Beiträge von Baufrosch

    ^

    Zum "taillierten" Bereich:

    In der Fachsprache ist das eine "verzahnte Fuge". Sie ermöglicht die Lastübertragung aus der Decke in die Stütze. Sieht man sich den Bereich auf dem Foto genauer an, erkennt man - spätestens beim Zoomen - Punkte in der Verzahnung. Dort sind kurze Bewehrungseisen in die Stütze eingebaut, die an beiden Enden Schraubmuffen haben. Es kann also beim Bewehren der Decke dort Bewehrung eingeschraubt werden, so dass am Ende Bewehrung durch den Stützenquerschnitt durchläuft, wie man es bei herkömmlicher Bauweise mit durchgehenden Eisen ohne Schraubstoß gemacht hätte.

    ^^

    Die Frage wird durch den damaligen Beitrag nicht ganz beantwortet, deshalb hier nochmal zusammengefasst und ergänzt:


    Oben ist der erste Deckel sichtbar (= Decke über 2. UG). Der Aushub erfasst jetzt das 2. und 3. UG.

    D.h. in halber Höhe der jetzt sichtbaren Stützen (in Höhe der "Taillierung") wird später noch die Decke über 3. UG ergänzt.


    Unten sehen wir die Sauberkeitsschicht für den nächsten Deckel (= Decke über 4. UG). Und direkt darüber die "Taillierung", die die Dicke dieser Decke markiert. Ist dieser zweite Deckel fertig, schließt sich die ganze Prozedur nochmal an. Also Aushub eines weiteren (in Teilbereichen Doppel-)Geschosses unterhalb des zweiten Deckels bis zur zu erstellenden Bodenplatte. Ist diese dann fertig, kann's endlich nach oben gehen.

    ^

    In der Tat findet man online bisher nur das Bauschild für das Parkhaus.

    Aber eben dieses Parkhaus dürfte der Grund für die (wie von Beggi erkannt) fehlende Tiefgarage sein.

    Nämlich keine Wohnbebauung, sondern die Erweiterung des benachbarten Bürogebäudes ist hier am Start. In der Schalung für die direkt an den Bestand angrenzende Kellerwand erkennt man sogar einen vorgesehenen Durchgang (rechter Bildrand, zwischen den Gerüsten).


    Zweiter, kleiner Irrtum: Bei der Fassade des Parkhauses geht es nicht um Optik, sondern Schallschutz.

    Das zweite Turmsegment (von dreien) könnte das obere unter der Plattform sein (habe vergessen, dies zu fragen), da die oberen Abschlüsse von dicken Metallplatten gebildet werden, anders als bei dem ersten Segment auf den Beton-Fundamenten.

    Die dicken Metallplatten sind nur vorübergehend montiert und dienen dem Hub des Turmsegmentes mit dem Kran. Was wir sehen, ist das mittlere Segment. Anders ergibt das am oberen Rand platzierte Geländer keinen Sinn. Zudem wird der letzte Treppenlauf nicht außenseitig im Turm geführt (wie alle übrigen), sondern mittig die Plattform erreichen.

    Auf der Baustelle tut sich hingegen seit geraumer Zeit gar nichts mehr.

    Alle Baustellenzufahrten zeigten sich eben verschlossen, sämtliches Groß- und Kleingerät ist von der Baustelle verschwunden. Einzig die Implenia-Baucontainer sind noch vor Ort.

    Beim Blick in die Baugrube sieht man, dass die (erste) Ankerlage hergestellt ist und jetzt eigentlich der Aushub bzw. der Abbruch der Bodenplatte des Vorgängerbaus fortgesetzt werden könnte.



         

    Fotos: von mir

    Spannend wird nun sein, ob der Wohntower T2 erhöht wird, denn in folgendem Informationsvideo über die Firma Trevi und Ihren Tätigkeiten auf der Baustelle wird dieser als höchster Wohnturm Deutschlands genannt. Das kann er aber nur sein wenn er mindestens 181m hoch wird.

    Das ist wohl eher eine Frage der Definition der Höhe.

    Der Grand Tower (179,9m) hat ja einen relativ hohen Technikaufbau. Ohne diesen ist er 172m hoch.

    Zieht man von den für T2 genehmigten 178m die dortigen 5m für Technik ab, ist man bei 173m.

    Und das ist der Grund für die Einstufung als "höchster Wohnturm Deutschlands".

    ^ (letztes Bild)

    Es würde mich doch sehr wundern, wenn eine Infotafel eine so "spezielle" Unterkonstruktion bräuchte (ich meine damit die Aufteilung der Fläche durch die vertikalen Stahlprofile).


    Sieht das nicht mehr nach einem Fassadenmusterträger aus (ich kann die "Geschosshöhe" der Konstruktion schlecht einschätzen)?

    Wohnbebauung ehemaliges Engel-Werk


    Es hat sich einiges getan seit meinen letzten Fotos vor fast 10 Monaten.


    Hier ein aktueller Überblick:

    Das im Vordergrund links angeschnittene Fitnessstudio Body Culture residiert noch im Altbestand. Irgendwo auf dem Baufeld entsteht für diesen Mieter auch ein Neubau. Nach dem Umzug wird dann auch diese Ecke abgerissen und neu bebaut.


    Etwas größer:

        


    Und ein Blick von Westen. Unmittelbar hinter mir ist die Bahnlinie. Zwischen der Wohnbebauung und der Bahnlinie wird noch ein Gebäuderiegel mit Büronutzung entstehen. Derzeit wächst das Erdgeschoss:


    Bilder: von mir

    ^

    Ist aber alles im grünen Bereich gewesen. Die Lok wurde wegen der geringen Durchfahrtshöhe auf Schienen umgesetzt, um die Brücke zu passieren.


    Bewegte Bilder dazu wird es heute Abend in der hessenschau geben.

    ^

    Wer - wie ich - noch nie von diesem "innovativen JumpLift" gehört hat, kann sich hier ein (bewegtes) Bild machen.

    Es ist ein Aufzug, der den regulären Aufzugschacht des Gebäudes nutzt, indem ein mobiler Maschinenraum im Schacht nach oben klettert. Oberhalb des Maschinenraums erfolgt von einer Plattform aus die Montage von Aufzugschienen etc.. Unterhalb kann der Aufzug aber schon genutzt werden, was wesentlich schnelleren Vertikaltransport ermöglicht als mit Außenaufzügen.

    Einzig die Karten vom Stadtvermessungsamt von 1947 und 1950 zeigen dieses Gebäude. Ein Luftbild von 1945 zeigt nichts, ein Stadtplan von 1956 ebenso. Weiter konnte ich es nicht eingrenzen. Dann wäre es entweder ein sehr kurzlebiger Bau gewesen oder - was ich eher vermute - eine nicht realisierte Planung.

    ^

    Am Goethehaus wurde sogar etwas weniger verändert, als es die obige Zusammenstellung vorgaukelt.

    Mich hat das Fenster in der Giebelwand im ersten Bild gewundert (1930). Erst ab dem zweiten Bild sieht man das, was man kennt.

    Da aber auch noch ältere Abbildungen (GoethezeitPortal, div. Postkarten hier oder da) die bekannte Fenstereinfassung zeigen, ist das erste Foto in diesem Detail offenbar retuschiert worden (was dann auch die seltsame "Schiefe" dieses Fensters erklärt).

    ^ @ Wir vermuten, dass die Platte die gerade gegossen wird, bereits das 2 Untergeschoss ist, anders macht es keinen Sinn:

    "Formal" ist der Deckel, der z. Zt. hergestellt wird, der Fußboden des 1. UG, also die Decke über dem 2. UG. Das 1. UG ist bereichsweise sehr hoch (vermutlich für Technik) und nur bereichsweise durch eine weitere Decke "geteilt", was dann aber als Zwischengeschoss gezählt wird.

    ^^

    @ "riesen Aufwand": Du kannst davon ausgehen, dass der geringstmögliche Aufwand getrieben wird, um das geforderte Ergebnis zu erzielen.

    @ "um die ja temporären Deckel auf der Unterseite einigermaßen glatt zu bekommen": Da siehst Du in der Tat - wie Du ja schon selbst vermutest - etwas falsch: Es handelt sich bei dem Deckel nicht um ein temporäres Bauteil. Das ist die "echte" Geschossdecke des Bauwerkes, die da jetzt schon hergestellt wird. Dementsprechend sollte die Unterseite auch nicht nur "einigermaßen glatt" sein. Das - und noch einiges mehr, was hier aber zu weit führen würde*) - bedingt dann eben die Sauberkeitsschicht; eine Folie hätte es nicht getan.


    *) Tante g. und der Suchbegriff "Sauberkeitsschicht" bringen weitere Erkenntnisse :daumen:

    Man erkennt auch schon zwei Bereiche, in denen der Deckel zunächst nicht geschlossen wird. Hier bleiben Zugangsmöglichkeiten für den Bau in die Tiefe unter dem Deckel.

    Insofern ist die im Nordosten schon betonierte Fläche auch nicht als Teil des Deckels anzusehen, da doch genau dort eins der vier Hochhäuser stehen wird. Auch diese Flächen werden offen bleiben bis dereinst die Hochhäuser aus der Tiefe nach oben wachsen.

    Vermutlich wird auf dieser Platte temporär etwas aufgestellt/gelagert.


    fourlrkn2.jpg

    Bild: Groß & Partner / Four-Baustellen-Webcam (Ausschnitt und Markierung von mir)