Ein Nachmittag in Charlottenburg..

  • Ein Nachmittag in Charlottenburg..

    Ich wollte ja ursprünglich nur den frisch sanierten Großen Kurfürsten fotografieren, aber dann dachte ich mir, - nachdem Jai-C ja auch Nymphenburg dokumentiert hat - ich kann ja gleich eine RUnde durch den ganzen Schlosspark drehen und noch die anderen Schätze zeigen, die der Schlosspark zu bieten hat.


    Erst Mal eine kleine Karte zur Orientierung...



    Aaaalso, dann fangen wir Mal mit dem Kurfürsten an (leider ist einiges etwas dunkel, da die untergehende Sonne teilweise vom Westflügel des Ehrenhofs verdeckt wurde)...






    Der wieder weiß strahlende Marmorsockel, umgeben von den vier Sklaven und mit drei Bronzereliefs versehen. Um den Marmor vom eingesogenen Grünspan zu befreien, wurde extra irgend so'n Pulver entwickelt...








    Die Fortuna auf der Kuppel...



    Weiter geht's um den Ostflügel herum...



    Vor ihm stehen noch zwei kleinere Bronzeskulpturen...





    Wer das ist, dürfte wohl klar sein...



    Um die Ecke steht der Schinkel-Pavillon (Das Backsteinhaus im Hintergund ist übr. von Kollhoff)...



    Blick in die andere Richtung. Der linke Engel ist übrigens entweder eine Nachbildung des Friedensdenkmals auf dem Belle-Alliance-Platz oder dieses wurde dem Engel in Charlottenburg nachempfunden...



    Hinter dem Pavillon, am Wasser, stehen diese zwei korinth. Kapitelle. Gehören die vielleicht zu Stadtschloss?



    Das Parterre hinter dem Mittelbau des Schlosses mit Blick auf den Karpfenteich. Leider sind die schönen Blütenpflanzen, die um die Grünflächen gepflanzt waren, nicht mehr da...



    Und noch Mal aus der anderen Richtung...



    Und noch Mal über's Wasser...



    Weiter geht's zum rel. frisch restaurierten Belvedere (was die Namen angeht, waren die damals nicht sonderlich kreativ...). Allerdings finde ich, dass dieses helle Baby-Blau der Fassade nicht sonderlich gut zum Grün des Daches passt...





    Dahinter, in direkter Sichtachse zum Mittelbau des Schlosses, steht dieser Obelisk mit dazugehöriger Erläuterung...




    Man sieht, obwohl dieses Denkmal rel. neu ist, ist es in einer der wohl klassischsten Formen ausgeführt...


    Noch ein letzter Blick vom Obelisken zum Schloss...



    Auf dem Weg zurück kommt man am Mausoleum vorbei, in dem Königin Luise, König Friedrich Wilhelm III., Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augusta begraben liegen...



    Am Ende des Westflügels (Große Orangierie)...



    liegt das Museum für Frügeschichte, das eintsige Schlosstheater...



    Zw. Westflügel und Straße erstreckt sich parallel die Kleine Orangerie...



    So, wir sind wieder am Ehrenhof angekommen...


  • Vielen Dank für die schöne Zusammenstellung.


    Die Schlossanlage schaut recht gepflegt und gut erhalten aus. Das hat der Queen heute bestimmt gut gefallen.

  • Ja, es ist schon recht weitläufig, aber mit einem steten Schritt geht das schon...Der Park ist in der Tat recht gepflegt. Leider sind die Beete um das Parterre auf den Fotos schon "gejätet". Die waren wirklich schön, mit allerlei bunten Blütenpflanzen...Und diesen "Versace-Vasen" stand Orangenbäumchen...






    Das Schloss und der Schinkel-Pavillon sind allerdings in einem nicht ganz so guten Zustand. Wie man an der Gerüsten sieht, wird das Schloss ja auch gerade restoriert. Hier erkennt man halbwegs den Vorher(links)-Nachher(rechts)-Zustand...


  • Zitat von Jai-C

    Sehr schöne Bilder - freut mich dass du die Schloss-Serie fortsetzt :)


    Ich kann noch einen draufstezten! War heute in Potsdam im Neuen Garten um die Queen abzufotografieren. Von ihr habe ich zwar nur den Hut gesehen (blöde Kuh, springt die einfach vom Schloss in den Wagen :angry: ), aber darüf habe ich dann noch die dort verteilten Leckerbissen fotografiert...Morgen vielleicht...

  • Tja...Mir fällt aber auch kein anderes zerstörtes Gebäude ein, was über solche Säulen verfügte...Vielleicht wurde die noch vor dem Abriss ausgebaut...In der Klosterruine in der Klosterstraße stehen ja auch noch einige Fragmente...War ja aber auch DDR...

  • Schöne Bilder, Ben.
    Beim Frontalansicht von Schinkelpavilion ist mir ein interessantes Detail aufgefallen: Es gibt 3 "Glastüre" und nur 4 "Lamellentüre" statt 6. (harmonische Fortsetzung von Säulen der Loggia 1.OG). Von der Gesamtkomposition aus gedacht sicherlich die beste Lösung, bloß wie sieht es im Detail aus?
    Es gibt mehrere Möglichkeiten:
    1. Der mittlere Tür hat keine Lamellentüre (nicht so sauber)
    2. Die beide mittlere Lamellentüre können übereinander geöffnet werden, dann aber ist eine interessante frage welche vor welche liegt. Funktional wäre dies nicht optimal; man könnte jeweils ein Glasfeld nicht abdecken wenn nicht der andere auch abgedeckt wird.
    3. Die beide äussere Lamellentüre sind "Doppelklapper"; einmal zusätzlich gefalten. (Funktional die beste Lösung).


    Bin heute in der Gegend und werde mich das mal näher anschauen. Schinkel hat manchmal Überraschende Lösungen.

  • Ich würde einfach sagen, dass die übereinander geklapt wurden...Wär jetzt sie simpelste Lösung...Schau Mal!

  • Hallo Ben,


    Die Lösung der Lamellentüre ist ganz merkwürdig. Die Fassaden sind vollkommen symmetrisch gestaltet, die Türe aber klappen in eine Richtung übereinander. Hier ein Bild der Westseite (zum Schloss); die Ostseite ist genauso gemacht worden:

    und zwar ist dies kein Zufall, sondern in der Aufhängung der Türe so organisiert:

    Der Schinkel-Pavillion hat enorm unter dem Krieg gelitten und ist nachdem wiederhergestellt worden (Angefangen 1957, Neueröffnung 1970). Vielleicht hat man hier schlampig rekonstruiert. Immerhin kenne ich keine Original- Ansichtszeichnungen; drinnen im Vestibül hängen nur Schnitte. Folgendes Bild (Wilhelm Barth, um 1830) lässt aber vermuten dass es sich hier tatsächlich um der Originalzustand handelt:

    Die äussere Türe (1) können nur geschlossen werden wenn eine der mittlere Türe (2) vorher geschlossen wird. Die Türe an der andere Seite (3) sind unabhängig davon!
    Wahrscheinlich doch so gewollt, bloß warum??

  • Als Weihnachtsgeschenk bekam ich u.a. das Buch "Berlin- an architectural history" (AD profile 50, 1983). Sehr interessant fand ich das Essay "The Perls house by Ludwig Mies van der Rohe" von Dietrich von Beulwitz.
    Haus Perls ist das zweite Haus das Mies van der Rohe gebaut hat. Das Baujahr ist 1911; eine Erweiterung plante er 1928 in gleichem Stil.
    Quelle: ADprofile50
    Die anordnung von den Türen und Lamellen ist ähnlich wie bei dem Schinkelpavillion in Charlottenburg. Weil ich wissen wollte, wie die Türe bei Mies van der Rohe funktionieren, habe ich gestern das Haus besucht.

    Auch hier klappen die Lamellentüre über einander. Auch hier wird das mit unterschiedlichen Aufhängungen organisiert. Bei Mies aber funktioniert das Aufklappen symmetrisch, in Harmonie mit der Fassadegestaltung. Stillistisch perfekt. Genauso hätte ich mir das bei dem Schinkel Pavillion vorgestellt.
    Die Schinkelsche Lösung ist allerdings keinen Fehler. Das Auf- und Zuklappen von den Lamellentüren ist in Charlottenburg viel einfacher: immer der Reihe nach. Bei Mies van der Rohe geht es nicht ohne hin und herlaufen. So haben am Ende beide Architekten recht; Die Lösung von Schinkel funktioniert besser, die Lösung von Mies sieht besser aus.

  • Letzte Woche gab es ein Straßenfest und ein großses Feuerwerk anlässl. des 300 Geburtstags Charottenburgs. War da und habe natürlich auch Fotos gemacht. Allerdings mit dem Handy, sind also etw. unscharft und so...