Beiträge von Miguel

    Mit diesem Instrument ist der Bau von weiteren Wohnhochhäusern in Frankfurt tot. Wie soll das funktionieren, wenn man eben nicht - wie in den 1960er und 70er Jahren - mittelgroße recht einfach gehaltene bessere "Plattenbauten" am Stadtrand damit meint. Also genau das, was Wohnhochhäusern in der Vergangenheit einen zweifelhaften Ruf als soziale Brennpunkte eingebracht hat.

    Wir haben in den letzten Jahren zum großen Glück gerade für Frankfurt die Renaissance des Wohnturms erlebt, und ausgerechnet jetzt, wo Schmuckstücke wie ein Grand Tower oder One Forty West am Fertigwerden sind, würgt man das wieder ab. Es ist zum Heulen. Solche planwirtschaftlichen Quoten kann kein privater Investor erfüllen, jedenfalls nicht mit hochwertigem Wohnungsbau. Wenn man in der Stadtpolitik wenigstens pragmatisch wäre und kompromissbereit, nach dem Motto 'wir erfüllen die Quote, aber eben woanders, und nicht auf dem wertvollen innerstädtischen Grundstück', dann könnte man ja noch halbwegs hoffen. Leider ist das Gegenteil der Fall, siehe Porsche Design Tower und das grauenvolle "Westend Ensemble" - genau da wären Pragmatismus und, im Sinne des ästhetischen Städtebaus, Kompromisse angezeigt. Aber Fehlanzeige, die Ideologie dominiert. Bloß nicht dem bösen Investor entgegenkommen!

    Deswegen sehe ich für die Zukunft schwarz, was Wohnhochhäuser angeht. Und das in Zeiten der höchsten Wohnungsnot, unfassbar!

    Wieso lässt die Stadt diesen Quatsch nicht bleiben und beauftragt stattdessen die ABG, in noch viel größerem Stil selbst zu bauen? Vielleicht mit zusätzlichem privaten Kapital, aber unter Federführung der ABG und damit indirekt der Stadt - damit kann man bauen, was man will und zu welchem Preis man will. Und die Stadt kann damit langfristig selbst als Vermieter auftreten und die Preise steuern, Vorbild Wien. Und den Rest überlässt man dem Markt, der weiter Türme bauen kann, wenn es dafür Nachfrage gibt.

    Na endlich kommt mal jemand mit einem etwas konkreteren Vorschlag für eine Bebauung dieser Gegend. Das ist längst überfällig, und der Verfasser hat völlig Recht, wenn er Wohnbebauung an dieser Stelle vorschlägt. Und ich schätze, Frankfurt braucht beides, sowohl die Bebauung der Mainwasen als auch die Josefstadt. Unsere Stadt platzt aus allen Nähten, und das einzige, was gegen steigende Mieten und Wohnungspreise hilft, ist mehr Wohnraum zu schaffen. Das ist eine exzellente Lage, die Wohnungen werden weggehen wie warme Semmeln.

    Die Idee mit den beiden Portal-Hochhäuschen an der Brücke finde ich gut. Ob der alleinstehende Wohnturm ganz im Osten da richtig platziert ist, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall hoffe ich, dass dieses Gebiet endlich so entwickelt wird, wie es die Lage so zentrumsnah eigentlich gebietet.


    Noch ein Aspekt aus dem Artikel: ganz im Westen ist auch eine Schule vorgesehen, es soll wohl die Europäische Schule sein. Die Zeitung zitiert den Baudezernenten Jan Schneider, der letzte Woche auf Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung behauptete, "eine Bebauung der Mainwasen mit einer Schule sei schwierig. Von der Größe her seien die Flächen geeignet, jedoch existiere kein Bebauungsplan." Hm, wer könnte das wohl ändern und einen aufstellen?

    Ich schätze auch, dass die IAA nach Berlin abwandern wird. Was hätte Hamburg denn mit Autos zu tun? Oder was sollte gerade für Hamburg sprechen? Da fällt mir nichts ein. München wäre zwar "autofreundlicher" als das "linksgrüne" Berlin, aber München hat in diesem Fall den entscheidenden Nachteil, dass BMW dort sitzt. Warum sollten die anderen Autohersteller BMW so ein Heimspiel gönnen? Das war gerade der Vorteil von Frankfurt, dass es neben der zentralen Lage und der guten Erreichbarkeit in der geographischen Mitte Deutschlands auch noch "neutraler Boden" für die Autohersteller war. Gut, Opel sitzt vor den Toren der Stadt, aber Opel war seit Bestehen der IAA nie die Zentrale eines Autoherstellers. Erst gehörte es zu GM, jetzt zu PSA, d.h. die Entscheidungen wurden immer woanders getroffen. Berlin wäre auch so ein neutraler Standort, und außerdem ist Berlin nunmal derzeit die angesagteste, hipste Start-up-Hauptstadt dieser Republik. Dass der VDA dort sitzt, weil die Politik dort ist, ist ein weiterer Grund. Ich glaube, dieses digitale Gründer-Image von Berlin wird den Ausschlag geben für die gewünschte Neuausrichtung der IAA.


    Was heißt das jetzt für Frankfurt? Dass dringend ein Ersatz gefunden werden muss für eine Messe von ähnlicher Weltgeltung. So ähnlich, wie es Las Vegas mit der CES vorgemacht hat. Oder Barcelona mit dem Mobile World Congress. Wir brauchen hier etwas futuristisch-hip-digitales, was schnelles Wachstum verspricht und ein neuer Imageträger für die Stadt wird. Aber was?

    Meine Güte, was muss eigentlich noch passieren, bevor dieser Totalversager endlich seinen Hut nimmt? Hat dieser Typ seit seinem Amtsantritt irgendetwas auf die Reihe gekriegt, was für diese Stadt wegweisend ist? Quasi alle großen Projekte, die wir aktuell in Frankfurt im Entstehen sehen, stammen noch aus der Ära Petra Roth. Mit Feldmann wird die AWO-Affäre und der Weggang der IAA verbunden bleiben. Sonst noch was? Hm... fällt mir leider nicht viel ein.


    Die Unterstützung der Reko der Turmspitze des Langen Franz? Schön, aber nicht auf seinem Mist gewachsen, sondern eine Initiative des Brückenbauvereins. Die Idee, die Stadtverordneten in der Paulskirche tagen zu lassen? Achherrje... "Mieten stoppen"? Den Spruch habe ich schon im Wahlkampf nicht verstanden. Will er das "Mieten" an sich stoppen? Wie peinlich. Kann der OB irgendetwas außer Grinsen und seine fette Bürgermeisterkette wie eine Monstranz vor sich hertragen? Wie schlecht kann's noch werden?


    Treten Sie zurück, Herr Feldmann! Besser früher als später, so können Sie wenigstens weiteren Schaden von der Stadt abwenden! Danke!

    ^ Mir auch nicht. Aber klar ist, dass das Trade nur gemietet wird und nicht gekauft. Daher würde ich nicht allzuviel auf die Quelle geben, die gehört haben will, dass die ING auch Estrella 2 "gekauft" hätte...

    OK, ich spekuliere mal:

    • Großbritannien: äh... nein.
    • Dänemark, Schweden: könnten jederzeit, wollen aber nicht. Schweden überlegt gerade, wie eine E-Krona aussehen könnte.
    • Polen, Tschechien, Ungarn: mit den derzeit leider dort regierenden Nationalisten ganz bestimmt nicht.
    • Bleiben noch drei EU-Mitgliedsländer, die noch keinen Euro haben: Bulgarien (erfüllt die Kriterien längst), Rumänien (ist dicht dran) und Kroatien (ebenso). Ich würde auf diese drei tippen, aber in allen drei Fällen auch nicht in den nächsten 3 Jahren. Eher vielleicht so in 5 Jahren, und auch nicht alle gleichzeitig. Ich denke, derzeit ist die Haltung in der Eurogruppe, erstmal die Eurozone weiter zu stabilisieren und durch Wachstum mehr Vertrauen (zurück) zu gewinnen, bevor die nächste Erweiterung ansteht.

    Selbst wenn diese drei Länder in den nächsten Jahren dazukommen sollten, glaube ich nicht, dass dadurch übermäßig viel zusätzlicher Platzbedarf bei der Zentralbank entsteht. So groß sind die Länder nun auch nicht, dass man für die volkswirtschaftliche Analyse so viel mehr Kapazitäten bräuchte, im Vergleich zum aktuellen Stand - wohl aber entsteht dadurch mehr Platzbedarf bei der Bankenaufsicht. Das wäre dann aber an einem anderen Standort.


    Größeres Potential für mehr Mitarbeiter und damit Platzbedarf würde ich dieses zwei Punkten zuschreiben:

    • Kommunikation. Christine Lagarde hat angekündigt, künftig die Politik der EZB besser erklären zu wollen und näher ans europäische Volk heranzutreten. Und das ist eine sehr gute Idee, finde ich. Irgendwer muss das dann umsetzen, also besser erklären, warum wir z. B. derzeit Negativzinsen haben, wie die Zusammenhänge sind etc. Um wieviel so eine Kommunikationsabteilung dann anwächst? Keine Ahnung, aber Europa ist groß und spricht viele Sprachen.
    • Die Bankenunion. Das hat zwar womöglich eher etwas mit Regulierung zu tun und wäre damit wieder in der Innenstadt, aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht und für die Arbeit der Zentralbank gibt es mehr zu tun, wenn die EU-Bankenunion endlich vollendet wird - mit der dritten Säule, der gemeinsamen euroweiten Sicherung der Spareinlagen. Damit werden innereuropäische Bankenfusionen erleichtert und vor allem können dann Spareinlagen bei einer Bank aus dem einen Euroland problemlos als Kredite in einem anderen Euroland ausgegeben werden. Aktuell geht das nicht oder nicht so einfach, selbst wenn eine europäische Bank in mehreren Ländern tätig ist. Diese Fähigkeit ist aber wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Länder, wenn z. B. die nationalen Banken in einem Land mal etwas knapp bei Kasse sind, dafür in einem anderen Land Spareinlagen im Überfluss vorhanden sind. Aber auch für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Banken gegenüber neuen Wettbewerbern der "Big Techs", also Apple, Facebook, Amazon und Google (die alle in den Bereich der Finanzdienstleistungen expandieren), würde das helfen. Deutschland hat diese dritte Säule der Bankenunion lange blockiert, aber Finanzminister Scholz hat sich doch mal etwas in Bewegung gesetzt. Das könnte in der Tat zu mehr Jobs bei der EZB führen.

    ^ Und genau nach letzterem sieht das für mich buchstäblich von außen betrachtet auch aus. Ich war heute vor Ort und finde, dass das Haus einen sehr soliden Eindruck macht. Die Fenster können nur wenige Jahre alt sein, auch ansonsten alles gut in Schuss. Ein Trauerspiel, dass solche beliebten traditionellen Lokale in angemessen historischen Gebäuden, die Gemütlichkeit schon von außen ausstrahlen, der Renditemaximierung geopfert werden.

    Das ist eine sehr gute Nachricht, endlich geht es los! Die Architektur ist ansprechend, und wie die FAZ schon schreibt, soll ja keine Konkurrenz zum Messeturm entstehen. Die neue Eingangshalle ist toll integriert und der Anschluss an die Via Mobile wartet schon an der Halle 12, wie man auf dem Bild von Sascha schön sehen kann.
    Ganz besonders freue ich mich über die größere Höhe, das tut den Proportionen des Turms und dem ganzen Europaviertel gut. Auch die Höhenabstufung zum Porsche Design Tower wird ansprechend, auch in seiner 80-Meter-Variante. Ich freue mich auf den Kontrast zwischen dem "weißen Messeturm" und dem schwarzen Porsche-Gebäude gegenüber. Und auf den gleichzeitigen Bau der beiden. ;)

    Oh, da hat mir der Bebauungsplan bzw. die Anordnung der Baukörper auf dem nördlichen Abschnitt letztes Jahr aber besser gefallen. Klar, für das Hochhaus zur Hanauer hin gibt's noch keinen Wettbewerb. Aber es muss ja einen Grund geben, warum das Modell von B&L überarbeitet wurde. Offenbar wurden die Baumassen auf dem Grundstück anders verteilt - zu Ungunsten der städtebaulichen Wirkung. Gerade auf dem ersten Foto von main1a wirkt das Hochhaus viel zu massiv und zu breit. Hoffentlich macht das nur auf diesem Modell einen so klobigen Eindruck...

    Laaaaaangweilig!! :zzz:


    Einfallsloser geht es wirklich nicht mehr. Die Fassadenfarbe wird in der Realität auch anders aussehen, schließlich ist diese wohlmeinende Visualisierung absichtlich in weiches Abendlicht getaucht, damit sowohl die sommerliche Sonne als auch der blaue Himmel und die grünen Bäume die Tristesse des eigentlichen Gebäudes etwas kaschieren. Aufenthaltsqualität im Außenbereich gleich Null; da gehen höchstens die Raucher vor die Tür, weil sie es müssen. Architektonischer Anspruch ebenfalls nicht vorhanden. Da ist schon vor dem Bau absehbar, dass das Gebäude in 30 Jahren achselzuckend ersetzt werden wird.


    Immerhin ist die Lage dann vermutlich direkt neben dem Gebäude von LSG Sky Chefs nicht besonders prominent, und man kann nur hoffen, dass es daher auch nicht auffallen wird.

    Ja, der Entwurf für den Neubau ist nicht schlecht. Wenn dafür ein x-beliebiges Nachkriegsgebäude aus den 60ern weichen müsste, würde das bestimmt niemanden stören. Aber die bestehenden, völlig intakten und gut gepflegten Gründerzeithäuser? Das geht gar nicht! Und natürlich ist auch der urige Biergarten Apfelweingarten absolut schützenswert.


    Wieso reißt der Investor nicht die Autowerkstatt im Innenhof ab für die Neubebauung? :nono:

    Im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht war der Silberturm zugänglich. Von da oben aus sieht der Omniturm so aus:





    Bilder: Miguel


    Der Dachabschluss ist meiner Meinung nach völlig missraten. Der Turm hört einfach irgendwann auf, das wäre ja noch ganz cool - aber dann diese völlig transparenten "Normalgläser" an einer Ecke, die einfach willkürlich irgendwo anfangen und aufhören (nicht mittig), in Kombination mit dem deutlich sichtbaren Technikaufbau für die Fassadenreinigung, das geht gar nicht. Ich kann nicht glauben, dass es kein Glas gegeben hätte, welches äußerlich dem übrigen Fassadenmaterial entsprochen hätte und von innen genauso durchsichtig gewesen wäre wie das jetzt verwendete. Wieso hat man nicht wenigstens verspiegeltes Glas genommen, wenn man diesen "Akzent" oben schon unbedingt sichtbar setzen wollte? Mir völlig unverständlich. :nono:

    ^^ Er fährt um die Ecke, schätze ich. Da, wo er "jetzt" (also auf dem Foto von Epi) steht, steht er parallel zur Garage. Die Garageneinfahrt ist vorne, also auf der zum Fotografen zugewandten Seite. Wenn er in die Garage will, muss er einmal komplett um den Technikaufbau im Uhrzeigersinn herumfahren. Man sieht noch die leicht nach rechts abbiegenden Fahrschienen auf dem Bild, direkt hinter dem Fahrgestell. Das "Gleis" wird also einmal rund um die Technik herumgeführt.

    Aus aktuellem, traurigen Anlass möchte ich die Diskussion zu Absperrungen an der Bahnsteigkante wieder aufgreifen, die wir hier schon einmal begonnen haben:


    Es leuchtet mir ein, dass es schwierig wird, feststehende Absperrungen an den Bahnsteigen zu errichten, bei denen sich Schiebetüren an den Stellen der Zugtüren öffnen, wenn so viele verschiedene Züge mit unterschiedlichen Türpositionen unterwegs sind.
    Auch die FAZ schreibt in einem Artikel, dass man eine solche Lösung "wohl als unrealistisch bezeichnen müsse". Da würde ich doch nochmal darüber nachdenken. Es ist ein technisches Ingenieursproblem, wofür es eine Lösung geben muss.


    Wie wäre es, wenn es eben keine feststehende Wand, sondern eine bewegliche gäbe? Ich stelle mir das so vor: im Boden sind direkt an der Bahnsteigkante stabile Glaswände versenkt, die immer dann nach oben ausgefahren werden, wenn gerade kein Zug dasteht. Sobald ein Zug einfährt, und erst nachdem er zum Stehen gekommen ist, werden die Glaselemente - die dicht nebeneinander stehen, sodass niemand dazwischen durchfallen kann - abgesenkt. Und zwar auf der gesamten Länge des Bahnsteigs. Erst dann ist der Weg in den Zug frei. Damit wäre es völlig egal, welcher Zug gerade am Gleis steht und wo der seine Türen hat, da sich die ganze Glaswand in den Boden absenkt. Natürlich kann man keine durchgehende versenkbare Glaswand über mehrere hundert Meter Länge bauen. Muss ja auch nicht sein, es reicht ja, wenn die "Wand" aus einzelnen Elementen von jeweils 2-3 Metern Länge besteht. Spricht da etwas dagegen?