Beiträge von hedges

    Was mir persönlich aufgefallen ist, ist der Unterschied zwischen einer auch für Autos typischen Farbe und dem (Signal-)Gelb. In Berlin sehe ich Trams auf dem Fahrrad einfach schneller als in Leipzig. Vielleicht sollte man bei der LVB mal darüber nachdenken das Farbschema in komplett gelber Farbe anzupassen. Gegenwärtig sieht es zwar gut aus und es ist auch ein Alleinstellungsmerkmal, aber im schnellen Straßenverkehr nicht immer so leicht identifizierbar.

    Also mir ist weiterhin nicht wirklich klar, warum zuweilen um eine 170m Esse getrauert wird. Eines der letzten Zeichen des massiven und schädlichen Braunkohleabbaus rund um Leipzig welche die Landschaft für immer komplett verändert hat. Dass es nun eine Seenlandschaft rund um Leipzig gibt, ist ja nur Teil einer zumindest positiven Konsequenz.


    Städtebaulich ist eine, vor allem bei der "Pfannen" ähnlichen Topografie des Stadtgebiets, Dominante aus Sichtbeton und als Schlot dienend auch völlig ohne tieferen Gehalt. Und das wesentlich negativer als eine Stahlgerüstkonstruktion.

    ^ Dazu passend heute ein weiterer Artikel in der LVZ: https://www.lvz.de/lokales/lei…LCBFGTPH45JN4ZEBKNBU.html


    Auf der Brachfläche (Interims-Parkplatz) des ehem. Schwimmstadions könnte zusätzlich zur geplanten Schule eine Ballsporthalle für die Handballer mit einer Kapazität von mind. 3.500 bzw. max. 5.000 Plätzen entstehen. Anschließend würde die sanierungsbedürftige Arena von jetzt ca. 8.000 auf bis zu 15.000 Zuschauer umgebaut werden und zukünftig als Veranstaltungsort für internationale Sport- und Musikveranstaltungen sowie die Spitzenspiele des SC DHfK dienen.


    Passt das Thema nicht besser hier rein?

    Die Lösung hatte sich schon abgezeichnet, da ein Neubau gerade immer teurer würde und nicht im Kohleausgleich für Leipzig vermerkt wurde. Zum anderen, braucht die jetzige Arena dringend eine Veränderung. Damals zu klein dimensioniert und im Liga-Betrieb unzureichend.


    Für mich spannend die mittlerweile tugendhaft wirkende Leipziger Grundeinstellung, Orte mit diversen Bestimmungen und Nutzungen zu überfrachten. Kommt hier also nicht nur eine komplett neue Halle sondern sind noch die vorbestimmten Faktoren von Grundschule, Sportmuseum und neuem Parkhaus unterzubringen. Bis vor kurzem war noch das HQ von RB im Rennen.


    Dabei für mich fraglich, wie eine Grundschule zwischen verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und wöchentlichen Spielbetrieben von mind. drei verschiedenen Sportligen sowie Konzert-Hotspots sinngemäß für die Zwerge funktionieren soll. Hier könnte ich mir maximal eine Grundschule vorstellen, welche inklusive grünem Hof und offenen Anlagen auf dem Dach von neuer Halle und Parkhaus platziert würde.




    PS: wie notwendig die generelle Veränderung des Stadionumfelds wird zeigte sich wieder am Wochenende. Obwohl die bewachten Stellplätze für Fahrräder auf über 2.500 gestiegen sind, war es dennoch zu wenig. An den unbewachten Stellflächen wurde munter an den Fahrrädern geschraubt und geklaut.

    Eine weitere Halle wird den Zugzwang am Sportforum nur noch erhöhen. Das ist langfristig nicht nur durch Tram und Fahrrad zu bewerkstelligen.

    Hier muss man wohl von einem DER gestalterischen Tiefpunkte der gesamten Stadt seit 1990 sprechen. Die kaum vorhandene Fassadenunterteilung bei kaum vorhandener oder stark vereinfachter Fassadenstruktur und Gliederung inklusive der miserablen Farbwahl wirkt wie eine Reproduktion eines anspruchslos sanierten Wohnblocks einer Großwohnsiedlung am Stadtrand. Und das in einem Blockrand in einem Jahrhundertwendeviertel und an einer zukünftigen öffentlichen Fläche.




    Warum fangen wir eigentlich nicht einmal an, jährlich die schlechtesten Neubauten der Stadt zu küren? Diese Weigerung einer Gestaltung vorzunehmen muss doch ausgezeichnet werden.

    ^ Ich finde selbst die Jahrhundertwende-Gebäude mit der Ecke im Mansardendach ein wenig banal und für jene Entstehungszeit nicht wirklich als herausragende Beispiele. Wie es bei den Gebäuden im Westteil des Platzes üblich war.


    Dennoch stimme ich der Kritik zu und diese Trivialität, in Bezug auf die Gestaltung und dem Anspruch in jenen Höhen noch zwei Etagen mehr zu verbauen, findet sich durch Investoren und einigen wenigen aber immer wiederkehrenden Büros leider immer wieder in der Stadt. Dabei hätte vor allem an dieser Stelle ein hochgezogenes und vertikales EG inklusive dem 1. OG sowie eine Klinkerfassade gemäße eine gestalterischen Brücke zur ehemaligen Kraftstation auf der Ostseite des Platzes wesentlich besser getan.


    Somit bekommen wir hier wohl in Remake des Neubaus in der Pfaffendorfer.

    Was ich immer nicht ganz verstehe sind diese zeitlichen Maßstäbe. Eine Planung welche nicht vor 2028 abgeschlossen werden wird, ist für mich ein Stück weit absurd. Nicht nur die Länge dieses Verfahrens sondern auch der städtische Kontext welcher für diesen Zeitraum noch überhaupt nicht definiert werden kann.


    So ein Neubaugebiet könnte bei ähnlichen Wachstumsfaktoren wie in den letzten Jahren dann schon wieder zu klein geplant sein. Bestenfalls genau richtig aber zu spät. Was - und das geht im Artikel ja auch hervor - aufgrund einer kompletten kommunalen Umsetzung ja einen Vorbild-Charakter gegenüber den langwierigen Plänen und skurrilen Weiterverkäufen der privaten Wirtschaft hätte bzw. hat. Zumal die Rahmenbedingungen mit Öffis, S-Bahn, Erschließung, Nahversorgung, sowie Grünanlagen schon längst existieren.

    ^ letzteres scheint tatsächlich manchmal so zu sein. In Paris - was eine Wirtschaftskraft eines ganzen Landes aufweist - baut mit enormer Geschwindigkeit die Stadt zu mehr Öffis und Radl um. In Leipzig geht's dann immer um wirtschaftliche Belange. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass die Diskussionen aber die gleichen sind. Hier wie dort.


    Noch einmal zum jetzigen Beispiel: das "Problem" sind natürlich die Veränderungen in kurzer Zeit. Wenn der Parkdruck durch weniger Fahrzeuge abnimmt, lassen sich immer mal ein paar Stellflächen pro Block abknipsen und zu zB Fahrradstellflächen oder Aufenthaltsflächen umformen. Aber wir sind ja gerade mal in der ersten Phase der Erschaffung einer fahrradfreundlichen Stadt. Jener Verkehr nimmt ja stark zu und baut dementsprechend Druck auf die Stadtplaner auf.

    Gemäß Stadtratsbeschluss soll die Straße vor der Stadtbibliothek dauerhaft gesperrt und entwidmet werden, und der frei werdende Streifen in die Freiflächengestaltung des neuen Leuschner Platzes einfließen.

    Ich bin sogar davon ausgegangen, dass es automatisch passieren wird. Die Stadtbibliothek, welche eine rege Nutzung auch von vielen Kindern erfährt und mit der historisierenden Fassade, ist doch städtebaulich nicht besser zu positionieren als in die neue Platzfläche integriert. Als verkehrsfreier Treff- und Anlaufpunkt, offen für Veranstaltungen.

    Was mit dem Integration in den Platz aber noch schwerwiegender zum Vorschein kommen wird, ist die qualitativ minderwertige Bebauung zur Ecke Peterssteinweg aus den 90er Jahren.

    Leute - ich bin ja auch oft kritisch aber kann hier keine größeren Fehler auf der Fregestraße erkennen. Bäume werden grundsätzlich im Herbst gepflanzt, was bei den mittlerweile ziemlich trockenen Sommern noch mehr Sinn macht. Und wenn das Grünflächenamt hier nicht wieder ihren Linden-Fetisch abdeckt und Platanen mit guter Stadtresistenz und breiten Kronen pflanzt - wie in der Feuerbachstr. - dann ist wird es schnell eine ordentliche Verschattung der ganzen Straße geben.


    Ein Radstreifen ist in einer Nebenstraße nicht nur nicht notwendig sondern macht wegen des mittigen Gleises keinen Sinn. Dann müsste eine Einbahnstraße daraus gemacht werden. Außerdem wird die Stadt über kurz oder lang ein grundsätzliches 30 auf allen Nebenstraßen ausweisen.


    Was tatsächlich fehlt sind die Fahrradbügel. Zumindest an den Einmündungen müssten an allen vier Ecken locker 20 Bügel stehen. Aber diese sind, wie Ladesäulen, kostengünstig nachzurüsten.

    ^ also meines Wissens ging es ja um die Räumlichkeiten und deren Nutzungsanspruch. Die gegenwärtigen Gebäude sind ein ehemaliges Bankhaus sowie ein Schulhaus aus den dem späten 19 Jhdt. Da verstehe ich schon, dass modernes Equipment und eine vielseitige Nutzbarkeit der Räume bisher nicht so möglich sind wie beansprucht. In der Musikschule ging es auch konkret um die schlechte Akustik und fehlende Geräuschdämmung. Also würden Sanierungen nicht nur aufwendig sondern wahrscheinlich auch die Gebäudestruktur nachhaltig verzerren.


    Da kann in einem Neubau natürlich eine Art Campus entstehen welcher zB gastronomische Anlagen, moderne Technik sowie Infrastrukturen synchronisiert anbieten kann. Dementsprechend sehe ich es sogar durchaus als notwendig an. Ob das nun eben auf dem WLP passieren muss, sehe ich nicht unbedingt.


    Auch wurden die alten Gebäude nicht nur schon saniert sondern können auch einer anderen Funktion zugeführt werden. Beim Gebäude in der Löhrstraße wurde, glaube ich, mal eine Jüdische Schule überlegt. Beim Gebäude in der Schiller-/Petersstraße wurde mal eine (Rück-)Erweiterung des dortigen traditionellen Cafés Kaffee Richter angedeutet. Was aber bis dato nicht passierte.

    ^ + ^^ sehe ich ähnlich. Ich hatte die Überfrachtung der Nutzungskonzepte am WLP schon öfter kritisiert. Ich hätte mir dementsprechend VHS und Musikschule auch gut am Bayerischen Platz vorstellen können. Tram und S-Bahnanbindung sind fast identisch.


    Nun wird es also doch noch - und das neben Wohnungen - auf die "Markthalle" aufgesattelt, welche dann eigentlich keine mehr so richtig ist. Ein spannendes Konzept hätte die Markthalle nicht nur als ein zweidimensionales Nutzungskonzept mit Verkauf und Gastronomie vorgesehen. Vielmehr hätte hier auch ein spannender öffentlicher Raum entstehen können, welcher mit freier Platzfläche und überdachter Halle eine zentrale bauliche Chimäre bilden würde. Eine bauliche Situation welche nicht zwischen "draußen" und "drinnen" trennt sondern ein Übergang zwischen Platzfläche und der Quartiersbebauung ist.


    Schade, vielleicht reisst es der Wettbewerb ja wieder raus.


    Bezüglich Beitrag #630: ich bin auch davon ausgegangen, dass das Global Hub dieses Jahr angefangen wird. Was schade ist, denn erste baulichen Realisierungen hätten den Platz zumindest schon einmal auf den Weg gebracht. Mit der auch so späten Realisierung der Freifläche wird es noch länger eine unbrauchbare Fläche bleiben.

    ^ Dennoch gibt es vor allem im mittleren und hohen Segment weiterhin eine mitunter extrem hohe Nachfrage. Wohnungen gehen gar nicht mehr auf den Markt da schon vor der Realisierung alle weggekauft wurde. Größere Wohnungen sind in der Kernstadt mittlerweile schwer bekommen.

    ^ das hatte ich auch mitbekommen. Während der andere Neubau am Waldplatz nun schon eine beträchtliche Höhe erreicht und den Blockrand langsam schliesst. Man erahnen kann, wie wichtig diese Lückenschließungen an jenen Stadtplätzen sind.

    ^ ja natürlich. Die Prager Straße ist keine klassische Viale mit einer einheitlichen und immer wieder ergänzten Gebäudestruktur und zentraler administrativer-, kultureller- und wirtschaftlicher Signifikanz. Keine Paseo de la Castellana oder Avenue de la Grande Armée. Das gibt die Stadt weder in Größe noch Bedeutung oder auch wegen ihrer eher nicht regulierten Stadtstruktur her. Und es gibt etliche Defizite wie die Gegenüberstellung von kleinteiliger Blockrandbebauung und großflächigen Bürogebäuden aus den 1990er Jahren, unzureichende oder kaum vorhandene Akzentuierung von Plätzen, oder die Auflassung von Baumreihen und breiteren Gehwegen zwischen Ostplatz und Gutenbergplatz.


    Worum es mir ging, ist die positive Verdichtung und eine sich dabei herauslesende Urbanisierung in Richtung Innenstadt. Also keine Zersiedlung welche zwischen Gewerbe, Büro, und Wohnen sowie destruktiven Gebäudehöhen zwischen Kernstadt und Stadtrand springt.

    ^ das ist mittlerweile eine städtebaulich sehr solide Nachverdichtung entlang der Prager Straße. Vom Völkerschlachtdenkmal kommend und in Richtung Innenstadt, gewinnen Gebäude an Höhe und Umfang. Bis dann am Ostplatz ein richtig neuer Eindruck entsteht. Davon konnte ich mich neulich persönlich überzeugen.


    Was tatsächlich noch fehlt, ist die geschlossene Lücke am Grimmaischen Steinweg und eine Höhendominante an der Stelle des heutigen Radisson am Augustusplatz. Welche in der Höhe eine Brücke zwischen Ostplatz und Uni-Riesen schlagen könnte und gleichzeitig die Höhendominanten um den Ring herum komplettieren würde.


    Womit die Prager Straße dann als quasi Muster-Querschnitt der klassischen Stadtstruktur dient, mit Einfamilienhäusern am Stadtrand, über den Blockrand ab 1875, bis hin zum Hochhaus im Kernstadt-Bereich.

    ^ hier hätte man sich zumindest aus der Starre der 90er Jahre befreien können. Auch mit der streng gegliederten Fassade wären interessantere Fassaden möglich gewesen. Wenn man bedenkt, dass die Querstraße mit der dortigen Blockrandbebauung recht beengt und dunkel wirken kann, hätten zB Holzlamellen oder Pflanzen vor einer lichtdurchlässigen Fassade gut getan. Auch diverse Möglichkeiten einer Fassaden-Staffelung hätten den Abschnitt spielender wirken lassen.


    So ist und wird es sehr monoton.

    ^+ ^^


    eigentlich ging ich immer davon aus, dass vor allem im südlichen und südöstlichen Umland von Leipzig ein hoher Teil der Gutshäuser und Schlösser im Krieg oder vom DDR-Regime zerstört wurden. Dass es auch in Leipzig passierte ist mir neu. Danke für die Einblicke!

    ^^ das Bild zeigt ja London (oder zumindest GB), wo halt überhaupt nichts mehr kostenlos ist in Bezug auf Autos. Falschparken ist wirklich extrem teuer. Dort gibt es mittlerweile sogar Apps auf welchen man Privatparkplätze auf einer täglichen Basis und abiträr im Stadtgebiet anmieten kann weil jene Besitzer*innen gar kein Auto nutzen bzw. besitzen aber das Apartment eine Stellfläche hat. Da zeigt sich auch die sehr starke Differenz beim MIV zwischen Stadt und Land. Mal schauen wie sehr sich das in Deutschland entwickelt.