Hochhausprojekte Berlin

  • Zitat von rec

    Sorry, das sehe ich nicht so. Nehmen wir mal das Beispiel München, da gibt es eine schicke U-Bahn, deren Netz ständig erweitert wird, ein neues Fußballstadion mit allem Drum und Dran, den Flughafen, vielleicht eines Tages den Transrapid, ein neues Museum hier, ein neues Messegelände da. Jede Menge Prestigeobjekte, die Dynamik, Wirtschaftskraft und Reichtum genauso wiederspiegeln wie Hochhäuser.


    ...und was baut man in München sonst so? Ja richtig - Hochhäuser! Mit Projekten der Kultur und Infrastruktur kann sich die Stadt als öffentlicher Investor in Szene setzen, mit Hochhäusern dagegen auch die Wirtschaft selbst.


    Oder um es mit den Worten von Oberbürgermeister Christian Ude zu sagen: "München braucht keine Skyline wie Frankfurts Bankenviertel, aber die dynamische Weiterentwicklung der Stadt sollte schon ablesbar sein."

  • ...und was baut man in München sonst so? Ja richtig - Hochhäuser!


    Ja klar, auch Hochhäuser ( habe prinzipiell auch nichts dagegen). Aber eben nicht nur, das sollte man nicht vergessen.

  • Es ist bestimmt gut, eine gewisse Pufferzone vorzeigen zu können, was Immobilien angeht. Allerdings sollte die Zahl der vermieteten Immobilien in einer gesunden Realtion zu der unvermieteten Pufferzone stehen.


    Schön, wenn der Jannowitzturm schon vor Baubeginn vermietet gewesen wär. Aber was wäre, wenn nur die Hälfte der geplanten und dann wieso auch immer geplatz sind, realisiert worden wären. Die wären bestimmt nicht alle schon vor Baubeginn vermietet gewesen? Wenn du schon mit dem guten, alten Angebot-Nachfrage-MODEL (d.h. es ist eine Theorie, die nicht immer realitätsnah ist) kommst, dann solltest du auch bedenken, dass man, wenn keine Bedarf besteht, das Angebot nicht noch um das xfache erhöhen sollte. Mag sein, dass dadurch die Mieten etwas runtergegen (ein Entwertung der Immobilien dürfte weder dem Investor noch der langfristig der Stadt bestimmt auch nicht gefällt), aber das heßt nicht automatisch, dass alles nach einer Woche vermietet ist...(Auch wenn es hier in erster Linie um Architektur geht, sollte man beim Meckern über die Stadträte, Investoren o.ä., wenn's Mal nicht klappt, auch die Wirtschaftlichkeit der Projekte bedenken, also wieso man sich so entschieden haben könnte! Und wenn ich manche Kommentare zu manchen Projekten lese, dann hört es sich nicht so an, als würde man das tun...)


    Hinzugewanderte Firmen nehmen sich in letzter Zeit auch gerne Mal ein altes Industrie- oder Gewerbegelände oder andere Altbauten und möbeln sie auf, und kleinere Firmen ziehen noch niedrigere Mieten vor...


    Ob sich ein Bau für den Investor rechnet oder nicht ist doch deren Problem und geht die Stadt oder sonstwen gar nichts an.


    Es ist sehr wohl ein Problem der Stadt, weil der Investor ja bekanntlich jederzeit zum abspringen bereits ist, wenn er sieht, dass sich das ganz nicht rechnen wird. Und wenn es nicht dieser ist, dann ist es eben der nächste, der lieber in Frankfurt oder sonst wo investiert...Schon Mal dran gedacht, dass es nicht immer Berlin ist, welches die Projekte platzen lässt...? Schließlcih setzt man ja ein über 10 Jahre geplantes Projekt, wie den Alex, nicht einfach Mal aus langer Weile um die Hälfte reduziert...

  • beim büroturm scheiden sich eh die geister, mittes bürgermeister joachim zelle wäre ja dafür ihn zu bauen, dem senat passt er nun widerrum nicht in sein planwerk innenstadt, wobei ich persönlich kein problem damit hätte wenn in dieser gegend solch ein hochhaus steht.


    wie gesagt berlin hat noch haufenweise innenstadtbrachen, sollen sie die erst einmal zubauen. bis dahin werden auch erst mal wieder 10 jahre vergehen und dann werden eventuell die vorhandenen bürokapazitäten nicht mehr ausreichen und es werden möglicherweise hochhäuser gebaut.
    hochhäuser werden nun mal meistens dann gebaut wenn in der breite die vorhandene fläche nicht mehr ausreicht.
    macht doch mal ne tour durch berlin und schaut euch die brachen an.

  • Zitat von Ben

    Wenn du schon mit dem guten, alten Angebot-Nachfrage-MODEL (d.h. es ist eine Theorie, die nicht immer realitätsnah ist) kommst, dann solltest du auch bedenken, dass man, wenn keine Bedarf besteht, das Angebot nicht noch um das xfache erhöhen sollte.


    Und warum nicht? Es macht hier durchaus Sinn nach einem Push- und weniger dem Pull-Prinzip vorzugehen! Ich kann die Situation in Berlin nicht so gut abschätzen, aber in München war es so dass der Boom vor ein paar Jahren durch die fehlenden Büroflächen ausgebremst wurde - hätte man damals die Kapazitäten von heute gehabt, dann wäres die Entwicklung ganz anders verlaufen.


    Zitat von Ben

    Hinzugewanderte Firmen nehmen sich in letzter Zeit auch gerne Mal ein altes Industrie- oder Gewerbegelände oder andere Altbauten und möbeln sie auf, und kleinere Firmen ziehen noch niedrigere Mieten vor...


    Das mag sein, allerdings ist der Büromarkt keine einzige homogene Masse an Fläche, sondern durchaus auch qualitativ strukturiert. Gerade größere Konzerne haben durchaus die Mittel um sich teure Immobilien zu leisten und suchen das Prestige durch Hochhäuser, siehe neue Zentrale der Deutschen Bahn - du glaubst doch nicht dass die aus dem Sony-Center in irgendeinen Flachbau ziehen werden! Wenn die DB ihren Wolkenkratzer nicht bauen darf, dann verlegen die am Ende noch den Standort in eine andere Stadt.

  • Zitat von b-a-t-o


    wie gesagt berlin hat noch haufenweise innenstadtbrachen, sollen sie die erst einmal zubauen. bis dahin werden auch erst mal wieder 10 jahre vergehen und dann werden eventuell die vorhandenen bürokapazitäten nicht mehr ausreichen und es werden möglicherweise hochhäuser gebaut.
    hochhäuser werden nun mal meistens dann gebaut wenn in der breite die vorhandene fläche nicht mehr ausreicht.
    macht doch mal ne tour durch berlin und schaut euch die brachen an.



    ....wir haben doch schon mehrfach geklärt, das hochhäuser nur sehr selten was mit platzmangel zu tun hat. vor allen in den usa und in europa....in den asiatischen megametropolen, mag das teilweise anders sein.

  • vor allen in den usa und in europa


    In NYC/Manhattan dürfte der Platz schon eine Rolle spielen...Vielleicht auch in Stästen, wie Chicago oder LA, die ja an einer Seite von Wasser (und LA noch von Bergen auf der anderen Seite) begrenzt werden...


    Jai-C


    Naja, die Bahn baut das Haus ja auch für sich selbst. Da dürfte es kaum ein Problemsein, es voll zu kriegen. Außerdem entsteht er doch im Rahmen des Lehrter Bhf.'s oder?
    Dafür wird dann das jetzige Domizil der Bahn am Pots, wie auch schon die beiden Kollhoff-Türme und der Leipziger Platz (wobei der vielleicht einen Baustellen-Bonus hat) auf unbestimmte Zeit,so gut wie leer stehen bleiben...
    Wie schon mehrfach gesagt, bin ich NICHT grundsätlich gegen HH's, solange sie passen und nicht nur den Zweck einer Krampfhaften Metropolen-Kreierung dienen...


    So, mehr sage ich zu der Diskussion nicht (vorerst), sondern gebe nur noch meinen Senf zu den einzelnen Projekten, die hier anfallen, wozu dieser Thread ja auch gedacht ist...!

  • Zitat von Jo-King

    Mal wieder etwas weg von der Metropolen Grundsatz diskussion.
    Ich möchte lieber etwas Öl ins Feuer gießen, was den Jannowitzturm betrifft...


    http://www.infosat.lu/index.as…282&Rubrik=medien&proid=0


    :daumen:


    Es gab dazu in letzter Zeit verschiedene Berichte...


    Premiere möchte seine 2100 Mitarbeiter an einem Standort bündeln, der einerseits mit einer niedrigen Gewerbesteuer und andererseits mit einem repräsentativen Gebäude aufwarten kann. Bezüglich der Gewerbesteuer liegt Berlin klar vorne - aber die schöneren Büros gibt es in München. Am Ende könnte die Entscheidung von Premiere am Entschluss für oder gegen den Büroturm an der Jannowitzbrücke hängen.

  • Also ich bin weiß Gott kein großer Fan des derzeitigen Hochhaus-Größenwahns. Aber ich verstehe auch nicht, was an dem Büroturm an der Janowitzbrücke so schlimm sein soll. In der Gegend kann man ohnehin nichts mehr ruinieren. Da gibt es Brachflächen und ein paar Plattenbauten. Das Haus könnte 200 Meter hoch sein ohne daß das Stadtzentrum mit Dom, Gendarmenmarkt usw. beeinträchtigt würde. Und die Ansiedlung von Premiere wäre für Berlin ein großer Erfolg. Also müßte man für die Leute doch eigentlich den roten Teppich ausrollen!

  • Das der Umzug Premieres nach Berlin eine Supersache wäre, darüber sind sich, denke ich mal, alle einig (abgesehen von Münchnern*gg*).
    Berlin braucht mehr Wirtschaftskraft und ein 2000 Leute Unternehmen anzusiedeln wäre da ein Riesenerfolg.
    Ich bin allerdings sehr zwiegespalten, was den Jannowitzturm betrifft. Einerseits bin ich ein sehr großer Anhänger der Bauform und lechze nach jedem neuen Hochhaus für die Stadt. Andererseits müsste man doch auch als Premiere etwas schon fertiges finden. Vor allem bei dem Büroleerstand den wir momentan haben. Na gut 2000 Leute brauchen viel Platz und man will was represäntatives und was an einem Standort. Aber man will mit dem Umzug ja gerade auch sparen. Wenn man dann eine eigenen "Premiere-Tower" baut spart man schon mal wieder nicht ganz soviel.
    Aber über den Umzug wird ja diese oder nächste Woche entschieden und ich drücke die Daumen.
    Ich hab letztens im Tagesspiegel auch gelesen, dass ein Standort in der nähe der Messe im Gespräch wäre.( Zitat eines Premiere-Mitarbeiters).
    Ich jedenfall hoffe auf Premiere... :daumen:



    habe gerade noch was in der Mopo gefunden


    "Wenig Aussichten räumen Insider jedoch einem seit Monaten ventilierten Umzug des Bezahl-Senders Premiere von München nach Berlin ein..." http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story705045.html


    und Sueddeutsche:
    „Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen:"Ich kann nur sagen: München liegt gut im Rennen um Premiere, die Entscheidung fällt Ende September"...


    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/726/39687/

  • vielleicht zieht premiere ja auch ins sony center, da ist ja nen bissel platz freigeworden. da können sie schon mal 300 mitarbeiter einquartieren, die restlichen können dann am umliegenden potsdamer platz verteilt werden, sie werden sicherlich genügend freie bürofläche finden.

  • ICh hätte mal ne Frage und hoffe, einer von euch kann sie mir beantworten.
    Wovon profitiert eine Stadt:
    Nehmen wir das Beispiel Berlin.
    Stelle man sich vor,
    Man hat die Wahl:
    BND oder Premiere nach Berlin??
    1. BND : 5000 Mitarbeiter, staatliche Institution


    2. Premiere : 1300 Mitarbeiter, gewerbesteuerpflichtig.


    Wovon profitiert die Stadt jetzt mehr???

  • Aufrechnen...

    Natürlich ist beides gut für die Stadt und man muss natürlich nichts gegeneinander aufrechnen.
    Mich persönlich interessiert allerdings, wie die Stadt entscheiden würde (wenn sie in diesem hypothetischen Fall) müsste.
    Ich will wissen, was der Stadt mehr bringen würde,wie die Politik entscheiden würde, das interessiert mich einfach.
    Ich persönlich würde ja sagen, das die Gewerbesteuer mehr bringt, als 5000 (durchaus gut verdienende) Menschen.
    Zumal sie ja nicht vom Arbeitsmarkt genommen werden, dann würde das ja noch ganz anders aussehen.
    Aber ich würde mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen lassen :D

  • Der Imagegewinn durch einen bekannten Fernsehsender ist auf jeden Fall größer als der durch eine Behörde, die es sich zum Ziel gesetzt hat möglichst unauffällig zu sein. Abgesehen davon arbeiten bei Premiere 2100 Menschen, die alle an einem Standort zusammengezogen werden sollen.


    Übrigens ist es sehr interessant, wie pessimistisch die Medien hier berichten: Die Berliner Zeitungen reden von geringen Chancen, dass der Umzug nach Berlin noch was wird. In München dagegen liest man von bereits gefällten Beschlüssen pro Berlin :D

  • Also vor die Wahl gestellt würde ich auch Premiere vorziehen, weil man annehmen kan, daß das neben der Gewerbesteuer auch möglicherweise Wachstum und weitere Investitionen nach sich zieht. Ein Bürokratenturm ist da doch eher etwas statisches.

  • das bnd hat ja wohl mehr prestige, als premiere (die schnell von der bildfläche verschwinden kann bei der schnell-lebigkeit der medienwelt). premiere hat nicht die grösse oder popularität eines sky channels oder ähnlichem - da ist mir die beständigkeit des bnd lieber

  • berlin gesamt gesehen entwickelt durch die zuzüge von bnd oder premiere sicherlich keine besonders große dynamik. hab zuletzt gelesen, dass berlin hinter baden-württemberg das innovativste bundesland in deutschland ist. also wenn man hier auf etwas aufbauen will dann darauf. wenn ich mir die ganzen technologiefirmen anschaue die sich in berlin angesiedelt haben bzw. die hier gegründet wurden (adlershof, pankow etc) dann gibt mir das durchaus zuversicht für die zukunft. denn deren entwicklung ist langfristig ausgerichtet. wenn sich hier mal eine richtige industrie entwickelt werden auch endlich mal die büroflächen gefüllt.


    aber ich hab auch so den eindruck, dass es von den fernsehsendern her einen kleinen trend in richtung berlin gibt (n-tv mal ausgenommen), da ja auch viva sich hier ansiedeln möchte.

  • Nunja der BND ist ansich ja eine ziemlich autonome Behörde, die in kein wirtschaftliches Umfeld eingebunden ist wie ein Fernsehsender. Es ergibt sich dadurch also kein echter Kompetenzgewinn für Berlin... ein Fernsehsender dagegen zieht auch viele andere Unternehmen aus dem Medienbereich an, die sich dann ebenfalls in Berlin niederlassen.