@LE_Mon: So ist es. Ich habe daher tunlichst vermieden, es auf die nächsthöhere Klärungsebene zu hieven, weil das gewöhnlich auf noch geringeres Verständnis trifft. Auch darüber gibts noch den Überbau der Entfremdung des modernen Menschen und darüber wirds dann philosophisch. Richtig, das lässt sich auf zahlreiche andere Themen auch beziehen.
Dabei ist mir dann sowas wie dein gezeigtes WELT-Zitat schon etwas zuviel des Guten, wenngleich es richtige Analyse ist. Bloß schönes Terminologiegeschwurbel kommt ja gerade bei den schlichten Gemütern, die unsere Welt noch unkritisch verpesten nicht an. Die zumindest etwas "Aufgeklärteren" verpesten freilich auch den Planeten, haben aber idR schon zumindest schlechtes Gewissen ausgeprägt.
Die Bemerkung "common sense" galt weniger einer tatsächlichen Eintracht - wo gibt es sowas denn noch? Es sollte aber die grundsätzliche Gegenposition zu unaufgeklärten Einschätzungen deutlich machen, denn dabei ist man sich schon einig. Und eine klare Position, die sich von "Bürgermeinungen" deutlich unterscheidet, haben wir heute in vielen Bereichen. Die Wissenschaft (was auch immer das sein soll) rennt vorne weg, die Politik kommt kaum hinterher und ganz hinten wird die Bevölkerung noch am Abschleppseil hinterhergezogen, ob sie wollen oder nicht. Ach, eigentlich war es doch schon immer so.
Was etwaige Quellenangaben angeht: Ja, ich weiß, ich scheue das auch, denn entweder schreibe ich hier gleich das was ich mit großer Sicherheit weiß ODER ich semmel wie blöde durch das worldwide Dickicht - den Suchmaschinen ausgeliefert und wissend dass auch immer gleichviele Gegenpositionen auffindbar sind, wenn man denn sucht.
Nun halte ich aber das bisherige Zwigespräch bzw generell dieses Diskussionsformat für nicht relevant genug, um mir auch noch die Mühe der Quellenrecherche anzutun. Ich denke, das werde ich auch nicht machen. Das ist dann ein gewisser Abstrich von meiner Argumentation, aber ich kann so viel mehr klarstellen. Ich überlasse es dem Leser, wem er dann mehr zuneigt.
Mitunter kann es überflüssig sein, die Debatte mit Verlinkungen zu untersetzen, denn das Verlagert die Wahrheitsfindung nur auf den nächsten und gleichsam erneut zu beglaubigenden Schreiberling. Ausserdem sind dort idR noch mehr Interessenlagen und Manipulationen am Werk. Die Zeitungen bleiben allzuoft entweder zu trivial oder zu pseudointellektuell abgehoben. Wem kann man überhaupt vertrauen? Wir verlagern also das Problem auf die Verlinkungen. In diesen kommt man dann vom schon Hundertsten ins sich völlig zerfasernde Tausendste, da überall neue Inhalte und Aspekte hineinfließen.
Ich habe deine Links noch nicht gelesen, aber im Prinzip kann man vielleicht schon sagen, dass oft ganze Weltbilder entgegenstehen - je nach Aufklärungszustand. Es scheint eine Schwelle zu geben, ab der aufwärts eine Sympathie ggü Argumenten entsteht, obwohl man noch längst nicht alles weiß. Unterhalb dieser Schwelle kann es zwar gewisse Wissensaneignungen geben, aber es führt noch nicht zu anderem Handeln bzw Absichten dazu. Beide Lager (dann "Weltanschauungen") stehen sich stets ggü. Keine schaffts die andere Seite kurzfristig zu überzeugen. Oben wird das verglichen mit "politisierten" ggü "unpolitisierten". Hinzu kommt auch die Komplexität heutiger Fragestellungen - ein Diskurs droht daher immer zu zerfasern, weil sich natürlich auch alles überlappt und wechselwirkt.
Deswegen kann meine Mühe hier nur beschränkt bleiben, wie auch von allen anderen. Jedem steht doch frei, selbst nach Quellen zu suchen. Auch dort wird es wieder Präferenz gemäß Interessenlage geben. Solange es hier noch um Grundsätzliches und nicht um konkrete Details ging, wo man vielleicht dann mal einen Link setzen kann, habe ich es eher bleiben gelassen. Ich gehe auch davon aus, dass längst nicht alles im Web zu finden ist.
In Deutschland neigt man mE gern zu Intellektualisierungen / Verkomplizierungen. Entgegen diesen Simulationen (auch von sich legitimierenden Fachleuten) sind manche Dinge jedoch tatsächlich äusserst banal. Die Übergeordnete Frage unserer Debatte hier ist: Muss jeder seiner Verantwortung ggü der Umwelt nachkommen? Dort lautet - mit allen Erkenntnissen über Umweltzerstörung weltweit, Artensterben, Klimawandel (?), planetare Ausplünderung etc pp - die Antwort: JA.
Ergo gibt es doch eigentlich nichts rumzudeuteln. Verbrauchen auch die Dresdner soviel, dass wenns alle machten, es mehrere Erden bräuchte? Antwort: JA. Also muss wieder eine Gesundung einsetzen. Das einem gesamtgesellschaftlichen wie auch individuellen Junkie klarzumachen, der noch im Verblendungszusammenhang eingekerkert ist, stellt eine fast unlösbare Aufgabe dar.
Daher schließe ich hier mal mit der Festellung: es wird in der Breite kaum Überzeugungserfolg eintreten und es bleibt alles wie bisher eine Machtfrage, die vom jeweils federführenden Spitzenpersonal bestimmt wird. So war es doch schon immer, das "Volk" hatte nichts zu melden. Bleibt zu hoffen, dass die "Eliten" den Karren noch aus dem Dreck ziehen. Was kommunale Verkehrspolitik angeht, schauen wir teils "neidisch" nach LE, aber ich weiß, dass auch die Probleme noch groß sind. Insofern unterscheiden sich die beiden Städte nicht wirklich signifikant. Beide haben ein paar verkehrliche Vor- wie auch Nachteile. Die Planungskultur ist jedoch eine andere, das wird immer wieder deutlich. Die LVZ-Kommentarspalte macht einen kompetenteren Eindruck als dresdner Äquivalente, jedoch kennt auch da die Gifterei und Schlammschlacht der Positionen keine Grenze.