Aufteilung und Gestaltung öffentlicher Straßen und Plätze

  • Schnellere Verkehrspolitik:

    Die SZ sieht in der langsamen Verkehrspolitik des Stadtrats Modellcharakter und große Vorteile. Grund: Die stets vorhandenen Kritiker und Nein-Sager. Denn z.B. mit Hilfe des Probebetriebs in der Sendlingerstraße müssen umstrittene Pläne nicht ewig in Schubladen zurückgehalten werden, sondern können schlicht und einfach für einen bestimmten Zeitraum ausprobiert werden, um die Erwartungen und Befürchtungen zu testen, was die Planungen letztlich doch beschleunigt. Im schlimmsten Fall, wird das Projekt einfach rückgängig gemacht.


    Die SZ leitet daraus die Forderung generell mehr auszuprobieren. Zum Beispiel die Ludwigsstraße für ein Jahr für den Verkehr zu sperren. Ich fänd's gut.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…gehts-schneller-1.2953451

  • Oskar-von-Miller-Ring (Altstadtring Nordwest)

    Ein Zusammenschluss aus Firmen und Institutionen (u.a. BA, Münchner Forum, Markuskirche, Siemens, Bayern LB, Einzelhändler aus der Brienner Straße) fordern offenbar eine Umgestaltung des Oskar-von-Miller-Rings und Gabelsberger Str. im Bereich Siemens/Bayern LB/Markuskirche/Pinakotheken, mit dem Ziel besserer Übergänge vor allem für Fußgänger. Anlass soll der Umbau des Altstadtringtunnels sein. So soll der Stadt- und Straßenraum neu gestaltet werden, mit mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger. Das Baureferat arbeitet offenbar bereits entsprechende Pläne aus. Alternativ ist auch eine Brücke für Fußgänger und Radler im Gespräch.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-erreichen-sein-1.2985576

  • Zeit wird´s. Warum hier und an anderen so wichtigen Orten (z.B. Max-Joseph-Platz, Isartor, Ludwigsstraße) so lange gezögert wird und kaum etwas vorangeht, verstehe wer will. Eine neue Verkehrsführung des IV samt schöner Platzgestaltung müsste doch in drei Jahren umgesetzt werden können. Oder ist das so ein Hexenwerk?


    Man sollte doch alles tun um die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. Nicht nur für den Tourismus sondern auch für die Einheimischen.


    Der Max-Joseph Platz sieht aus wie ein besserer Hinterhof, die Ludwigsstraße wie eine Stadtautobahn. Was nutzen schöne Gebäude ringsherum, wenn die Aufenthaltsqualität zu wünschen übrig lässt?


    Beim Oskar-von-Miller Ring kommt natürlich noch die abscheuliche Bebauung hinzu...

  • @Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße


    Auch der Merkur berichtet darüber:


    Der Einzelhändler-Verband "Brienner Quartier" fordert
    - Einbahnstraßenregelung und Streichung der Pkw-Parkplätze in der Brienner Straße vom Odeons- zum Amiraplatz, damit mehr Raum für Radler und Fußgänger frei wird
    - Anbindung der Maxvorstadt (Pinakotheken) für Fußgänger und Radfahrer mit Brücke oder zusätzlichen ebenerdigen Übergängen über den Oskar-von-Miller-Ring (Hier Ansichten der Brückenstudie vom Architekten Peter Haimerl: Ansicht 1; Ansicht 2)


    Die Stadtrats-FDP fordert einen städtebaulichen Wettbewerb zur Neuordnung des Verkehrsraums


    http://www.merkur.de/lokales/m…strasse-meta-6409898.html

  • Der Verband verfolgt seine Partikularinteressen:


    Laut Merkur fordert er gerade keine Streichung der Parkplätze, denn das könnte ja Kunden vergrätzen. Die Streichung haben vielmehr die Grünen gefordert.


    Auch soll die Einbahnstraßenregelung nur bis zum Admiraplatz und nicht bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus reichen. Damit alle Kunden aus westlicher Richtung weiterhin und neu auch aus östlicher Richtung das Parkhaus am Salvatorplatz anfahren können.


    Den Radfahrern bringen Fahrradspuren nur bis zum Admiraplatz dagegen wenig.


    :nono:

  • Der Umweg über die Sparkassenstraße etc. ist reine Gewöhnungssache und sowieso viel angenehmer als das Geschaukel durch den Marienplatz. Wäre wirklich schön, wenn sich die neue Regelung durchsetzt und der Platz mittelfristig auch wieder als Einheit erkennbar ist.

  • Das sehe ich genauso. Hoffentlich passt man dann auch die Straße, welche Münchens gute Stube in zwei Teile zerstückelt, baulich dem Rest des Marienplatzes an.

  • Vor allem in der Brienner Straße und im weiteren Verlauf auch in der gesamten Nymphenburger Straße sind die Bürgersteige für Fußgänger viel zu schmal. Gut, dass nun wenigstens die Radler auf der Fahrbahn eine Spur markiert bekommen und sich nicht mehr auf diesen gefühlt nur drei Meter breiten Gehwegen herumdrücken müssen. Aber was ist mit der restlichen Maxvorstadt? Türkenstraße, Arcisstraße, Theresienstraße, Schleißheimer Straße etc.? Es fehlt das Gesamtkonzept. Hier wird überall nur gestückelt, und das in einer Geschwindigkeit, mit der in hundert Jahren immer noch kein zeitgemäßes, schlüssiges Verkehrsnetz realisiert sein wird.

  • Radlhaupstadt

    Interessant: parallel und zeitgleich bei unserem DAF-Unterforum Berlin werden u.a. diese naheliegenden Vorschläge diskutiert, die Radlspuren an allen Hauptstraßen vorsehen:

    In ruhigen Tempo-30-Zonen braucht man natürlich keine Radwege. An bestimmten Hauptstraßen genügen auch einfache Radfahrstreifen, zum Beispiel, wenn dort kein Schwerlastverkehr fährt und im Idealfall Tempo 30 gilt. Auf verkehrsreichen Hauptachsen sind jedoch Radwege mit physischer Trennung zum Kfz-Verkehr nötig, damit sich die Mehrheit der Alltagsradler dort sicher fühlt. Wenn Radfahrerinnen und Radfahrer mit ausreichendem Abstand zu Lärm und bedrohlich wirkenden Kraftfahrzeugen unterwegs sein können, werden noch mehr Menschen auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad umsteigen.


    Ebenso muss es eine deutlich erkennbare Abgrenzung zu den Gehwegen geben. Konflikte zwischen Radfahrenden und Fußgängern gehören dann der Vergangenheit an.


    Quelle: https://volksentscheid-fahrrad…ege-an-hauptstrassen-751/


    Auch wenn wir natürlich die Radlhaupstadt sind, sollte unsere Verwaltung mal überprüfen, ob bei uns zumindest an den Hauptverkehrsstraßen wirklich alles maximal ausgebaut ist ;)

  • Also entlang der Leopoldstraße könnte man ohne weiteres doppelt so breite Radlspuren einrichten. Die Fahrspuren für die Autos sind viel zu breit und die der Radler viel zu schmal. Das wäre mein persönlicher Favorit, wenn ich über das nächste Projekt entscheiden dürfte.

  • Stimmt. Aber ich halte es für gefährlicher auf den Radlwegen an der Leopoldstraße (1.50m breit?) zu fahren als z.B. auf der Straße an der Elisenstraße. Die Beifahrer schauen beim Aussteigen aus dem Auto nämlich noch weniger als die Fahrer selbst. Natürlich sind "Stadtautobahnen" wie die Rosenheimerstraße oder der Oskar von Miller Ring längst überfällig. Bei Letzterem würde ein Spurenwegfall stadtauswärts auch sicher nicht groß ins Gewicht fallen.


    Die Google Streetview Aufnahmen sind übrigens mittlerweile eine wahre Schatzkammer längst abgerissener Gebäude ;)

  • Die Google Streetview Aufnahmen sind übrigens mittlerweile eine wahre Schatzkammer längst abgerissener Gebäude ;)


    Das ist ja das heftige. Seit Sommer 2008 sind jede Menge Gebäude abgerissen und neu aufgebaut worden, nur die Radlspuren hat man an sehr vielen Stellen immer noch nicht hinmarkiert bekommen :D

  • Sendlingerstraße ist nun Fußgängerzone:

    So, nach drei Jahrzehnten der Diskussion hat sich die Sendlingerstraße seit gestern nun komplett zur Fußgängerzone weiterentwickelt.


    Zunächst für ein Jahr auf Probe, sind keine Autos mehr erlaubt. Radfahrer müssen während der Geschäftszeiten schieben. Die Parkautomaten werden im Laufe der nächsten Woche entfernt und durch Bänke ausgetauscht. Die Grundstimmung der Ladenbesitzer und Passanten sei positiv, auch wenn es noch vereinzelte Skepsis gibt, insbesondere mancher Anwohner. "Das wird sich einspielen, dann freuen sich alle". Wie beim Marienplatz auch.


    Sollte der Probebetrieb erfolgreich verlaufen und die Autos dauerhaft ausgeschlossen bleiben, dann wird den Bürgern hier, insbesondere durch eine neue durchgehende Pflasterung, ein großes Stück Stadt geschenkt.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…fussgaengerzone-1.3059307

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    Den Text mal zusammengefasst:


    • 60 neue Bäume
    • Neue Abbiegespur vom Oskar-von-Miller Forum in Richtung Briennerstraße
    • 600qm neue Grünfläche ebenfalls vor dem OvM-Forum
    • Kürzere Tunnelrampe, dadurch ebenerdige Verbindung Altstadt-Museumsviertel möglich
    • Die bisherigen Unterführungen werden abgebrochen
    • Verschmälerung der Gabelsbergerstraße von 7 auf 5 Spuren
    • Verschmälerung des Tunnels Richtung Osten von drei auf zwei Spuren
    • Komplettsanierung Tunnel inkl. neuer Trennwand
    • Start der Bauarbeiten: 2018, Fertigstellung 2022


    Zur Mittelwand:


    Schade, dass die immer strenger werdenden Brandschutzvorschriften nun auch dieses tolle, "luftige" Tunnelbauwerk (wäre es denn in einem besseren Zustand) zu einem stinknormalen Allerweltstunnel degradieren müssen.


    Sinngemäß die TZ:
    Der Stadtrat wollte noch dieses Jahr über den Bau abstimmen. Aufgrund neuer Bauvorschriften verzögert sich allerdings die notwendige Beschlussvorlage, sodass der Stadtrat erst nächstes Jahr abstimmen kann.


    Bitte? Was ist denn mit November? Warum muss man ein Jahr warten? Dieses Behördengekrebse kann man doch als Nicht-Beamter nicht mehr nachvollziehen :nono:


    Wenn das also das Ergebnis jahrelanger Diskussionen und Planungen ist, dann Hut ab. Hier fehlt es einfach an Willen, für die nächsten Jahrzehnte eine ansprechendere Fläche zu gestalten, die leider als Bindeglied zwischen Altstadt und Kunstviertel dienen muss. Die neuen zusätzlichen Abstandsgrüns machen der Braten auch nicht mehr fett, höchstens von der kürzeren Tunnelrampe verspreche ich mir eine deutliche Aufwertung, da die ewig langgezogene Einfahrt bis jetzt eine ziemlich chaotische Asphaltwüste mit sich bringt.
    Die Brücke wäre damit dann wohl vom Tisch?

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia () aus folgendem Grund: Zeitungszitate ändern