Transrapid Hbf.-Flughafen [gescheitert]

  • Dafür wäre dann ja noch die Express-S-Bahn (im 10Minuten Takt) die die ICE-Gleise mitbenutzt, und dadurch auch ordentliche Geschwindigkeiten erreichen kann. Darf man halt keinen ET423 nehmen, der schafft nur 160. Aber man bräuchte ja nur 4 Fahrzeuge plus Reserve.
    Wären dann halt bis zu 20Minuten statt 10 Minuten mit dem Transrapid, was jetzt aber auch nicht unbedingt die Welt ist.

  • "...Wären dann halt bis zu 20Minuten statt 10 Minuten mit dem Transrapid, was jetzt aber auch nicht unbedingt die Welt ist..."


    Na ja, wäre immerhin die doppelte Fahrzeit bzw. 100% mehr!


    Wobei ich zugebe, dass auch ich alles was sich innerhalb 20 min. bewegt (vielleicht könnte man ja auch schienengebunden noch auf 15 min. kommen) für akzeptabel halte. In so fern bin ich leidenschaftslos. Allerdings stehen da dann die höheren Kosten - und noch viel mehr das schlechte Geräuschverhalten dagegen. Da ja doch ein nicht unerheblicher Teil innerhalb dicht bewohnten Gebietes verläuft hat RS da bei weitem schlechtere Papiere.

  • Naja, Kosten wären wie gesagt eher ein Argument für die Schienenvariante und gegen den Transrapid. Mit dem Geräuschverhalten hast du allerdings recht.

  • So wie ich es verstanden hatte, @ Rohne, wären die Kosten nur zu Gunsten von RS ausgefallen, wenn man bestehende Gleise mit eingebunden hätte (was ja nicht möglich ist, wenn man die 20 min. erreichen will - dazu muss ein eigner Gleiskörper her).


    Und schon gar teuerer dürfte die ICE-Lösung mit dem Schwenk über den Flughafen sein.

  • Das glaub ich dann aber weniger. Der Kilometer Gleis inklusive Oberleitung ist sicherlich deutlich günstiger als der Kilometer Magnetschiene, wo ja quasi die komplette Antriebstechnik im Fahrweg integriert ist. Besonders südlich des Flughafens muss man zum großen Teil nur bestehende Trassen erweitern, nur vom Flughafen bis Allershausen müsste man eine komplett neue Trasse aus dem Boden stampfen, ab Allershausen kann man dann die Trasse mit der A9 bündeln. Da entlang der A9 ja doch ein ziemlicher vom Schienenverkehr noch gar nicht erschlossener Siedlungskorridor am Entstehen ist, könnte man übrigens zusätzlich noch stark motorisierte Regionalzüge über die neue Strecke führen.
    Aber Fakt ist doch Folgendes: in den Abschnitt München-Ingolstadt muss so oder so Geld gesteckt werden um die ICEs bis München zu führen.
    Deswegen muss man eher die Maßnahmen-Pakete vergleichen:
    1. Transrapid-Strecke + Ertüchtigung (vor allem also Ausbau auf fast durchgängig 4Gleise) der Altstrecke München-Ingolstadt für die größere ICE-Taktdichte + (wenn das Geld noch reicht) weitere Streckenmaßnahmen (Begradigungen etc) um die Langsamfahrstelle die dieser Abschnitt darstellt zu beseitigen
    2. komplett neue ICE-Strecke mit vmax=300 zwischen IN und Flughafen + Ausbau einer Trasse vom Flughafen zum Bahnhof (mein Favorit wäre eine Führung über Ostbahnhof und Messe, da so die Messe mit eigenem ICE-Halt auf direkter Strecke zwischen Hauptbahnhof/Stadtzentrum und Flughafen zu den verkehrlich besterschlossenen der Welt gehören würde)


    Und da brauchts eigentlich keine großen Überlegungen um zu erkennen, dass die 2.Variante deutlich günstiger kommt.
    Fahrzeit Hbf - Flughafen bei der ICE-Variante wäre übrigens doch nur 15Minuten, also gerademal ein Zeitverlust von 5Minuten gegenüber dem Transrapid (in den aber alle umsteigen müssen, während in den ICE/X-S-Bahn nur die Leute umsteigen müssen, die nicht aus Richtung Nürnberg oder Garmisch kommen, und wer weiß welche Linien noch über Ingolstadt durchgebunden werden)

  • Bezueglich der A9 hatte ich mal in einer Streckenuntersuchung fuer eine Hochgeschwindigkeits-ICE-Strecke von Ingolsstadt nach Muenchen gelesen, dass eine Bundelung mit der A9 nicht direkt moeglich ist, da die Autobahn zu viele starke Kurven hat.


    Die derzeitige Strecke Ingolstadt - Muenchen wird doch schon (bzw ist schon) ausgebaut. (SBahn bekommt eigene Gleise, sowie kleine Begradigungen.)


    ... allerdings ist sie trotzdem nicht wirklich Hochgeschw. tauglich.


    Wenn du einen Halt bei der Messe und Ostbahnhof einbaust (wohl noch mit MUC 21 oder einen ebenfalls teuer ausgebauten Suedring) dann hast du fuer die Strecke Muenchen - Nuernberg schon 4 (!) Zwischenhalte. (Ostbahnhof, Messe, Flughafen, Ingolstadt). Und Zwischenhalte mit einem Reisezug brauchen laenger als die bei einer SBahn. Zeitlich weiss ich zwar nicht wie sich das auswirken wuerde im Gegenstadt zu einer Strecke mit nur einem Zwischenhalt (Ingolstadt),
    aber ich wuerde mal auf 15-20 Minuten mindestens tippen, wenn nicht mehr.

  • Zitat von munich

    So wie ich es verstanden hatte, @ Rohne, wären die Kosten nur zu Gunsten von RS ausgefallen, wenn man bestehende Gleise mit eingebunden hätte (was ja nicht möglich ist, wenn man die 20 min. erreichen will - dazu muss ein eigner Gleiskörper her).


    Die Idee hinter der günstigen Variante der Express S-Bahn war, dass diese auf dem ausgebauten Gleis der S8 kurz vor der regulären S-Bahn am Ostbahnhof abgefahren wäre und die 20min vorher losgefahrene S-Bahn dann am Flughafen nahezu eingeholt hätte.

  • In angesprochenem Fall könnte man die Express-S-Bahn aber auf den ICE-Gleisen führen.


    Es sind gerade mal 2 Begradigungen (mehr war aus Kostengründen nicht drin) und die S-Bahn hat sowieso schon länger eigene Gleise nötig (insofern eine Maßnahme rein für den Nahverkehr).


    Man muss ja nicht alle Züge an Ostbahnhof und/oder Messe halten lassen. Bei Köln-Rhein/Main beispielsweise halten von den 7 Linien nur 2 in Montabaur, 2 in Limburg (nur eine davon hält an beiden Stationen) und 2 andere in Siegburg, und die beiden anderen fahren sogar ohne einen einzigen Stop durch. Ähnlich könnte man das auch mit Messe und Ostbahnhof, bei ausreichender Taktdichte sogar auch dem Flughafen machen. Wobei ich mir beim Ostbahnhof nicht mal sicher bin, ob er überhaupt ICE-Halte benötigt, nur Messe würde wahrscheinlich auch reichen.

  • Hier sieht man den Streckenverlauf der ICE-Trasse:

    Eine Verbindung von der ICE-Trasse zum Flughafen wäre nach meiner Einschätzung
    1. Ein ziemlicher Umweg, was wiederum Zeit kostet.
    2. Fast genauso lange wie eine komplette Neubaustrecke und darum wohl auch nicht so richtig günstig.

  • Soviel Umweg ist das nicht. Käme drauf an welche Trasse man wählt, zwischen Flughafen und Allershausen hat man da ja ein ganzes Spektrum zu Auswahl, mit Umweglänge zwischen 3 und 10km - macht bei den dabei erreichbaren 300km/h gerademal 2Minuten Zeitverlust (und dabei ist der Gewinn an anderer Stelle durch die höheren Geschwindigkeiten noch gar nicht mit eingerechnet, mehr als 200 bis 250km/h wird bei Beibehaltung der alten Trasse sowieso nie möglich sein).
    Da wie erläutert für einigermaßen anständigen ICE-Verkehr (die zur Zeit für den Abschnitt geplanten Geschwindigkeiten sind deutlich unter ICE-Niveau) sowieso Anpassungen und Ausbaumaßnahmen nötig sind, die von den Kosten im Endeffekt auf ungefähr das Gleiche rauskommen wie komplett neue Gleise zwischen München und Ingolstadt mit neuer Trasse zwischen Flughafen und Dreieck Holledau, hat man kostentechnisch keinen Nachteil beim Neubau. Da aber die Kosten für den Transrapid-Fahrweg wegfallen, wäre die Gesamtmaßnahme auf jeden Fall deutlich günstiger.

  • Das mit den Geschwindigkeiten verstehe ich jetzt nicht so ganz. Du hattest in Beitrag #265 gemeint dass man die S-Bahn auf der ICE-Trasse führen sollte. Jetzt sieht es aber so aus dass die S-Bahn gar nicht so schnell fahren kann - auch die maximal 160km/h wären nur mit Spezialzügen erreichbar, mehr geht gar nicht.


    zwischen Flughafen und Allershausen hat man da ja ein ganzes Spektrum zu Auswahl, mit Umweglänge zwischen 3 und 10km


    Diese Streckenführung kann ich absolut nicht nachvollziehen. Kannst du das vielleicht in einer Karte einzeichnen?

  • Die Strecke München-Ingolstadt misst 80km. Gehen wir mal von 70km mit Maximalgeschwindigkeit aus, die bei 220km/h (mehr durchschnittliche Maximalgeschwindigkeit ist da wirklich nicht drin) in etwas über 19Minuten, bei 300km/h in 14Minuten+2Minuten Umweg+5Minuten für Bremsen,Halt,Beschleunigen am Flughafen draufgehen. Trotz Halt am Flughafen braucht man nur 2Minuten länger, und die Kosten um diese Geschwindigkeiten zu erreichen sind ja ungefähr gleich. Zünglein an der Waage ist dann die TR-Strecke, die bei zweitem Weggelassen werden kann, die ja nicht gerade billig ist.

  • Zitat von Jai-C

    Das mit den Geschwindigkeiten verstehe ich jetzt nicht so ganz. Du hattest in Beitrag #265 gemeint dass man die S-Bahn auf der ICE-Trasse führen sollte. Jetzt sieht es aber so aus dass die S-Bahn gar nicht so schnell fahren kann - auch die maximal 160km/h wären nur mit Spezialzügen erreichbar, mehr geht gar nicht.



    Diese Streckenführung kann ich absolut nicht nachvollziehen. Kannst du das in einer Karte einzeichnen?


    160 schafft der derzeit eingesetzte ET423. 10 bis 20 km/h mehr sind aber bei speziellen Fahrzeugen durchaus drin (die soll ja zwischendurch höchstens an Messe und Ostbahnhof halten). Ist zwar immer noch langsamer als die 300 km/h der ICEs aber das Zeitfenster zwischen den einzelnen ICEs ist trotzdem groß genug um da noch zusätzliche langsamere Züge unterzubringen. Die ICEs fahren maximal alle 10Minuten, und würden etwa 15Minuten brauchen. Und die Express-S-Bahn würde die Strecke in 20 bis 25Minuten zurücklegen. Bei entsprechender Fahrplangestaltung beißt sich da also nix, erst recht nicht wenn man bei einer Osttrasse das Gleisbild an Ostbahnhof und Messe so herstellt, dass Überholungen möglich sind.
    Auf der jetzt genutzten Alttrasse herrscht noch viel mehr Verkehr.

  • Ich habe mal eben eine Karte gebastelt auf der du deine geplante Streckenführung einzeichnen kannst:


    Zu deinen letzten beiden Beiträgen - sorry, aber ich blicke da nicht mehr durch, da du jetzt verschiedene Trassenvarianten durcheinander wirfst. Ich rede nur von deinem Vorschlag einer Express S-Bahn über die ICE-Trasse, die du dann zum Flughafen umleiten willst.

  • ab Allershausen läuft die Trasse in weitgehender Bündelung mit der Autobahn bis kurz hinter das Dreieck Holledau, wo sie auf die schon bestehenden Gleise nach Ingolstadt trifft.
    Noch detaillierter kann ich aber nicht gehen, schließlich bin ich auch nur Laie. Mit der Planung haben sich schon andere vom Fach beschäftigt, und das ist das was ich daraus so in Erinnerung hab.
    Und die in früheren Postings angegebenen Umweglängen beziehen sich übrigens auf die Gesamtstrecke Ingolstadt-München gegenüber dem derzeitigen Zustand.

  • Die "Bündelung" ist viel weiter nördlich (erst kurz vor Ingolstadt). Wenn du dir die Mühe machst, dir die beiden Karten mal etwas näher anzusehen, dann siehst du in der ersten Karte dass die Strecke bis Petershausen der S-Bahn-Trasse entspricht und sich etwa 10km weiter westlich befindet. Ich habe die Strecke sogar markiert (da wo ICE steht und der kleine blaue Strich hindeutet).

  • Nochmal zur Erinnerung: Autobahndreieck Holledau bis Flughafen sind neue Gleise auf komplett neuer Trasse nötig. Davon der Abschnitt Holledau-Allershausen als NBS in Bündelung mit der A9 und südlich Allershausen dann quer durch die Pampa zum Flughafen (wo man aus dem Spektrum dann die Variante mit der besten Kompromiss aus Umweltschutz und Streckenlänge aussuchen sollte).

  • ^Das ist nicht das Thema, sondern die Express S-Bahn über die ICE-Trasse, die du in #265 vorgeschlagen hast und deren Umweg die in Beitrag #267 mit 3-10km bezifferst.


    So wie ich das der Karte entnehme, ist der Umweg aber DEUTLICH größer - eher im Bereich von 20km und mehr. Dadurch scheidet diese Variante aus.