S21: Grundsatzdiskussion returns

Süß, die Kommentare der Gegner unter dem Artikel: "Er ist eben auch nur ein Mensch", "Stimmungsmache, um von den Problemen bei S21 abzulenken", "parteiische Presse"...

Ich frage mich, wie die Kommentare der Gegner aussehen würden, wenn man "Hermann" durch "Gönner" austauschen würde...

Hat Hermann inzwischen festgestellt, dass S21 doch nicht so schlecht ist bzw. wirklich nicht mehr zu verhindern ist und will er das seinen Schäfchen so lange wie möglich vorenthalten? Immerhin sitzt einer seiner engsten Mitarbeiter seit Monaten im Lenkungskreis Stresstest. Ich gehe nicht davon aus, dass in diesen Sitzungen lediglich ein Flipchart vorgestellt wurde.

Diese ganze "Regierung" agiert nur noch armselig. Kennt jemand mehr als 3 Namen "unserer" Minister? Hat die Regierung schon irgendwelche konkreten Pläne, was sie bis zum Bruch der Koalition in ein paar Monaten an Gesetzen etc. umsetzen will? Von dieser Regierung hört man nichts anderes als Hermann und S21. Weilt Kretschmann noch im Urlaub? Ist Hermann inzwischen MP? Was ist mit diesem SPDler Schmid?

Die Grünen schrien während des Wahlkampfes am lautesten nach Ehrlichkeit, Bürgernähe etc. Was ist davon übrig? Hermann sollte daher seine Konsequenzen ziehen und das Amt für einen Minister freimachen, der sich den Namen Verkehrsminister auch wirklich verdient hat, was bei den Grünen allerdings sehr schwer sein wird.

Ein bestimmtes, ehemals sehr beliebtes, geflügeltes Wort vermeide ich an dieser Stelle. Es wird noch früh genug wieder auf den Demos zu hören sein.

Zitat von Wagahai

Für Täuscher und Trickser Hermann wird es eng:[/URL]

Unsinn! Das ist doch nur ein kleiner Kratzer am Image, maximal eine Fleischwunde!

Hermann erinnert an den unbesiegbaren Schwarzen Ritter in "Ritter der Kokosnuß", der beim Kampf mit König Arthus nacheinander erst beide Arme, dann die Beine verliert aber immer noch nicht aufgibt und deshalb am Ende vorschlägt "Also gut, einigen wir uns auf unentschieden"!

Der Stresstest ist wohl doch noch nicht durch.

SMA äussert Zweifel am Bestehen des Stresstests in allen Punkten.
Es gibt wohl Verständigungsschwierigkeiten hinsichtlich Grundlagen bzw. Randbedingungen des Tests.

Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de

Zitat aus dem verlinkten Artikel:

...Das gehe aus einem Papier von sma hervor, mit dem der Lenkungskreis von Stuttgart 21 am 16. Juni über den Sachstand informiert wurde....

Hoffentlich hat der Tübinger Turnlehrer das Papier auch, sonst ist er wieder verwirrt.

Stresstest

Für alle interessierten gibts den Stresstest hier zum Download

Quelle: http://www.bei-abriss-aufstand.de

Es könnte sein dass die Bahn ihre Zahlen für S21 geschönt hat.

Quelle: http://www.spiegel.de

Spinn ich jetzt oder ist dieses Thema nicht schon vor längerer Zeit in den Medien durchgekaut worden? War da nicht statt "Zahlen schöngerechnet" von "Wusste vor Jahren von Kostensteigerungen" die Rede? Und war das Thema nicht auch ein TOP bei der Schlichtung?

Wagahai, madmind.

Von nachrichtenrecycling würde ich nun nicht mehr sprechen denn im gegensatz zu den stern berichten vor ca. 1 jahr sind dieses mal dokumente aufgetaucht die einen deutlich grösseren zeitraum abdecken und die deutlich fundiertere informationen liefern.

Quelle: http://www.swr.de

noch ein Zusatz zu der Umfrage, die ja wirklich beeindruckende ergebnisse liefert, es wurden ja insgesamt 901 leute (davon 300 stuttgarter wow) befragt, das is dann doch wohl eher wenig um wirklich repräsentativ zu sein. Ausserdem wurde diese vom Kommunikationsbüro in Auftrag gegeben und welcher Auftragnehmer schädigt schon seinen Auftraggeber

Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

Heute aus dem ZDF-Text:

"Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler glaubt nicht, dass der massive Protest das Bahnprojekt noch stoppen wird. "Der Bahnhof wird sowieso gebaut, das sage ich nur ganz nebenbei", sagte Geißler bei einer Debatte an der Uni Tübingen"

Ob z.B. bei einer Tarifschlichtung ein Schlichter geeignet wäre und von beiden Parteien akzeptiert wäre der ein Ergebnis vorweg nimmt, ist fraglich.

@ Ohlsen

Geißler sagt nicht, dass er jetzt schon weiß, was er am Ende empfehlen wird, sonder Geißler sagt vielmehr etwas ähnliches wie "die Schlichtung wird auch nichts mehr daran ändern, dass S21 gebaut wird, egal was ich am Schluss empfehle."

Mit "Ergebnis vorweg nehmen" hat das m.E. nichts zu tun, Geißler ist eben Realist. S21 wird gebaut, findet euch damit ab.

Die Veranstaltung am 14. Juli kann man sich sowieso sparen, da die Gegner den Stresstest NIE akzeptieren werden, es sei denn, die Bahn fällt gnadenlos durch. Die drei Wochen, die die Gegner seit letzter Woche als "Vorbereitungszeit" fordern sind auch nur zeitschinderei, damit die Bahn am 15. Juli keine Aufträge vergeben kann. Für was überhaupt drei Wochen? Haben die Grünen nicht vor ein paar Wochen in der Mittagspause einen (nicht bestandenen) Stresstest auf ne Serviette gemalt?

Zitat von Ohlsen

Ob z.B. bei einer Tarifschlichtung ein Schlichter geeignet wäre und von beiden Parteien akzeptiert wäre der ein Ergebnis vorweg nimmt, ist fraglich.

Was soll das? Diese zweite Schlichtung dreht sich nur noch um den Stresstest, also darum, ob S21 mit acht oder zehn Gleisen im Hauptbahnhof gebaut wird. Ob S21 grundsätzlich gebaut werden soll oder nicht war doch über Wochen das Thema der ersten Schlichtung und da hat Geissler bereits zugunsten des Weiterbaus entschieden. Geissler hat doch vor zwei Wochen auch schon gesagt, dass die zweite Runde keine Grundsatzdiskussin mehr sein wird.

Wo liegt da also eine Vorwegnahme der Ergebnisse?

Nur die Gegner haben den Stresstest immer dahingehend interpretiert, dass dieser bei einem Nichtbestehen das Projekt kippen wird, auch wenn im Schlichterspruch nichts dergleichen steht und ihre Interpretation mehr auf der Hoffnung von zu stark anwachsenden Kosten begründet liegt.

Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe:

Ich dachte, beide Seiten sind damit einverstanden, dass das Planungsbüro SMA als neutraler Prüfer den Stresstest bzw. die Vorgaben, den Fahrplan und die Ergebnisse der Bahn untersucht und bewertet - und das wohl bis kurz vor dem 14.Juli.

Die Projektgegner möchten nun im Grunde dasselbe tun und benötigen dafür mehr Zeit?

Zitat von NiceGuyEddie

Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe:

Ich dachte, beide Seiten sind damit einverstanden, dass das Planungsbüro SMA als neutraler Prüfer den Stresstest bzw. die Vorgaben, den Fahrplan und die Ergebnisse der Bahn untersucht und bewertet - und das wohl bis kurz vor dem 14.Juli.

Die Projektgegner möchten nun im Grunde dasselbe tun und benötigen dafür mehr Zeit?

ja, so in etwa. Die wollen einen "neutralen" Prüfer einsetzen.
SMA ist ja nichtmehr neutral laut den Gegnern

Zitat von Steffen79

ja, so in etwa. Die wollen einen "neutralen" Prüfer einsetzen.
SMA ist ja nichtmehr neutral laut den Gegnern

Tja, es ist halt niemand neutral in den Augen der Gegner, wenn er S21 in nicht Grund und Boden stampft, egal wie die Realität aussieht. War bei der Schlichtung schon so und war bei Geissler selbst schon so.

Ich vermute Vieregg und Rössler haben bereits einen Anruf von den Gegnern erhalten. Die zwei Spezialisten werden dann in ein paar Wochen (und natürlich nachträglich) dank geheimer und gerade erst neu entwickelter Rechnemodelle nachweisen, dass S21 nicht einmal ein Zug pro Stunde wird abfertigen können. Boris Palmer wird sich dank dieser viel richtigereren Ergebnisse breitbrustig vor die Cam21 hinstellen und verkünden, dass er es dank seines guten alten Rechenschiebers schon immer gewusst hat. Dahlbender wird verkünden, sich einen gescheiten Anwalt zu besorgen, damit sie endlich vor dem richtigen Gericht gegen S21 klagen kann. Verkehrsminister Hermann wird sich von der Bahn, von der sma und von der Realität ziemlich veralbert vorkommen und trotzdem nicht zurücktreten. Kretschmann wird derweil damit beschäftigt sein, die paar hundert Millionen Euro für einen erweiterten Baustopp doch noch irgendwie zusammenzukratzen. Und Rockenbauch wird sein Architekturstudium wegen der seinem Eindruck nach ständig wachsenden Proteste noch um ein paar Jahre verlängern und hat seinen zwanzigsten Bafög-Antrag schon gestellt.

Im Wesentlichen wird in der Zukunft also alles laufen wie bisher. Ach ja, Kontinuität ist doch was schönes...

Uups die Bahn hat dem Bundestag für die NBS Kosten vorenthalten. Aber die Bahn darf das natürlich.

Im Bundestag erfolgte die Abstimmung im Juli 2003 und deshalb steht die NBS mit Kosten von 1,35 Mrd Euro so im Bundesverkehrswegeplan.

Dumm nur dass im DB-Vorstand schon vor der Abstimmung bekannt war dass sich die Kosten auf 2,6 Mrd Euro erhöht hatten. Diese Kleinigkeit wurde dem Bundestag gegenüber aber nicht erwähnt.

Schön ist auch dass dies im Protokoll zur Sitzung festgehalten ist.

"Im dreiseitigen DB-Protokoll der vertraulichen Sitzung heißt es, dass sich eine "Kostenerhöhung der ICE-Trasse um ca. 1100 Mio. Euro auf ca. 2600 Mio. Euro" ergeben habe."

Auch Fricke gerät unter Druck denn das Protokoll führt folgende Aussage von ihm auf "Herr Fricke teilt mit, dass die NBS im Referentenentwurf zur Fortschreibung des BVWP im vordringlichen Bedarf eingestellt worden ist. Bis zur endgültigen Verabschiedung dürfen daher keine neuen Baukosten kommuniziert werden, um keine unzeitgemäße Diskussion auszulösen".

Aber hei für jeden Befürworter sind das wohl alles Peanuts, man kann schon mal den Bundestag belügen, is ja nur unsre Volksvertretung. Stellt sich die Frage ob das gemeint war mit demokratisch legitimiert?

Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de