Klarenbach: Interessant ist, dass man den Campus-Städtebau im Silicon Valley dort inzwischen als klare Fehlentwicklung begreift: Benötigt zu viel Platz, erzeugt zu grosse Entfernungen und damit zu viel motorisierten Individual-Verkehr. Ist das genaue Gegenteil der "Walkable City". Dort gibt es inzwischen viele Initiativen diese Fehlentwicklungen zu korrigieren - oder zumindest nicht fortzuschreiben. Berlin kann vom Silicon Valley viel lernen (Risikobereitschaft, Kapitalbereitstellung etc etc) - aber gerade nicht Städtebau. Hier hätte Berlin (und viele andere europäische Städte) eigentlich eine grosse Stärke: Integration von innovativen Techfirmen mitten in hochverdichtete Kernstädte (wie zB der Amazon-Tower). Auch Google hat das ja mal in Kreuzberg versucht - ist aber an der Politik gescheitert. Diese Firmen nach möglichst weit draussen "verbannen" zu wollen ist mE genau das Falsche
Kudamm-Tower auf dem Karstadt-Areal
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Das ist schon sehr weit hergeholt, wenn das Silicon-Valley als Beispiel bemüht wird, um gegen den Kudamm-Tower in der Berliner City-West zu argumentieren. @Klarenbach argumentiert, dass der IT-Standort Berlin keinen Kudamm-Tower benötigt, weil es im Silicon-Valley schließlich auch nur wenige Hochhäuser gibt. Dabei ist die Berliner City-West in städtebaulicher Hinsicht überhaupt nicht vergleichbar mit dem Silicon-Valley. @Klarenbach bringt ja selbst den richtigen Vergleichsmaßstab, indem er das Silicon-Valley mit dem Wissenschaftspark Adlershof vergleicht. Und die Berliner City-West kann man - wenn überhaupt - mit einem zentralen Bezirk wie Downtown Los Angeles vergleichen. Und dort gibt es jedenfalls sehr viele Hochhäuser.
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Die Hauptstadtregion entwickelt sich - mit einigem Abstand - auch zunehmend in Richtung eines wichtigen Internetknotens. Google und Amazon sind da nur die größten und prominentesten Investitionsentscheidungen der letzten Jahre. Spannend finde ich trotzdem, dass mit Amazons diversen Brandenburger Rechenzentren für knapp 8 Milliarden Euro "nur" 1.200 Jobs entstehen sollen, allein im Edge-Tower aber rund 3.000 Entwickler arbeiten oder perspektivisch arbeiten sollen. Noch investiert man also in beides. Aber wir bewegen uns zunehmend off topic. Der einzige Zusammenhang ist eigentlich, dass der höhere Kudamm-Turm mW auch primär Büros beinhalten sollte. Ob es bei dieser Planung bleibt, werden wir dann ja sehen (wenn es irgendwann mal weiter geht). Zumindest bisher waren ambitionierte Büroprojekte mW meist relativ schnell vermarktet. Vereinzelte Probleme gab es da wohl eher im Bestand. Bis der Turm ggf. irgendwann mal auf den Markt kommt, fließt aber sicher eh noch einiges Wasser die Spree runter und die Situation könnte bis dahin dann schon wieder eine andere und ggf. auch durchaus schwierigere sein.
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Es ist sicherlich nicht auszuschließen, dass das eine oder andere IT-Unternehmen in einem solchen Hochhaus am Kudamm Büroräume beziehen könnte. Dennoch erschließt sich mir nicht, warum sich eine Projektrealisierung so stark auf Themen wie IT und Tech fokussiert. Ein solches Projekt wie der Kudamm-Tower wir heutzutage als gemischt genutztes Projekt entwickelt. Wohnen, Büros, Einzelhandel. Die urbane Mischung macht's.
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Architektur-Fan Wenn Du den Diskussionsverlauf nachverfolgst hat das so auch niemand behauptet. Zwar wächst die digitale Infrastruktur aktuell rasant und Folgeinvestitionen sind wahrscheinlich (siehe Links), es gibt aber auch viele andere Dienstleister und sonstige Unternehmen mit Bürobedarf. Bisher wurden attraktive neue Büroflächen in Berlin eigentlich praktisch noch immer gut abgesetzt.
[mod]@alle: Bitte beim Thread-Thema bleiben. Was zu sehr OT war, wurde in den BoS verschoben. [/mod]
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Einer Pressemitteilung der Senatskanzlei vom 05.11.2024 ist zu entnehmen, dass der Senat eine Verordnung über ein Vorkaufsrecht an den Grundstücken des Warenhauses, auf dem Signa seinerzeit plante, beschlossen hat.
Dies betrifft den Kurfürstendamm
straße229 & 231, die Rankestraße 4-6 und die Augsburger Straße 36-42.Damit soll die städtebauliche Entwicklung gesichert werden, die im Rahmenplan vom Mai 2024 nach der Signa-Pleite beschlossen wurde.
Abrufbar ist der Rahmenplan ist hier.
Ziele des Rahmenplanes sind dabei:
- Erhalt und Weiterentwicklung des Warenhausstandortes
- städtebauliche Neuordnung
- ein öffentlich zugänglicher Innenhof
- Klimaschutz- und Anpassungmaßnahmen
- die Aufwertung des öffentlichen Raumes
- Sicherung eines relevanten Wohnungsanteiles
Dieser sieht, wie im Beitrag #326 erwähnt nur noch einen "zu prüfenden und konzeptabhängigen" Hochhausstandort vor, der sich höhenmäßig am "Upper West" und "Zoofenster" orientieren soll. Die Höhenentwicklung soll weiter mit den Denkmalpflegebehörden vertiefend (sic!) untersucht werden.
Laut Stadtentwicklungssenator Gäbler kann das Land Berlin mit der nun beschlossenen Verordnung anstelle eines potenziellen Käufers in den Vertrag eintreten, wenn ein geplanter Grundstücksverkauf den Zielen des Rahmenplans entgegensteht.
Spekulativ gelesen kann das auch heißen das es vielleicht einen neuen Entwickler für das Ensemble gibt.