Münchner Biergartenratsch

  • verschoben aus dem Hochhausthread


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    Nur kurz zu Dubai: Warst Du schonmal zwischen Januar und April in Dubai Marina? Sowohl der JBR, als auch am Strand oder direkt um den küstlichen Marina Lake herrscht fast rund um die Uhr absolute Flanierstimmung. Araber (wohl UAE Einheimische) mit Kopftüchern, als auch Touristen sorgen für ein Flair, wie Du es in europ. Urlaubsorten findest.


    Da geh bitte mal nach 20h in die münchner Innenstadt. Komplett tot und unbeleuchtet! Auch in der hochgelobten Maxvorstadt hocken die Leute zwar in Kneipen, aber sonst findest du auch dort keinerlei Flair.


    Das muß im Schwabing der 60er und 70er (laut meinen Onkels und Eltern) komplett anders gewesen sein.
    Würde München jetzt nicht als die lebenstustigste Stadt hinstellen...das ist sie bei weitem nicht! Weder ohne HH noch mit HH!

  • OT: Bitte verschieben...


    Das muß im Schwabing der 60er und 70er (laut meinen Onkels und Eltern) komplett anders gewesen sein.


    Das möchte ich einmal relativieren. Zum einen entsteht der Eindruck der Älteren dadurch, da sie das Nachtleben heute aufgrund veränderter Vorlieben anders wahrnehmen als zu ihrer eigenen Jugend, die Autos waren lauter, die Abgase ungefiltert, statt ins Handy zu glotzen, musste man sich unterhalten, viele einstige Stammkneipen wurden mittlerweile auch durch neue Kneipen und Gastro ersetzt, Jugenderinnerungen verklärt... In den 60 / 70er Jahren war hier schon so eine Art Künstlerhotspot, Weltstars wie Freddie Mercury wohnten hier, die Musikindustrie spielte hier groß auf. Dennoch spielte sich das Leben auch damals keineswegs so auf der Straße ab, wie wir das von südeurop. Städten kennen. Wobei: In warmen Sommernächten, wenn es bis 22 h noch hell ist, findest du auch in deutschen Metropolen tausende Menschen auf den Plätzen und Parks. Da brauchen sich die nördlicheren Breitengrade nicht vor dem Süden verstecken. Aber im Herbst, Winter und Frühjahr ist es hier oft einfach zu kalt, um am Abend ausgiebig auf den Straßen zu flanieren.

  • Könnten es in den Biergartenratsch verschieben.


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    Ja, da geb ich Dir natürlich recht. Nachdem ich diese Zeilen geschrieben hatte, kam ich auch zum Überlegen. Bin ich jetzt auch schon so alt, um von den guten, alten Zeit zu schreiben :)?


    Nach dem Motto: "Früher war alles Besser". Und das ist natürlich in der Tat nicht so. Früher waren wir alle Jünger...das ist richtig! Traurig, aber wahr.

  • Söder´s neues Kabinett:

    Ilse Aigner, bisher Wirtschaftsministerin, wurde heute als Ministerin für das neue Ministerium "Wohnen, Bau und Verkehr" vorgestellt.
    Ihr Staatssekretär wird Josef Zellmeier.


    Kultusminister Spaenle wurde dagegen abgesägt und befindet sich nun - trotz enger Verbundenheit zu Söder und stetiger Unterstützer dessen Anti Seehofer Kampagne - nicht mehr im Kabinett :lach:.


    http://www.sueddeutsche.de/bay…im-kurzportraet-1.3916009



    Mal schauen, was Frau Aigner aus dem Ministerium macht. Der Zuschnitt Söder´s ist schon mal nicht schlecht.

  • Ein Maschinenbaukonzern will seine Unternehmenszenreale und Produktionsstätte mit 1800 Mitarbeitern in die Ecke A92 und b13 vor den Toren unterschleissheims auf dem Gebiet der Gemeinde Eching in einem neuen Gewerbegebiet verlagern. Unklar um welches Unternehmen es sich handelt. Aber eigtl macht es nur Sinn wenn das Unternehmen aus München wegzieht. (Krauss-maffei? )



    http://www.sueddeutsche.de/mue…ntrale-an-der-a-1.3916116

  • Das hat der Herr natürlich sehr klischeehaft ausgedrückt, doch im Kern hat er schon nicht Unrecht. Wenn auch nicht vor der Kita, doch es gibt leider genügend Leute, die ihre Fahrzeuge auf Parkplätzen unnötigerweise minutenlang im Leerlauf laufen lassen.

  • Ehrung für Architekten Ehepaar:

    Hermann Grub und Petra Grub-Lejeune erhalten für ihr unerschöpfliches Engagement für den 390m langen "Park Tunnel", der den Nord- und Südteil des Englischen Gartens wieder vereinen soll, die Auszeichnung "München leuchtet".


    2014 wollte ihn Ude in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch verhindern, 2017 wurde unter Reiter dann dessen Bau beschlossen. Dieser überreichte nun auch die Medaille.


    https://www.abendzeitung-muenc…07-a9ed-080c656a2ff1.html

  • Grundsätzlich:


    Kann folgende Analogie zutreffen ?


    Nach 40 Jahren Sozialismus, hat die Bevölkerung der DDR mit der Marktwirtschaft durchaus ihre Probleme.


    Nach 40 Jahren Stagnation hat die Bevölkerung des Raumes München mit den jetzt mehr werdenden Veränderungen ihre Probleme.

  • ^^


    Klar! Der Mensch gewöhnt sich an alles. Noch dazu, wenn es ihm gut geht. Die Skepsis oder auch Ablehnung zu Wachstum ist daher für mich eine Generationensache. Bin aber zuversichtlich, dass sich das ändern wird, da sich einfach die Bevölkerungssturktur in Deutschland und insbesondere in seinen Metropolen krass geändert hat und sich nochmal ändern wird. Die Frage wird für uns nur sein, ob wir die dann mögliche und durchaus wahrscheinliche grundsätzliche Änderung zur Stadtplanung noch erleben.

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    Gewöhnung an die Ist-Situation und Wohlstand sind sicher ein Grund für die ablehnende Haltung gegenüber Wachstum und Veränderung. Mit dem genannten "40 Jahre Zeitraum" würde ich allerdings nicht argumentieren. Das im "Alles bleibt so wie es ist"-Dogma begründete Abwehrverhalten gab es hier schon damals, sowohl in der Monarchie als auch in den 1970ern. Nur die Durchsetzungskraft von König / Politik war eine andere als heute. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, ist eine andere Geschichte.


    Zu beobachten ist aber auch, dass sich Menschen, die unter den hohen Mieten leiden, gegen weitere Veränderungen aussprechen, obwohl gerade für diese Menschen, Veränderungen den größten Nutzen erzielen würden.


    Mitunter ist das fehlende Verständnis der Zusammenhänge die Ursache dafür.


    Angst / Wut vor Veränderungen sind mitunter auch Resultat vieler aktuell immer rasanterer technologischer, gesellschaftlicher, politischer und ökologischer Wandel.
    Menschen fühlen sich abgehängt und kommen nicht mehr mit (zu beobachten: Ältere Menschen tendenziell eher gegen Neues). Die diffusesten Ängste und Sorgen werden dann schlagartig auf die nächste greifbare Meldung / Veränderung projiziert und daraus absurde Zusammenhänge / Verschwörungen konstruiert. Die Selbstreflexion bleibt dabei natürlich auf der Strecke. Eindrucksvoll wird das beim Autoverkehr deutlich, dessen Zunahme stets befürchtet und verteufelt wird aber nicht selten die Einsicht fehlt, selbst weniger Auto zu fahren. Ein anderes Beispiel wäre die AFD und ihre Flüchtlingspolitik.
    So fällt mir in meinem Bekanntenumkreis auf, dass diejenigen "älteren" Menschen offen gegenüber Neuem sind, die ihr Leben lang schon Neues kennen lernen wollten, egal in welchem Bereich, sich für alles interessieren konnten und rumgekommen sind in der Welt.


    Dieses Thema bietet reichlich Raum für Spekulationen und Vermutungen. Nicht umsonst zerbrechen sich Soziologen, Historiker, Philosophen und andere Gesellschaftswissenschaftler aus aller Welt seit Jahrhunderten den Kopf darüber.

  • MiaSanMia,


    Von der Politik und den Medien werden die Zusammenhänge erklärt oder eher nicht ?


    Szene: Ein „Zukunftszug“ fährt vom Münchner Hauptbahnhof in die Zukunft ab.
    In den Wagen hängen rote Griffe. Unter den Griffen steht nicht wie sonst:
    Notbremse, Missbrauch strafbar, sondern: Wenn 10% der Reisenden zustimmen,
    gibt’s auch die Aussicht, dass der Zug über ein Jahr stehen bleibt, weil sich die Politik dran gebunden fühlt.


    Gute Reise !

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    Das Erklären von Zusammenhängen ist leider gar nicht so einfach, wenn die Sachebene und Gefühlsebene ständig miteinander vermischt werden und Themen die mit der eigentlich zu diskutierenden Thematik nichts zu tun haben, mit hineingezogen werden. Manch einer / manche Zeitung ist gar nicht gewillt die Zusammenhänge zu erkennen oder veraltete Denkmuster abzulegen.