Erweiterungsbauten der Telekom (fertiggestellt)

  • Ein Fund zu diesem Bebauungsverfahren, soweit es sich auf die Bereiche um die Achim-von-Arnim-Straße handelt:


    http://www.bonn.de/bo_ris/ris_…h_2=&submit=Suche+starten


    Der letzte Eintrag ist der Satzungsbeschluss des Rates der Stadt Bonn über das Baugebiet hinter "Telekom II", wie es dort genannt wird. Ein Wohngebiet zum Johanniterviertel hin, daran sich anschließend in zwei-bis dreigeschossiger Bebauung (also Erdgeschoss+3 Stockwerke) ein, haltet Euch fest, MISCHGEBIET.
    Wer hätte das der Stadt Bonn zugetraut? Hier kann also sogar nicht nur gewohnt, sondern unter Umständen auch eingekauft werden. Nicht, dass ich zu den Konsumfetschisten gehöre, aber das Bundesviertel hat eine Urbanisierung durch Strukturen jenseits von Wohnen und Büro dringend nötig.
    In einem Mischgebiet sind laut Baunutzungsverordnung Läden und Gastronomiebetriebe möglich, soweit sie der Versorgung des Gebietes dienen. Dies dürfte hier recht weit auszulegen sein.



    Weil es so schön und so selten ist (die Deutsche Reihenhaus AG lässt grüßen...), ein Zitat aus dem Beschluss (Nachbarn wollten eine geringere Höhe, die Verwaltung wägt ab, ein Lehrbuchfall für eine Ermessensentscheidung):


    "Zum Anderen kann bei einer Ausweisung von zwei Vollgeschossen das Gebot des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden möglichst wirksam umgesetzt werden. Gegenüber einer eingeschossigen Bebauung ist die bauliche Ausnutzung im Verhältnis zur Versiegelung von Grund und Boden höher; der Anteil privater Gartenflächen gegenüber einer eingeschossigen Bebauung ist mit gleicher Wohnfläche größer. Zudem bietet eine kompakte, zweigeschossige Bauweise hinsichtlich anfallender Grundstücks- und Baukosten sowie im Hinblick auf den Wärmeschutz/Energieverbrauch Vorteile.


    Unter Abwägung der öffentlichen und privaten Belange soll dem Belang der Wohnraumschaffung der Vorrang eingeräumt und auf die angeregte Reduzierung der Anzahl der Vollgeschosse verzichtet werden."


    (Warum nicht immer so?)


    Zusammenfassend werden also Wohnungen und Geschäfte entstehen, wobei ironischerweise der Bebauungsplan ursprünglich keinen Lärmschutz gegenüber der Autobahn, sondern nur gegenüber dem Tennisplatz (!) vorsieht. Hier scheint man sich eines Besseren besonnen zu haben. Gut, dass die Lücke geschlossen wird und auch einmal Geschäfte entstehen.

  • @ ZET-101



    Ist das Gebiet für die Telekomerweiterung betroffen?


    Ich denke nicht. Zumindest steht der Kran im hinteren Grundstücksteil, in Richtung der Tennisplätze. Dort sah bereits der ursprüngliche Plan für die "Telekom-City" von Petzinka-Pink Architekten Wohnbebauung vor. Meine Vermutung ist, dass diese jetzt realisiert wird.


    Auf dem Telekom-Areal kann ich keine Aktivitäten erkennen.



    @ formschön


    ich möchte deine Begeisterung ja nicht bremsen, aber ich denke du interpretierst da leider falsch.


    in zwei-bis dreigeschossiger Bebauung (also Erdgeschoss+3 Stockwerke)


    Gemeint sind zwei bis drei Vollgeschosse inkl. Erdgeschoss, zzgl. evtl. ein Halbgeschoss (Staffel- oder Dachgeschoss). Die Bestandsgebäude verfügen vielfach (ausschließlich?) nur über eineinhalb Geschosse, deswegen der Protest der Anwohner.


    MISCHGEBIET


    D.h., dass auch Büronutzung oder medizinische Einrichtungen möglich sind, d.h. das Johanniterviertel soll eine ähnliche Entwicklung nehmen wie das ehemalige Wohngebiet zwischen Heussalle und Schumacher-Str.. Also wird möglicherweise das eine oder andere Einfamilienhäuschen gegen kleinere maximal dreieinhalbgeschossige Bürohäuser oder Wohngebäude ersetzt werden. Eine Ladennutzung wäre theoretisch vielleicht möglich, in der Praxis wird es dazu aber sicher nicht kommen.

  • rec,


    Du hast natürlich Recht. Drei Vollgeschosse schließen das Erdgeschoss ein, sodass es zu einer maximal dreieinhalbstöckigen Bebauung kommen wird.


    Was den Charakter des Mischgebietes angeht, bin ich allerdings anders als Du durchaus optimistisch, dass dort auch das ein oder andere Geschäft eröffnen wird. Immerhin arbeiten im neuen Telekom-Bau 1.200 Leute, dazu kommt das Viertel. Es wird keine Riesenläden geben, aber für den täglichen Bedarf dürfte das ein oder andere dabei sein, zumal die Kaufkraft im Jonanniterviertel, wo die Häuser gerne für hohe sechs-oder auch siebenstellige Summen den Eigentümer wechseln, nicht unerheblich ist.


    Die mögliche Geschossfläche für das Mischgebiet liegt übrigens bei 8.000qm². Die Stadt hält dort bis zu 50 % Wohnungen für möglich, was laut Verwaltung einer Zahl von 50 entspräche und nimmt dabei eine durchschnittliche Quadratmeterzahl von 80 an. (50 Wohnungen x 80 qm² x 2 = 8.000 qm²).

  • Wäre das nicht ein guter Ort für ein Wohnhochhaus? Es könnte, orthogonal zum zukünftigen Telekomhochhaus aufgerichtet, eine Ecksituation schaffen, die aus dem Platz der Vereinten Nationen erst einen Platz machen würde.


    (Ansicht: http://www.vandenvalentyn.com/98vv/tcb/tcb.htm)


    Bei diesen Nachbarn leider etwas unrealistisch. Ein Hemmnis für die Vermarktung könnte die Autobahn am Fuße eines solchen Turmes sein. Doch leider wird in diese Richtung erst gar nichts versucht.

  • In laufentfernung dieses Arreals gibt es eigentlich nichts an Läden oder einladenden Plätzen. Nur Verkehrsinfrastruktur, Büros und einige kleinere Gebiete mit Einfamilienhäusern. Nicht gerade die Traumgegend für ein Hochhauswohnprojekt-dann eher Richtung innenstadt, Z.b. am Konrad-Adenauer-Platz

  • Das Rendering bei van den Valentyn zeigt zumindest einmal mehr, wie dringend notwendig es ist, auf dem Areal des Landesbehördenhauses (unten im Bild) ein richtiges Hochhaus mit 30 Stockwerken zu errichten. Südlich des Platzes, wo jetzt noch unscheinbare Büros von DHL und die Bundesbehörde für Sicherheit in der IT untergebracht sind, würde sich als Abschluss des Platzes ein weiteres Hochhaus anbieten. Vielleicht geben die Aktivitäten im Norden ja auch dafür einen Stimulus.


    ZET-101,
    die Bebauung mit einem Wohnhochhaus hinter der Telekom dürfte an einem 25 Meter breiten Grünstreifen scheitern, der im Beuauungsplan enthalten ist. Zudem ist der Lärmschutzwall sicher eine lohnende Investition.


    mischakr,
    am Adenauerplatz am Schnittpunkt der beiden Verkehrsachsen mit Blickrichtung Kennedybrücke ein Wohnhochhaus zu errichten, ist eine gute Idee - ob wohl einer der Architekten im Rennen so einen Vorschlag wagt?

  • Ein Wohnhochhaus im Scheitelpunkt des Adenauerplatzes wäre ein Traum.
    Doch so etwas muß unabhängig von der Entwicklung im Bundesviertel geschehen. Gerade durch verdichtete Wohngebiete würde es lukrativer für den Einzelhandel. Die Arbeitsplätze vor der Tür sind auch nicht zu vernachlässigen.

  • @ formschön


    Was den Charakter des Mischgebietes angeht, bin ich allerdings anders als Du durchaus optimistisch, dass dort auch das ein oder andere Geschäft eröffnen wird.


    Die Ansiedlung von Geschäften bedingt das Vorhandensein von Laufkundschaft. Die sehe ich im Johanniterviertel nicht. Das Viertel ist recht gut nach außen abgeschirmt.


    Vor Jahren hätte sich am Schuman-Platz die Möglichkeit angeboten, mittels der Ansiedlung von Geschäften und Wohnungen die Schaffung urbaner Strukturen zu forcieren. Mit einer Fußgängerbrücke über die Autobahn hätte das Johanniterviertel an den Platz angebunden werden können. Die U-Bahn-Haltestelle generiert Laufkundschaft. Leider, obwohl man quasi auf der grünen Wiese baute und Gestaltungsfreiheit hatte, ist all dies nicht passiert.


    Nun war vor einiger Zeit im GA zu lesen, dass die Telekom im Foyer ihrer Zentrale Geschäfte für ihre Mitarbeiter plant, die öffentlich zugänglich sein sollen. Offen also die Frage, inwieweit die Telekom-Erweiterung Impulse für die Ansiedlung im Umfeld schaffen kann.



    @ ZET-101


    für Wohnhochhäuser halte ich die "erste Reihe" (Sträßchensweg) am Rheinauenpark für geeigneter. Würde eine schöne Central Park-Atmosphäre schaffen.

  • Sodele, ich habe gestern mal an der Baustelle hinter den Telekom-Bauten vorbeigeschaut. Laut Baustellenschild entsteht dort ein "Wohn- und Geschäftshaus (tatsächlich!) mit Tiefgarage". Die Baugrube ist recht groß, mittlerweile stehen dort zwei Kräne. Östlich befindet sich noch ein kleineres unbebautes Grundstück, westlich schließt sich das Telekom-Grundstück an.


    Durch die Neubauten hat die Ecke sichtlich an Urbanität gewonnen, obwohl das CDU-Hochhaus weg ist. Wenn erstmal die Begrünung und Außenanlagen fertig sind wird das recht schön werden. Das Telekom-Hochhaus muss aber einfach kommen, das würde richtig gut wirken an der Stelle.

  • Hier ein Vorher-Nacher Vergleich zwischen dem Adenauer Haus und den fast fertigen Telekom Bauten. Die neuen Fassaden mit den sehr schmalen Fensternischen erinnern mich an ein Gefängnis...


    (BildCPK_Bonn) CDU Zentrale "Konrad-Adenauer-Haus" 2003


    (Bild:CPK_Bonn) Telekom Gebäude "Office Port Bonn" 2007

  • Die vertikalen Linien bringen Eleganz und Leichtigkeit ins Spiel. Leider sieht man das noch viel zu selten

  • CPK_Bonn,


    vielen Dank für diesen ausgezeichneten Vergleich. Falls Du noch mehr Bilder von der Baustelle hast, immer her damit!


    Die betont vertikale Gliederung gefällt auch mir ganz gut, besser würde sie nur noch an einem höheren Gebäude wirken.

  • Stimmt! Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten usw. fehlen in dem Viertel komplett. Aber vielleicht kommt ja was in das Geschäftshaus, das jenseits des linken Bildrands in der Achim-von-Arnim-Straße gebaut wird?!?

  • Ich stelle mir gerade vor, wie schön diese Aussicht von oben sein könnte, wenn die Architekten endlich den Mut aufbrächten, wieder etwas anderes zu wagen als Flachdächer. Eine abwechslungsreiche Dachlandschaft hätte den Blick eines jeden fesseln können, aber so...


    CPK_Bonn,
    ich bin begeistert, daß uns jemand mit so vielen Bildern versorgt. Immer weiter so! :angel:

  • (Unnötiges Zitat)

    ^^


    Freut mich, dass Dir die Fotos gefallen, dann lohnt sich die an den Bauzäunen platt gedrückte Nase :lach:

  • Auf der Webcam zu diesem Projekt sind am rechten Bildrand Krane zu sehen. Kann mir jemand sagen zu welchem Projekt die gehören?