Leipzig: Gentrifizierung (ehem. "Windmühle vs. Abschwiff")

  • @ Geograph: Ich bezog mich auf Ihren eigenen Beitrag #2605, in dem Sie durchaus im Allgemeinen blieben. Haben Sie den nach dem Schreiben gelesen?

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  • raubbau
    Wieso nur der kommunale Anbieter? [usw.]


    Vorab: Ich definiere "privaten Investor" mal global als Gegenpart zum öffentlichen Investor. Also unabhängig, ob es sich um eine Person oder sonstige Firmenkonstellation handelt.
    zu a) und c): Ein Privater erichtet nur spezifisch ALG-II gerechte Wohnungen, wenn sich das rentiert (also direkt oder indirekt durch die öffentliche Hand subventioniert wird). Ansonsten ergeben sich ab einem gewissen Wohnungsbestand, z.B. bei Genossenschaften, automatisch ALGII-Wohnungsgrößen. Das ist meines Erachtens aber eher ein Nebeneffekt und nicht direkt gewollt.
    zu b): Die Kommune ist aber der einzige Wohnungsträger, der steuerund und bedarfsgerecht eingreifen kann.
    zu d): Der Alteigentümer erzielt einen Gewinn aus Verkauf, was dessen Ansprüchen in Deinem genannten Fall offenbar maximal befriedigte.

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  • Radio Blau: Gentri... wie bitte? Stadtentwicklung in Leipzig

    Da die beiden Veranstaltungen „Wohnen in Leipzig“ am 11. September im Grassimuseum ( http://www.deutsches-architekt…d.php?p=349194#post349194 ) und "Der Wohnungsmarkt in Leipzig - Ende der (Mieter)Freiheit?" am 7. November im Westpol ( http://www.deutsches-architekt…d.php?p=356137#post356137 ) hier im Thread vorgestellt wurden, möchte ich hier auch auf die Sendung "Gentri... wie bitte? Stadtentwicklung in Leipzig" vom 2. Dezember auf Radio Blau hinweisen, auf der beiden Veranstaltungen besprochen werden und von der ersten auch eine Reihe von O-Tönen verwendet wurden:
    http://www.freie-radios.net/52633

  • Sa, 12.1.2013, 11:00: Offene Konzeptwerkstatt “Stadt für Alle"

    Im Zuge der Gentrifizierungsdebatte des letzten Jahres hatten sich in Leipzig gleich zwei Initiativen "Stadt für alle" gegründet und später zusammengeschlossen. Nun lädt das neue Netzwerk "Stadt für alle" zu einer ersten größeren öffentlichen Diskussionsveranstaltung ein:


    Leipzig: Offene Konzeptwerkstatt “Stadt für Alle”


    Beginn der Veranstaltung: 12.1.2013, 11:00 h


    Ort: UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Str. 12a


    Veranstalter: Netzwerk Stadt für alle


    An der Ecke noch ein neues Stadthaus? Dort die Brache zugebaut? Altbau ist nicht mehr zu bekommen? Sie hat jetzt auch die Sanierungsankündigung bekommen? Und was wird, wenn Reudnitz dicht ist?


    Punktuelle Aufwertung und unfreiwillige Segregation gibt es in Leipzig schon länger. Seit fast zwei Jahren läuft jedoch bundesweit der Run auf Immobilien und auch in Leipzig sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. Es spricht sogar einiges dafür, dass der Hype, der mittlerweile um Leipzig als “das neue Berlin” gemacht wird, langfristig dazu führt, dass sich die viel gelobte “Leipziger Freiheit” selbst abschafft. Fast ebenso lange wird über das Phänomen in Podiumsveranstaltungen diskutiert.


    Wir finden, es ist Zeit, sich hinzusetzen und gemeinsam zu überlegen, was wir dem Verschwinden von Freiräumen entgegensetzen können und wie eine Stadtentwicklung aussehen kann, die sich nicht beschränkt auf die Aussage: “So schlimm ist es doch noch nicht”, sondern dafür sorgt, langfristig Lebensqualität für alle zu erhalten.


    Deshalb laden wir, das Bündnis “Stadt für Alle”, zu einer Konzeptwerkstatt ein.


    11.00 bis 17.00 (11.00 – 13.30 Themenrunde 1 , 13.30 – 14.30 Mittagspause & Vokü, 14.30 – 17.00 Thenenrunde 2)


    Themenrunden:


    - Handlungsmöglichkeiten u. -strategien für MieterInnen und andere Betroffenen


    - Forderungen, Zielsetzungen, politische Rahmenbedingungen


    - provokante, effektive & subversive Aktionen für Deine Stadt


    - Stadt im Kapitalismus & Privatisierung von Infrastrukturen


    ... und Dein Thema?!


    http://www.utconnewitz.de/inde…1&month=01&category=EXTRA


    https://de-de.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle

  • Dass sich der Begriff "Leipziger Freiheit" auf die Existenz von verwahrlosten Gebäuden oder Brachflächen bezieht, wäre mir neu. Wieder was gelernt. Wirkt doch sehr polemisch auf mich diese Initiative. Als ob Neubau oder Modernisierung per se etwas schlechtes ist.

  • Wohnen in Leipzig: Zwischen Bevölkerungswachstum und Aufwertungs

    Die Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert am Dienstag, den 19.02.13, von 18:00 bis 20:00 Uhr im Studio 3 von info-tv am Friedrich-List-Platz 1 eine weitere Diskussionsrunde zum Thema "Wohnen in Leipzig: Zwischen Bevölkerungswachstum und Aufwertungsdynamik".


  • "Wohnen in Leipzig: Zwischen Bevölkerungswachstum und Aufwertungsdynamik".


    Na das ist ja eine feine Gesellschaft die da zusammentritt. Seltsam, dass kein Vertreter der freien, privatwirtschaftlichen Immobilienwirtschaft sich bereitgefunden hat, da teilzunehmen. Es finden sich Wissenschaftler und Vertreter genossenschaftlicher Wohnungsunternehmen zusammen, die sich nicht unbedingt durch kreative Konzepte zur Aufwertung des Wohnungsbestandes hervortun, sondern eher ihre Seniorenklientel verwalten, oder durch Rückzug und Verlotterung ihres Bestandes auffallen. Eine Veranstaltung für Leute, die ihre eigenen Argumente nochmal bestätigt haben wollen, und die schon das böse G-Wort schreien, wenn statt dem Frauenladen der Antifa ein privat geführtes Cafe im Erdgeschoss einzieht. :Nieder:

  • Kochstraße 114 - Räumungsklage gegen MieterInnen in Connewitz

    angekündigte Sanierung der Kochstraße 112 und 114 in Connewitz durch die Stadtbau AG:
    http://stadtbau.com/projekte/a…x_de.php?page=koch_112_de


    Interview mit den Mieterinnen Grit und Kati auf Radio Blau (19:01 Minuten):


    Kein Einzelfall – Räumungsklage gegen MieterInnen in Connewitz

    Kurzbeschreibung: In der Kochstraße 114 in Leipzig-Connewitz sind nur noch 3 von 12 Wohnungen bewohnt. Die übrigen MieterInnen sind nach Sanierungsankündigen ausgezogen. Inzwischen versucht die Eigentümerin Stadtbau AG die verbleibenden Mietparteien herauszuklagen, da sie das Haus im Ist-Zustand nicht mehr „wirtschaftlich verwerten“ könne. Geplant ist laut Eigentümerin eine grundlegende Veränderung der Wohnungszuschnitte, Modernisierung und Vermietung an junge Familien.
    Die MieterInnen wehren sich inzwischen juristisch, erdulden Einschränkungen in ihrer Lebensqualität. Sie wollen dort bleiben, wo sie seit über einem Jahrzehnt wohnen. Die Räumungsklage gegen eine Mietpartei konnte in erster Instanz abgewiesen werden.


    http://www.freie-radios.net/56746


    (Eine Erlaubnis zum Vollzitat der Beschreibung liegt mir vor.)

  • Immobilien-Dialog. "Leipzig: Ein Chancenstandort im Aufwind!"

    Und hier noch eine interessante Veranstaltungsankündigung. Leider sind die Gebühren ein klein wenig höher als sonst üblich, aber dafür bekommt man auch einiges geboten:


    825,- EUR zuzüglich 19% USt. inkl. Online-Dokumentation, Mittagessen sowie Kaffee und Erfrischungsgetränke während der Veranstaltung:

    Immobilien-Dialog
    Leipzig: Ein Chancenstandort im Aufwind!
    Stabil und volatil zugleich. Denn hier stimmt die Stadtqualität!
    am 4. September 2013 in Leipzig

    http://www.heuer-dialog.de/ver…hancenstandort-im-aufwind

    Die Veranstaltung ermöglicht Ihnen, sich die Details und Facetten des regionalen Marktes transparent zu machen und die relevanten Marktteilnehmer kennen zu lernen. Denn die Stadt ist nach Einschätzung vieler Experten auf dem Weg zur Nr. 1 für Investments in die Zukunft Ostdeutschlands. Wenn das kein Grund für eine Teilnahme ist!
    Wir freuen uns auf Ihr Interesse und Ihre Fragen in der „Super-City Leipzig“!

  • @ ungestalt: steht das immer noch? Eine andere Gestaltung als auf der Nordseite wäre recht seltsam, wurde das Gebäude doch ebenfalls durch die CASA Gobau saniert. Wenn man sich das folgende Bild anschaut, kann man sowohl davon wie auch von einer Wiederanbringung der DDR-Leuchtreklame ausgehen:



    Quelle: Casa Gobau


    Die DDR-Leuchtreklame ist heute tatsächlich zurückgekehrt! :59:

  • Ihr macht in Leipzig städtebaulich grundsätzlich alles richtig. Auf allerhöchstem Niveau wird saniert und repariert. Das ist aus meiner Heimatstadt Nürnberg nur mit großem Respekt zu beurteilen.

  • Nur bedingt eine Sanierung "auf allerhöchstem Niveau" auch entsprechende Mieten (Kaltmiete von 7 Euro und mehr) und wieviele Menschen sich die in Leipzig leisten können bei einem durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen (eigentlich im Median, aber egal) von 1.414 Euro im Monat ist auch keine ganz unwichtige Frage.


    http://statistik.leipzig.de/%2…ty/table.aspx?cat=9&rub=2


    Mal wieder ein Fernsehbeitrag zum Thema Gentrifizierung in Leipzig mit den üblichen Verdächtigen und den bereits bekannten Aussagen:

    MDR "Hier ab vier", 2.7.2013, 16.00 Uhr
    Schicker statt bezahlbarer Wohnraum?
    Die bauliche Aufwertung von ehemals unattraktiven Stadtteilen für wohlhabendere Schichten nennt man Gentrifizierung. Für ärmere Bewohner hat das Konsequenzen.
    (7:31 Minuten)

    http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/index.html
    --> Sendungen Dienstag, 02.07.2013
    --> Hier ab vier 16:00 Uhr
    --> 4. Beitrag im rechten Frame

  • Nun, der MDR ist sicherlich keine neutrale Quelle für solche Berichterstattung. Er gehört genauso zum staatlichen Umverteilungskomplott. ;)


    Anstatt zu greinen einmal ein Bericht aus der Wirklichkeit. Ich bin gerade dabei eine Wohnung in Connewitz zu erwerben. Die derzeit vertraglich festgesetzte Miete liegt bei 4,42 EUR kalt. Das für den Erwerb notwendige Fremdkapital zeigt für diese Investition eine positive Rendite über der Inflationsrate ab einer Kaltmiete von 4,82 EUR. Das heisst, zu dem derzeitigen Mietniveau ist das komplett unrentabel. Erster Schritt nach Erwerb wird daher die Anpassung auf das dortige marktübliche Niveau von 5,90 EUR sein (s. Mietspiegel Leipzig 2013).
    Im Vergleich zu heute eine Erhöhung um 33% aber in meinen Augen absolut gerechtfertigt für die Substanz und Lage der Immobilie. Gleichzeitig zeigt dieses Beispiel, in welchem Ausmaß seit Jahren Billigheimerei bei den Mieten betrieben wurde, und sich alle an ein wirtschaftlich untragbares Mietniveau gewöhnt haben.

  • Schon mal darüber nachgedacht das Du dadurch in der Nahrungskette das vorletzte Glied geworden bist und jetzt das Geld, was Makler und Investor schon lange verdient haben eintreiben musst?


    Erster Schritt nach Erwerb wird daher die Anpassung auf das dortige marktübliche Niveau von 5,90 EUR sein