Tannenstraße / Rheinmetall-Gelände

  • Der Bebauungsplan zum Baumhaus Petzinkas wird nun in die Bezirksvertretung eingebracht – schon im Vorfeld macht sich wohl Unmut breit. Man fürchtet um die Weiterentwicklung des Grüngürtels und um den Denkmalschutz umliegender Häuser. Ich hoffe, es wird auch progressivere Stimmen geben. Das letzte Wort hat natürlich der Stadtrat....


    RP-print

  • ^ Den Artikel gibt es auch online. Einer der SPD-Politiker meint, er sei kein Feind moderner Architektur, aber... In einem der Beiträge vom März steht, ein FDP-Politiker sei grundsätzlich gegen historisierende Stile (als ob es in der Architekturgeschichte oft Fassadenbäume gäbe!) Was denn jetzt - sollte der Entwurf durchfallen, weil er zu modern sei oder weil er historisierend sei?


    Persönlich finde ich den Entwurf spannend (Ähnliches sagt der Vorsitzender des Planungsausschusses) - von der Integration in seine Umgebung abgesehen. Eine FDP-Politikerin fragt wiederum, wie ungewöhnlich Architektur sein dürfe - vielleicht wie das unweit gelegene Gelbe Haus Petzinkas?

  • Abgesehen von den Bäumen ist die Fassade alles andere als "modern", sie orientiert sich meiner Laienmeinung nach vielmehr an der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts.
    Der zweite grüne Ring wird mit Sicherheit nicht an diesem einen Gebäude scheitern.
    Die umliegenden Gebäude sind auch nicht in Gefahr, sie wurden bereits denkmalgerecht saniert.


    Wie außergewöhnlich darf Architektur sein? Meine Antwort: so außergewöhnlich wie möglich. Es sollte etwas zum ansehen, bestaunen, bewundern geben und nicht nur langweilige 08/15-Klötze.

  • Ein neues Bauwerk darf nicht isoliert (wie ein Autist) in der Landschft stehend betrachtet werden, es muß sich in seine Umgebung einfügen, mit ihr korrespodieren. Bei dem Turm habe ich da starke Bedenken.


    Das es sich bei dem Namensgeber für den Entwurf um einen regional sehr bekannten Architekten handelt, der auch für gute Architektur steht, sollte bei der Wertung des Entwurfes nicht zu sehr im Vordergrund stehen.
    Vor Allem die Qualität der Architektur selber, sowie die städtebauliche Integrationsfähigkeit und die langfristige Wirkung für das Quartier sollten hinterfragt werden.


    Ich kann mir zudem nicht vorstellen, das Denkmalschützer hier keine Bedenken anmelden.

  • Laut Antenne Düsseldorf war heute Grundsteinlegung für das DoubleU in der "Unternehmerstadt".
    Das 7-geschossige Gebäude kostet insgesamt 40 Millionen Euro und entsteht direkt neben dem Lighthouse.
    Erster Mieter wird eine Kommunikationsagentur (?).


    Antenne Düsseldorf

  • Die Agentur heißt Mediaedge – sie haben 5000m² angemietet. Die Positionierung des Areals (aus dem nichts) als ein neues Cluster für Medien und Kreative scheint voll zu gelingen. Derendorf geht steil und ist ein gutes Vorbild für andere ehemals industriell geprägte Quartiere wie Oberbilk...


    Düsseldorf.de berichtet auch.

  • Die RP (03.11.2010) widmete den positiven Reaktionen der Leser auf den Baumhaus-Entwurf einen eigenen Artikel. Er wurde mit Hundertwasser verglichen und es wurde betont, dass er endlich nicht wie aus dem Lego-Baukasten oder wie die ewig verglaste Parkhaus-Architektur beziehungsweise eine 08/15-Mietskaserne aussehe.


    Gelobt wurden ebenfalls die Statuen - zum Teil sogar mehr als die Bäume. Ähnliche Monumentalstatuen wurden für die Spitzen der Königskinder im Medienhafen vorgesehen; diese Investition wurde wegen des Flächennutzungsplans verzögert. Dafür wird die 18 Meter hohe Statue auf der Spitze des Nordstern-Förderturms in Gelsenkirchen im Dezember 2010 enthüllt.

  • ... Er wurde mit Hundertwasser verglichen ...


    Das alleine wäre schon ein ausreichender Grund, dieses Haus nicht zu realisieren.


    Allerdings ist der Entwurf bei weitem nicht so schlimm wie die Häuser von Hundertwasser, der ja nicht mehr gemacht hat, als hässliche Entwürfe mit unmotiviert wirkendem Deko-Nippes und verschiedenen Farben zu versehen.


    Diesen Vergleich hat Petzinka wirklich nicht verdient.

  • Bei aller möglichen Kontroverse über das Design des "Baumhauses" oder etwaige Hundertwasservergleiche, ist eines völlig klar. Wir beantworten mit diesem Projekt die Frage, ob es in Düsseldorf auch zukünftig möglich sein wird, querzudenken und entsprechend zu bauen oder ob wir jeden Anflug von architektonischer Extravaganz ausgerechnet in einer Stadt im Keim ersticken wollen, die aufgrund der großen Verluste an Bausubstanz im zweiten Weltkrieg ohnehin nie auf einer Stufe mit den schönsten Exemplaren entsprechender Größe stehen wird.


    Hier kommt ein alter liberaler Spruch zur Geltung, der für die Architektur übersetzt wie folgt lauten könnte:


    "Ich finde Ihren Entwurf absolut deplaziert, aber ich würde mein eigenes Grundstück dafür geben, dass Sie ihn trotzdem realisieren können."

  • Die RP (6.11.2010) berichtet, die Bezirksvertretung 1 habe die Baumhaus-Pläne abgelehnt. Die Architektur an sich wurde zwar eher gelobt, aber derer Einbindung in die Umgebung - kritisiert. Einer der Politiker regte den Platz zwischen der Roßstrasse und der Johannstrasse als möglichen Standort an.


    Eine Politikerin schlug Einzelhandel auf dem Gelände vor. Persönlich könnte ich fragen, ob ein Supermarkt (zumeist werden Pavillons im gleichen Stil errichtet) besser zur historischen Umgebung als das Baumhaus passen würde.

  • Da hat der Politiker aber kurz gedacht...wer will schon in einer Wohnung direkt an einer der am meisten befahrenen Kreuzungen der Landeshauptstadt wohnen?

  • Eine Mehrheit für das Baumhaus im entscheidenden Planungsausschuss gilt trotz Ablehnung der Bezirksvertretung als sicher. Getagt wird nächsten Mittwoch. CDU+FDP sind dafür, SPD+Grüne auch für das Hochhaus, aber nicht an diesem Standort.


    Quelle: RP Online

  • Anfang des Jahres scheint wohl auch Baustart für das "Casa Altra" zu sein.
    Laut einer Pressemitteilung von "Die Developer" sind bereits vor Baubeginn 60%, sprich 8000m² an die Deutsche WertpapierService Bank AG (dwp) vermietet wurden. Entworfen wurde das sechsgeschossige Gebäude vom italienischen Architekten Mario Bellini.
    Die Besonderheit ist die um acht Grad geneigte Metallfassade. Das "Casa Altra" ist mittlerweile das dritte Projekt von "Die Developer" in der Unternehmerstadt und soll Mitte 2012 fertig gestellt sein.



    http://cdn.iz.de/media/images/…xauto_c110x0_1006x896.jpg


    Lage


    Die Developer


    Immobilienzeitung

  • aktuelle Bilder vom Bauvorhaben der THS Wohnen (Petzinka) / neben Grey-Ideenbotschaft
    und vom Lighthouse / die developer









    alle Bilder: mamamia

    Einmal editiert, zuletzt von mamamia ()

  • Das "Baumhaus" ist wohl gestorben. Nachdem Landeskonservator Udo Mainzer sich gegen das Projekt ausgesprochen hat, scheint Karl-Heinz Petzinka den Bau aufgegeben zu haben.


    Quelle: WZ Newsline

  • Dieser Landeskonservator macht seiner Dienstbezeichnung wieder alle Ehre: Er konserviert das Land. Anstatt eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Bauerbe (kritisch oder komplementär) zuzulassen, versucht er auch die jeweilige Umgebung einzufrieren. Dies ist die Haltung eines Museumsdirektors (der Objekte gezielt isolieren kann aber auch nicht muss) und nicht die eines Denkmalpflegers im großstädtischen Raum. Das Baumhaus ist nun ein besonders krasses Beispiel.


    Könnte er vielleicht einmal seinem Namen alle Ehre machen und nach Rheinland-Pfalz ziehen? Da gibt es auch Denkmäler.

  • Petzinkas Baumhaus soll lt. einer Meldung in der RP-Online jetzt wohl 16 m weiter westlich gebaut werden; so soll den Bedenken des Denkmalschutzes Rechnung getragen werden. An der Ulmenstraße entstünde demnach vor dem Neubau und zwischen den beiden alten Kasernenbauten ein kleiner Vorplatz.


    Hoffentlich wird im Rahmen der Alternativplanung auch noch das Eine oder Andere am Entwurf gemacht – vor allem eine Visualisierung mit einer realitätsnäheren Darstellung der Begrünung und auch eine Alternative zur „Kunst“ am Bau.

  • Schön, dass sich eine gewisse architektonische Offenheit gerade in diesem Viertel, in dem ja ohnehin schon etwas kreativere Bauten entstanden sind (man denke an das Gelbe Haus) nun doch durchzusetzen scheint. Wenn auf dem Areal an der Tannenstraße alles richtig gemacht wird, wird es eines der Viertel Düsseldorfs sein, die man noch in 100 Jahren bewundern wird. Dann werden sich wieder schlaue Leute Gedanken darüber machen, was in welcher Epoche entstanden sein könnte.


    Was den Entwurf des "Baumhauses" angeht, möchte ich mich der Kritik unbedingt anschließen und für die Entfernung etwaiger Statuen und ähnlichen Schnickschnacks, der das Gebäude erst interessant machen könnte, aussprechen. Stattdessen schlage ich als Alternative zur ""Kunst" am Bau" vor, auf allen 4 Fassadenseiten ein 8x8 Meter großes Relief mit dem Konterfei mamamias aufzubringen!

  • ... Stattdessen schlage ich als Alternative zur ""Kunst" am Bau" vor, auf allen 4 Fassadenseiten ein 8x8 Meter großes Relief mit dem Konterfei mamamias aufzubringen!


    Was soll das denn? :nono:Allem Anschein nach habe ich mich bei l´emigrant dafür zu entschuldigen, Kritik an der dargestellten Skulptur geäußert zu haben. :lach:


    Vielleicht sollten Diskussionen um Bauprojekte etwas sachlicher geführt werden!


    Ich werde auch weiterhin nicht mit immer dem Strom schwimmen - das machen ja auch nur tote Fische!


    Wenn ich mir den aktuellen Bautenstand des THS-Projektes neben Gray anschaue, frage ich mich ein wenig, wie das geplante Hochhaus nach Fertigstellung aussehen wird.
    Vielleicht läst sich derartige Architektur durch spektakuläre "Kunst" noch besser verkaufen als durch einen "Namen"; das ist ja letztendlich auch das Entscheidende für einen Bauträger.