Mit diesem Instrument ist der Bau von weiteren Wohnhochhäusern in Frankfurt tot. Wie soll das funktionieren, wenn man eben nicht - wie in den 1960er und 70er Jahren - mittelgroße recht einfach gehaltene bessere "Plattenbauten" am Stadtrand damit meint. Also genau das, was Wohnhochhäusern in der Vergangenheit einen zweifelhaften Ruf als soziale Brennpunkte eingebracht hat.
Wir haben in den letzten Jahren zum großen Glück gerade für Frankfurt die Renaissance des Wohnturms erlebt, und ausgerechnet jetzt, wo Schmuckstücke wie ein Grand Tower oder One Forty West am Fertigwerden sind, würgt man das wieder ab. Es ist zum Heulen. Solche planwirtschaftlichen Quoten kann kein privater Investor erfüllen, jedenfalls nicht mit hochwertigem Wohnungsbau. Wenn man in der Stadtpolitik wenigstens pragmatisch wäre und kompromissbereit, nach dem Motto 'wir erfüllen die Quote, aber eben woanders, und nicht auf dem wertvollen innerstädtischen Grundstück', dann könnte man ja noch halbwegs hoffen. Leider ist das Gegenteil der Fall, siehe Porsche Design Tower und das grauenvolle "Westend Ensemble" - genau da wären Pragmatismus und, im Sinne des ästhetischen Städtebaus, Kompromisse angezeigt. Aber Fehlanzeige, die Ideologie dominiert. Bloß nicht dem bösen Investor entgegenkommen!
Deswegen sehe ich für die Zukunft schwarz, was Wohnhochhäuser angeht. Und das in Zeiten der höchsten Wohnungsnot, unfassbar!
Wieso lässt die Stadt diesen Quatsch nicht bleiben und beauftragt stattdessen die ABG, in noch viel größerem Stil selbst zu bauen? Vielleicht mit zusätzlichem privaten Kapital, aber unter Federführung der ABG und damit indirekt der Stadt - damit kann man bauen, was man will und zu welchem Preis man will. Und die Stadt kann damit langfristig selbst als Vermieter auftreten und die Preise steuern, Vorbild Wien. Und den Rest überlässt man dem Markt, der weiter Türme bauen kann, wenn es dafür Nachfrage gibt.