S21-Grundsatzdiskussion: A new hope

  • Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN) hat ihre neueste Liste der 100 am meisten bedrohten Tierarten veröffentlicht. Darauf taucht der Juchtenkäfer nicht auf. Es besteht also noch Hoffnung!


    Allerdings musste ich dennoch erschrocken feststellen, dass Osmoderma Eremita (vulgo Hermit Beetle) als "Near Threatened" geführt wird. Oh weh. Die Species Homo Sapiens (vulgo Human) wird dagegen als "Least Concern" eingestuft, sogar im Entwicklungstrend der Population als "Increasing". Das schmerzt.


    Sollten wir als verantwortungsvoll denkende und handelnde Stadtplaner, Architekten und Ingenieure im Rahmen unserer Forenarbeit nunmehr nicht nachhaltig aktiv werden und angesichts dieses schreienden Ungleichgewichtes korrigierend eingreifen?! Eine Lösung könnte doch darin bestehen, die Spezies Homo Sapiens aus dem gesamten Talkessel artgerecht umzusiedeln und dem Juchtenkäfer damit einen Rückzugsraum zur weiteren Entwicklung zu schaffen (ich sehe ein, dass mein einige Tage zurückliegender Vorschlag, Käferschneisen aus dem Talkessel bis zur Alb zu schaffen, zu unrealistisch war).

  • stimmt ihr habt alle recht, is ganz schlimm die sache mit irgendwelchen zelten im park, dann lieber die bäume gleich plattmachen. an der röhre hats ja auch funktioniert. bis wann sollten da noch gleich die bauarbeiten losgehen? das war doch so dringend, oder? ach ja wagahai kann uns bestimmt sagen weshalb die bäume z.B. an der röhre an einem feiertag plattgemacht werden durften ohne dass die in so einem fall notwendige befragung der kirchen erfolgte. ach ja das war ja für s21 deswegen sind kleine rechtsbeugungen dann doch rechtens oder? :nono:

  • kannst du hier nachlesen madmind,


    feiertagsgesetz:


    Quelle: http://dejure.org/


    und hier zur nötigen befragung der kirchen in ausnahmefällen:


    Quelle: http://dejure.org/


    Dies ist damals nicht geschehen und meinem rechtsverständnis nach war die aktion unter anderem auch deswegen unzulässig bzw. nicht erlaubt. aber das kann wagahai bestimmt besser erklären

  • Ich kenne den Fall nicht. Ob hier eine Ausnahmebewilligung nach FTG BW vorlag und die Kirchen gehört wurden (natürlich keine Erlaubnispflicht, ev. nur Formvorschrift, die die Rechtmäßigkeit der Ausnahmebewilligung nicht tangiert) - keine Ahnung. Dass das FTG BW einigermaßen urig daher kommt - und infolgedessen etwas belächelt und nicht ganz so stark eingehalten, wie verfolgt wird (insbesondere Tanzverbote!), ist bekannt.


    Aber unabhängig davon - ich weiß nicht, ob es sich bei den Arbeiten bei der Röhre überhaupt um öffentlich bemerkbare Arbeiten handelte, die geeignet waren, die Ruhe des Tages zu beeinträchtigen.


    Da ist es nämlich ohnehin dauerhaft laut durch Wagenburgtunnel und die schrecklich viel befahrene B14 plus Schillerstraße. Und dass sich ausgerechnet Röhren-Fans wegen Ruhestörung beklagen, hat natürlich auch was für sich. Haben denn die fleißigen S21-Gegner auch die Dezibel beim historisch skandalträchtigen Ereignis gemessen?


    Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren.

  • Hallo Ing22,


    es ist wirklich haarsträubend, wenn ich mir die Geschichten anschaue, die Du unter dem für "Ingenieur" stehenden Kürzel hier weiterverbreitest.


    Man kann seine Systemgrenzen natürlich willkürlich jederzeit beliebig setzen, wie es einem gerade passt.


    Puh...Jetzt aber... bevor du dich so aufblähst solltest du auf die blauen Pfeilchen klicken, und nachsehen, worum es geht. Ausgangspunkt ist die Aussage:


    "..der Ringverkehr erlaubt immer Alternativeinfahrten, wenn eine andere Einfahrt zu ist..."


    Meine konkrete Frage war dann: "...wie bei einer Sperrung des Fildertunnels vom Flughafen über den Ring in den Tiefbahnhof gefahren werden soll?"


    ...daß da dann die Anwort man kann über Untertürkheim, Plochingen auf die NBS nach Ulm fahren, am Thema vorbei geht, das ist nun mal so. Und das habe ich bei der Antwort reklamiert. Man kann S21 jetzt besser oder schlechter finden, aber diese pauschale Wundereigenschaft bietet der Ringverkehr nunmal nicht.


    Und Ja, da für S21 der Flughafenanschluss eines DER Argumente ist, will ich auch eine Alternativeinfahrt für Reisende vom Flughafen nach Stuttgart sehen.


    Und, der Gleiswechselbetrieb... bei einer Blockstelle von wahrscheinlich gut 10 km.... da dann noch von Magistrale zu reden. Wobei bei einem Brandfall z.B. da wird die Parallelröhre gesperrt, weil als Rettungsröhre benötigt wird. Es bedarf also keiner 2 Paralleler Störfälle.



    Allein schon von einer Katastrophenwahrscheinlichkeit zu reden ist Schmarrn. Die Wahrscheinlichkeit eines Schadensereignisses in einem Tunnel geht fast gegen Null. Wie viele Fälle hat es denn in Deutschland gegeben.


    Und ja, heute gibt es wenig Störfälle und Katastrophen im Tunnel. Stuttgart wird durch 2 ca. 600m lange Tunnel erreicht. Es gibt die Notbremsüberbrückung, und es wird wann immer möglich versucht, bei einem Notfall den Tunnel zu verlassen, oder vorher anzuhalten. Bei einem 600m langen Tunnel gelingt das relativ gut.


    Wenn der ganze Stuttgarter Bahnhof in einen Untergrundbahnhof mit 60km - Tunnelsystem verwandelt wird, dann ist jeder Störfall ein Störfall im Tunnel. Alles was wir die letzte Zeit in Stuttgart hatten, wäre ein Fall im Tunnel gewesen.

  • Wagahai: schön dass du das thema lärm ansprichst, wie siehst du denn dann folgenden fall:


    das ordnungsamt der stadt stuttgart hat ja letztes wochenende eine geplante lärmsimulation am untertürkheimer bahnhof unter strafandrohung untersagt.
    Bei dieser Lärmsimulation sollte jene Geräuschkulisse nachgestellt werden die beim Betrieb des geplanten Abstell- und Wartungsbahnhofs auftreten wird.
    Die Begründung "es gelte die Nacht-und Sonntagsruhe zu schützen". Zum einen läuft das ein bisschen der Röhregeschichte zuwider, da wars dem Ordnungsamt ja egal und zum zweiten viel interessanter gibt das Ordnungsamt damit ja wohl zu dass die erwartete Geräuschkulisse nicht zulässig ist. Oder wie siehst du das?


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


  • Die eigenschaft "Tunnel" bei S212 hilft hier übrigens relativ zum Freiland sehr stark, die Auswirkungen eines Unglückst zu beschränken. Einfach durch die bauliche Trennung. Zerlegt es einen Zug auf der Cannstatter Zufahrt heute, liegt er leicht quer über alle 4 Gleise und nimmt sämtliche Oberleitungen und Signaleinrichtungen mit - und sowohl Regional und Fernverkehr als auch S-Bahn-Verkehr auf diesem Ast sind für Tage wenn nicht Wochen Tot.


    Beim gleichen Fall bei S21 ist eine Tunnelröhre für Tage bis Wochen blockiert - der Verkehr kann aber über die andere Röhre sowie die anderen Zufharten mit geringer Verspätung umgeleitet werden.


    Dazu hätte ich eine sehr wichtige Frage: Darf bei S21 falls eine Tunnelröhre gesperrt ist überhaupt die andere genutzt werden, da ja im Brandfall z.B. die parallele Röhre als Rettungsröhre zur Verfügung stehen sollte?

  • Bei dieser Lärmsimulation sollte jene Geräuschkulisse nachgestellt werden die beim Betrieb des geplanten Abstell- und Wartungsbahnhofs auftreten wird.
    Die Begründung "es gelte die Nacht-und Sonntagsruhe zu schützen". Zum einen läuft das ein bisschen der Röhregeschichte zuwider, da wars dem Ordnungsamt ja egal und zum zweiten viel interessanter gibt das Ordnungsamt damit ja wohl zu dass die erwartete Geräuschkulisse nicht zulässig ist.


    Ja aber echter Bahnlärm ist gesund! :lach:

  • Ohlsen
    Wie gesagt, ich kenne den Fall nicht. Eins nach dem anderen, bitte nicht gleich bei ersten zaghaft angemeldeten Zweifeln zum nächsten Fall springen.


    Alf
    Wenn Bahnlärm gesund wäre, sollten wir tatsächlich K21 bauen. Die Anwohner auf S21 A-C werden es Dir danken.

  • Zitat von wagahai

    Wenn Bahnlärm gesund wäre, sollten wir tatsächlich K21 bauen. Die Anwohner auf S21 A-C werden es Dir danken.


    Keine Sorge, die freuen sich jetzt schon auf über 20 Jahre Baulärm. Wenn die Bahnsteige vergraben sind, geht es in der Ecke ja erst richtig los. ;)

  • Irgendwann wird man ja fertig sein mit dem Bauen. Bei K21 hingegen wäre das Schienendreck- und Lärm forever, trübe Aussichten. Hatten wir schon 100 Jahre, brauch ma nich, langweilig.

  • Irgendwann wird man ja fertig sein mit dem Bauen.


    Ja, ja... die Bahn baut ja auch schon fleissig seit Feb. 2010 an dem Projekt. Also stolze 2½-Jahre, da ist Sie ja schon so richtig weit gekommen, also die gröbsten Arbeiten sind ja praktisch schon so gut fertig.

  • Leider hatten wir ja die eine oder andere unnötige politisch motivierte Verzögerung durch Radlminister, Gelöbnis-Sittler und Hanneskannes. Aber man darf beim Jahrhundertprojektle nicht ganz so kleinlich sein. Bin ja kein Juchtenkäfer.

  • Wagahai:


    is das dein ernst, glaubst du echt daran dass die verzögerungen nur durch diese personen (die du ja absichtlich ins lächerliche ziehst) entstanden sind? Das die bahn selbst für ihren murks verantwortlich sein könnte verdrängst du wohl.


    aber jetzt fällts mir wie schuppen von den augen, die bahninterne definition eines Jahrhunderprojekts = Projekt das ein Jahrhundert dauert, na dann ham sie ja alle zeit der welt

  • ^^ die größte politisch motivierte Verzögerung war m.E. nach die Zeit zwischen Landtagswahl und VA, also etwa 8-9 Monate, das "Bahnhof unser" mag den ein- oder anderen peinlich berührt haben, verzögert hat es wohl eher nicht.


    Die (dämliche) Blockiererei während der Flügelabrisse bzw. beim Aufbau des GWM hat sicher den Baufortschritt nicht beschleunigt, dürfte aber kaum den jetzigen (gefühlten) Stillstand erklären. Mittlerweile ist ja auch genug abgerissen, trotz alledem hatte ich gestern am Hbf-S nicht den Eindruck das es am Bahnhof zügig (dafür jetzt eher zugig) weitergeht (ich rede jetzt nicht von den Projekten auf A1, da gehts voran).


    Ich sagte ja schon bereits vor Monaten: die Schäuffele bei den Pro-Veranstaltungen wurden nicht grundlos verteilt, Buddeln statt Bruddeln! :)