Neues Opernhaus für Hamburg?

  • Ich weiss es auch nicht, aber ich weiss, dass das Viereck zwischen Hongkongstraße, Überseeallee, Schanghaiallee und Magdeburger Hafen lange Zeit speziell für eine kulturelle Nutzung frei gehalten wurde. Meines Wissens gab es mal einen Plan, dort ein weiteres Musical-Theater zu bauen. Das entstand dann aber neben dem Buddy Holly / König der Löwen 'Zelt' auf Steinwerder.


    Die Frage ist: brauchen wir eine weitere Oper? Eigentlich eher nicht.

  • Ist das Grundstück an der Spitze des Baakenhafens gegenüber der HafenCity Universität nicht auch noch frei? Da sollte doch auch etwas besonderes entstehen.

    Das wäre natürlich auch eine attraktive Fläche für ein weiteres Prestigegebäude in der HafenCity.


    Aber ob Hamburg nochmal so ein Debakel wie bei der Elphi haben will ist wirklich fraglich...

  • Die Frage ist: brauchen wir eine weitere Oper? Eigentlich eher nicht.

    Die Idee von Herrn Kühne wäre ja, die Oper an der Dammtorstraße abzureißen und den Block neu zu überbauen.


    Realsierungschancen: Nullkommanull, politisch nicht durchsetzbar (- meine Meinung).

  • ^^ Das ist natuerlich komplett falsch und du bedienst nur ein schon x-mal widerlegtes Vorurteil, das auch schon bei der Elbphilharmonie versucht wurde gegen das Projekt zu benutzen: Sowohl bei klassischen Konzerten als auch bei Opern entspricht das Publikum dem Querschnitt eines breiten Teiles der Hamburger Bevoelkerung. Nur weil es nichts fuer DICH ist, heisst das nicht automatisch, dass es nur etwas fuer 1% der Bevoelkeung ist.


    In einer typischen Opern-Vorstellung (Premieren ausgenommen) sitzen Schueler, Rentner, Arbeiter, Angestellte, Millionaere, Azubis, etc. querbeet. In die Oper zu gehen ist (je nach Platz) billiger als zum HSV zu gehen oder in irgendein Musical.


    KMK's Vorschlag ist sicherlich aus diversen Gruenden nicht unproblematisch. Aber ihn lediglich mit einem abgenudelten Klischee zu kontern ist schwach.


    Wer legt z.B. fest, dass von einem Science-Center mehr (deine Worte: 'alle') Menschen etwas haetten als von einer Oper? Du?

  • Ich muss ehrlich sagen, ich fand die Idee einer neuen Oper im ersten Moment gut.


    Aber nach etwas nachdenken nicht mehr.

    So schlecht ist die Staatsoper eigentlich nicht. Sicher keine Semperoper, aber im Grunde für seine Zeit an ganz ordenlicher Bau.

    Wenn Herr Kühne Geld übrig hat, kann er diesen Bau ja auf den neusten Stand bringen lassen.


    Und wenn er mich persöhnlich fragen würde, ich würde ihm empfehlen Hamburg ein technisches Museeum zu stiften. Da könnte dann u.a. das elecrtum einziehen. Und hamburger Betriebe wie Airbus, Lufthansa, HHA usw., sowie private Sammlungen und Initiativen könnte auch was beisteuern ...

    Und Kühne hat sicher auch Verbindungen ...

  • <<Wer legt z.B. fest, dass von einem Science-Center mehr (deine Worte: 'alle') Menschen etwas haetten als von einer Oper? Du?>>

    Es war weniger als eine Festlegung, sondern eine Meinungsäusserung meinerseits. Richtig, Oper ist so gar nichts für mich. Darum geht es auch gar nicht. Ich spreche auch keinem Mäzen ab, seine Milliarden in persönliche Denkmäler zu stecken, wenn diese einem gewissen Einklang mit öffentlichen Interessen sind. Ich stelle die vollkommen aus der Luft gegriffene Begründung des Bedarfs in Frage. Angesichts einer projektierten Investition von 500Mio, die - so las ich es aktuell - aufgrund der angeblich "mangelhaften Akustik" des seit 1678 am selbigen Orte befindlichen Hauses notwendig wären. Opernkenner - nicht ich - sagen hierzu eher das Gegenteil. Dazu noch die ebenfalls unbewiesene Behauptung Kühnes, die Staatsoper hätte ein Asbestproblem, was vollkommener Humbug ist. Die an den Haaren herbeigezerrten Rechtfertigungen für das Projekt waren mir dann doch etwas zu dünn als Argument.

    Ich empfehle hierzu folgendes 6min Gespräch:

    https://www.ndr.de/kultur/musi…hauses,staatsoper252.html

  • @kuddeldutt: Wenn man von Deinem NDR-Beitrag aus auf den dort verlinkten benachbarten Beitrag zum selben Thema klickt, und sich das hinterlegte Vdeo zur Geschichte der Oper ansieht: Dort wird die Akustik von einer Sängerin als "schlecht" bezeichnet, und im Weiteren auf einen erheblichen Renovierungsbedarf hingewiesen.


    Was das Thema Asbest betrifft:

    Die Dame sagt in dem von Dir verlinkten Audio-Beitrag lediglich, dass sie davon nichts gehört hat. Sie scheint aber diesbezüglich keine Expertise zu besitzen. Asbest wurde in den 50ern massenhaft verbaut und steckt in vielen Gebäuden aus jener Zeit. Das ist meist so lange keine Problem, wie keine Veränderungen vorgenommen werden. Sollte in der Oper tatsächlich Asbest verbaut worden sein, und die Absicht einer Renovierung bestehen, könnte der Effekt enorm sein.


    Fazit: Ob die Argumente von Herrn Kühne nun stimmen oder nicht, wäre genauer zu prüfen. Der von Dir verlinkte NDR-Beitrag reicht für sich genommen als Widerlegung nicht aus.

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK ()

  • Nicht ich muss etwas widerlegen, sondern derjenige, der als Nicht-Fachkraft die initiale Behauptung aufgestellt hat.


    Selbst bei miserabler Akustik, bliebe immer noch die Frage deswegen einen Jahrhunderte alten Standort aufzugeben, nur weil ein Herr Milliardär es sich in den Kopf gesetzt hat.

    Man darf mich gerne belehren, jedoch sollte in der Staatsoper noch Asbest verbaut sein wäre dann dort bei den aktuellen Schutzbestimmungen doch keinerlei öffentlicher Spielbetrieb erlaubt. Alles andere wäre skandalös.

  • Öhm ... ich habe nicht verlangt, dass Du etwas belegen oder widerlegen musst, sondern nur darauf hingewiesen, dass die Argumentation in dem NDR-Beitrag weniger schlüssig ist, als sie auf den ersten Blick scheint.


    Und auch Herr Kühne muss nichts beweisen. Er hat das Angebot gemacht, der Stadt eine Oper zu finanzieren. Hamburg kann es annehmen oder es bleiben lassen.