Beiträge von sweet_meat

    Heute leider eine ziemlich traurige Nachricht: Die beiden großen und über 60 Jahre alten Plantenen am Merianplatz sind nun leider Geschichte. Sie haben sich von der vorsätzlichen Glyphosat-Vergiftung (weitere Details hier auf Tagesschau.de) trotz aller Hoffnungen nicht mehr erholt und mussten heute morgen gefällt werden.

    Absolut wiederwärtig – das macht mich einfach so unfassbar wütend. Ich hoffe man kann die Täter dieses absolut unsinnigen Anschlags auf Gemeingut noch irgendwie ermitteln und sie werden hart bestraft und zur Rechenschaft gezogen.


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    Bilder von mir.

    Endlich. Die riesige und montone Wandfläche hat seit der Demontage des gigantischen eKino-Logos vor (wenn ich mich recht erinnere) über 10 Jahren, ja förmlich nach irgendeiner Aufhübschung oder Nutzung geschrien. Gut, dass sich Massif jetzt der Sache angenommen hat. Es mag wie ein Lapalie erscheinen, wertet die Ecke aber um Einiges auf, im Vergleich zum Hinterhof-Flair, den der graue Block die letzten Jahre versprühte.

    Hier werden leider mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen und mit einer gehörigen Portion an Halbwissen und persönlichen Eindrücken garniert. Nichts von alledem hat irgendeine fundierte Basis und steht auch nicht unbedingt irgendeiner nachvollziehbaren Korrelation Fettucine .


    Die Herleitung große Strukturen und Baukörper = Zeil = qualitativ schlechte Architektur mit keiner Aufenthaltsqualität, ist vollkommener Blödsinn. Als wäre Architektur der einzige Faktor, der über die Qualität eines Ortes entscheidet!? Dann könnte ich ja im Umkehrschluss auch rückfolgern, Alt-Sachsenhausen sei wegen seiner kleinteiligen, historischen Bebauung der herunter gekommene und schmuddelige Ort der es ist.


    Wie bereits erwähnt handelt es sich zudem beim FOUR aktuell auch noch um eine Baustelle. Das Ganze wird mit Nutzung des Platzes, sicher auch noch mal ganz anders wirken.



    Und deine Aussagen bezüglich Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten sind ebenso wenig nachvollziehbar. Es ist zum einen sehr fragwürdig ob gerade Berlin, eine der Städte ist mit denen wir uns vergleichen sollten. Da stehen wir ökonomisch und auch in vielen anderen Bereichen deutlich besser da. Berlin schlägt uns klar in den Bereichen Tourismus und Stadtmarketing, aber dann wird die Berliner Luft auch schon recht dünn.


    Und zweitens kannst Du deine persönlichen Sichtweisen und Erfahrungen nun mal nicht so einfach als gemeingültig ansehen. In meinem Bekanntenkreis sieht es zum Beispiel, genau gegenteilig aus. Die Meisten die ich kenne, wollten lediglich ein paar Jahre der Karriere wegen hier herziehen und sind dann an der City kleben geblieben, weil sie sehr positiv überrascht waren und sich in die Stadt verliebt haben.


    Ist nun alles Mega hier? Nein. Besser geht immer und in FFM ist definitiv noch Luft nach oben, aber wir lösen sicher nicht alle Aufgaben und Herausvorderungen damit, dass wir einfach nur überall kleinformatig bebauen, überall rekonstruieren und eine aus der Zeit gefallene, historisch verklärte Illusion wiederbeleben. Vor allem nicht wenn Du uns mit globalen, modernen Metropolen vergleichen magst.

    Stehe ich gerade auf dem Schlauch, oder gibt es auch hier keinerlei Visualisierungen der Straßenfront zur Saalgasse hin!?

    Gerade die wären ja mal wichtig um zu besprechen wie sich die Architektur in die Gasse einfügt – oder eben nicht. Bisher wissen wir ja nur, dass es lediglich einen großen Baukörper zu geben scheint. Dessen Architektur zur Rückseite gelinde gesagt „nicht wirklich überzeugt“. Es könnte ja aber immer noch sein, dass der Baukörper zu Gasse hin kleinteiliger und parzellenartiger strukturiert ist (wie zum Beispiel beim Romantik-Museum), oder?

    EDIT: Und nein ich möchte das Romantik-Museum jetzt nicht als Beispiel für besonders gelungene Fassaden-Architketur anbringen – lediglich als Beispiel wie ein großer Baukörper, ja trotzdem optisch unterteilt werden könnte. Die Hoffnung stirbt zueletzt.

    Da wären es schon drei Mäxken . 8o
    Ich mag die Saalgasse auch sehr gerne – gerade wegen der verschiedenen Stilmixe der Reinterpretationen.


    Schwarz-Weiß-Denken und diese absoluten Überhöhungen in die eine oder andere Richtung, haben noch nie zu irgendetwas konstruktiven geführt. Eigentlich sollten wir gerade als Frankfurter, die Vorzüge von einer gewissen Durchmischung und Vielfalt architektonischer Stile zu schätzen wissen. Es gibt Stellen, da ist eine Rekonstruktion super (ich liebe z. B. die neue Altstadt), andere Stellen verlangen geradezu nach einer Bebauung die dem historischen und architektonischen Kontext gerecht wird (das wäre meines Erachtens z.B. beim Bethmannhof so) und dann gibt es da auch genügend Orte an denen gerade der Bruch damit die Spannung erzeugt und ein aufregendes, abwechslungsreiches Stadtbild entstehen lässt (hierfür haben wir unzählige Beispiel im kompletten Stadtgebiet).


    Man kann historische Architektur lieben, ohne moderne Stile zu verteufeln oder umgekehrt. Beides kann friedlich koexistieren und sich gegenseitig respektieren und sogar bereichern. Die Mischung machts. Es gibt für mich da keinen ersichtlichen Grund, warum man sich sklavisch für eine der beiden Richtungen entscheiden müsste. Und noch weiniger, um umgehend danach alles Gegensätzliche oder auch nur minimal Abweichende kategorisch abzulehnen.

    Schaut auf alle Fälle schon mal viel besser aus, als zuvor.
    Es wäre wahrscheinlich keine schlechte Idee gewesen, dem Beet noch eine dieser kleinen (ca. 10 cm hohen) Metalleinfriedungen zu verpassen. Ich befürchte ein wneig, dass der eine oder andere Idiot so einfach quer durchlaufen oder fahren wird – vor allem solange die Bepflanzung noch so niedrig ist.
    Aber schauen wir mal wie das Ganze angenommen wird.

    Danke für die tollen Skyline-Schüsse Adama und natürlich auch für die Mühe die du dir jedes mal damit machst (Rundreisen, Knipsen, Aufbereiten, etc.).

    Die Ansicht von Goeteturm, haut mich jedes mal auf's Neue vom Hocker. Sensationell ist auch die Ansicht vom Metzlerpark – eine super Perspektive, die einen abwechslungsreichen Mix an Fassaden-Sturkturen und ein coole Staffelung der Gebäude ergibt.

    Gloria würde den anderen Perspektiven tatsächlich ganz gut tun und die Zahnlücke an der Stelle füllen. Aber auf dieser Seite des Commerzbank-Towers wird rund um die Taunusanlage ja wahrscheinlich irgendwann demnächst einiges anstehen und die Skyline wird dort generell nochmal ein wenig unterfüttert werden.

    Btw. Props für den „fly me too the moon“-shot. Der wäre natürlich mit meiner Digi-Snap-Technik via Mobile so gar nicht drin gewesen. Da zahlen sich die guten alten Objektive dann tatsächlich mal richtig aus.

    Sorry, dass ich da beim Antworten auf Dein Zitat (welches selbst natürlich 1 zu 1 übernommen war), nicht ganz ungenau war @wilkos. Auf „Die Verlierer sind einmal mehr die Bürger...” folgte „...,dass die Bürger der Stadt dabei stets verlieren“ – Ich wollte damit in keinster Weise deine Aussage verändern und habe sie lediglich etwas unbedacht und freier formuliert erwidert. Sorry dafür. Es ging mir dabei lediglich darum, dass ich den etwas resignierenden und verbittert klingenden Unterton der Message für überzogen hielt


    Ich bin zudem auch ganz bei Dir, dass man bei all der Entwicklung Rücksicht auf historische, prägende oder identitätsstiftende Gebäude nehmen sollte. Und ja, wir haben auf dem Weg leider auch schon einiges Verloren, was man besser erhalten hätte. Und natürlich sollte man auch nicht einfach alle fragwürdigen Entscheidungen mit dem Argument eines vermeintlich notwendigen steigen Wandels einfach so durchdrücken. Auch da gebe ich Dir absolut recht.


    Ich würde den Turm zudem auch gerne in der Skyline erhalten. Ähnlich wie @epizenturm sehe ich aber auch die teils recht komplexen Aspekte die ggf. dazu geführt haben könnten, dass der Turm im Planungsprozess der letzten 25 Jahre, irgendwann unter die Räder gekommen ist. Das macht es im Zweifel ja nicht richtiger, falls er nun abgerissen werden sollte. Ich hoffe dass die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse zumindest ein wenig Licht ins Dunkel bringen kann und man das ganze Thema mit etwas mehr Detailwissen, vielleicht besser diskutieren kann.



    Sidenote:

    Naja, von der Kirche ist da eh nichts zu erwarten, insbesondere nicht von der evangelischen, die sich in Deutschland eher nur noch als theologische Vorfeldorganisation der linken Parteien geriert.

    Wie immer – ein unnötiger, polemischer Seitenhieb ohne jeglichen wirklichen Bezug zum Thema in die Politik. Aber es wäre ja auch schon fast überraschend gewesen, wenn der hierbei mal ausgeblieben wäre.

    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 4

    Und schon naht unser kleiner Abendteurtrip seinen Ende entgegen. Es geht noch mal rückwärts durch die fabelhafte Tunnelröhre, aber dann ist bei uns und auch auf der Baustelle Feierabend angesagt.

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    Allerdings hatte ich Euch ja auch noch versprochen, dass wir am Ende wieder auf die Musterpaneele für die Station zurück kommen. Die kennen die Meisten von uns sicher schon und sind diverse Male an einer anderen prominenten ÖPNV-Station in Frankfurt daran vorbei gelaufen. Ich hatte die tatsächlich selbst vor einigen Jahren schon mal entdeckt, mit euch geteilt und fälschlicherweise für ein anstehendes Upgrade der Konstabler Wache gehalten. Den Original-Post von damals seht ihr hier im Thread „Frankfurter Nahverkehr I - konkrete Planungen“. Das Datum des Posts ist der 9. August 2019 – die Musterpaneele für die Station Güterplatz sind hier nun also bereits seit knapp 5 Jahren (vor unser aller Augen) im Testeinsatz. Dabei wird geschaut, wie sehr Verschmutzungen, mögliche Graffiti aber auch der Gebrauch der Reinigungsmittel der Station den Elementen zusetzt. Und ich würde sagen sie haben sich sensationell gut gehalten, hier ein paar Aufnahmen aus der letzten Woche:

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    Die „güldenen Paneele“, werden sich also sicher super an den Wänden der neuen Station machen.

    Die Station „Güterplatz“ wird
    im übrigen auch die tiefste Station der VGF werden (bezogen auf die Schienenoberkante liegt die Station 20,10 Meter unter dem Gelände) und damit den aktuellen Spitzenreiter, die Station „Schweizer Platz“ (da ist die Schienenoberkante 18,80 Meter unter Gelände) vom Thron stoßen. Einige S-Bahn-Stationen wie zum Beispiel die Station „Ostendstraße“, liegen auch noch tiefer, aber im Bezug auf das U-Bahn-Netz, wird die neue Station der Rekordhalter in puncto Stationstiefe sein.

    Wer jetzt Lust auf einen kleinen Trip durch diesen Teil der Frankfurter Unterwelt bekommen haben sollte
    , hat demnächst evtl. Gelegenheit dazu: Am Samstag, den 20.09.2025, wird es zum Anlass des deutschlandweiten Tags der Schiene, ein Tag der offenen Baustelle stattfinden und man kann dieses tolle Projekt selbst in Augenschein nehmen. Die Öffnungszeiten werden voraussichtlich von 10 bis 16 Uhr sein, weitere Infos und Details dazu folgen ab Mitte August.

    Und last but not least, möchte ich mich hier auch noch mal offiziell und ganz, ganz herzlich bei unseren beiden fachkundigen, sehr offenen und geduldigen Hosts/Tourguides von der SEBV bedanken. Die Präsentation, wie auch der Weg durch die Baustelle waren super spannend und das Ganze ein aufregendes und tolles Erlebnis mit einzigartigen Einblicken. 1.000 Dank dafür – mindestens.



    Das war dann aber jetzt auch erst mal von der jüngsten SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung.
    Ggf. gibt es jedoch in den folgenden Tagen noch den einen oder anderen Fun-Fact als Nachtrag. So stay tuned. 8o


    Alle Fotos in diesem Post sind wie immer vom mir und dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung weder vervielfältigt noch anderweitig weiterverwendet werden.

    Ich bin auch kein brennender Fan der Entwürfe, aber wir sollten da vielleicht wirklich etwas schachlicher sowie Fakten-orientiert ran gehen und noch gleich in den Telenovela-Modus hoch schalten.

    Die Frage warum das Areal neu entwickelt werden soll Wikos , stellt sich ja schon eine zieeemlich lange Weile – das Ganze begann vor mehr als 25 Jahren. Und wir sollten vielleicht auch nicht außer acht lassen warum – denn der evangelische Regionalverband, wollte sich vor Ort gerne verkleinern und sich dem mittlerweile überdimensionierten Gotteshaus an dieser Stelle entledigen. Solche Gebäude sind ja nicht nur hübsch anzusehen, sie kosten natürlich auch jede Menge Geld in der Unterhaltung (zum Großteil übrigens Steuergeld).

    Hierzu gab es im Laufe der Jahre auch verschiedenste Entwürfe und Ideen, ob man das Gotteshaus stehen lassen und irgendwie umfunktionieren könnte, es vielleicht gar in einen Neubau integrieren könnte, oder eben nicht. Einer der jüngsten Entwürfe von „Morger Partner Architekten GmbH, Frankfurt / Manuel Herz Architekten, Basel“ hatte den Turm ja sogar bis zuletzt eingebunden und damit leider nur einen dritten Platz im Architektur-Wettbewerb erzielt.

    Ich fände es ebenso wie Adama auch schade, wenn der Turm verschwände und hätte ihn gerne integriert gesehen. Und keiner der Entwürfe lässt mich jubeln. Ich halte aber auch nicht gerade sehr viel von solchen fragwürdigen Superlativen wie...


    Die Verlierer sind einmal mehr die Bürger und Besucher der Stadt. Sie verlieren ein weiteres Stück Identität in einer Stadt, die sich zunehmend zur Unkenntlichkeit verändert.


    Frankfurt = Veränderung
    – seit der Nachkriegszeit immer gewesen.
    Das Mosaik des Phönix am Römer trifft die Essenz der Stadt eigentlich ziemlich gut. Und ja es gab auf dem Weg auch einige Stolpersteine und Fehlschläge (wie das z.B. das technische Rathaus), aber selbst die wurden dann auch oft auf Grund des stetigen Wandels wieder revidiert.

    Und es stimmt auch nicht, dass die Bürger der Stadt dabei stets verlieren – nicht mal ansatzwiese.
    Wir haben die Altstadt zurück, die Mainufer erobert und sind dabei diese auszubauen, es gibt jede Menge neue Parks, bestehende werden gerade großflächig saniert. Der lange Franz bekommt seine historische Gestalt zurück, die vormals hermetisch abgeriegelten Business-Quartiere im CBD erhalten öffentliche Durchwegungen und Nutzungen, komplett versiegelte tote Plätze werden entsiegelt und erhalten Bäume und Pflanzen, der ÖPNV wächst, die Museumslandschaft auch... Meines Erachtens wird Frankfurt stetig besser, es arbeitet an sich und das konstant! Natürlich kann es sein, dass einem nicht alle Entwicklungen persönlich zusagen. Aber aus einem ungeliebten Projekt abzuleiten, die City würde sich „zunehmend zur Unkenntlichkeit verändern und die Bürger würden dabei stets verlieren“ wird Frankfurt meines Erachtens so gar nicht gerecht.


    Nun aber mal wieder zurück zum Projekt, vielleicht sollten wir mal die öffentliche Präsentation der Entwürfe abwarten und dann mal schauen, warum, weshalb und wieso die Architektur so gewählt wurde. Und was zum 3ten Platz der Variante mit dem integrierten Kirchenturm gefüht hat, vielleicht gibt es dafür ja sogar nachvollziehbare Gründe!?

    Das Thema hatten wir hier ja auch schon zu genüge und in diversen Threads!

    Natürlich sieht alles an Regentagen und/oder wenn es nicht gepflegt wird, schlechter aus als auf denRenderings die das Produkt in einem höchst kompetitiven Umfeld vermarkten sollen und es daher in einen möglichst positiven Licht darstellen. Die Renderings werden ja nicht gemacht um vor dem worst possible Szenario zu warnen! Das wäre ein bisschen so, als würde man zum Speed-Dating gehen und stets als Erstes verlautbaren, dass man in 15 Jahren möglicherweise stark übergewichtig sein könnte und sicher keine Haare mehr hat!!? Netter und ehrvoller Ansatz, aber so wird das wahrscheinlich eher nichts.

    Zumal es ja eben auch an der Pflege und Instandhaltung der jeweiligen Immobilie, also der Eigenverantwortung der Besitzer liegt und da hat der Architekt ja nun mal gar keinen Einfluss drauf.

    Und es ist auch ein wenig seltsam, dass dieses fadenscheinige Argument immer nur bei modernen Gebäuden angeführt wird. Die diversen runter gewirtschafteten und vor sich hin schimmelnden Altbauten im Bahnhofsviertel, werden irgendwie nie an Regentagen gezeigt um vermeintlich den Beweis anzutreten, wie falsch doch historische Architektur ist!?

    Die Möglichkeiten von KI sind in der Tat ein Segen, aber eben auch Fluch zugleich. Sie visualisiert einem in Sekundenschnelle alles was man sich nur vorstellen kann oder mag, aber dementsprechend eben auch jeden noch so hanebüchenen Mist.

    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 3

    Das Licht am Ende des Tunnels, entpuppt sich kurz danach als die Zusammenführung des beiden Tunnelröhren. Auf voller Breite wird das Bauwerk im Mittelteil noch durch Betonsäulen gestützt, bevor es mit zunehmender Enge darauf verzichten kann.







    Die optisch spektakuläre Vereinigung der beiden Tunnelröhren führt uns nun direkt, zum dem nicht minder beeindruckenden Tunnelmund auf der Mitte der Europa-Allee. Er tritt für mich definitiv den Beweis an, wie gut man Infrastruktur gestalten und harmonisch in das Umfeld einbetten kann. Und dass es in der Tat einen Unterschied macht, ob dabei auch ein wenig Gestaltungswille mit im Spiel ist oder lediglich nach rein funktionalen Aspekten geplant wird!





    Alle Fotos in diesem Post sind vom mir und dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung weder vervielfältigt noch anderweitig weiterverwendet werden.



    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 4 folgt dann morgen (die Redaktion braucht 'ne kurze Pause).

    Stay tuned. 8o



    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 2

    Und schon verschluckt uns der beeindruckende Schlund einer der beiden Tunnelröhren und wir befinden uns in dem vergleichsweise kurzen Tunnelabschnitt der von der Station Güterplatz nach oben, auf die Mitte der Europa-Allee, führt. Vergleichsweise kurz, da die Anbindung zum Tunnelstutzen der U5 am Hauptabhnhof natürlich länger ist – aber alleine dieser kurze Streckenabschnitt wirkt schon wie eine ganz eigene Welt.


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    Die hypnotische anmutende Abfolge der Lichtringe (welche durch die installierte Baustellen-Beleuchtung entstehen), ziehen einen sehr schnell in einen Bann und man fühlt sich ein wenig an Alice auf dem Weg durch den Kaninchenbau erinnert. Das blaue Licht macht sich übrigens nicht nur auf Fotos gut, sondern hat natürlich auch einen Nutzen. Er handelt sich dabei um ein Überbleibsel aus der Zeit des Baus der Röhren. Denn im Falle eines Feuers, konnte der Einsatztrupp der Feuerwehr trotz einer Rauchentwicklung im Tunnel durch dieses Signallicht erkennen, dass gegenüber ein Zugang zu Löschwasser möglich war. In der aktuellen Ausbauphase, sind dort allerdings keine Wasseranschlüsse (mehr) zu finden.

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    Etwa in der Mitte des Tunnels, legen wir mal einen kurzen Stopp ein um uns dessen Struktur und die Tübbinge etwas genauer anzuschauen.
    Während der Präsentation hatte ich zuvor gelernt, dass der gigantische Tunnelbohrer, weit mehr als einfach nur ein Bohrer ist. Die Maschine fräst sich durch das Erdreich, räumt mit ihrem Bohrschild den Weg frei, transportiert das anfallende Geröll ab und setzt direkt die sich ebenfalls an Board befindlichen Tübbinge, um die Wand des neu geschaffenen Tunnels abzustützen. Es handelt sich also eher um eine mobile Tunnelbau-Fabrik, als um einen bloßen Bohrkopf. Ich bin begeistert.

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    Und weiter gehts mit der Reise durch den farbenfrohen Lindwurm, der sich gemächlich unter der Europa-Allee durchschlängelt, bis wir Licht am Ende des Tunnels sehen.

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    Alle Fotos in diesem Post sind vom mir und dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung weder vervielfältigt noch anderweitig weiterverwendet werden.


    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 3 folgt asap.

    Stay tuned. 8o

    Hallo werte Mitforisten,

    vor einigen Tagen gab es noch eine weitere Baustellen-Führung mit der SEBV (Stadtbahn Entwicklung und Verkehrsinfrastrukturprojekte Frankfurt GmbH) zur Erweiterung der U5. Die Aufbereitung dessen war ich euch bisher noch schuldig, da ich arbeitstechnisch leider ziemlich eingespannt war und mich nicht um das Screening und Aufbereiten der mehr als 200 vor Ort entstandenen Bilder kümmern konnte. Nun hat sich die Lage im Job ein wenig entspannt und daher folgt hier nun endlich meine Berichterstattung aus Frankfurts zukünftig tiefster VGF-Station.


    Wegen der anderen Zusammensetzung des SEBV-Teams, welches unsere Führung veranstaltete, Unterscheid sich dieser Termin inhaltlich etwas vom dem der ersten Gruppe einige Tage zuvor. Der erste Termin war mit der stellv. Projektleitung und zugleich Teil-Projektleitung für Tunnelbau, Spezialtiefbau und Rohbau sowie einer Mitarbeiterin aus der Projektkommunikation und unsere Besetzung Teil-Projektleitung Fahrweg und technische Ausstattung sowie einer Mitarbeiterin aus der Projektkommunikation. Daher ging unsere Führung ein wenig mehr auf die Vision und die weitere Entwicklung des Projekts ein, bevor wir die Grube und die Tunnelröhren besichtigten.

    Auf Grund der Menge an Content und Bildmaterial, teile ich die Dokumentation in vier separate Posts auf, da der Eintrag sonst eeewig lang werden würde:
    • Teil 1 geht kurz auf die Präsentation ein, zeigt die Grube selbst in diversen Perspektiven und einige Ausblicke daraus
    • Teil 2 startet am Eingang der Röhren und begleitet und auf der Reise durch die Röhren
    • Teil 3 zeit die Zusammenführung der beiden Röhren und den Tunnelmund an der Europa-Allee

    • Teil 4 dreht sich um den Rückweg und weitere Infos und Details

    SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 1

    Zum Beginn des Events gab eine schön aufbereitete Präsentation über den bisherigen Projekt-Verlauf, dessen Planungsphasen und Herausforderungen, inkl. einiger Renderings zu der entstehenden Station und einer Vision zur Erweiterung der Strecke über die Europa-Allee hinaus. Kurze Anmerkung meinerseits: Da waren so einige Hürden und Unwägbarkeiten die zu den Terminverzögerungen in dem Projekt geführt haben – aber im Hintergrund wurde stets unter Hochdruck und sehr Lösungsorientiert an dem Projekt gearbeitet. Ich kann hier natürlich leider nicht die komplette Präsentation veröffentlichen, aber netterweise wurden mir zwei Renderings der neuen Station von der Presse-Stelle zur Verfügung gestellt.


    Das Design der Station an sich wird relativ schlicht und reduziert ausfallen. Alle nötigen Möbel, Anzeigen, Anschlüsse und Weiteres werden in Multifunktions-Stelen in der Mitte des Bahnsteigs untergebracht werden. Die Station wird ähnlich der beiden Stationen Gateway Gardens oder Messe, groß, geräumig und sehr modern wirken. Die Wandpaneele mit denen die Stationswände zu verkleiden plant, werden meines Erachtens ein sehr wertige Wirkung haben. Die riesigen, Trichter-artigen Oberlichter, welche die Station mit der Außenwelt verbinden und über Spiegel das Sonnenlicht in die Station leiten, werden sicher auch sensationell.


    Man achte hier vor allem auf die „güldenen“ Wandpaneele in den Renderings, denn die werden uns im vierten Teil der Dokumentation auch noch mal begegnen.


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    Die beiden Renderings: © ksw architekten/SBEV



    Danach steigen wir auch schon hinab in die Baugrube. Vorbei an den gigantischen Querstreben, welche Steifen genannt werden und den Graben der entstehende Station aktuell davor bewahren vom Druck des Grundwassers und des umliegenden Erdreichs, wie ein Sandwich zusammen gepresst zu werden. Die grünen Schaumstoff-Verpackungen der Steifen dienen dabei, deren Temperatur konstant zu halten und sich nicht bei starker Sonnenstrahlung auszudehnen. Dies würde die Sensoren des Frühwarnsystems zur verdächtigen Veränderungen der Grube beinträchtigen.


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    In der Baugrube angekommen, fallen einem sofort die riesigen roten Stahlstützen auf, die ebenfalls dazu dienen, dass die Stationswände den Bauarbeitern beim Betonieren nicht zu nahe rücken. Bei diesen Konstruktionen handelt es sich um sogenannte A-Böcke, mit denen die Schalwände der zu betonierenden Wandabschnitte gestützt werden. Die Kräfte, die durch den Frischbeton auf die Schalungskonstruktion wirken, werden so in den Boden abgeleitet.

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    Die massiven Stationswände, für die diese Menge an Beton überhaupt erst notwendig werden, sind übrigens nur so dick damit die Station das nötige Gesamtgewicht erzielt um nicht durch das Grundwasser aufschwimmt. Eine Grube in dem Ausmaß, mitten in der dichten und entsprechend hohen Bebauung der Frankfurter City zu graben, scheint für mich ein regelrechter Kampf gegen die Elemente zu sein.


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    Auf den letzen Metern der Station blicken wir noch mal kurz noch oben und genießen die ungewöhnlichen Ausblicke auf einige der Hochhäuser des Europaviertels.

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    Alle Fotos in diesem Post sind vom mir und dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung weder vervielfältigt noch anderweitig weiterverwendet werden.


    Wie bereits angekündigt, folgt dann SEBV Baustellenführung zur U5-Verlängerung – Teil 2 asap.
    Stay tuned. 8o

    Nun ja, vielleicht gehts ja nun so schnell, wegen der ausgiebegen und guten Vorplanung!?

    Die Anbindung direkt über die Unterführung wird eine deutliche Verbesserung darstellen und der Bedeutung als Knotenpunkt von U- und S-Bahn zumindest einigermaßen gerecht. Der Umweg durch das Trümmefeld und die Ruinen der ehemaligen Bebaung war einfach nur peinlich und für die meisten Fahrgäste recht verwirrend. Gut, dass das demnächst endlich ein Ende hat.

    Es wäre natürlich noch etwas Fahrgst-freundicher gewesen, wenn die Verknüpfung der beiden Verkehrswege direkt (über jeweils eine Rolltreppe und/oder einen Aufzug) erfolgt wäre, als nochmal ein weiteres Umsteigen in der B-Ebene notwendig zu machen – das hätte aber wahrscheinlcher noch komplexere Umbauten bedeutet und ggf. eine dementsprächend längere Planungszeit. ;) 

    Besser als der tragische Ist-Zustand vor Ort isses aber allemal. Gute Sache.

    Joah, das hatten wir nur schon alles. Studien, Bürgereinbeziehungen, Wettbewerbe, etc. ... Und mittlerer Weile gabe es auch durchaus ein paar gute Lösungsvorschläge für die Weiterentwicklung des Platzes – wie diesen hier aus dem Jahr 2021.

    Aber passiert ist bisher nichts, mal wartet man seitens der Stadt auf die umfassende Umgestaltung der B-Ebene durch die DB, mal möchte nochmal ganz von vorne beginnen und wieder alles aufrollen, die nächsten dutzend Studien und Wettbewerbe starten. Und alle paar Monate kippt mal irgendeine Initiative, eine mehr oder weniger unausgegohrene und recht ortsfremd erscheinende Idee von der Seitenlinie ein. Das geht so seit *trommelwirbel* 20 Jahren und es ist auch erst mal kein Ende in Sicht. Für mich sieht es ein wenig danach aus, als würde man da schon gerne mal irgendwann was machen, aber es steht auf der Prioritäten-Liste irgendwo ganz unten.

    Es wäre natürlich schön, wenn das Thema mal ernsthaft angegangen würde – aber dann sollte man die gefühlt 50 Runden davor halt auch einfach mal auswerten, den Outcome davon zusammentragen und aus der Quintessenz eine zielgerichtete Initiative mit einem vernünftigen Architektur-Wettbewerb machen. Auf eine neue Runde a la „bitte ein Märchenschloss mit Einhorn-Zoo“, können wir an dieser Stelle glaube ich gern verzichten. 8o

    Sieht sehr toll aus. Aus der Perspektive war der Schwung des Omnis leider ein wenig tief und das Ganze sah etwas verunfallt aus. Das FOUR windet sich da schon wesentlich elganter und eindruckvoller aus der umgebenden Bebauung. Auch der Vorwurf das die Türme ja viel zu ähnlich sind, kann auf diesem Schuss gut entkäftet werden. Ich finde hier heben sich die Farb- und Materialwirkungen, sowie die Strukturen und der jeweilige Aufbau gut voneinander ab.

    Aber mit dem Abgesang auf „Renderbeschiss“ wäre ich vorsichtig – „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“. 8o
    Und nur weil das FOUR jetzt tatsächlich sehr nah an der Vorab-Viusaliserung ist, heißt das ja nicht, dass bei anderen Projekten nicht fleissigst weiter optimiert visuallisiert wird. Das ist nun mal das Marketing der Türme, da wird immer dick aufgetragen. Ist bei allen anderen Werbemaßnahmen ja nicht anders.

    Die Aufstockungen sind in den meisten (wenn nicht gar allen) Fällen eher als höhere Ersatzbauten an der gleichen Stelle zu verstehen, oder?

    Die Statik kann in keinster Weise für eine Verdoppelung der Höhe ausgelegt sein und auch die technischen Anlagen wie Aufzugssysteme, etc. werden in der Regel für die aktuelle Höhe eines Gebäudes geplant und ausgelegt – auch die kann man eigentlich nicht einfach mal so nach Lust und Laune verlängern. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit einer kompletten Neuentwicklung im Regelfall wirtschafltlicher weg kommt, als mit den Nachrüstungen und Umbauten die für die signifikante Erhöhung eines HH nötig wären.

    Bin allerdings aber ja auch nur ein Laie.
    Vielleicht kann mal jemand vom Fach was dazu sagen!? 8o

    Es sind so weit ich das beim Termin verstanden habe kiene Sependengelder übrig. Im Gegenteil – man braucht sogar noch mehr Spenden für das Inneleben des Trums, wie Uhrwerk, Glocke, etc.. Die aktuelle Spendenmenge und die Zuwendung der Stadt decken lediglich die reine Reko der Tumrspitze ab.

    Aber es wurde auch erwähnt, dass der Brückenbauverein, die Wiederherstellung der Verstümmelungen des gesammten Römer Areals auf dem Zettel hat. Weitere Türmspitzen und Notdächer könnten also folgen.