groß.

    Ja, und? Selbst wenn man die Straße auf 10 Meter breite zurückgebaut hätte wäre die jetzt entstandene Architektur immer noch grottenschlecht! Von dem her ist nicht per se die Breite der Straße, der Autoverkehr oder das fehlen von Plätzen das Problem hier sondern schlicht die völlig fehlgeleitete Architektur und Qualität der entstandenen Gebäude. Indem man das Problem auf den Autoverkehr schiebt macht man es sich sehr sehr einfach! Oder soll ich deine Aussage dahingehend interpretieren das sich hier vernünftige Architektur nicht gelohnt hätte?

  • Umkehrschlüsse stimmen eben nur in der Mathematik.

    Ich schrieb schon oben: die Haltung die Architektur sei im Wesentlichen ursächlich für die Debakel in Berlin und nicht der Städtebau inkl. Straßenbreiten ist Teil des Problems. Ein Platz ohne Platzwände wird nie ein urbaner Platz werden - egal in welcher Architektur. Ein Platz mit zwei 30 Meter breiten Öffnungen wegen einer Durchgangsstraße mit 60.000 Kfz/Tag wird nie ein städtischer Ort werden, völlig unabhängig von der Gestaltung der Fassaden.


    Aber an beiden Orten ist ohnhin nichts mehr zu korrigieren und durch die Brücken am Mühlendamm und am Spittelmarkt wird das Problem betoniert. - insofern ist das eine akademische Diskussion. Aber man hätte für den Molkenmarkt lernen können, dort macht man allerdings erneut die gleichen Fehler.


    insgesamt wohnen wir in diesen Jahren der dritten Zerstörung des Berliner Zentrums bei, nach Bombenkrieg und autogerechter Stadt.

  • Die Bismarckstraße und die Karl-Marx-Allee sind gute Beispiele, dass eine sehr breite Straße mit starkem Verkehr städtebaulich durchaus funktionieren kann.


    Man muss dem eine Gestaltung entgegensetzen. Turmartige Eckbetonungen sind dafür ein probates Mittel.


    An der Gertraudenstraße hätte die Lösung sicher anders aussehen sollen als an der Bismarckstraße. Autoverkehr ist das Eine, eine völlige Unfähigkeit der Architektenschaft aus den Wahnsinns Möglichkeiten hier etwas einigermaßen Annehmbares zu machen ist das Andere, wiederholt sich doch ein desaströses Muster. Die Sozialdoktrin wirkt sich hier leider fatal aus: Es muss für die Unterschicht sein und soll auch so aussehen.

  • Die Bismarckstraße hat keine urbane Atmosphäre sondern die einer Ausfallstraße, was sie auch ist. Die Architktur ist über weite Strecken fragwürdig. Beim Petriplatz geht es um einen altstädtischen Ort, beim Molkenmarkt und beim Köllnischen Fischmarkt um die ältesten Plätez der Stadt und keine NS-Magistrale. Attraktive Aussenbereiche gibt es für die Anwohner nicht.

    Die Stalinallee ist ein Neubau im einheitlichen Stil nach Flächenabriss, der nur in einer Dikatur möglich war. Die Option stand am Petriplatz nicht zur Verfügung.