K-Restaurieren
Besonders deinem 4. Punkt kann ich nur beipflichten. Damit reiht sich die Presse allerdings nur in die Stimmung ein, die bei den meinungsbildenden Gruppen in Köln vorherrscht, wenn es um das Thema Stadtgestaltung geht: Es ist, warum auch immer, eine Art Tabuthema.
Mir ist nicht eine gewichtige private Initiative oder ein Verein bekannt, der sich das Thema zukünftige Gestaltung des Altstadtbereichs auf die Fahne geschrieben hat. Sicher gibt es Interessenvertretungen von Geschäftsleuten etc. Aber denen geht es in erster Linie darum (so mein Eindruck), dass die Geschäfte weiter gut laufen. Man pflegt lieber weiter das Klischee von der "schönsten Stadt der Welt ;)", der Karnevalshochburg, der Weltkulturerbe-Stadt. Viele Besucher Kölns sind zwar eher ernüchtert über das Stadtbild (Man muss sich nur den Strang Image Kölns durchlesen). Aber mal ehrlich: Der Laden läuft ja trotzdem.
Vielleicht ist das ein Mitgrund bei der etwas schizophrenen Sichtweise in der Kölner Presse und Öffentlichkeit: Man motzt zwar gerne über die Hässlichkeit, mittelmäßige Neubauten, das oft zerrissene Stadtbild, hat aber gleichzeitig das Gefühl, dass ja doch alles prima läuft. Es existiert (noch?) kein breites Bewusstsein dafür, wie die Stadt sich architektonisch und gestalterisch weiter entwickeln soll. Vielleicht wächst das jetzt gerade. Das Gürzenich-Quartier ist ja nur der Anfang, in den nächsten Jahrzehnten wird es in der Altstadt noch viele weitere Neubauprojekte geben, so dass diese Themen immer zentraler werden.