Dresdner Debatte

  • ^efhdd: die "Schlauchendlösung" ist der wiss. letzte Schrei, erste Versuche verliefen höchst erfolgreich. Schon nach wenigen Sekunden wurde das Verkehrsverhalten "optimiert". :) Das sind die Tücken der nur schriftlichen Kommunikation: eindeutig meinungshaftes ist meist klar zu identifizieren, aber es steht nicht immer dran. Beim Schlauch war dies ja eindeutig. Bei den Rentnern sprach ich von Untersuchungsbedarf. Usw usf. Man kann nicht an jeden Satz noch 17 Fußnoten (auch Quellen) dranpappen. Man muss bei dieser Art der Kommunikation schon selbst zum Großteil interpretativ den anderen ggü sicher sein.


    zu Striesen: diesen Stadtteil hatte ich erwähnt, um meine Vorstellung des Umfangs des Verdichtungsbereichs, welchen Dresden im Inneren aufweist, zu skizzieren. Natürlich sind darin auch Stadtbereiche, wo es kaum Probleme gibt - und das sind die Schachbrettviertel wie Löbtau und Striesen. Dort sind dann die Erfordernisse geringer, aber auch hier kann etwas gemacht werden: Raserei unterbinden zum Beispiel. Fahrbahnsanierung bzw. Grundsanierung von Strassen mit dann neuem "fairen" Querschnitt (mal sehen, was die an der Augsburger wieder alles falsch machen). So auf die Schnelle: ich würde in Striesen quasi überall Zebrastreifen an die Ecken der Kreuzungen machen. Das würde mir erstmal fast schon reichen, das hätte große Auswirkung.


    Die Debatte über externe Kosten ist politisch noch nicht ausgefochten, das wird auch noch dauern. Ich würde das Thema mal draussen lassen und ich kenne mich da auch nicht aktuell aus. Wissenschaftlich ist es weniger umstritten, aber dort hängt es an der Fachrichtung, wie scharf die Forderungen sind. Die Fahrzeugentwickler sehen es sicher moderater als zB unser lieber Verkehrsökologe Udo B. Das ist ne echt knifflige Sache. Wissenschaftlicher Konsens ist aber, daß die gesellschaftlichen Gesamtkosten der Automobilisierung hinten und vorne nicht auf den User umgepreist sind. Es geht also nicht ums OB oder Wie, sondern um Wieviel. Wer will kann hier sicher Tage beim ergooglen von Quellen unterschiedlichster Berechnungen/Studien - auf Basis des "Konsenses" - verbringen. Also Thema bitte rauslassen.


    alle zitate efhdd:

    Was sagt unsere grüne Partei dazu? Die hat ja vermutlich keine Position.

    hää?!? wenn eine Partei keine Position hat, kann es sich doch nur um die CDU handeln. Die Grünen geben doch zu jedem nur erdenklichen Thema ihren Senf ab - manchmal mehr als einem lieb sein kann. Egal.


    Was sind das für Zahlen? Wohl die vermuteten PKW-Kilometer im VEP. Naja, solche Zahlen sind wie Wetterbericht für lange Zeiträume. Das guckt sich doch demnächst niemand mehr an, solche Zahlen haben fast Null Relevanz. Die Zukunftsoption wurde in der Verwaltung doch mit Regelmäßigkeit vergeigt - Thema um Thema. Aber wie gesagt, 10% des vermeidbaren MIV sollte man sich schon zutrauen. Die DVB wollen bestimmt über 30% Splitanteil kommen - na irgendwoher müssen die ganzen Kunden ja kommen.


    Öffentliche Projekte verzögern sich immer.

    Klaro, ok. der VEP ist aber kein "Projekt" sondern nur Strategieplan. Von den Strassenausbauten des ersten Verkehrskonzeptes 1994 wurden mE auch nur 60-70% umgesetzt - so what. Fakt ist, dass viele verkehrsorganisatorische Dinge glücklicherweise kaum Geld kosten. Damit ist zB Verkehrsberuhigung unkompliziert umsetzbar und eher vom politischen Willen abhängig.
    Wer am Etat von über einer Mrd. Euro zweifelt, irrt sich jedoch gewaltig. Dit Jeld kommt! Nicht was im Behördenpapier steht ist am Ende wichtig, sondern was draussen praktisch gebaut bzw gemacht wird. Klaro.


    Welchen "Verkehrsversuch" gibt es auf der Albertstraße, welcher bald wieder verboten wird?

    Hab ich was von Verbot gesagt - ähm, Nöö. Den solls auch erst geben - den gibts jetzt noch nicht.
    Solche Themen wie Umweltzone, die man natürlich auch - wenn sie denn mal besteht - auch verschärfen kann oder Planungsprinzipien von Hauptverkehrsstrassen sind eigene erklärungsbedürftige Inhalte, worauf ich mich hier sicher nicht einlassen werde.


    Man kann den, nach Kriterien x,y,z, notwendigen und nicht notwendigen Verkehr nun mal nicht trennen. Fährt das Auto gerade auf der Straße X, weil es von A nach B muss und etwas transportiert, was in keinen Bus passt, weil es von C nach D muss und beide Orte keine sinnvolle ÖPNV-Anbindung haben.


    Doch, kann man. Indem es für die die verzichten können, über eine gewisse Entscheidungsschwelle geht, wenn das innerstädtische Autofahren unattraktiver wird. Zum Transport: Um den gehts doch nicht. Es geht um die riesige Mehrzahl, die stets allein im Auto ohne großes Gepäck rumfahren.
    kein ÖPNV: Wo bitte gibts im DD-Verdichtungsbereich keinen oder zu ungünstigen ÖPNV?


    Alles ist eigentlich nicht kompliziert. Die Menschen müssen es nur wollen, dann hätten wir schon morgen 10 oder 20% weniger vermeidbaren MIV. Aber dazu bedarf es verständlicherweise jede Menge Aufklärung. In diesen Tagen fährt doch auch mind. 20% weniger auf der Strasse - ich meine wegen Wintereinbruch. Auch während Ölkrisen oder am autofreien Sonntag (schöne Idee für DDee) ging das Leben weiter. Der Junkie wird mal auf Entzug gesetzt.


    LE_Mon: warte, da kommt noch was. aber keine ahnung wann.

  • @LE_Mon: So ist es. Ich habe daher tunlichst vermieden, es auf die nächsthöhere Klärungsebene zu hieven, weil das gewöhnlich auf noch geringeres Verständnis trifft. Auch darüber gibts noch den Überbau der Entfremdung des modernen Menschen und darüber wirds dann philosophisch. Richtig, das lässt sich auf zahlreiche andere Themen auch beziehen.


    Dabei ist mir dann sowas wie dein gezeigtes WELT-Zitat schon etwas zuviel des Guten, wenngleich es richtige Analyse ist. Bloß schönes Terminologiegeschwurbel kommt ja gerade bei den schlichten Gemütern, die unsere Welt noch unkritisch verpesten nicht an. Die zumindest etwas "Aufgeklärteren" verpesten freilich auch den Planeten, haben aber idR schon zumindest schlechtes Gewissen ausgeprägt.


    Die Bemerkung "common sense" galt weniger einer tatsächlichen Eintracht - wo gibt es sowas denn noch? Es sollte aber die grundsätzliche Gegenposition zu unaufgeklärten Einschätzungen deutlich machen, denn dabei ist man sich schon einig. Und eine klare Position, die sich von "Bürgermeinungen" deutlich unterscheidet, haben wir heute in vielen Bereichen. Die Wissenschaft (was auch immer das sein soll) rennt vorne weg, die Politik kommt kaum hinterher und ganz hinten wird die Bevölkerung noch am Abschleppseil hinterhergezogen, ob sie wollen oder nicht. Ach, eigentlich war es doch schon immer so.


    Was etwaige Quellenangaben angeht: Ja, ich weiß, ich scheue das auch, denn entweder schreibe ich hier gleich das was ich mit großer Sicherheit weiß ODER ich semmel wie blöde durch das worldwide Dickicht - den Suchmaschinen ausgeliefert und wissend dass auch immer gleichviele Gegenpositionen auffindbar sind, wenn man denn sucht.
    Nun halte ich aber das bisherige Zwigespräch bzw generell dieses Diskussionsformat für nicht relevant genug, um mir auch noch die Mühe der Quellenrecherche anzutun. Ich denke, das werde ich auch nicht machen. Das ist dann ein gewisser Abstrich von meiner Argumentation, aber ich kann so viel mehr klarstellen. Ich überlasse es dem Leser, wem er dann mehr zuneigt.
    Mitunter kann es überflüssig sein, die Debatte mit Verlinkungen zu untersetzen, denn das Verlagert die Wahrheitsfindung nur auf den nächsten und gleichsam erneut zu beglaubigenden Schreiberling. Ausserdem sind dort idR noch mehr Interessenlagen und Manipulationen am Werk. Die Zeitungen bleiben allzuoft entweder zu trivial oder zu pseudointellektuell abgehoben. Wem kann man überhaupt vertrauen? Wir verlagern also das Problem auf die Verlinkungen. In diesen kommt man dann vom schon Hundertsten ins sich völlig zerfasernde Tausendste, da überall neue Inhalte und Aspekte hineinfließen.
    Ich habe deine Links noch nicht gelesen, aber im Prinzip kann man vielleicht schon sagen, dass oft ganze Weltbilder entgegenstehen - je nach Aufklärungszustand. Es scheint eine Schwelle zu geben, ab der aufwärts eine Sympathie ggü Argumenten entsteht, obwohl man noch längst nicht alles weiß. Unterhalb dieser Schwelle kann es zwar gewisse Wissensaneignungen geben, aber es führt noch nicht zu anderem Handeln bzw Absichten dazu. Beide Lager (dann "Weltanschauungen") stehen sich stets ggü. Keine schaffts die andere Seite kurzfristig zu überzeugen. Oben wird das verglichen mit "politisierten" ggü "unpolitisierten". Hinzu kommt auch die Komplexität heutiger Fragestellungen - ein Diskurs droht daher immer zu zerfasern, weil sich natürlich auch alles überlappt und wechselwirkt.


    Deswegen kann meine Mühe hier nur beschränkt bleiben, wie auch von allen anderen. Jedem steht doch frei, selbst nach Quellen zu suchen. Auch dort wird es wieder Präferenz gemäß Interessenlage geben. Solange es hier noch um Grundsätzliches und nicht um konkrete Details ging, wo man vielleicht dann mal einen Link setzen kann, habe ich es eher bleiben gelassen. Ich gehe auch davon aus, dass längst nicht alles im Web zu finden ist.


    In Deutschland neigt man mE gern zu Intellektualisierungen / Verkomplizierungen. Entgegen diesen Simulationen (auch von sich legitimierenden Fachleuten) sind manche Dinge jedoch tatsächlich äusserst banal. Die Übergeordnete Frage unserer Debatte hier ist: Muss jeder seiner Verantwortung ggü der Umwelt nachkommen? Dort lautet - mit allen Erkenntnissen über Umweltzerstörung weltweit, Artensterben, Klimawandel (?), planetare Ausplünderung etc pp - die Antwort: JA.
    Ergo gibt es doch eigentlich nichts rumzudeuteln. Verbrauchen auch die Dresdner soviel, dass wenns alle machten, es mehrere Erden bräuchte? Antwort: JA. Also muss wieder eine Gesundung einsetzen. Das einem gesamtgesellschaftlichen wie auch individuellen Junkie klarzumachen, der noch im Verblendungszusammenhang eingekerkert ist, stellt eine fast unlösbare Aufgabe dar.
    Daher schließe ich hier mal mit der Festellung: es wird in der Breite kaum Überzeugungserfolg eintreten und es bleibt alles wie bisher eine Machtfrage, die vom jeweils federführenden Spitzenpersonal bestimmt wird. So war es doch schon immer, das "Volk" hatte nichts zu melden. Bleibt zu hoffen, dass die "Eliten" den Karren noch aus dem Dreck ziehen. Was kommunale Verkehrspolitik angeht, schauen wir teils "neidisch" nach LE, aber ich weiß, dass auch die Probleme noch groß sind. Insofern unterscheiden sich die beiden Städte nicht wirklich signifikant. Beide haben ein paar verkehrliche Vor- wie auch Nachteile. Die Planungskultur ist jedoch eine andere, das wird immer wieder deutlich. Die LVZ-Kommentarspalte macht einen kompetenteren Eindruck als dresdner Äquivalente, jedoch kennt auch da die Gifterei und Schlammschlacht der Positionen keine Grenze.

  • LE Mon. hist.:


    Der erste Artikel passt irgendwie nicht zu deiner Überschrift!? Von jungen Eltern, Egoisten, etc. lese ich dort nichts.


    Ansonsten kann ich die Grundaussage, Bewahrung des Status Quo, sehr gut verstehen. Welches Projekt haben den die Politiker in den letzten 20 Jahren nicht vergeigt? Ob es jetzt Groß-Bauprojekte wie BER sind, das vielfach kritisierte und weitaus teurer gewordene Rentenpaket oder das EEG. "Energiewende" kennt man mittlerweile im angelsächsischen Raum wie etwa das Wort "Blitzkrieg" und es ist dort durchweg genauso negativ konnotiert. Deutschland hat es einerseits geschafft, den gesamten europäischen Energiemarkt kaputt zu machen und andererseits ist der Strom für Privatpersonen teuer wie nie, während Unternehmen natürlich von Ausnahmen und Ausnahmensonderausnahmen etc. profitieren. Und PV-Betreiber haben sich noch vor ein paar Jahren Traumgewinne auf zig Jahre fest gesichert.


    Wenn die politische Devise heißt, schlimmer geht immer, dann ist es nur rational vom Wähler, einer Partei die fast absolute Mehrheit zu bescheren, welche für möglichst behutsame Eingriffe in das komplexe Gesamtsystem steht.


    So auf die Schnelle: ich würde in Striesen quasi überall Zebrastreifen an die Ecken der Kreuzungen machen. Das würde mir erstmal fast schon reichen, das hätte große Auswirkung.


    Warst du schon mal in Paris? Dort ist alles voll mit Zebrasteifen mit der Wirkung, dass diese einfach ignoriert werden. Zebrastreifen dienen dazu, absolute Gefahrenquellen abzusichern, etwa Schulwege. Wenn du die Straßen damit vollpflasterst, dann interessieren die keinen mehr mit der Wirkung, dass auch der wichtige Zebrastreifen auf dem Schulweg nur noch ignoriert wird. Das ist jetzt auch nicht meine Meinung, es ist Fakt und das kann jeder in Paris selbst überprüfen.


    Wissenschaftlicher Konsens ist aber, daß die gesellschaftlichen Gesamtkosten der Automobilisierung hinten und vorne nicht auf den User umgepreist sind.


    Das sieht die EU eben anders und ebenso die Wissenschaftler, welche dies für die EU festgestellt haben.


    Nicht was im Behördenpapier steht ist am Ende wichtig, sondern was draussen praktisch gebaut bzw gemacht wird. Klaro.


    Vor ein paar Posts noch, war der VEP 2025+, beschlossen von SPD, Linken, Grünen und Piraten, noch das wichtigste Dokumente, an welchen es sich zu halten gilt!?


    kein ÖPNV: Wo bitte gibts im DD-Verdichtungsbereich keinen oder zu ungünstigen ÖPNV?


    Ich sage es ja nochmal, nicht jeder arbeitet im Verdichtungsbereich, nicht jeder hat die gesamte Verwandtschaft und den gesamten Freundeskreis im Verdichtungsbereich, etc.
    Da du ja gerne Einzelbeispiele ignorierst: Es gibt in Dresden 48.402 Auspendler. Das sind die Leute, die etwa in den Gewerbegebieten von Klipphausen, Dohna oder Thiendorf arbeiten. Von den rund 200.000 Dresdnern mit Job muss also knapp jeder vierte raus aus der Stadt und damit in Bereiche, wo der ÖPNV meist nicht hin fährt bzw. keinesfalls regelmäßig genug. Selbst auf deinen Verdichtungsbereich der Innenstadt von 200.000 Einwohnern gerechnet müssen dort etwa knapp 20.000 Menschen täglich komplett raus aus Dresden und abends wieder komplett rein in die Stadt. Wenn man davon ausgeht, dass in den teureren Innenstadtvierteln eher mehr Erwerbstätige leben und weniger "Sozial Schwächere", dann sind es locker 25.000.
    Und anders herum gibt es 86.064 Einpendler die mit ihrem Familien außerhalb wohnen. Ohne die würde die Stadt auch nicht funktionieren. Wenn die aber alle in Dresden wohnen sollten, dann haben wir hier schnell ein ganz arges Mietpreisproblem. Hinter diesen 86.064 Arbeitstätigen stehen sicher insgesamt 150-200.000 Menschen (Ehepartner, Kinder, evtl. zu versorgende Großeltern). Wenn die alle nach Dresden ziehen, dann haben wir hier Mietpreise kalt von 12-20 EUR im Schnitt und jeder, der sich das nicht leisten kann, muss nach Gorbitz, Prohlis oder Mickten.
    Das war bis jetzt nur das Arbeitsproblem. Andere Sachen wie Besuche bei Freunden oder Verwandten, welche dann evtl. eben nicht im Verdichtungsbereich wohnen, sowas wird ja statistisch nicht erfasst. Da sollte man wissen, dass es sowas gibt und zwar nicht wenig.


    Doch, kann man. Indem es für die die verzichten können, über eine gewisse Entscheidungsschwelle geht, wenn das innerstädtische Autofahren unattraktiver wird. Zum Transport: Um den gehts doch nicht. Es geht um die riesige Mehrzahl, die stets allein im Auto ohne großes Gepäck rumfahren.


    Die Straße lang zu fahren kostet nun mal für jeden gleich viel, egal ob er gerade nicht auf das Auto verzichten kann (weil er einer der tausenden Pendler ist, welcher von Striesen nach Thiendorf, von Löbtau nach Dohna oder aus der Neustadt in das Gewerbegebiet von Klipphausen muss) oder ober er zum Spaß cruist.


    Was sind das für Zahlen? Wohl die vermuteten PKW-Kilometer im VEP. Naja, solche Zahlen sind wie Wetterbericht für lange Zeiträume. Das guckt sich doch demnächst niemand mehr an, solche Zahlen haben fast Null Relevanz. Die Zukunftsoption wurde in der Verwaltung doch mit Regelmäßigkeit vergeigt - Thema um Thema. Aber wie gesagt, 10% des vermeidbaren MIV sollte man sich schon zutrauen. Die DVB wollen bestimmt über 30% Splitanteil kommen - na irgendwoher müssen die ganzen Kunden ja kommen.


    Das sind die Zahlen zur PKW-Leistung 2025 mit und ohne Maßnahmen. Dieser VEP war ja vor ein paar Posts noch wichtigstes Instrument und jetzt plötzlich Null Relevanz? Also noch mal ganz konkret: Linkspartei, SPD, Grüne und Piraten haben vor kurzem beschlossen, dass Maßnahmen ergriffen werden, um, falls bis 2025 umgesetzt, den MIV um 1,1% zurückzudrängen.


    In diesen Tagen fährt doch auch mind. 20% weniger auf der Strasse - ich meine wegen Wintereinbruch.


    Möglicherweise hat der eine oder andere zwischen Weihnachten und Neujahr Urlaub. Und möglicherweise, aber nur möglicherweise, fahren die Leute an ihren arbeitsfreien Tagen nicht einfach zum Spaß auf Arbeit und wieder zurück. Möglicherweise, aber nur möglicherweise, wird die Straße nicht einfach nur aus dem Grund genutzt, dass diese da ist. Möglicherweise, aber auch nur möglicherweise, brauchen die Leute einen Grund um das Auto zu benutzten und möglicherweise, aber wirklich nur möglicherweise, fällt für viele der Hauptgrund weg, wenn sie nicht auf Arbeit müssen.


    Wenn die eher Contra-MIV-Parteien schon nur 1,1% Verringerung bis 2025 beschließen, dann brauchen wir hier nicht über 40-50% sprechen. Noch dazu, dass solche Prozesse sich wirklich über lange, lange Zeit ziehen. Die (Haupt-)Straßen sind da, die Parkhäuser in der Innenstadt großteils neu, die Straßenbahntrasssen werden wahrscheinlich bis 2020 behutsam erweitert, ohne dass man deswegen annähernd in Richtung einer Vollversorgung für den Ballungsraum Dresden geht. Wichtige Knotenpunkte der DVB sind auch nur auf den aktuellen Verkehr plus x% ausgelegt und würden einer Verdoppelung des Verkehrs nicht stand halten. Wenn 2050 5-10% weniger MIV unterwegs ist also durch den Demographie-Faktor sowieso schon bedingt, dann ist das schon eine große Veränderung.


    Der politische Common Sense ist zur Zeit eher, dass wir technologische Weiterentwicklung fördern. Etwa Elektro-Autos, Hybrid-Autos, Akkus für die PV-Anlage, so dass damit nachts die Elektro-Autos geladen werden können. Während Elektro-Autos schon mal abgasfrei sind (und Benziner nun wirklich nicht sooo viele Schadstoffe produzieren, das schlimmste ist eher noch CO2 vs. Klimaschutz), überlegt man dort sogar, diese künstlich lauter zu machen. Ja, die sind tatsächlich teilweise zu leise, so dass diese von Radfahrern und Fußgängern nicht gehört werden. Lärm zur Verhinderung von Unfällen als externer Nutzen und nicht als externe Kosten.


    Der politische Common Sense ist des Weiteren auch, dass durch die Dämmung von Gebäuden ein entscheidender Anteil geleistet werden muss. Gerade wurden dazu wieder Fördermaßnahmen beschlossen. Ein Elektro-Auto, welches 10.000km im Jahr fährt, verbraucht 1.200 - 2.000 kWh (Herstellerangabe bzw. sehr hoch geschätzter Verbrauch bei "extremer" Fahrweise). Viel Spaß beim Vergleich mit dem kWh-Verbrauch einer Öl-Heizung in einem ungedämmten Bau (kleiner Tipp, hier wird es fünfstellig).

  • ^ ich habe nicht eingeschränkt, das der VEP unwichtig wäre, sondern das solche sehr unsicheren Zahlen wohl nicht relevant sein werden. Dir fehlt wieder die Präzision in der Argumentation - nicht schlimm, bist ja auch kein "Fachmann". Du kannst gern noch die Zahl von Szenario C bringen, denn so hoch du ja die hellseherische Fähigkeit der Verkehrsplaner hältst, so ist auch eine Portion beschlossenes "Vitaminszenario" C sicher mit drin.


    Zebrastreifen erreichen höhere Akzeptanz bei Autofahrern, je mehr es davon gibt. Das ist erwiesen und kann zahlreich in entsprechenden Ländern beobachtet werden. Die Stadt an der Seine hat mE gewöhnlich LSA an jeder nennenswerten Kreuzung, ich war vor 4 Jahren zuletzt da, mir sind Zebras dort nicht negativ aufgefallen. Paris ist als "Giga-Moloch" mit seinen krassen Verkehrsproblemen, seiner Rauheit und Weltstadtanonymität sicher kein gutes Vergleichsbeispiel. Ich bin mir sicher, dass in fast allen anderen französ. Städten diesbezüglich gutes Auskommen herrscht. Vor Tagen war ich im raubeinigen Berlin und total begeistert, wie die alle anhielten, obwohl ich teils gar nicht rüber wollte. Wo man echt Aufpassen muss ist Rom - wegen der vielen drängelnden Mofas. In Zürich wiederum war es zuletzt auch geradezu zuvorkommend freundlich. Die Entspanntheit im Verkehr dieser Stadt wünsche ich mir für Dresden. Aber egal, es war ja nur eine Idee für Striesen, die natürlich sofort Beißreflexe auslöst, denn es bringt Entschleunigung und Sicherheit - und das nicht nur an der Schule. "Vollgepflastert" wird dort nichts, denn zwischen den Knotenpunkten sind die Quartierslängen lang keine Zebras. Ob die Leute sich dann auch gemäß StVO verhalten, spielt in der Planung von Zebras kaum eine Rolle - wär ja noch schöner: Faktenverzerrung a la efhdd. Ich denke, sie werden sich auch in Dresden dran halten.
    Fazit: also eine rundrum tolle Idee.


    Das sieht die EU eben anders.

    Die EU kann doch gar nicht sehen - die hat doch gar keine Augen. :) Wer soll denn das überhaupt sein - die EU? :)
    Wenn die eine Festlegung aufgrund derzeitiger Verhältnisse beschlossen haben, was ja immer der Fall ist, heißt das doch nicht, daß die nicht wissen, daß das hinten und vorne nicht stimmt und ausreicht. Es ist nur ein Spiegel der jetzigen politischen Zustände, mehr nicht. Hätten die beschlossen, wie efhdd sich ja immer wieder darauf bezieht, daß für die nächste Legislatur - wie es auch schon die vorangegangenen Jahre so war - die Erde eine Scheibe ist, dann kenn ich jetzt zumindest einen einzigen, der vor Applaus vom Hocker kippt. Wie gesagt, die Wissenschaft ist weiter und die Politik weiß es ja auch.


    zum Pendlerthema: Du willst also sagen, dass die zahlreich durch Dresden eiernden Kennzeichen mit zB MEI oder PIR oder BZ keinerlei Möglichkeit haben, abseits ihres PKW in Dresden irgendwohin zu kommen? Vor allem, wenn man die jungen "Herrschaften" oder sonstwelche Gestalten mit 1 Plastiktüte oder gar mit Nichts aus der City kommen und ins Fahrzeug steigen sieht - immer und immer wieder. Da du es ja scheinbar lieber an Einzelbeispielen festmachst, kann ich hier nun "500" typische Alltagsfälle aufzählen. Man siehts denen förmlich an, daß die tatsächlich aufs Auto zwanghaft angewiesen sind. (Achtung: Ironie). Da schaffts der Eine nicht, sein nur leichtes Übergewicht noch bis zum Bahnhof zu bewegen (schon gar nicht aufs Rad) oder eine Andere wurde durch den lieben Gott nicht ausreichend mit Verstand gesegnet. Na wenn das so ist, dann beschwere dich aber nicht über die teuer ausgebaute, aber immer noch ziemlich leere S1 durchs Elbtal. Hier muss die Politik dem trägen Bürger mitunter hilfreiche Anreize setzen. :)


    Wenn die eher Contra-MIV-Parteien schon nur 1,1% Verringerung bis 2025 beschließen


    Nö, haben sie nicht beschlossen. Und wenn, dann dienen solche Prozente nur der Beruhigung der konservativen Wählerschaft. Wie eure "Birne" schon sagte: Es zählt nur, was hinten rauskommt.


    Möglicherweise, aber auch nur möglicherweise, brauchen die Leute einen Grund um das Auto zu benutzten.


    Genau, da werden selbst die Trägsten und Hirnlosesten überkreativ. zB Hund (in der Radeberger Vorstadt wohnhaft mit fittem Herrchen) an oder in die Dresdner Heide fahren, um Gassi zu gehen.
    Lösungen beschränken sich natürlich nicht nur aufs verkehrliche sondern müssen auch drumrum gefunden werden: zB Prinzip "vor dem Schaden (=Auto) klug sein - es im Zweifel bzw wenn einem kein driftiger Grund dagegen einfällt - nicht zulegen. Oder zB Fortbildungstraining für Begriffsstutzige: nur mal 1 Woche ("nur so zum Spaß") umsteigen - am besten aufs Radl. Und dann mal alles mit dem Rad wahrnehmen - eine bessere Perspektivkorrektur kanns gar nicht geben - und das (jetzt kommts:) auch in Striesen. Das Leben bietet doch so viele interessante Sachen, warum also immer in der Blechkiste sitzen? Später liegt man doch ohnehin nur noch in der (Blech)Kiste.

  • Zebrastreifen erreichen höhere Akzeptanz bei Autofahrern, je mehr es davon gibt. Das ist erwiesen und kann zahlreich in entsprechenden Ländern beobachtet werden.


    Die Beobachtungen in Städten mit vielen Zebrastreifen wie etwa Paris (oder auch Rom) zeigen genau das Gegenteil. Wenn Zebrastreifen praktisch an jeder Kreuzung stehen, dann werden sie ignoriert. Dort, wo sie wirklich helfen sollen, werden sie dann ebenso ignoriert.
    Das ist mal Fakt. Wenn du noch meine persönliche Meinung dazu wissen willst: Wie hässlich werden die Kreuzungen bitte Zebrastreifen und überall dazu zugehöriger Schilderwald? Sollten sich die Autofahrer doch an die Zebrastreifen halten, dann führt das dazu, dass vor dem Zebrastreifen deutlich stärker gebremst werden muss, als normalerweise an der Kreuzung mit anschließend nach der Kreuzung deutlich stärkerer Beschleunigung. Beschleunigung von niedriger Geschwindigkeit = Laut = Mehr Schadstoffoutput. Das ist das Ziel, richtig?


    Wenn die eine Festlegung aufgrund derzeitiger Verhältnisse beschlossen haben, was ja immer der Fall ist, heißt das doch nicht, daß die nicht wissen, daß das hinten und vorne nicht stimmt und ausreicht. Es ist nur ein Spiegel der jetzigen politischen Zustände, mehr nicht.


    Die aktuelle Regelung hat m.W. schon mehr als ein Jahrzehnt bestand und es nicht geplant, hier etwas zu ändern. Der aktuelle politische Common Sense der in der EU vertretenen Parteien ist, dass alle externen Kosten in den Benzinpreis eingepreist und damit abgegolten sind. Die Sätze wurden damals durch Untersuchungen festgestellt wobei Kosten wie Lärm, Verkehrsunfälle, etc. einbezogen wurden.


    Nö, haben sie nicht beschlossen. Und wenn, dann dienen solche Prozente nur der Beruhigung der konservativen Wählerschaft. Wie eure "Birne" schon sagte: Es zählt nur, was hinten rauskommt.


    Doch, genau das steht im beschlossenen VEP drin, 1,1% weniger als wenn die aktuelle Situation bleiben würde, wie sie ist. Bis 2025, realistisch gerechnet eher bis 2030. Du willst mir sagen, die haben selbst keine Ahnung, was die da gerade beschlossenen haben? Würde ich ja fast glauben, aber wenn man mal reinschaut sieht man ja auch, dass es nur kleine, punktuelle Maßnahmen sind. Es kommen sogar Autoverbindungen dazu, wie etwa die Autobahnanbindung des 26er rings über die Fröbelstraße zur Coventrystraße. Oder die Verzweigungen im Osten oder die Ost-Umfahrung usw...


    Das Leben bietet doch so viele interessante Sachen, warum also immer in der Blechkiste sitzen?


    Völlig richtig, die Pendelzeit zur Arbeit hat nun mal jeder. Und da sitze ich lieber 2x 25 Minuten im Auto also 2x 90-120 Minuten in Bus, Bahn und S-Bahn.

  • Da sich die irrigen Annahmen einer Einzelperson nunmehr nur wiederholen, können wir wieder zu konstruktiveren Diskussionen im Debattenstrang zurückkehren. Dabei wäre es hilfreich, wenn das Forum vor allem Leute anspricht und zu Wort kommen lässt, die zu einer sachlich-fachlichen Betrachtung in der Lage sind. Alles andere wäre der Sache nicht zuträglich. Nur niveauloses Rumgestocher auf Nebenschauplätzen würde den anstehenden Veränderungen in unserer Stadt nicht gerecht werden.

  • ... die Beiträge hier sind definitiv viel zu lang um sie alle vollständig zu inhalieren.


    Grundsätzlich bleibt aber festzuhalten, dass es eine freie Entscheidung des Einzelnen ist, mit welchem Verkehrsmittel er seine anfallenden Wege zurücklegt.
    Ob es sinnvoll ist sehr kurze Strecken mit dem Auto zu fahren, sei mal dahingestellt, keineswegs muss sich jemand für eine solche Nutzung des PKW rechtfertigen.
    Das Auto ist mehr als ein Fortbewegungsmittel, es ist ein Kulturgut, es steigert die Lebensqualität und ist obendrein ein Goldesel. ~ 70 % Steuereinnahmen auf den Benzinpreis, wo gibt es das sonst ? Wenn ich volltanke und 100 € hinlege, bekommt der Staat davon 70 €. Kaufe ich für 100 € Kaviar, erhält der Staat seinen Anteil von 7 €.


    Wer den Bürgern das Autofahren in der Stadt verleiden will, nimmt einen Verfall der Lebensqualität in Kauf. Erst das Auto hat die weitgehend klassenlose Gesellschaft westlicher Demokratien ermöglicht. Das heute Mittelstandsfamilien ein ähnliches Lebensmodell wie einst die Begüterten führen können, ist im erheblichen dem Auto und der damit verbundenen Flexibilität geschuldet. Wir können uns frei bewegen, unseren Wohnort freier bestimmen usw.


    Die sog. autogerechte Stadt ist ein Kampfbegriff um breite Straßen mit hoher Durchlassfähigkeit zu diskreditieren. Wenn Dresden attraktiv bleiben will und die Stadt auch ein Auge für die Umlandentwicklung hat, dann muss es eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur betreiben. Sowohl im MIV als auch im ÖPNV. Straßen sind der Blutkreislauf einer Stadt. Chronische Verengungen können zum Infarkt führen.

  • Ich fasse gerne noch mal abschließend den politischen Common Sense zusammen, mit welchem wir zur Zeit leben, ja leben müssen ob wir es wollen oder nicht:


    EU:
    Es wurden alle externen Kosten des MIV in den Benzin- und Dieselpreis eingepreist und damit abgegolten. Ab 2018 wird es zu einer leichten Erhöhung des Dieselpreises kommen, da hier die CO2-Effekte damals vor über 10 Jahren nicht korrekt eingepreist wurden. Ansonsten sind am Horizont der nächsten 10-15 Jahre keine Veränderungen ersichtlich.


    Bund/Deutschland-Prognose für Dresden:
    - Zunahme der Anzahl an PKWs um 5-10%
    - Anstieg des motorisierten Verkehrs (bis 10%)
    - Gleichbleiben des nicht-motorisierten Verkehrs (Prognose Änderung: 0%)


    Diese Prognose wird erarbeitet vom Bundesministerium für Verkehr und unterstützt von CDU/CSU und SPD und damit von knapp 80% der Mandatsträger. Dies Prognose gilt bis 2030 und dementsprechend ist die deutsche Verkehrsplanung ausgerichtet.


    Das Land Sachsen:
    Hier gibt es nicht viel zu sagen. Es wird die Ostumfahrung von Dresden geben, bis 2018. Ebenso wird die Autobahn zwischen Dresden und Bautzen ausgebaut. Ansonsten gibt es bisher die klare Ansage, dass für die Bundesstraße Königsbrücker Straße eine Teilkostenübernahme nur erfolgt, wenn diese 4-spurig erhalten bleibt. Ein Rückbau auf 2 Spuren ist laut aktuellem Aussagenstand nicht förderbar, damit wäre die 2-spurige Variante für Dresden wahrscheinlich teurer als die 4-spurige Variante.


    Dresden:
    Die Koalition aus Linkspartei (federführend), SPD, Grünen und Piraten hat den VEP 2025+ beschlossen, welcher für 2025 und darüberhinaus gelten soll. Dieser sieht etwa in der Präambel und in vielen Textstellen eindeutig die freie Wahl des Vekehrsmittels vor, d.h. Bahn/Bus/MIV/SUV/usw.
    Des Weiteren sieht er eine maßnahmeninduzierte Reduzierung des MIV von 1,1% bis 2025 vor. Diese kann natürlich nur erreicht werden, wenn die Koalition, welche zur Zeit mit einem Sitz Vorsprung regiert, bis 2025 durchregieren kann und in dieser Zeit auch durchweg linke Bürgermeister, welche dieses Programm mittragen, an der Macht sind.


    Lobby:
    ADFC ist ein aktiver Verein und sicherlich ist die Arbeit dieses Vereins nicht zu gering zu bewerten. Diesem gegenüber steht der ADAC sowie ein großer Anteil der deutschen Industrie bestehend aus VW/Audi/Porsche, BMW/Mini, Mercedes/Smart, Opel, Continental, Bosch, Schaeffler und zahlreiche weitere Unternehmen. Es ist anzunehmen, dass diese Unternehmen ebenso wie die Energie- & Erdölunternehmen auch in Zukunft eine gewichtige Position in der Realpolitik spielen und sich nicht einfach ihren Markt kaputt machen lassen.


    Angesichts dieser politischen Situation der nächsten Jahre sowie der Artikel von "LE Mon. hist." ist davon auszugehen, dass sich die Grundprinzipien des Verkehrs in den nächsten Jahrzehnten NICHT ändern werden. Es wird ohne Frage Einzelmaßnahmen geben, aber in Dresden wird man nicht die eben neu gebauten Parkhäsuer abreißen. Wenn wir diskutieren wollen, dann können wir drüber diskutieren, wie wir POSITIVE Anreize FÜR den ÖPNV setzen. Eine Diskussion von NEGATIVEN Anreizen GEGEN MIV wird zu rein gar nichts führen. Von POSITIVEN Anreizen für ÖPNV profitiert am Ende jeder und so können wir eine zukunftsfähigen Verkehrsmix aufstellen ohne zahlreiche Menschen zu benachteiligen. Technologie wird Lärm und Abgase weiter vermindern. Das ist der Weg von EU/Bund und nach aktuellem Plan auch Sachsen/Dresden. Die Innenstadt von Dresden ist auch 2050 nicht autofrei, aber vielleicht fahren weniger Autos und diese sind leiser und stoßen keine Abgase mehr aus. Das ist realistisch gedacht und nicht utopisch/dystopisch.

  • ^ Es sei für alle anderen Leser zur Richtigstellung wiederholt darauf verwiesen, daß solche verzerrenden Einzelmeinungen eines selbsternannten "Spezialisten" nicht der tatsächlichen Lage, dem wissenschaftlichen Stand sowie den kommunalen Strategien entsprechen. Im Umgang mit User efhdd hat sich herauskristallisiert, daß trotz Aufklärungsversuchs, keine inhaltliche bzw konstruktive Diskussion möglich ist. Natürlich kann man, so wie er, den Debattenstrang zu auch sinnfreiem "Klatschniveau" nutzen, aber ich möchte in der jetzigen Form nur noch kurz für Korrekturen darauf eingehen.


    Für den Fall, dass sich hier - wie auch im restlichen Forum - allein ein verzerrendes Bild der Dresdner Situation infolge eines Einzelusers darstellt, bleibt es Aufgabe der Moderation Schaden vom Dresdner Forum abzuwenden.
    Das Forum ist ein Ort mit dem Anspruch zu einem gewissen Fachbezug. Für Persönlichkeitsstörungen, Egotrips oder mit ausgeprägter Beratungsresistenz braucht sich hier niemand anzumelden - ich gebe ab an die übergeordnete Moderation.


    Noch einmal: User efhdd spiegelt zum Großteil nicht den tatsächlichen Stand wieder, sondern bleibt banal, fachfern und persönliche Einzelmeinung, die für die Dresdner Stadt- und Verkehrsentwicklung keine Rolle spielen wird. Ein hastig zusammengeklaubtes Zerrbild - gestützt auf wenige extrahierte Papierzahlen, fachferne Eigenbetrachtungen bis hin zu kurzgelesenen Internetfetzen als angebliche Untermauerung - alles gemäß eigener Präferenz - dieses Konglomerat der Irrungen und Wirrungen reicht eben für eine ganzheitliche Debatte nicht aus. Die Struktur der Webkommunizierung bleibt demgegenüber ungeeignet (zB Lesemenge), komplexe Sachverhalte aufklärend zu diskutieren, zumal wenn ein User hier sein eigenes Interessenbild lobbyesk breitlatschen will. Zahlreiche Klarstellungen wurden oben versucht, falls andere Leser noch Unklarheiten oder Fragen haben - gerne.

  • Fassen wir dein wirres Zeug nochmal zusammen:
    - Der Auspuff des PKWs ist in den Innenbereich zu legen
    - man siehts denen förmlich an, daß die tatsächlich aufs Auto zwanghaft angewiesen sind. (Achtung: Ironie). Da schaffts der Eine nicht, sein nur leichtes Übergewicht noch bis zum Bahnhof zu bewegen (schon gar nicht aufs Rad) oder eine Andere wurde durch den lieben Gott nicht ausreichend mit Verstand gesegnet [durch Moderation geändert]
    - Den Rentnern geht es zu gut, gerade den Ostdeutschen, ja es wird sogar von Wohlstandssituation gesprochen


    Was ich oben zu EU, Bund, Sachen und Dresden zusammengefasst habe, das kann jeder nachlesen, etwa in der Bundesverkehrsprognose 2030, im Bundeswegenetz 2015 oder im Dresdner VEP 2025+. Du hast dagegen keine einzige Quelle.


    Lediglich bei der EU habe ich mit der Zeitangabe etwas vertan. Bis 2023 und nicht 2018 wird es eine leichte Anhebung beim Diesel geben, weitere Änderungen, auch im Zeithorizont darüber hinaus sind nicht absehbar. Das ist der EU-Rahmen, so ist, so wird er bleiben, das sind an Gesetzen der EU nachprüfbare Fakten und kein wirres Zeug.


    Die Verkehrsprognose 2030 des Bundes gibt ganz konkret für die Stadt Dresden folgendes aus:
    - Zunahme der Anzahl an PKWs um 5-10%
    - Anstieg des motorisierten Verkehrs (bis 10%)
    - Gleichbleiben des nicht-motorisierten Verkehrs (Prognose Änderung: 0%)


    Das sind Fakten, daran gibt es auch nichts zu deuten. Ob einem Gefallen mag, dass CDU/CSU und SPD zur Zeit regieren oder nicht, aber die Prognosen oben bilden nun mal die aktuelle Bundespolitik ab. Auch daran gibt es nichts rumzudeuten. Das ist der Bundes-Rahmen, auch daran hat sich Dresden auf kleinerer Ebene zu halten.


    Sachsen:
    - Ost-Umfahrung Dresden und Autobahnausbau Dresden-Bautzen kann jeder selbst überprüfen, indem er dort mal lang fährt. Das sind offensichtliche Projekte.
    - Kostenübernahme nur für 4 spurig und nicht für Rückbau auf 2 spurig kann jeder etwa in der SZ nachlesen. Das ganze ist auch keine freie politische Entscheidung, Mittel DÜRFEN bei einem Rückbau nicht fließen.


    Dresden:
    Den VEP 2025+ kann jeder auf dresden.de herunterladen und öffnen. Dieser wurde beschlossen und dort kann jeder nachprüfen und verifizieren, dass es geplant ist, den MIV um 1,1% zu verringern bis 2025 gegenüber dem Normalfall ohne Maßnahmen. Hier von einer Geheimagenda der Parteien zu sprechen gegen den eben beschlossenen VEP 2025+ ist mehr als krude. Der VEP 2025+ wurde ja eben gerade von den entsprechenden politischen Parteien beschlossen, d.h. einer Koalition von Linkspartei, SPD, Grünen und Piraten.
    Ebenso kann jeder im VEP 2025+ nachlesen, dass dort an vielen Textstellen, etwa in der Präambel erwähnt wird, dass die freie Wahl des Verkehrsmittels erhalten bleiben soll.
    Zustand der Parkhäuser in Dresdner Innenstadt kann auch jeder selbst überprüfen. Die sind fast durchweg sehr modern und gerade neu gebaut. Ich kann jetzt nicht jedes einzelne Baujahr aufzählen, aber die meisten standen vor 10 Jahren noch nicht. Ob man auf absehbare Zeit neu gebaute Parkhäuser der Innenstadt wieder abreißt kann sich jeder selbst überlegen.
    Auch die Waldschlößchenbrücke wurde erst vor einem Jahr, 2013, eröffnet. IM VEP 2025+ kann man nachlesen, dass der 26er Ring über die Fröbelstraße an die Autobahn angebunden werden soll. Im VEP 2025+ und in den Unterlagen zum Wissenschaftsstandort Ost kann man nachlesen, dass es dort zu weiteren wichtigen Straßen und Verbindungen kommen wird. Wer ernsthaft MIV eindämmen will und unattraktiv machen will, der baut keine zahlreichen neuen Straßen. Ja warum baut man dann Brücken, Autobahnanbindungen und Straßen? Weil eben keiner den MIV unattraktiv machen will. Siehe Präambel VEP 2025+ beschlossen von Linkspartei, Grünen, SPD und Piraten: Die freie Wahl des Verkehrsmittels soll erhalten bleiben!!! Das steht dort drin und so wurde es beschlossen.


    Das sind alles nachprüfbare und mit Quellen belegte Fakten. Quellen habe ich genannt. Ob es dir passt, Elli Kny, oder nicht - so ist die aktuelle und geplante Politik bis etwa 2025/2030 in der EU, dem Bund, dem Land Sachsen und der Stadt Dresden. Sollte es zu den nächsten Wahlen auf ALLEN vier Levels, d.h. EU, Bund, Sachsen, Dresden, dazu kommen, dass jeweils die Grünen eine absolute Mehrheit erringen, dann könnten es sich etwas mehr in Richtung deiner Vorstellungen entwickeln. Ich befürchte aber fast, dass auch das nicht ausreicht und es einer Partei bedarf, welche noch weitaus extremere Vorstellungen hat als B90/Grünen.

  • ^ Es zeugt von Schwäche, wenige für einen Begriffsstutzigen bewußt überspitzte Bemerkungen mit deiner sich durch die letzten Wochen durchziehenden Wirrnis und Selbstbeschäftigung zu vergleichen - das ist an Vermessenheit kaum zu überbieten.
    Du kannst einen Spiegel gerne vorgehalten bekommen, der deine Inkompetenz deutlich auflistet - da ist der Post aber nicht nur eine Seite lang sondern mehrere. Zuletzt hattest du dich im bewußt aufgestellten Fettnäpfchen zur Zersiedlung aufs Glatteis führen lassen und dich damit vollends echauffiert.
    Bei dem Rentnerthema bleibe ich dabei, denn ich habe Befragungen vor Ort durchgeführt und traf vorrangig auf wohlständige Alte, die weder gebrechlich noch aufs Auto angewiesen sind. Aber wenn schon, dann richtig zitieren:

    Alle Umlandbewohner sind "Umlandpöbel", die zu faul und zu übergewichtig sind

    Das ist klare Verzerrung meiner Aussage. Das wurde nie gesagt. Mein Zitat war:

    Man siehts denen förmlich an, daß die tatsächlich aufs Auto zwanghaft angewiesen sind. (Achtung: Ironie). Da schaffts der Eine nicht, sein nur leichtes Übergewicht noch bis zum Bahnhof zu bewegen (schon gar nicht aufs Rad) oder eine Andere wurde durch den lieben Gott nicht ausreichend mit Verstand gesegnet.

    Ich bitte die Moderation um Korrektur dieses Falschzitats im obigen Post. Erledigt. R.


    Hier von einer Geheimagenda der Parteien zu sprechen gegen den eben beschlossenen VEP 2025+ ist mehr als krude.

    = auch eine Falschauslegung, allerdings nur als Eigenfantasie vorliegend. Ich korrigiere: Nein, auch Verschwörungen sind hier nicht am Werk.
    Ansonsten rotiert unser selbsternannter "Spezialist" im Vorpost in der eigenen Verbiegung - das sei ihm zugestanden, jedoch wird es hier sicher niemand lesen wollen.


    Kommen wir also zum Faktencheck:

    Das sind alles nachprüfbare und mit Quellen belegte Fakten.


    Na wenns so ist, warum verlinkst du dann nix??? Ich hab jedenfalls keinen Bock mich mit Doofbrindts Grütze auseinanderzusetzen - aber wenn da mal ein Link käme, na dann vielleicht. Die Quali deiner bisherigen "Quellen" dürfte den anderen Lesern ggf noch bekannt sein.


    Da ich davon ausgehe, daß durch efhdds ständiges Zersetzen und Verzerren von Inhalten, einige allmählich den Überblick verlieren, muss nun eben doch mit möglichst guten Quellen gearbeitet werden. Ich mache es vorrangig für die weiteren Leser. Für nur einen Mitdiskutanten hielt ich es bisher für nicht nötig.


    also: Quellen zum VEP


    nochmaliger Hinweis: den VEP kann man durchaus für wichtig nehmen, allerdings muss jede Einzelmaßnahme es im Notfall durch einen immer noch zerstrittenen Stadtrat schaffen. Die derzeitige Mehrheit hat nicht wie efhdd oben meinte nur 1 Stimme Vorsprung, sondern idR ca 6-9. Vielleicht findet jemand mal die Abstimmungsprotokolle der letzten beiden Stadtratssitzungen - man konnte es sich ja per Livestream zu Gemüte führen, da war meist die Relation ca 25/27 zu 32/34 etwa. Die Erde scheint also für manche nicht nur eine Scheibe, sondern da ist auch 33-25= 1,0. Der vormalige CDU+fdp-dominierte Stadtrat traf hingegen viele hochumstrittene Entscheidungen regelmäßig mit nur 1 bis 2 Stimmen Vorsprung. Aslo nachprüfbar: Falschaussage efhdd.


    Einen Grobüberblick über die Strategie des VEP 2025+ gibt folgendes - v.a. S. 6+7:
    dresden.de/mobilitaet/VEP_Tafeln_Zukunft_VEP_2025plus.pdf
    Hier ist auch die achsotolle Präambel-Popambel dabei - nunja, wer glaubt denn im Ernst dass die Zuständigen diese Mantras täglich vor sich hertragen? Das bleibt allgemeines Geschwurbel a la "die Würde .. ist unantastbar!!!".
    daraus zB Präambel Punkt 1:

    1. Verkehr ist kein Selbstzweck! Er dient der Mobilität der Bürger und der Sicherung der urbanen Wirtschaft.


    Das kann man auch so verstehen, daß um dies zu gewährleisten, alle die verzichten können, aufs Autofahren verzichten, um der Mobilität der Mitbürger nicht im Wege zu stehen oder gar dem Wirtschaftsablauf/-verkehr.
    Sich also soviel auf eine Präambel zu beziehen, nützt erfahrungsgemäß wenig.


    Viel bedeutender sind die Leitziele und deren Untergliederung, da diese dann zu konkreten Maßnahmen mit entsprechender Ausrichtung führen.
    Und jetzt achtet bitte auf die die Innenstadtlagen betreffenden Punkte ab 1.5:
    da kommt doch alles was ich bisher versucht habe hoch- und runter zu erklären:

    stadtverträgliche Verkehrserschließung / Präferenz des Umweltverbunds
    in zentralen Bereichen / ... Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer durch Umbau bzw. Umgestaltung sicherheitskritischer Verkehrsanlagen / Erhöhung der Lebensqualität
    in den Stadtquartieren durch Verringerung der verkehrsbedingten Belastungen u. a. mittels Verkehrsberuhigung und-vermeidung / Verbesserung der Stadtgestalt und Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen sowie bessere Nutzbarkeit des Wohnumfeldes

    und noch 10 andere Punkte mehr und nochmal 10 für die Gesamtstadt.


    Das alles ist der Grobplan. Und das soll bis 2025 nur 1,1% Reduktion MIV (Zitat efhdd) ausmachen? Da lachen doch alle Hühner.
    Schauen wir also in den VEP: dresden.de/VEP_Fragen___Antworten.pdf
    Schauen wir auf pdf-Seite 18 unten und 19: dort zeigt sich eine Reduktion von 13,4% in der MIV-Verkehrsleistung (also die Summe der gefahrenen km. mein Zitat von oben: Na 10% sollte man sich schon zutrauen.). Wobei die Zahl zur Verkehrsleistung viel relevanter ist als die dann folgende Umlegungsannahme, die aber auch noch ca 5% Reduktion für die Spitzenstunde ausmacht. Das heißt nicht unbedingt, dass sich der Verkehr mehr auf die Spitzenstunde drängt.
    Wir gehen also von einem Analysezeitpunkt 2010 aus und vergleichen mit Szenario B in der Grafik. Da aber ein Szenario B+c umgesetzt werden soll, muss also mit fast -16% MIV
    interpoliert werden und da kommt man schlussendlich auf ca -14,5% MIV, was auf DDs Strassen im Jahre 2025 fahren SOLL.
    Hier dürfte man nochmal auf Dobrindts Sinnlos-Zahlenkrams verweisen, der laut efhdd von +10% MIV für Dresden faselt. Aber wie heissts so schön: Mia san mia, und ihr bloibts da, wo ihr soid.
    auf pdf-seite 20 ist alles auf den Modal Split umgerechnet, auch hier: gewünschte Zunahme des "Umweltverbundes" und deutliches Schrumpfen im MIV.
    Ob man annehmen kann, dass durch etwas stärkeres Bevölkerungswachstum als angenommen, die Verkehrszahlen MIV auch etwas nach oben gehen ist fraglich, da für alle Hinzukommenden der gleiche Modal Split zugrunde gelegt wird.


    Desweiteren sind zahlreiche andere Informationen aus diesem Dokument ersichtlich.


    Schön kurz präsentiert sich diese Aufbereitung zum VEP: dresden.de/VEP_Dresden_2025__IVAS.pdf
    Interessant sind die Betrachtungen ab S.16 sowie Schlussfolgerungen auf S. 34+35.


    Gesamter VEP in voller Länge - ratsinfo.dresden - Anlage 1 - 34MB
    Hier kann man auch grundhaft erfahren, welchen Gesetzesautrag EU-Verordnungen (Luft/CO2/Lärm) an die Kommunen zwingend stellen.


    So, damit wäre zumindest eine zentrale Falschdarstellung von efhdd mal beweislastig quellenbezogen und eindeutig widerlegt. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, nervt mich gehörig und erreicht ohnehin nur vereinzelte Leser. Das soll eine Ausnahme bleiben, vorrangig für andere interessierte Leser, die hier nicht mehr durchsehen.
    So oder so ähnlich kann problemlos aber mühselig jede Falschdarstellung des Users efhdd entkräftet oder relativiert werden. Wie LE_Mon bereits andeutete, wir wissen um solche Leute und warum sie so sind wie sie sind. :)
    efhdd - halte dich endlich an die Fakten und wenn du sie nicht kennst, übe Zurückhaltung.



    Zum Abschluss noch ein Bild der Bürgerbeteiligung zum VEP - der Dresdner Debatte 2013:
    Standort Külz-Ring: jeden Tag sah die Verteilung annähernd so aus:

    5 Mal editiert, zuletzt von Elli Kny ()

  • Das ist klare Verzerrung meiner Aussage. Das wurde nie gesagt. Mein Zitat war:


    Das Zitat war etwa folgendes


    vielmehr sieht man doch den alltäglichen pöbel, der partout nicht aufs blech verzichten kann, während der strassenbauamtschef per rad, der chefdramaturg des staatsschauspiels oder der grün-wählende professor stets genüßlich in der tram unterwegs sind.


    Oder schau mal in Post #171, da kommen die ganzen Pegida-Demonstranten plötzlich alle aus dem Umland (ja, der Begriff Umlandpöbel steht dort da) und keinesfalls natürlich sind es die guten Dresdner Innenstädter, die dort jede Woche demonstrieren gehen. Keiner von denen. Realitätssinn?


    auch eine Falschauslegung, allerdings nur als Eigenfantasie vorliegend. Ich korrigiere: Nein, auch Verschwörungen sind hier nicht am Werk.


    Gut, dann sind wir uns ja einig. Es gibt den VEP 2025+ und dieser sieht eine Reduzierung des MIV um 1,1% durch Maßnahmen vor. Des Weiteren sieht er zusätzliche Straßen wie eine weitere Autobahnanbindung des 26er Rings oder zahlreiche Verbindungen im Dresdner Osten vor. Mehr Straßen bei weniger Verkehr durch den Demographie-Faktor machen das Autofahren damit in Zukunft in Dresden zunehmend attraktiver. Nebenbei steigt aber die Attraktivität des ÖPNV noch schneller, so dass sich der MIV um 1,1% reduziert.


    nochmaliger Hinweis: den VEP kann man durchaus für wichtig nehmen, allerdings muss jede Einzelmaßnahme es im Notfall durch einen immer noch zerstrittenen Stadtrat schaffen. Die derzeitige Mehrheit hat nicht wie efhdd oben meinte nur 1 Stimme Vorsprung, sondern idR ca 6-9.


    Die Stadtratsmehrheit bestehend aus Linkspartei, SPD, Grünen und Piraten haben 37 von 70 Sitzen und diese vier Parteien haben auch einen förmlichen Vertrag geschlossen, weil zwei Abweichler das gesamte Projekt zum Fallen bringen. Ob dann daneben themenbezogen ein NPDler auch noch mit stimmt, ja das hat ja nichts mit der Sache an sich zu tun. Auch zu manchen Bundestagsgesetzen gibt es Zustimmung der Opposition, sofern diese Gesetze mit deren Weltbild konform gehen.


    Hier die Sitzverteilung:
    http://de.wikipedia.org/wiki/E…Kommunalwahlen_in_Dresden


    Es ist 1 Sitz mehr als zur Mehrheit notwendig (36 von 70 notwendig, 37 von 70 sind es). Im vorhergehenden Stadtrat gab es sowas wie Koalitionen allerdings auch gar nicht, sondern es wurde themenbezogen und sachbezogen abgestimmt. Jetzt muss etwa die SPD den Mist von der Linkspartei mittragen, weil es Koalitionszwang gibt. Im vorhergehenden Stadtrat hat man sich dann etwa zwischen CDU, SPD und Grünen auf einen Haushalt geeinigt und diesen mit großer Mehrheit beschlossen und nicht nur hauchdünn und durch Koalitionszwang bestimmt.


    Und völlig richtig, wenn der VEP 2025+ durch die 37 von 70 Leuten nicht stringent durchgezogen wird und es zwei Abweichler geben sollte, einen gegenläufigen Bürgerentscheid oder sollte sich die SPD doch mal besinnen, dass sie nicht Mehrheitsbeschaffer der ex-SED sein will, dann hat es sich erledigt mit dem Ziel der 1,1% Reduzierung des MIV.


    Schauen wir auf pdf-Seite 18 unten und 19: dort zeigt sich eine Reduktion von 13,4% in der MIV-Verkehrsleistung (also die Summe der gefahrenen km. mein Zitat von oben: Na 10% sollte man sich schon zutrauen.). Wobei die Zahl zur Verkehrsleistung viel relevanter ist als die dann folgende Umlegungsannahme, die aber auch noch ca 5% Reduktion für die Spitzenstunde ausmacht. Das heißt nicht unbedingt, dass sich der Verkehr mehr auf die Spitzenstunde drängt.


    Ich habe gesagt, der Verkehr verringert sich durch Maßnahmen um 1,1%.
    Derzeit: 9.551
    P0 2025: 8.697
    B 2025: 8.602


    Durch den Demographie-Faktor (Ballungsraum Dresden schrumpft!) geht es von 9.551 auf 8.697, also minus 9 Prozent.
    Von 8.697 auf 8.602 geht es durch Maßnahmen, also hier minus 1,1 Prozent hier.


    Der MIV schrumpft also nicht durch Maßnahmen, sondern durch den Demographie-Faktor. Die Straßen an sich bleiben und werden sogar mehr. 2025 wird Dresden nach dem VEP 2025+ besser für Autofahrer sein als zur Zeit, weil sich weniger Fahrzeuge auf mehr Straßen drängen.


    So, damit wäre zumindest eine zentrale Falschdarstellung von efhdd mal beweislastig quellenbezogen und eindeutig widerlegt.


    Du hast nur bewiesen, dass der MIV insgesamt sinken wird das habe ich nie angezweifelt. Er sinkt allerdings fast ausschließlich durch den Demographie-Faktor (9,0 Prozent). Der Anteil, welcher durch Maßnahmen induziert wird, liegt bei lediglich 1,1 Prozent. Es gibt sogar Maßnahmen, welchem dem MIV zu Gute kommen, etwa Anbindung 26er Ring an Autobahn oder weitere Straßen im Osten. Allein durch die Annahme, dass sich die Attraktivität des ÖPNV schneller verbessert und mehr Menschen auf das Rad umsteigen, weil es bis dahin ein paar mehr Radwege geben wird, allein dadurch wird in dieser Prognose mit sinkendem MIV gerechnet.


    Na wenns so ist, warum verlinkst du dann nix??? Ich hab jedenfalls keinen Bock mich mit Doofbrindts Grütze auseinanderzusetzen - aber wenn da mal ein Link käme, na dann vielleicht. Die Quali deiner bisherigen "Quellen" dürfte den anderen Lesern ggf noch bekannt sein.


    In Post 152 habe ich die Verkehrsprognose 2030 bereits verlinkt.


    Hier die Dieselpreiserhöhung 2023:
    http://www.handelsblatt.com/po…dieselsteuer/6551406.html
    Es könnte aber auch passieren, dass Diesel gleich teuer bleibt und stattdessen Benzin preiswerter wird. Das glaube ich selbst auch nicht, aber wäre auch eine Option. In jedem Fall wird Benzin nicht teurer. Über diese 2023-Strategie hinaus gibt es keine Pläne, daher kann ich nichts verlinken. Da die letzte Änderung über ein Jahrzehnt her ist und die nächste 2023, gehe ich mal davon aus, dass dieses Thema aber dann wieder 1-2 Jahrzehnte vom Tisch ist.


    Zu den zahlreichen neuen, innerstädtischen Parkhäusern habe ich jetzt keine Quelle, welche bestätigt, dass diese in den nächsten 50 Jahren nicht abgerissen werden. Brauchts dazu eine Quelle oder langt da das überlegen mit gesundem Menschenverstand, dass man neu erbaute Parkhäuser nicht nach kurzer Zeit wieder abreißt? Und wenn es diese zahlreichen neuen innerstädtischen Parkhäuser gibt, dann werden die wohl auch benutzt was so viel heißt, wie, dass die Dresdner Innenstadt in den nächsten 50 Jahren auch noch von PKWs befahren werden muss. Das Auto in die Parkhäuser hineinbeamen geht nun mal nicht.

  • ^ Ist ja klar, dass wir aneinander vorbeireden, aber es ging doch nicht um: wodurch die Verringerung MIV verursacht wird, sondern wie sich der MIV entwickelt. Das ist die übliche Strategie der Zersetzung von Fakten, immer neue Erklärungsvehikel hineinzustreuen - doch so läuft eine Diskussion unkonstruktiv.
    Ebenso versuchst du deine Falschzitate zu rechfertigen. Für mich bleiben Leute, die PARTOUT nicht aufs Blech verzichten wollen, aber könnten, eben Pöbel - so what. Diese wie auch natürlich deine Anspielung auf das völlig akzeptable persönliche Zitat zu den Verursachern von Pegida, haben nichts mit deiner verfehlten letzten Zitierung zu tun. Man muss sich schon an die Regeln halten und jetzt nicht rumstochern.


    Ich verstehe allerdings immer noch nicht, warum man sich um die 1,1% scheren sollte, wenn es doch ca -15% MIV werden? Das ist doch letztlich das was auf unseren Strassen fährt und den Restverkehr flüssiger macht. Das bedeutet nichts anderes, als dass man auch den Spielraum für Querschnittänderungen überhaupt hat. Das haben andere Städte so nicht. Also in Dresden kann man, v.a. innerstädtisch, zahlreiche Eingriffe ohne negative Auswirkungen vollziehen. Der Verkehr wird mit der Zeit flüssiger rollen, aber nach Umbauten dennoch nicht ausgebremst. Mir ist da das Handeln in den Wohngebieten um die Innenstadt wichtiger. Dort wird das kostenlose Parken von Auswärtigen nahezu unterbunden. Insgesamt wird der City-Parkraum nur noch in den Parkhäusern zur Verfügung stehen. Niemand hat behauptet, dass da was wegkommt oder abgerissen werden sollte. Also das ist unstrittig. Es fallen aber Unmengen Stellplätze im Zuge von Baumaßnahmen weg - zuletzt in der Wilsdruffer VS sowie nun an der Wallstrasse. Danach gibts nur noch TGs für Anwohner. Man braucht also, wenn die bestehenden Parkhäuser sich füllen, gar nicht mehr mit dem Auto in die City zu cruisen. Das ist sehr positiv, denn es gibt dafür den ÖV.
    Die Dieselpreiserhöhung interessiert mich jetzt nicht so, aber höchstens noch, ob die Dobrindtprognose für die Dresdner Fernstrassen gilt oder die tatsächlich für die kommunale Zuständigkeit das Stadtgebiet betrachten. Also falls du da noch einen Link nachreichen könntest, wäre gut. Letztlich zählt aber was hier vor Ort entschieden wird.


    Gleiches aneinander Vorbeireden beim Stadtrat: Was interessiert denn die reine Sitzverteilung? Interessant ist doch, wie das durchgehende Abstimmverhalten im neuen Rat sich herausbildet. Dort gabs bisher klare Entscheidungen - das geht auch so weiter. Das meiste an Themen ist sachorientierte Stadtpolitik, die dringend notwendig ist - dort ist auch idR die CDU mit im Boot. Auch der VEP ist durch die CDU abgesegnet, wo solls da also haken? Ich denke, nur die großen Maßnahmen werden überhaupt noch im Stadtrat diskutiert, dabei gehts dann eher um Finanzen usw., der ganze Kleinkrams ist nun in der Verwaltung, die es abzuarbeiten hat und wo es auch kein Ringen mehr gibt. Also der Fahrplan steht, der MIV schrumpft signifikant - und das trotz Wachstums, allen anderen wird mehr Raum und Fairness zugestanden. Das verlinkte Ing.büro kann sich das nur mit sich änderndem Verkehrsverhalten erklären.
    Was du an "Mehr an Strassen" sehen willst, sind kleine Netzergänzungen (WPO Reick) und Lückenschließungen im MIV-Bündelungsnetz (wie Fröbelstrasse, Ambrosufer). Dieses bedeutet keinen klassischen "Neubau" von Strassen sondern dient der stringenten Bündelung von Durchgangsverkehren, um - ja um in der Fläche verkehrsberuhigen zu können. Im 26er-Ring sowie in zahlreichen Wohngebieten solls ungemütlicher werden, mal kurz überall hin mit dem Auto zu fahren. Die Nahmobilität durch den Umweltverbund wird deutlich gefördert. Was das im Einzelnen heißt wurde schon kurz skizziert bzw wird man sehen. Dadurch wird das Autofahren "in der Stadt" unattraktiver - auch wenn sich das noch nicht auf alle durchschlägt. Die Summe zählt. Die Prioritäten der Innenbewohnerschaft haben sich endlich auch in Dresden gewandelt. Also es ist alles auf einem guten Weg und in paar Monaten haben wir dann auch einen neuen BauBM und auch andere neue BMs. Man wird sehen, wie es dann weitergeht. Minus 14,5% MIV hört sich jedenfalls gut an, wobei noch gar nicht aufgeschlüsselt ist, wie sich das überhaupt verteilt: Wenn in Randdresden kaum Veränderungen stattfinden, man dort eher besser durchkommt und der Verkehr ggf sogar leicht zunimmt, dann muss ja der Rückgang vorwiegend durch den Innenbereich hervorgerufen sein - nur ne Vermutung.


    Hier nochmal dein kruder Kommunikationsstil: Dein erstes Zitat mit den 1,1%:

    Doch, genau das steht im beschlossenen VEP drin, 1,1% weniger als wenn die aktuelle Situation bleiben würde, wie sie ist. Bis 2025, realistisch gerechnet eher bis 2030.


    Tja, da war nichts und auch später nichts von Aufdröselung nach Demografie oder sonstwas drin. Jeder Leser interpretiert solche Aussagen wie sie dastehen: hier also als der gesamte Rückgang. Dass das selbstredend verzerrend gedacht war, ist klar und musste als so gestellte Falschaussage richtiggestellt werden. Da nützen später Schutzvehikel wie

    das habe ich nie angezweifelt.

    nichts. So kann man innerhalb der ohnehin schwierigen Webkommunikation per Schrift nicht vorankommen.


    Ansonsten ist es ja löblich, daß du dem erstarkenden ÖV und ggf auch Radverkehr nicht im Wege stehen willst, auch eine Umweltzone tolerieren würdest und allgemein gegen die meisten "punktuellen" Maßnahmen nichts hast - dann ist ja alles ok.



    Ich denke wir sind damit am Ende dieses Zwigesprächs. Es gibt schließlich auch andere Stadtthemen. Ich bitte darum dass wir uns künftig auch wieder kürzer fassen.

  • Also der Fahrplan steht, der MIV schrumpft signifikant - und das trotz Wachstums


    Es gibt kein Wachstum, der Ballungsraum Dresden schrumpft.


    Dieses bedeutet keinen klassischen "Neubau" von Strassen sondern dient der stringenten Bündelung von Durchgangsverkehren, um - ja um in der Fläche verkehrsberuhigen zu können. Im 26er-Ring sowie in zahlreichen Wohngebieten solls ungemütlicher werden, mal kurz überall hin mit dem Auto zu fahren.


    Durch Netzergänzungen und Lückenschließungen sowie durch insgesamt weniger MIV wird es aber attraktiver und nicht unattraktiver, den eigenen PKW zu nutzen. Das einzige Problem was man haben könnte, wären fehlende Parkplätze vor der Haustür. Diesen Luxus haben nur Bewohner weniger dich besiedelter Flächen, Hausbesitzer mit Grundstück oder man muss sich halt Stellplatz/Tiefgarage mieten/kaufen. Aber am Zielpunkt, etwa Supermarkt, Semperoper/Schauspielhaus, Centrum-Galerie, Wiener Platz oder Altmarkt/Neumarkt existieren ja (tlw. kostenpflichtige) Parkplätze.


    Die Nahmobilität durch den Umweltverbund wird deutlich gefördert.


    Das bezweifelt keiner. Das steht dort drin und dagegen ist wohl kaum einer, allein die Finanzierbarkeit könnte am Ende noch ein Problem werden. Aber das man positive Signale für ÖPNV setzt, ist ok. Es werden aber keine negativen Signale gegen MIV gesetzt, wenn man mal von Parkraumbewirtschaftung, etc. absieht. Ganz im Gegenteil:
    http://www.dresden.de/media/pd…urf_Gesamt_2013-10-07.pdf
    PDF-Seite 161:

    Die verstärkte Integration von Grünen Wellen im Sinne einer Verstetigung des Verkehrsablaufs
    unter Berücksichtigung intermodaler Effekte bei der LSA-Steuerung.


    Da steht sie ja sogar drin, die freie Fahrt für freie Bürger. :)


    Minus 14,5% MIV hört sich jedenfalls gut an, wobei noch gar nicht aufgeschlüsselt ist, wie sich das überhaupt verteilt: Wenn in Randdresden kaum Veränderungen stattfinden, man dort eher besser durchkommt und der Verkehr ggf sogar leicht zunimmt, dann muss ja der Rückgang vorwiegend durch den Innenbereich hervorgerufen sein - nur ne Vermutung.


    Wieso soll sich in Rand-Dresden wenig verändern? Der Hauptgrund für weniger MIV in Dresden ist der Demographie-Faktor. Dieser wirkt weit überproportional im Außenbereich, während im Innenbereich ja sogar Personen dazukommen sollen. Das bedeutet selbstverständlich, dass ein großer Teil des MIV-Schwunds auf den größeren Hauptstraßen außerhalb anfallen wird, weil weniger Bannewitzer, Pirnaer, Radeberger, Meißener, etc. einpendeln (zur Arbeit oder Shopping).
    Selbst wenn ein Rand-Dresdner (also aus Pirna, Heidenau oder Bannewitz) das Ziel Innenstadt hat und dieser jetzt weg fällt, dann hat er vorher 10km durch Rand-Dresden zurückgelegt, eh er seine 1-2km in der Innenstadt zurücklegt.


    Minus 14,5% MIV kann man gerne als Aussage stehen lassen, wenn man darauf verweißt, dass dies hauptsächlich durch Bevölkerungsabnahme und zwar vor allem in den Rand-Bezirken des Ballungsraums Dresdens erreicht wird, d.h. weniger Bannewitzer, Pirnaer, Heidenauer, Coswiger, Meißener, welche nicht mehr ein- und auspendeln.


    Am Ende wird es auch weniger Shopping-Verkehr in die City geben und es wird weniger als 84.000 Einpendler geben. Damit werden in erster Linie die Randbereiche entlastet, durch welche bisher durchgefahren wurde, aber am Ende sind natürlich auch weniger auswärtige Leute in der Innenstadt und fahren dort halt nicht mehr.


    Ein interessanter Punkt noch, was ist mit Besucherverkehr? Für mich stellt sich das Problem in Zukunft nicht, da wir ja ein Grundstück kaufen werden und außerdem in EFH-Siedlung mehr als genug Parkraum ist. Aber was machen die innerstädtischen Dresdner wenn die Besucher, etwa Freunde oder Verwandte auf dem Land, empfangen möchten, welche eben von ihrem Startort (Rabenau, Glashütte, what weiß ich wo die überall wohnen können) zu ihrem Zielort in der Innenstadt keine ÖPNV Verbindung haben? Wie ist es diesen Innenstädtern möglich, PKW-Besucher zu empfangen?
    Sämtlicher innerstädtischer Parkraum soll ja Anwohner-exklusiv werden. Besucher haben natürlich keinen Anwohnerausweis.

  • ^ Richtig, eine solche Randdresden-Betrachtung würde ich mitgehen. Ich wills nicht herausfiltern, aber mE besteht am Rand einfach weniger Handlungsbedarf, wogegen innen wohl der Hauptteil der Maßnahmen angesiedelt sein wird. Wo Dichte ist sind die meisten Konflikte. In den EFH-Siedlungen im Südosten, Süden oder zB in Leubnitz-Neuostra - was soll man da noch groß verändern? Na gut, auch dort gibts sicher vieles, was sich die Anwohnerschaft auch unabhängig vom VEP wünscht.


    Besucherverkehr? Im Normalfall lässt der nicht das Auto am P+R-Platz stehen sondern fährt direkt bis vor die Haustür und löst dann eben einen kleinen Parkschein. Selbst über Tage sind das nur paar Euro. Oder man fährt paar Strassen weiter und steht kostenlos und mit gewissem Fußweg zum Haus, aber in beiden Fällen nimmt man natürlich irgend jemanden den Stellplatz "weg". So ist das aber nunmal. Was auch im VEP steht, ist die Absicht "Quartiersgaragen" - also Parkhäuser - zur Entlastung des öff. Strassenraumes attraktiv zu machen - nunja, hier und da, wenns gut eingeordnet ist - mit "attraktiv machen" ist wohl die Wirtschaftlichkeit für private Investitionen gemeint.


    Im Übrigen ist die Fröbel-Verlängerung noch längst nicht in trockenen Tüchern. Kann auch gut sein, dass das nichts wird. Ausserdem stellt sich hier sicher RGR quer - unverständlicherweise, denn die - wie auch viele andere in der Verwaltung - sehen das Entlastungspotential nicht. Wie erwähnt könnte auch der WPO in Reick sich etliche Jahre verzögern, was derzeit nix mit RGR zu tun hat. Ausserdem würde die Haupterschließung Nord-Süd mit dem Bahndurchbruch Liebstädter Strasse über 6 Mille kosten, was auf absehbare Zeit niemand bezahlen will. Wenn die den WPO dennoch entwickeln, könnte es noch einige Zeit ein Torso ohne Durchgangsverkehre bleiben. Also erstmal nix "attraktiveres Autofahren" durch "neue Strassen".

  • Als Nachschlag zur Verkehrsdebatte ein kurzer Blick nach Hamburg:


    Süddeutsche Zeitung, 3. Januar 2015
    Verkehr in Großstädten
    Nächste Ausfahrt: Fahrradweg
    http://www.sueddeutsche.de/aut…ahrt-fahrradweg-1.2289313


    Es geht unter anderem um das Verhältnis PKW und Fahrrad, um Hamburgs erste Fahrradstraße - auf dem Harvestehuder Weg haben Fahrräder nun auf 1,25 Kilometern Vorrang, aber reibungslos läuft es noch nicht - , um Vorbilder etwa in Kopenhagen, Helsinki und Eindhoven sowie um die "Gefangenen einer Auto-Kultur, die seit den Sechzigern deutsche Stadtbilder prägte".

  • In dem Artikel wird ein Fahrradanteil für Kopenhagen von 37 Prozent erwähnt, in der Wikipedia stehen 26 Prozent - ja was denn nun?


    http://de.wikipedia.org/wiki/Modal_Split


    Interessanterweise hat Kopenhagen immer noch einen KFZ-Anteil von 28% (an den Wegen, d.h. wahrscheinlich weit über 50% an der Verkehrsleistung in Personenkilometern).


    Und, ich hätte es ja nicht gedacht, der KFZ-Anteil in Dresden ist bereits sehr niedrig. In der Wikipedia wird er mit 38 Prozent angegeben, hier mal der Vergleich zu anderen deutschen Städten:


    Essen: 69%
    Dortmund: 67%
    Düsseldorf: 53%
    Nürnberg: 52%
    Hannover: 49%


    Das sind alles mit Dresden von der Größe vergleichbare Städte.


    Dem gegenüber ist Dresden beim Fahrrad bereits weit vorne (17%), nur Bremen ist marginal besser (19%). Essen, Dortmund, Stuttgart und Düsseldorf liegen im Bereich 2-5% beim Rad.


    Am stärksten führt Dresden aber beim zu Fuß gehen, 24% hier vs. 7-13% für alle anderen Städte dieser Größe (250k - 1.000k).


    Liegt das an einer hervorragenden Dresdner Verkehrspolitik im Bereich ÖPNV/Rad/Nahmobilität oder ist man im Osten aufgrund der geringeren Einkommen einfach nur weniger motorisiert als der Westen?


    "Gefangenen einer Auto-Kultur, die seit den Sechzigern deutsche Stadtbilder prägte".


    Eine Straße ist eine Straße, ob es normale Straße oder Radstraße ist, ob mit 4 KFZ-Spuren und schmalem Fußweg oder breitem Fußweg und 2 KFZ-Spuren - es bleibt eine Straße. Die Flucht ist bereits durch die bestehende Bebauung gesetzt und alles dazwischen ist Straße. Die Art einer Straße ändert also nun wirklich nichts am Stadtbild, ob normale Straße, Fahrradstraße, etc. pp. - es bleibt eine Straße.

  • modal split in Dresden


    Verkehrsmittel......................... - 2013 - 2008 - 2003 - 1998 - 1991
    Motorisierter Individualverkehr
    (Auto, Motorrad, Moped) ..........- 38% - 41% - 43% - 44% - 36%
    Fahrrad ..................................- 17% - 16% - 12% - 10% - 6%
    Fußgänger .............................- 24% - 22% - 24% - 26% - 36%
    Öffentlicher Personen-Nahverkehr
    (ÖPNV) .................................- 21% - 21% - 20% - 21% - 22%


    Quelle: http://statistik-dresden.de/archives/11533


    in Leipzig


    Verkehrsmittel......................... - Ziel 2025 - 2008 - 2003 - 1998 - 1994 - 1991 - 1987
    Motorisierter Individualverkehr
    (Auto, Motorrad, Moped) ..........
    Fahrer ................................... - 25 % - 28,6 % - 34,1 % - 27,3 % - 27,5 % - 23,2 % - 17,8 %
    Mitfahrer ................................ s.o. - 11,0 % - 9,9 % - 8,7 % - 8,4 % - 8,7 % - 5,9 %
    Fahrrad ..................................- 20 % - 14,4 % - 12,4 % - 13,2 % - 5,8 % - 5,8 % - 5,2 %
    Fußgänger .............................- 30 % - 27,3 % - 26,3 % - 31,5 % - 38,2 % - 39,5 % - 36,0 %
    Öffentlicher Personen-Nahverkehr
    (ÖPNV) ................................. - 25 % - 18,8 % - 17,3 % - 19,3 % - 20,1 % - 22,8 % - 35,1 %


    Quelle: http://www.dresden.de/media/pd…_Praes_05_VEP_Leipzig.pdf Folie 12
    Ziele für 2025 laut Entwurf des Stadtentwicklungsplans (STEP) Verkehr: http://www.l-iz.de/Politik/Lei…D-fordert-Abstimmung.html


    Verkehrsmittelwahl – Modal Split
    http://www.leipzig.de/buergers…frontend_push&docID=12090 S. 50 f.


    modal split im europäischen Vergleich
    (Stand: 2011; Wien aktualisiert auf 2012)
    http://www.oekoloewe.de/media/documents/1402059780_1.pdf Seite 2 Abb. 2


    http://www.nationaler-radverke…le/downloads/for_a-07.pdf S. 3
    Hier wird der Radverkehrsanteil für Kopenhagen 2010 mit 31 % angegeben, im Text darüber mit 32 %.
    Quelle: TEMS-Datenbank, http://www.epomm.eu


    2012 soll der Radverkehrsanteil bereits 36 % betragen haben (Die 36 % werden auch auf zahlreichen anderen Websites genannt). Kopenhagen hat das Ziel, der fahrradfreundlichste Ort auf der Welt zu werden und einen Radverkehrsanteil von 50 Prozent im Berufsverkehr und Schülerverkehr zu erreichen.
    http://www.zukunft-mobilitaet.…nen-weltweiter-vergleich/

  • Nochmal der Vergleiche zu 1,x-Millionenstädten:


    Wien 2013 (1.8 Mio Einwohner_innen) und München 2011 (1,4 Mio)


    MIV-Fahrer.... - 20 % - 22,9 %
    MIV-Mitfahrer - 8 % - 9,6 %
    Fahrrad ........- 6 % - 17,4 %
    Fußgänger ....- 27 % - 27,2 %
    ÖPNV ..........- 39 % - 22,8 %


    Quellen:
    http://www.nachhaltigkeit.wien…ge/oepnv/modal-split.html
    http://www.vt.bgu.tum.de/filea…kehr_Muenchen_vSassen.pdf


    Und drei Universitäts- und traditionelle Fahrradstädte:


    ........................Freiburg 2020 - Münster 2007 - Bremen 2008
    ........................(220.000) ..... - (300.000 ) ..... - (550.000)
    MIV-Fahrer.... - 24 % ........... - 36,3 % ......... - 43 % / 31%
    MIV-Mitfahrer - 4 % ............. - s.o. - ........... - 15 % / 13%
    Fahrrad ........- 28 % ............ - 37,6 % ..........- 10 % / 19%
    Fußgänger ....- 24 % ............. - 15,7 % .........- 24 % / 27%
    ÖPNV ..........- 20 % ............. - 10,4 % - ....... - 9 % / 11%


    Quellen:
    Freiburg - Prognose aus Verkehrsentwicklungsplan für 2020 - http://www.freiburg.de/pb/,Lde/231648.html
    Münster - http://www.muenster.de/stadt/s…n2025_zwischenbericht.pdf
    Bremen - http://www.zvbn.de/media/data/…8_06_2012-Beteiligung.pdf / http://www.zukunft-mobilitaet.…an-fahrradverkehr-gruene/ / vgl. auch http://www.bund-bremen.net/fil…rskonzept_2011_lowres.pdf


    Ein Vergleich ... zeigt, dass ein Großteil der Städte mit einem Radverkehrsanteil von 20-30 Prozent am Gesamtverkehrsaufkommen zwischen 100.000 – 300.000 Einwohnern aufweist. Einige kleinere niederländische Städte besitzen einen noch größeren Radverkehrsanteil, während die meisten Großstädte ab 500.000 Einwohnern in der Mehrheit einen Anteil von maximal 20 Prozent aufweisen (Ausreißer: Amsterdam, Bremen und Kopenhagen). Da Großstädte sehr häufig eine hohe Bevölkerungsdichte und somit ein effektives und gut ausgebautes öffentliches Verkehrsangebot besitzen, liegt der Radverkehrsanteil hier meistens geringer.
    http://www.zukunft-mobilitaet.…denten-einwohner-groesse/

  • Eine Straße ist eine Straße, ob es normale Straße oder Radstraße ist, ob mit 4 KFZ-Spuren und schmalem Fußweg oder breitem Fußweg und 2 KFZ-Spuren


    Nie in einer Stadt zu Fuß unterwegs? Für einen Passanten liegen dazwischen Welten - mehrspurige Straßen mit schmalen Gehwegen werden als sehr unangenehm empfunden und möglichst gemieden. Wenn es 2 statt 4 Fahrspuren sind und die gewonnene Breite für breitere Gehwege sowie Bäume (Allee-Charakter) genutzt wird, plötzlich sieht man flanierende Menschen - die EGs werden für den Einzelhandel und Gastronomie interessant, die Straße wirkt belebter und attraktiver.