Guten Morgen,
Aber das bedeutet nicht, dass sie bis jetzt nicht alles ins kleinste Detail durchgerechnet haben. Alles andere wäre betriebswirtschaftlicher Unsinn.
Wenn man spekuliert das die anderen Projektträger (vor allem das Land) bei Kostensteigerungen nachschieben ist das sogar klaug da man sonst mit einen Soda-Bahnhof drohen kann.
Die Konkurrenten der Bahn haben es sowieso schon schwer genug, Fuß zu fassen. Der Staat würde hier den Markt auch damit endgültig verzerren und ins absurde führen, weil er dann einmal der alleinige Aktionär der Bahn wäre und dann noch alleiniger Betreiber eines Konkurrenten.
Komisch das es dort wo es diese Fahrzeugpool-Modelle gibt eher mehr Wettbewerb gibt. Das liegt ganz einfach daran das die DB als einzigste deutsche Bahn bei den großen Bahntechnikherstellern in großen Mengen einkaufen kann und so eben auch Rabatte bekommt.
Und da die S21-tauglichen Züge eben teurer sind ist die nichtrealisierung eines Fahrzeugparks eher ein Wettberwebshemmnis. Dazu passt das das Land BaWü nach realisierung von S21 auch weiterhin große Teile des Regionalverkehrs direkt vergeben will. Es steht zwar noch nicht fest an wen aber sehr warscheinlich an die DB.
Und das sich in BaWü bislang keine Privatbahn großartig etablieren konnte (Ausnahme WEG auf ihren eigenen Strecken, bzw bei Streckenreaktivierungen) liegt wohl eher an den großen Verkehrsvertrag der bis zu 10x so viel kostet wie DB-Leistungen in anderen Ländern.
Wir haben also ein paar Ideen, die nicht umgesetzt werden sollen oder können, sondern nur der Drohung dienen. Und die Bahn wird darauf dann natürlich hereinfallen und sich beugen, auch wenn besagte Ideen nur heiße Luft sind?
Jedes Unternehmen würde einen guten Kunden (das Land BaWü) entgegenkommen wenn er auch nur droht große Leistungen nicht mehr bei ihn zu bestellen. Ich will nicht wissen wie viel Geld man der DB mit den großen Verkehrsvertrag schon überlassen hat. Im Jahr 2008 hat das Land für 578,9 Mio€ Zugleistungen bestellt, ein Großteil davon ging an die DB. Der "große Verkehrsvertrag" geht von 2003-2016, also 13 Jahre. Wenn man jetzt mal großzügig rechnet dann sind 50% aller Gelder für den Großen Verkehrsvertrag reserviert, also 289,45Mio€. Und wenn man davon ausgeht das man nur eine überteuerung von 10% hat (wenn man bedenkt dass der große Verkehrsvertrag auch viele "dicke" Linien im Zulauf auf Stuttgart beinaltet ist das sehr wenig) dann haben wir im Jahr mehrkosten von 28,945Miio€. Das mal 13 sind schon 376,285Mio€. Die Bahn zalt bei S21 1.469Mio€, also sind schon 1/4 aller S21-Kosten. Dann rechne man noch mal den Modernisierungsstau beim alten Kopfbahnhof entgegen und man sieht das die Bahn den neuen Bahnhof geschenkt bekommt oder sogar noch von den anderen Projektträgern Geld nachgeschoben bekommt.
Wenn das beendet wird dann könnte das durchaus soweit kommen das die Bahn nicht mehr das Risiko eingehen will.
Aber: S21 macht die jetzigen Anlagen unnötig, weil ja ein Ersatz dafür geschaffen wird.
Es wird kein Ersatz geschaffen. Oder kann man auch künftig mit Dieselzügen in den Bahnhof einfahren oder mit Güterzügen von S-Vaihingen nach Kornwestheim fahren? Auch Elektrozüge ohne NBÜ oder ETCS können nicht einfahren, also ist S21 kein Ersatz.
Die Idee mit dem Aktionsbündnis klingt etwas putzig.
Der Smilie hatte seinen Grund...