S21: Grundsatzdiskussion returns

  • Bahn bestätigt die unwichtigkeit der Magistrale Paris-Budapest/Bratislava


    Im Zuge der Magistrale soll auch die Bahnstrecke Mühldorf - Freilassing auf 200km/h ausgebaut, elektriffiziert und 2-gleisig werden. Nun möchte die Gemeinde Tittmoning im Ortsteil Harmoning eine Straßenüberführung erneuern. Natürlich soll diese auch gleich für Oberleitungen und 2 Gleise ausgelegt werden. Doch das müsste die DB extra bezahlen was diese allerdings ablehnt da eine realisierung des Ausbaus noch sehr lange auf sich warten ließe.


    Quelle: http://www.chiemgau-online.de/…-Ausbau-_arid,827581.html


    Mit dieser Blokadehaltung der DB beweßt nur das die Magistrale eigendlich gar nicht gewollt ist. Wöllte man den ernsthaft die Strecke ausbauen (und die Magistrale) dann würde man sich jetzt auch an dieser Brücke beteidigen.
    Man sieht eben mal wieder das Wort und Tat oft weit voneinander entfernt liegen.



    @ Schwabenpfeil:


    Desweiteren besteht ja zumindest Hoffnung, dass das Problem seitens der Automobilindustrie gelöst wird.


    Du meist wegen der kurzsichtigen Modellpolitik der stuttgarter Autohersteller würden beide Pleite gehen und so die gesammte Region in eine massieve Kriese führen was zu massenhaften abwanderungsbewegungen führt?
    Wirklich ausschließen möchte ich das nicht, peak-oil naht... ;)


    Und wenn man dann unbedingt noch eine Verbindung haben will, dann soll man es halt untertunneln und alle sind zufrieden.


    Wie soll ich das verstehen?

  • Hallo fehlplaner,


    es ist zwar ein wenig Off - topic, aber wenigstens in dem einen Punkt können wir uns glaube ich einig werden: Ich würde den B27 - Tunnel unter dem Schlossplatz zuschütten. Denn ich bin der Meinung, dass innerhalb des Innenstadtringes Schnellstraßen nichts verloren haben. Außerdem ist dieser Straßentunnel meiner Erfahrung nach schlecht ausgelastet: Mehr als 10 Autos pro Stunde und Richtung habe ich selbst zur HVZ nicht gezählt, der Ring kann das ohne weiteres auffangen; für die geringe Auslastung sind aber immense Kosten für Lüftung und Wartung erforderlich. Und zum dritten hätte man den Platz, um den Charlottenplatz, die Th. Heuss - Allee und den Platz vor der IHK architektonisch neu und ansprechender zu gestalten.


    Wo wir uns dann wieder nicht einig sind: Ich würde den Tunnel mit dem Abraum von Stuttgart21 zuschütten.


    Mein Vorschlag, falls Geld für S21 und die anderen Bahnhöfe fehlen sollte: Man könnte ja den weiteren Ausbau der Autobahn Karlsruhe - München aussetzen.
    Übrigens: Am Wochende bin ich wieder in zwei Stunden von Stuttgart nach München gefahren - mit dem Auto bis zur Haustür. Mit dem Zug ist das nicht möglich.


    Holger

  • Interessanter Artikel in der Süddeutschen bezüglich der Entscheidung für S21 und die tatsächlichen Möglichkeiten der Bürger Einfluss zu nehmen...


    http://www.sueddeutsche.de/pol…heilbare-mangel-1.1013415


    Kernaussage ist, dass lediglich im Sommer 1994 bei der Kommunalwahl über S21 hätte abgestimmt werden können. Die Krux: S21 wurde nur wenige Wochen vor der Wahl als Projekt vorgestellt, Alternativplanungen wurden nicht diskutiert. Auch der Realisierung des Projekts "in ferner Zukunft" spielte das Projekt bei der unmittelbaren Wahl kaum eine Rolle.


    Schon 1995 wurde dann eine Rahmenvereinbarung zwischen DB, BaWü und der Stadt Stuttgart getroffen, die alle Beteiligten an das Projekt bindet. Seither wurde von den Projektpartner immer argumentiert, dass ein Ausstieg wegen genau dieser Vertragsbindung nicht mehr möglich sei.


    Sollte es tatsächlich so gelaufen sein, kann ich gut nachvollziehen, warum sich viele Stuttgarter gegen das Projekt stellen.

  • Guten Tag Holger2,


    Das der Planietunnel auch so einRelikt der autogerechten Stadt ist und nun etwas überdimmensioniert ist ist klar. Aber definitiv fahren dort mehr als 10 Autos/h. Und wenn man den Tunnel aufgeben sollte kann man ja einfach des Kunstmuseum erweitern, das nutzt ja schon jetzt alte Teile des Tunnelsystems, ich glaub u.a. auch die ehmalige "Gaskammer".


    Mein Vorschlag, falls Geld für S21 und die anderen Bahnhöfe fehlen sollte: Man könnte ja den weiteren Ausbau der Autobahn Karlsruhe - München aussetzen.


    Da sind wir einer Meinung.


    Übrigens: Am Wochende bin ich wieder in zwei Stunden von Stuttgart nach München gefahren - mit dem Auto bis zur Haustür. Mit dem Zug ist das nicht möglich.


    Wenn du nicht gard Start und Ziel in unmittelbarer Nähe der HBFs hast wird das auch mit der SFS nicht möglich sein. Heute braucht die Fahrt ca. 2:20min, mit SFS Stuttgart - Ulm und ABS Augsburg - München dauert die fahrt dann immer noch ca. 1:45. Dann musst du mal pauschal an beiden Enden min 5min zum Umsteigen einrechnen und noch mal ein paar Minuten Zubringer und noch mal Zeit um die Haustür tatsächlich zu erreichen. Dafür ist aber damit zu rechnen das DB-Fernverkehr die viel höheren Trassenpreise an die Kunden weitergibt. Was das bedeutet kannst du sehen wenn du die Verbindung Stuttgart München mit Frankfurt-Flughafen - Köln vergleichst:
    Zwischen Stuttgart und München kostet der IC 47€, der ICE 53€, also ein unterschied von 6€ oder der ICE ist 11% teurer.
    Zwischen Frankfurt und Köln kostet der IC 41€, der ICE müsste also 46€ oder 47€ kosten. Tatsächlich kostet der ICE aber 61€. Das sind 50% mehr als der IC.
    Und daher fahre ich, wenn ich hin und wieder mal nach Köln komme, lieber mit den IC und spare mir das Geld. Und wenn ich so sehe wie voll die Züge über das Rheintal sind bin ich bei weiten nicht der einzigste der das so macht.

  • @ fehlplaner #44:
    Der Streckenvergleich zwischen Stuttgart-München und Frankfurt-Köln hinkt!
    Preis und Zeit-Vergleich über http://www.reiseauskunft.bahn.de
    Stuttgart - München IC oder EC 47€ / ICE 53€ (sogar 12,77 % teurer), Fahrzeit bei IC / EC / ICE zwischen 2:19 und 2:23 - keine Zeitersparnis durch ICE, Aufpreis also ICE-Luxus-Aufschlag.
    Dagegen ist bei der Strecke Frankfurt - Köln der Fahrpreisaufschlag für die Fahrzeiteinsparung.
    IC oder EC 42€ / ICE 64€, Fahrzeit IC oder EC zwischen 2:21 und 2:23, dagegen fährt der ICE nur 1:03 bis 1:29!
    Da finde ich die 50% Aufschlag für die halbe Fahrzeit ok, wenn man es eilig hat.

  • Seit meinem letzten Besuch hat sich hier ja einiges angesammelt, das ich noch abarbeiten muss.


    Nur so viel kurz zu Ohlsen und dem immer wieder kommenden Astroturfing-Argument:
    Das Argument kann ich auch umgekehrt bringen: wenn die Anzahl der Facebook-Gruppe für S21 nicht repräsentativ ist, dann ist sie es bei den Gegnern auch nicht.
    Aber je mehr ich auch darüber nachdenke, desto blödsinniger erscheint mir dieses Argument des Fankaufs. Glaubst du allen Ernstes, dass da Leute sitzen und ihr Geld dafür hinausschmeissen, irgendwelche Fans für eine Gruppe zu kaufen, noch dazu in den USA oder sonstwo? Und dann bringst du noch eine Seite als "Beweis", die verspricht, einem 20 Millionen Fans zu bringen? Ja nee, is klar!
    Wenn du der Seite und dieses Argument allen Ernstes glaubst, dann sitzt du tiefer in der Verschwörugnstheorie-Ecke, als ich bisher gedacht habe.


    Wenn dir die Zahl also schon nicht gefällt, dann bringe doch bitte ein besseres Argument als diesen Quatsch.


    So, und jetzt können die anderen mit den Passagiervolumen weiterdiskutieren. Ich bin bald dabei! :)

  • Astroturfing-Argument


    Immer wieder überraschend welche Anglizismen man antrifft, damit meint "madmind" (...) das Vortäuschen einer Graswurzelbewegung (amerikanische Umgangssprache für Kunstrasen ist "Astro Turf"; ein Markenmonopol a lá Tempo-Taschentuch). So und da man sieht wieviel Zeit es kostet ständig solche Begriffe aufzuklären (alternativ redet man mangels Verständnis auch einfach aneinander vorbei) wäre es doch mal eine tolle Sache in allgemeinverständlichem Deutsch zu diskutieren.


    Ich möchte mal aus augsburger Perspektive einen Punkt einbringen. Ich weiss nicht wieso die Debatte der Württemberger immer an der Landesgrenze endet, in Ulm. Wir Augsburger, und unser ganzer Regierungsbezirk von immerhin 1,8 Mio. Einwohnern, haben eine schlechte Zuganbindung zum münchner Flughafen (mit Umstieg in München rund 2 Stunden!). Und der "münchner" Flughafen ist ja nun einmal der internationale Verkehrsflughafen der ganz Südbayern anbinden soll (nur für die Stadt München hätte man den nicht gebaut, da hätte Riem gereicht). Die Anbindung per Bahn ist aber äußerst mangelhat, der Transrapid bekanntermaßen gescheitert. Mit Stuttgart 21 hätten wir 1 Stunde Fahrtzeit von Augsburg HBF zu Stuttgart Flughafen. Das heißt der Raum Augsburg würde sich massiv in Richtung Flughafen Stuttgart orientieren! So wie generell die Anbindung Westbayerns an den Raum Stuttgart massiv verbessert wird, auch die Durchbindung über Stuttgart nach Frankfurt.


    Das ist für uns hier ein Knackpunkt, denn durch die intensive Lobbyarbeit der Oberbayern wurde die Neubaustrecke zwischen München und Nürnberg ja bekanntlich über Ingolstadt gebaut und damit haben sich die Fernverkehrsströme zu einem großen Teil von Augsburg (was wiederrum Fernverkehrsknotenpunkt für den Bahnverkehr bis tief in's Allgäu ist, eine Fläche so groß wie manches Bundesland) weg auf diese neue Strecke verlagert. Mit Stuttgart 21 wäre der Korridor über Stuttgart-Ulm-Augsburg nach München wieder deutlich stärker frequentiert, da es der direktere Weg vom deutschen Bevölkerungsschwerpunkt im geographischen Westdeutschland nach München wäre.


    Es geht halt nicht nur um Stuttgart. Wäre dem so dann dürfte der Bund hier auch keine Unsummen investieren, dann wäre das "Privatvergnügen" der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg.

  • Eben, und genau durch Zeitvorteil mal Passagiervolumen läßt sich S21 rechtfertigen. Vielfach sogar!


    Aber den Zeitvorteil bringt fast ausschließlich die Neubaustrecke und nicht S21. Das muss man nämlich schon trennen, auch wenn es immer als Paket "verkauft" wird.

  • Aber den Zeitvorteil bringt fast ausschließlich die Neubaustrecke und nicht S21. Das muss man nämlich schon trennen, auch wenn es immer als Paket "verkauft" wird.


    Wenn man die Neubaustrecke und den Hauptbahnhof strikt trennt, also keinen Fildertunnel baut, dann ist das ein Unterschied von ca. 20 min (jetzige Fahrt Flughafen über Vaihingen zum HBF ca. 30 min zu ca. 10 min durch den neuen Fildertunnel).


    Augsburger


    Man ist in Ba-Wü sicher nicht so stark in den innerbayrischen Auseinandersetzungen zwischen Oberbayern und dem Rest von Bayern drin wie es die Bayern selbst sind. Daher endet dann die Diskussion an der Landesgrenze. Ich habe bisher außer Herrn Stoiber (pro S21) auch noch niemanden aus Bayern wahrgenommen, der sich zu S21 geäußert hätte, geschweige denn z.B. an den heutigen Verhandlungen teilgenommen hat.

  • Wenn man die Neubaustrecke und den Hauptbahnhof strikt trennt, also keinen Fildertunnel baut, dann ist das ein Unterschied von ca. 20 min (jetzige Fahrt Flughafen über Vaihingen zum HBF ca. 30 min zu ca. 10 min durch den neuen Fildertunnel).


    Allerdings solllte man nicht ausschließlich auf die Flughafenanbindung schauen, wenn es um Zeitvorteile geht. Entscheidend ist zunächst mal der Zeitvorteil für die Bahnreisenden auf der Verbindung Stuttgart-München. Und der wird fast ausschließlich durch die Neubaustrecke erreicht. Nicht durch S21.
    Wenn es um die Bedeutung der Flughafenanbindung geht, sollte man schon mal die Relationen sehen. Stuttgart ist in Deutschland lediglich der siebtgrößte Flughafen. Das Geld wäre zB in München deutlich sinnvoller in eine Flughafenanbindung investiert.

  • Allerdings solllte man nicht ausschließlich auf die Flughafenanbindung schauen, wenn es um Zeitvorteile geht. Entscheidend ist zunächst mal der Zeitvorteil für die Bahnreisenden auf der Verbindung Stuttgart-München. Und der wird fast ausschließlich durch die Neubaustrecke erreicht. Nicht durch S21.


    Aber irgendwo muß man ja von den Fildern runter zum Hauptbahnhof kommen. Aufgeständert durchs Neckartal in den Kopfbahnhof wird es nicht geben. Also bleibt nur der Weg über Vaihingen mit zu großem zeitlichen Delta. Oder eben die jetzt angedachte, durchaus sinnvolle, Planung mit dem Fildertunnel direkt in den Hauptbahnhof.


    Wenn es um die Bedeutung der Flughafenanbindung geht, sollte man schon mal die Relationen sehen. Stuttgart ist in Deutschland lediglich der siebtgrößte Flughafen. Das Geld wäre zB in München deutlich sinnvoller in eine Flughafenanbindung investiert.


    Mich wundert immer, dass man die Flughafenanbindung so stark auf den jetzt bestehenden Flughafen an sich reduziert. Der ist natürlich wichtig, aber es geht doch um den gesamten Filderraum, sowie mittelfristig um einen erweiterten Flughafen und das nicht nur auf Sicht von 5 bis 10 Jahren, sondern mindestens mal für das kommende Jahrhundert. Das ist schließlich der Bereich in den der Großraum Stuttgart expandieren kann und auch wird.


    Der Fluglärm läßt sich sowieso mit kommenden Flugzeuggenerationen (beginnend schon jetzt mit dem A380 über A350 und A320 Familie Nachfolger) so stark reduzieren, dass seitens des Flughafenlärmes bezüglich der näheren Umgebung immer weniger entgegen steht. Stichworte sind hohes Nebenstromverhältnis z.B. durch Getriebefan (plus Strahlmischung), sowie aktive Antischallmaßnahmen. Zur Mitte des Jahrhunderts hin womöglich auch ganz neue Konfigurationen.


    Das kann Ottonormalverbraucher jetzt wahrscheinlich noch nicht so abschätzen, aber so wird es technologisch kommen.


    Wir werden dann meiner Meinung nach sogar soweit kommen, dass sich eine zweite Landebahn realisieren ließe.


    Dem würden sicher wieder starke ideologisch motivierte Proteste entgegenstehen, welche natürlich in erheblichen Umfang das Potential haben Angst in der in der näheren Umgebung jetzt schon wohnenden Bevölkerung zu erzeugen. Dem könnte man aber wiederum mit einem frühzeitigen Moderierungskonzept entgegentreten, so wie es Geißler zur Zeit durchführt.


    Konsequenz ist, dass es langfristig (Mitte des Jahrhunderts) immer attraktiver wird in die Fildern hinein und auch in den Raum südlich und südöstlich des Flughafens zu expandieren. Deswegen halte ich den Fildertunnel für so wichtig. Möglicherweise sogar mit einer zweiten Röhre in einigen Jahrzehnten.


    Die Bevölkerung mag im Rahmen des demographischen Wandels zwar insgesamt in Deutschland stagnieren oder sogar abnehmen. Gleichzeitig wird sie sich aber auch in die wirtschaftlich starken Zentren hinein konzentrieren. Dazu wird Stuttgart, ebenso wie München, gehören.

  • Ich habe doch nicht kritisiert, dass man die Linie über den Flughafen führt. Sondern dass man die Anbindung des Flughafens als Hauptlegitimationsgrund für S21 heranzieht.
    Und wenn man von einer Expansion des Stuttgarter Flughafens ausgeht, darf man das für München getrost ebenfalls annehmen. Dort wird nicht von einer zweiten Bahn geträumt, sondern die dritte gerade planfestgestellt.
    Und bevor jetzt jemand sagt, hier geht's um S21 und nicht um München: S21 mag ja ein hübsches Projekt sein, aber hier werden eben Milliarden vergraben, die anderswo vielleicht dringender in Infrastruktur investiert werden müssten.

  • Guten Abend Augsburger,


    haben eine schlechte Zuganbindung zum münchner Flughafen (mit Umstieg in München rund 2 Stunden!).


    Laut Fahrplanauskunft 1:30h mit ICE, 1:40 mit RE.


    Die Anbindung per Bahn ist aber äußerst mangelhat, der Transrapid bekanntermaßen gescheitert. Mit Stuttgart 21 hätten wir 1 Stunde Fahrtzeit von Augsburg HBF zu Stuttgart Flughafen. Das heißt der Raum Augsburg würde sich massiv in Richtung Flughafen Stuttgart orientieren!


    Man könnte natürlich auch einfach in München den Nordtunnel bauen und damit nicht nur den Flughafen an den FV anbinden sondern auch noch diverse Münchner Verkehrsprojekte ersetzen. Dann wäre der Münchner Flughafen wieder deutlich schneller zu erreichen. Zudem möchte ich nochmals anmerken dass die Flughafenkapazität in S eh nicht mehr großartig steigerbar ist da die 2. Startbahn mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen wird.


    Es geht halt nicht nur um Stuttgart. Wäre dem so dann dürfte der Bund hier auch keine Unsummen investieren, dann wäre das "Privatvergnügen" der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg.


    Es ist das Privatvergnügen der Stadt Stuttgart, des Landes BaWü, des VRS, des Flughafens und der DB. Das hat der Bund schon in vielen Anfragen so dargestellt.
    Der Bund bezahlt nur die SFS. Da man allerdings die SFS auch an S21 anschließen muss, muss der Bund eben auch hier blechen.

  • Und wenn man von einer Expansion des Stuttgarter Flughafens ausgeht, darf man das für München getrost ebenfalls annehmen. Dort wird nicht von einer zweiten Bahn geträumt, sondern die dritte gerade planfestgestellt.


    Dazu zitiere ich mich am besten selber:


    Dazu wird Stuttgart, ebenso wie München, gehören.


    Weiter hiermit:


    Und bevor jetzt jemand sagt, hier geht's um S21 und nicht um München: S21 mag ja ein hübsches Projekt sein, aber hier werden eben Milliarden vergraben, die anderswo vielleicht dringender in Infrastruktur investiert werden müssten.



    Dazu kopiere ich hier einfach mal rein, was ich neulich an anderer Stelle ausgeführt habe:



    "Nehmen wir mal an, dass das Projekt inkl. Preissteigerung 10 Mrd. € kostet.


    Irgendwo zwischen 1 und 1,4 Mrd. € bekommt man für das frei werdende Areal.


    Investitionstau laut Bahn war glaube ich 1,5 Mrd. €, wobei ich das natürlich überhaupt nicht überprüfen kann.


    Bleiben 7,1 bis 7,5 Mrd. €.


    Schätzungsweise ein Drittel von den 10 Mrd. fließen über Steuern sowieso an den Staat zurück. Kann ich auch nicht genau überprüfen, wenn man aber mal allein schon die MwSt. nimmt, dann halte ich das für eine plausible Größenordnung.


    Bleiben 3,8 bis 4,2 Mrd. €.


    Nutzungsdauer angenommen mit 100 Jahren, wobei die im Prinzip ja nicht begrenzt ist.


    Das sind die Daten des bisherigen Bahnhofs:


    http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe..._fakten__.html


    Also rund 88 Mio. Passagiere pro Jahr.


    Jetzt stellt sich die Frage nach der Zeitersparnis.


    Offizielle Zahlen:


    Fernverkehr: http://www.das-neue-herz-europas.de/...r/default.aspx


    Regionalverkehr: http://www.das-neue-herz-europas.de/...r/default.aspx


    Nun wäre interessant, wie viel Zeitersparnis im Schnitt über alle Passagiere erzielt wird. Das kann ich kaum schätzen.


    Ich nehme jetzt einfach mal exemplarisch 10 Minuten pro Passagier an.


    Das wären dann 14,66 Mio. Passagierstunden Zeitersparnis pro Jahr.


    Durchschnittseinkommen in Deutschland ist glaube ich so um die 29000 ,- € pro Jahr. Durchschnittsarbeitszeit bei 40 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub: ca. 1880 Arbeitstunden pro Jahr.


    => 15,42 € durchschnittliches Einkommen pro Stunde. Kommt mir arg wenig vor, aber so ganz daneben werde ich schon nicht liegen.


    Also ist die gesparte Zeit in diesem Beispiel 226 Mio. € pro Jahr wert.


    Bei 100 Jahren Nutzungsdauer also 22,6 Mrd. € in heutigen Zahlen.


    Bei 15 Minuten durchschnittlicher Zeitersparnis pro Passagier wären es entsprechend 33,9 Mrd. €.


    Bei 20 Minuten durchschnittlicher Zeitersparnis pro Passagier (Das entspricht der Ersparnis die auf dem Weg vom Flughafen zum HBF durch den neuen Fildertunnel erzielt werden wird.) wären es entsprechend 45,2 Mrd. €.


    Jetzt kann man natürlich sagen, dass nicht alle Reisezeit nutzlos verloren ist. Das würde die Beträge mindern. Wenn ich mir aber ansehe, wie viel Sinnvolles die Reisenden im Zug wirklich tun, dann dürfte doch ein sehr großer Teil übrig bleiben.


    Außerdem stellt sich natürlich angesichts des hohen Anteiles von Geschäftsreisenden die Frage, ob die Annahme von 15,42 € pro Stunde nicht eigentlich viel zu gering ist. Egal ob man nun Arbeitszeit oder Freizeit annimmt. Dies würde die Beträge wieder erhöhen.


    Fazit:


    In der Gesamtschau erreicht man durch den sehr großen Passagiervolumenstrom enorme Größenordnungen, was den Wert der eingesparten Zeit anbelangt. Allein dadurch erscheint das Projekt für mich lohnenswert."

  • Guten Abens Schwabenpfeil,


    deinen Berechnungen muss ich wiedersprechen:


    "Nehmen wir mal an, dass das Projekt inkl. Preissteigerung 10 Mrd. € kostet.


    Mit oder ohne SFS?


    Investitionstau laut Bahn war glaube ich 1,5 Mrd. €, wobei ich das natürlich überhaupt nicht überprüfen kann.


    Da meinst du wohl den alten Bf?


    Ich nehme jetzt einfach mal exemplarisch 10 Minuten pro Passagier an.


    Da immer noch ein großer Teil der Leute einfach nach S-Mitte will und noch dazu im Regionalverkehr fährt, ist die Durchschnittliche Zeitersparniss villeicht bei 3-5min.


    In der Gesamtschau erreicht man durch den sehr großen Passagiervolumenstrom enorme Größenordnungen, was den Wert der eingesparten Zeit anbelangt. Allein dadurch erscheint das Projekt für mich lohnenswert."


    Jetzt rechne aber bitte noch ein bisschen Unterhaltskosten für die vielen Aufzüge und Rolltreppen die man auch noch alle 10-20 Jahre ersetzen muss, die zusätzlichen Bahnsteigbeleuchtungen, die enorme Stromrechnung die entsteht wenn ein ICE von 0 auf 250km/h in einer durchschnittlichen 1,5% Steigungsstrecke verbraucht (zum Vergleich, alles über 4% ist bei der Bahn eine Steilstrecke, und alles über 7% bruacht normalerweiße eine Zahnstange), denk mal an die Nachrüstkosten von 30.000€ pro Fahrzeug für das ETCS ohne das man bei S21 gar nicht einfahren kann.
    Zusätzlich musst du noch den Volkswirtschaftlichen Schaden betrachten was passsiert wenn das EBA die neuen Nahverkehrszüge nicht zulässt (kam in letzter Zeit sehr oft vor), aber keine Altfahrzeuge als Ersatz eingesetzt werden können weil die ja nicht in S21 einfahren dürfen.


    Dann musst du noch betrachten das es ja die bekannte Theorie gibt, wonach Menschen immer nur eine bestimmte Zeit am Tag mit Pendeln verbringen möchten. Mit einer schnelleren Verbindung werden die heutigen Wege zwar etwas schneller bewältigbar sein, aber gleichzeitig werden auch andere Wege attraktiv so das der Verkehr wieder zunehmen wird. Mit allen negativen Folgen.

  • Der Bund bezahlt nur die SFS.


    Und selbst bei der darf bekanntermaßen Baden-Württemberg trotz Nicht-Zuständigkeit die Hälfte zuschießen weil der Bund zuwenig Geld hat.


    Ich weiss nicht wieso die Debatte der Württemberger immer an der Landesgrenze endet, in Ulm.


    Wenn dann endet sie an der Grenze der Region Donau-Iller - beim von RyanAir als "München-West" bezeichneten Flughafen. Der noch ein gutes Stück westlich von Augsburg liegt.


    Westbayerns


    Westbayern gibts nicht, nur Ober- und Niederbayern. Alles westlich davon bis zum Schwarzwald ist Schwaben. ;)

  • @ fehlplaner


    Ich zeige ja nur Größenordnungen auf und wäge diese gegeneinander ab. Daraus ziehe ich dann meine Schlüsse. Einfache Plausibilitätsbetrachtungen.


    Du willst absolut alles durchrechnen und daraus Schlüsse ziehen. Das muß dann aber auch geschehen. Die Einzelbeispiele haben ohne eine Berechnung bis hin zur letzten Schraube inkl. Zins- und Zinseszins keine Aussagekraft.


    Außerdem gehen wir von ganz unterschiedlichen Prämissen aus. Du willst offenbar alles minimieren. Daran habe ich kein Interesse. Für mich ist es natürlich von ganz zentraler Bedeutung, dass die Bewältigung längerer Strecken attraktiv wird und dass damit natürlich auch der Verkehr insgesamt zunimmt.