Flughafen München

  • Neue Eskalationsstufe in der CSU:

    Dem wahnsinnigen Horst wird Paroli von Bayerns Ex-Ministerpräsident Erwin Huber geboten.


    Denn Seehofer möchte nun nach Ablauf des Bürgerentscheids von 2012, der mit einem Negativvotum zur 3.Startbahn ausging, einen erneuten Bürgerentscheid. Ob nur München oder ganz Bayern entscheiden soll, ist offen.


    Dagegen droht Huber mit einer Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Die baulichen Voraussetzungen für eine weitere Piste seien längst vorhanden und zweimal gerichtlich bestätigt worden.


    Wie der SZ zu entnehmen ist, besitze die Stadt München anscheinend gar nicht die juristische Legitimität für einen Bürgerentscheid.
    Man fragt sich in großen Teilen der CSU (ca. 90% sind für die 3.Startbahn), welche Art Partnerschaft das sei, einerseits ein Großprojekt wie den Flughafen zu blockieren, das die Steuerzahler nicht belaste und andererseits vom Freistaat hunderte Millionen für städtische Maßnahmen zu fordern.


    Huber kann sich auch Folgendes vorstellen: Der Freistaat sichert seine Unterstützung beim Bau eines neuen Konzertsaals und der Untertunnelung der Landshuter Allee zu, im Gegenzug gibt die Stadt beim Flughafen grünes Licht.
    Denkbar ist auch eine bayernweite Volksbefragung in die andere Richtung, droht Huber: Ob die Bevölkerung beispielsweise für den Bau eines Konzertsaals in München sei oder stattdessen nicht besser die städtischen Theater in Nürnberg, Augsburg, Landshut oder Ingolstadt fördern will.


    Münchens OB Reiter würde mit der Startbahn warten, bis über einen Zeitraum von 1-2 Jahren die Starts- und Landungen steigen. Danach sieht es derzeit aus. Co. OB Schmid will sofort loslegen.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…hofer-mit-klage-1.2975629



    Die SZ bringt auch einen eigenen Artikel, warum eine erneute Befragung der Münchner höchst fragwürdig wäre. Darin ist folgendes Zitat zu finden, welches exakt Seehofers Wahnsinn beschreibt:

    Für solch schwierige Fragen haben wir Politiker gewählt. Wenn die sich, wie im Fall der CSU, nicht einig sind, ist das ihr Problem. Aber der Bürger ist nicht dazu da, CSU-internen Streit zu schlichten.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…ere-fragwuerdig-1.2975622


    Ja sind die denn jetzt alle völlig verrückt geworden :rofl2:

  • Die CSU schafft sich gerade selbst ab, da hilft ihr politisch auch nicht dass sie munter gegen Flüchtlinge hetzen.
    Die 90 bis 95 % Zustimmung sind eine Schätzung von Huber und ausschließlich auf die Landtagsfraktion bezogen. In der Partei selbst gibt es auf jeden Fall mehr als 5-10 % vernünftiger Menschen.


    Wegen mir kann die Stadt München gerne den Konzertsaal fallen lassen, wenn die Staatsregierung das tatsächlich als Druckmittel für die aktuell vollkommen überflüssige dritte Piste bringen sollte.


    Ich wundere mich zudem immer wieder, wie es ein wirtschaftlich derart irrelevanter Verein wie der Flughafen so oft in die Schlagzeilen schafft.
    Na immerhin berichtet die SZ auch über den schleichenden Untergang der deutschen Automobilwirtschaft, wo ähnlich rückwärtsgerichtete Leute an den Hebeln sitzen und uns damit langfristig in große Gefahr bringen.

  • hiTCH-HiKER: Ich bitte dich, hier wieder sachlich zu argumentieren. Selbst wenn man noch so vehement für eine ökologische Verkehrswende kämpft, ist es zum aktuellen Zeitpunkt unsinnig zu behaupten, ein Flughafen(ausbau) sei "wirtschaftlich irrelevant". Mit solchen Aussagen disqualifizierst Du Dich selbst.


    Ich verstehe in der Tat mittlerweile nicht mehr, wem oder was Seehofer mit seinen wackligen, populistischen Aussagen einen Gefallen tun will. Dass er in der Bundespolitik dauernd blockiert und querschießt mag ja noch ganz drollig sein, aber in Bayern ist er ja nun mal voll und ganz in der Regierungsverantwortung. Da muss regiert werden, er muss Verantwortung übernehmen und - ja - Entscheidungen treffen. Da kann er sich nicht immer wieder so verhalten, als wäre er in der aufmüpfigen Oppositionsrolle. Ich finde Hubers Reaktion auf Seehofers Kommunikation zu dem Thema eigentlich ziemlich schlüssig. Auch den Vorschlag eines Deals mit der Stadt München fände ich nicht schlecht (wäre es doch eine absolute Win-Situation auf der Seite der Region München - da könnte man im Nachhinein sagen gut verhandelt :lach:). Immerhin würde endlich wieder gehandelt, statt immer nur sein Fähnchen in den Wind zu hängen und irgend etwas unqualifiziertes herauszuschreien.

  • Ich verstehe in der Tat mittlerweile nicht mehr, [...] eigentlich ziemlich schlüssig.


    Ja absolut! Herr Seehofer ist unfähig, wichtige Entscheidungen zu treffen. Egal ob gegen oder für den Bau einer 3.Startbahn. Beim Bau des Konzertsaals war es die gleiche Krux. Letztlich wurde seine Entscheidung dazu zwar gestürzt, dennoch macht es wirklich den Eindruck als wäre Seehofer in der Opposition besser aufgehoben. Auf den ersten Blick mag es schön erscheinen, wenn er überall die Bürger dabei haben will, das funktioniert aber leider nicht bei Fragen, die der Bürger nicht beantworten kann und sollte. Dann könnte man sich seinen Salar gleich sparen. In Interviews teuflisch lachen kann ich auch.


    Wo sind unsere Politiker geblieben, die auch mal machen, statt nur zu reden? Herr Huber hat da schon ganz Recht mit seiner Ankündigung. Irgendwo ist nämlich auch mal Schluss mit lustig.

  • Der Münchner Flughafen ist komplett sonderbar. Selbsternannter besster Flughafen, mit anerkannt schlechtester Anbindung?


    Laut CSU droht ein Provinzverfall ohne 3. Startbahn. Aber abgeblich dominiert man dann doch wieder alles?


    Ist eiglt wem auch schon aufgefallen, dass der London Gatwick Provinzairport fast die gleichen Passagierzahlen wie der FJS hat, und dass die meisten europäischen Hauptflugrouten alle um München herumfliegen?



    :master:confused::lach:

  • der London Gatwick Provinzairport


    Klar, Gatwick ist ein Provinzflughafen :nono:


    Selbsternannter bester Flughafen


    Bitte googlen...


    mit anerkannt schlechtester Anbindung?


    Das soll nun wiederum anerkannt sein?


    Laut CSU droht ein Provinzverfall ohne 3. Startbahn.


    Ein Ausbau ist stets ein positives Signal an die Wirtschaft. Ein Votum dagegen allerdings, ist ein Zeichen für wenig Offenheit und Wachstumswillen bezüglich ökonomischer Belange. Ob man will oder nicht, es wird Auswirkungen haben. Natürlich wird auf beiden Seiten massiv übertrieben und es werden Unwahrheiten erzählt. Bei den Startbahngegnern nicht weniger als bei den Befürwortern.

  • Natürlich ist der Gatwick Flughafen ein Provinzairport. Mit einer Startbahn. Quais für den Überschuss der nicht mehr in Heathrow landen soll, darf, kann mitten in der Prärie vor London. Das ist schon absurd und bemerkenswert.

  • 33 Millionen Passagiere sprechen nicht gerade für Provinz. Gatwick ist vielmehr neben Heathrow der wichtigste Flughafen einer globalen Metropole und bedient mit den beiden anderen Londoner Flughägen eine Gebiet von 25 Millionen Menschen mit einer global extrem vernetzten Wirtschaft und Struktur der Bewohner ab. Das ist auch nicht gerade Provinz.


    Sowas ist Provinzflughafen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Kassel-Calden
    https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrslandeplatz_Hof-Plauen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Memmingen

  • Gatwick ein Provinzflughafen? Mit 33 Mio Pax/Jahr?


    Was ist dann bitte Berlin Tegel? Für die Hauptstadt Deutschlands ist das ja wohl eher ein Provinzflughafen.

  • Endokin stänkert gerne gegen die eigene Stadt, ist doch nichts neues. ;)
    Die Startbahndebatte ist Teil der "Wachstumsschmerzen", seit Eröffnung vor ca. 20 Jahren hat FJS einen kometenhaften Aufstieg erlebt, das ist einfach eine Tatsache und zeigt auch der Vergleich mit den Flughäfen Berlin und Hamburg, inbs. letzterer ist ein richtiger Provinzflughafen, obwohl Hamburg eine Ecke größer als München ist. Der Flughafen Hamburg (ich weiss nicht einmal wie er benannt ist, interessiert auch außerhalb Hamburgs wohl niemand) ist ein Provinzflughafen, weil er primär dazu da ist, Hamburg und Umgebung verkehrlich anzubinden. MUC FJS ist eine europäische Drehscheibe! Darum ist er soviel verkehrsreicher als der Flughafen Hamburg - und eben gerade kein Provinzflughafen. Gestänkere hin oder her.


    Und früher oder später werden Vernunft und Beharrlichkeit siegen und FJS wird seine dritte Bahn erhalten.


  • Die saloppe Formulierung bzgl. "Schwarzbau" ist auch in der Tat, wie schon im Artikel zu lesen ist, rechtlich völlig Absurd. Vorläufige Baugenehmigungen, wo im Anschluss erst baurechtlich alles festgezurrt wird, sind der Regelfall bei Großprojekten, gerade weil sich in der Bauphase bei solch einem komplexen Projekt nochmal viele Details ändern können. Paradebeispiel BER: die ständigen Umplanungen und Nachbesserungen zB beim Brandschutz ließen sich im Vorfeld in keiner dauerhaft bestandskräftigen Baugenehmigung festzurren, da es immer zu solchen Problemen in der Ausführung kommt - der BER ist da nur in der finanziellen und zeitlichen Dimension außergewöhnlich - ist dieses Vorgehen absoluter Normalfall. Vielleicht nicht beim Bau eines Einfamilienhauses, aber bei einem Projekt dieser Komplexitität ist das Alltag. Selbst beim Bau eines großen Shoppingcenters o. ä. Das ist auch rechtlich kein Problem, denn Baugenehmigungen müssen erteilt werden, wenn die baurechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Und auch um diese zu erfüllen wird dann während des Baus im Detail nochmal ad hoc umgeplant. Eine vorläufige Baugenehmigung ist somit indirekt, so paradox das erstmal klingen mag, bei komplexen Projekten die Voraussetzung für die endgültige Baugenehmigung. Alles andere wäre "das Pferd von Hinten aufgezäumt".


    Auch der nachträgliche Zank um Geld zwischen Planer und Bauherr ist eigentlich Alltag. Aber das Gebäude an sich ist fertig, ziemlich gut im Kosten- und Zeitplan und ist sicher (Brandschutz!) und "funktioniert". Darauf kommt es nämlich an!


    Ich habe irgendwie den subjektiven Eindruck, als ob die SZ hier versucht alltägliche Problemchen zu skandalisieren um ein "Bauchaos" a lá BER herbeizuschreiben. Aber über diese Problemchen am MUC wäre man am BER überaus froh.

  • Die Frage ist, was ist die eigene Stadt? Berlin oder München?


    Ok, man muß natürlich schon auch über 2 seiner Argumente nachdenken.


    MUC wird immer wieder zu den besten Airports der Welt gewählt. In das rating scheint aber die Cityanbindung nicht einzufließen, oder?


    Auch mit dem anderen Argument hat er recht.


    Gatwick hat 35 Mio Pax/Jahr mit EINER Runway. MUC hat 41 Mio Pax/Jahr und sagt ohne 3. Runway Provinzverfall?


    Also das finde ich schon sonderbar?


    Wobei ich generell nicht gegen eine 3. Runway bin.

  • Bei einem HUB ist die Cityanbindung sogar irrelevant. Was interessiert das denn einen Umsteiger? Und für die anderen: naja, es kommt darauf an. Also ich fand den MUC bei meinen Aufenthalten in München immmer sehr gut erreichbar. Ich würde mich aber auch nie mit meinem Gepäck nach einem anstrengenden Tag auch noch in eine S-Bahn quetschen, sondern fahr mit Taxi oder Mietwagen an den Flughafen. Und das geht in München super - beim Terminal 1 sogar noch besser, da hat man es nur wenige Meter bis zur Sicherheitskontrolle wenn man aus dem Auto aussteigt, so bequem kenne ich das von keinem anderen Großflughafen - die Flughafengesellschaft stört natürlich, dass ich dabei an keinen Shops vorbeilaufe und ggf. noch was kaufe und somit für Zusatzeinnahmen sorge, aber ich will ja fliegen und nicht shoppen, wenn ich am Flughafen bin, gerade der T1 ist wunderbar bzgl. Anfahrt und Laufwege.


    Ja, die Bahnanbindung ist schrecklich. Aber das ist sie eigentlich bei den meisten Großflughäfen. Schonmal versucht vom JFK per ÖPNV in die Stadt zu fahren? Da musst du erstmal eine Fahrkarte für die Metro auf dem Flughafengelände kaufen, die vom Flughafengelände zu U-Bahnhöfen fährt, dort musst du aussteigen, eine Fahrkarte für die Subway kaufen, dann in die U-Bahn einsteigen (und die Bahnhöfe sind versifft, sind nicht barrierefrei was mit schwerem Gepäck eine Zumutung ist, alles enge alte Treppen...). Jeder normale Mensch, der nicht auf jeden Cent schauen muss, nimmt selbstverständlich ein Taxi vom JFK in sein Hotel. Da ist MUC im Vergleich dann schon wieder luxuriös. Da steigt man in den Tiefbahnhof der S-Bahn ein, alles (vergleichsweise!) sauber, ein Ticket und das bringt einen mitten in die Stadt rein.


    Je weiter man über den deutschen Tellerrand hinausgeblickt hat, desto trivialer ist eigentlich die Debatte um die Bahnanbindung des MUC.

  • Bin auch jemand, der niemals mit den öffentlichen zum Airport fährt.


    Aber weil Du gerade das thema Taxi ansprichst. Wohne sowieso schon im äußersten Norden in MUC. Die Taxifahrt kostet 60€! Wie ist es dann von Obersendling, Solln, etc.?


    Also zuletzt in Barcelona, Milano habe ich von der City zum Airport für ein Taxi 15-20€ gezahlt.

  • In Spanien ist das Durchschnittseinkommen aber auch viel niedriger, insb. bei Hilfstätigkeiten wie Taxifahren und insb. im Vergleich mit den Einkommen im Raum München. Das hat damit also wirklich nichts zu tun.


    Und wer jeden Cent umdrehen muss, der kommt auch vergleichsweise gut zum MUC. Es gibt bequemere Anbindungen, aber sie ist keinesfalls so schlecht wie immer rumgemault wird. Wie gesagt, in New York musst du von zwei verschiedenen Betreibern Tickets kaufen, dich mit deinem Gepäck durch die Drehkreuze der Zugangssperren quälen, hast keine Rolltreppe, der Bahnsteig ist eng und miefig und dauernd krabbeln Ratten durch den Morast (die Subway New York hat Gleise wie einer Kloake gleichen) vor dir und wenn du zurück fährst zum Flughafen bei deiner Abreise, dann reißen dir zwielichtige Gestalten fast schon agressiv deine Metrocard aus der Hand, denn du bräuchtest sie jetzt doch nicht mehr wenn du eh abreist. Ganz anderes Ding als in München im vergleichsweise sauberen S-Bahnhof einzusteigen und mit der vergleichsweise sauberen S-Bahn, mit einer Fahrkarte, in die City durchzufahren. GANZ ANDERS, glaub mir.

  • Glaub mir, Taxifahrer nehmen sich preislich in Europa nicht wirlich viel. Das sind geringe Unterschiede.


    Der Grund ist, daß die genannten Airports gefühlt ca. 5 mal näher an der City liegen.


    Die Bahnsituation in NYC kenn ich nicht. Aber was Du erzählst klingt natürlich gruslig :)

  • Etwas überdramatisiert. Ich bin eine zeitlang zweimal die Woche von MUC geflogen und wohne am Rosenheimer Platz, fand die 33 Minuten nie sonderlich schlimm. Stockholm dauert länger, in London kommt es drauf an wo man hin möchte, Madrid dauert ebensolange, Schöneberg is janz weit draußen etc.


    Mit den exorbitanten Sicherheitskontrollen kann ich sowieso nicht eine halbe Stunde vorher erst am Flughafen auftauchen. Ich glaube wirklich nicht, dass die etwas längere Anfahrtszeit zum Flughafen ein Problem für seine internationale Position darstellt - da hat Pumpernickel auch schon alles relevante zu gesagt.

  • Zitat Pumpernickel:
    Je weiter man über den deutschen Tellerrand hinausgeblickt hat, desto trivialer ist eigentlich die Debatte um die Bahnanbindung des MUC.


    Absolut. Wobei in NYC die Fahrt zum JFK selbst mit dem Taxi eine Katastrophe ist, zumindest wenn man aus Manhattan kommt. Heathrow ist ebenfalls eher ungemütlich zu erreichen, ebenfalls Rom Fiumicino.
    Die Kritik an der Anbindung kann ich zumindest von München aus nicht ganz verstehen, allerdings fehlt natürlich ein ICE/IC und damit ein Anschluss an Nürnberg und andere nördliche Städte. Immerhin wird der bayerische Osten demnächst regionalbahntechnisch besser angebunden.