Beiträge von Lipsius

    Innere Südvorstadt

    Die innere Südvorstadt, amtlich Zentrum-Süd, hat im Krieg reichlich Federn lassen müssen. Dabei wurden reichlich markante Bauten wie die Markthalle, das Panorama und das Café Bauer zerstört. Der unmittelbar an die City angrenzende Bereich ist zwischen ehemaligem Königs-, jetzt Wilhelm-Leuschner-Platz und Roßplatz auch heute noch eine immense Brache. Einige der erhaltenen Altbauten stammen aus der Phase der ersten Stadterweiterung und sind gut 150 Jahre alt.


    Härtelstraße 7 von Richard Hagemann, erbaut 1879.


    Bilder: Leipziger


    Emilienstraße 18, Veränderungen betreffen vor allem die Dachlandschaft.


    Bilder: Leipziger


    Emilienstraße 22, 1856/64, bei der Sanierung beibehaltene Aufstockung aus dem 20. Jahrhundert.


    Bilder: Leipziger


    Hohe Straße 29 von 1864.


    Bilder: Leiziger/ich


    Hohe Straße an der Ecke Karl-Liebknecht-Straße, ähnliches Alter.


    Bilder: Leipziger


    Klassizistische Villa in der Karl-Liebknecht 26, um 1860, vormals mit Notdach.


    Bilder: Leipziger


    Paul-Gruner-Straße 1, 1885/96.


    Bilder: Leipziger


    Die Sheakespearestraße 4a mit Teilkonstruktion.


    Bilder: DaseBLN/ich


    Vereinsamtes Eckhaus Bernhard-Göring-Straße/Shakespearestraße, als Beispiel für eine doch recht konsequente Modernisierung des Äußeren, dabei nicht geschmacklos.


    Bilder: Cowboy/DaseBLN

    Danke auch von mir erstmal für die ausführliche Dokumentation. Klarer Favorit ist #6, der einzige Entwurf, der eine klassische und differenzierte Fassade vorhält und sich damit, wie ich finde, hervorragend in das Umfeld einfügt. Mir gefällt der mansardenartige Abschluss. #2 und #5 haben die beste Kubatur, wobei mir der Abschluss zum Ring etwas zu hart ist. Am besten wäre eine Kombination aus den Vorzügen aller drei Entwürfe. Der "erste" erste Preil ist mir zu klobig und im Grundriss zu uninteressant, er erdrückt die andere Straßenseite, die Lochfassade ist konventionell und langweilig. Der Entwurf #7 versagt total in der Gliederung des Raums, was soll dieser riesige zugige Platz, kein Deut besser als bisher. Mit Abstand am schlimmsten ist der zweite Preis, da stimmt rein gar nichts - falscher Zuschnitt, falsche Traufhöhe, lächerliches Pultdach, grausame disproportionierte Fassade. Zum Glück ist das erstmal nur eine Ideensammlung.

    Eins der voraussichtlich hochwertigsten und teuersten Sanierungsprojekte des Jahres nimmt Fahrt auf: an der Tschaikowskistraße 13 wurde schon vor einigen Wochen der Bürgersteig aufgebrochen und mit der Abdichtung der Keller begonnen. Ob die GRK das 700.000-Euro-Penthaus veräußern konnte?


    Eine weitere gute Nachricht: das recht desolate Eckhaus Daumierstraße 1 mit seinem ausgebrannten Dach wird jetzt evtl. doch noch saniert oder zumindest gesichert, ein üblicher Schuttcontainer ist in Stellung gegangen und aus einem der Fenster hängt die Schuttrutsche, gemeinhin sichere Hinweise auf Sanierungsaktivität.

    Gerade die bossierten, gesimsartigen Einlassungen am Sockelgeschoss machen eine ganz besondere Atmosphäre aus und spannen einen Bogen zu der lokalen Bautradition der vorletzten Jahrhundertwende. Da wird nun mal tatsächlich ein traditionelles Gestaltungselement weitergedacht, ohne dass sich das Ergebnis irgendwie anbiedert. Außerdem wirkt die Materialität der Verkleidung an sich sehr gut (hab's auch schon in Natura gesehen). Mir gefällt auch die Variation durch den anschließenden, glatt verputzten Bereich. Wirklich einer der gelungensten Neubauten in der Innenstadt. Die geplanten Statuen sind nun freilich heikel, damit kann alles gewonnen und alles verloren werden.
    Der Nachbarbau punktet auch, hätte aber noch besser gewirkt, wenn die äußeren Fenstersegmente jeder Achse etwas einwärts geneigt gewesen wären (im Sinne des schon öfter zitierten Leipziger Fensters). Durch den Knick der Fluchtlinie bekommt dieser Hausabschnitt einen besonderen Pfiff.

    Musikviertel

    Das Musik- (oder Musiker-)Viertel entstand in relativ kurzer Spanne von 1880 bis ca. 1900 als völlig neues gutbürgerliches Viertel. Auf dem aufgeschütteten Areal befanden sich zuvor vor allem Fischteiche. Eine Besonderheit waren die zahlreichen opulenten Repräsentationsbauten: Reichsgericht, Gewandhaus, Konservatorium, Universitätsbibliothek und die Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe (heute HGB). Um den Kernbereich in geschlossener zog sich ein Kranz aus offener Blockrandbebauung. Ganz außen zum Park lagen prächtige Villen. Im Musikviertel wohnte in der Belle Epoque die Crème der Leipziger Gesellschaft: Großbürger, Fabrikanten, Ratsherren, Universitätsprofessoren und arrivierte Künstler. Der südliche Teil wurde im Bombenkrieg leider fast völlig zerstört, auch das Gewandhaus wurde stark beschädigt und, obwohl prinzipiell zu retten, 1968 abgerissen. Mehr dazu hier.


    Das Eckhaus Beethovenstraße 8 ist sicherlich das bekannteste und meistfotographierte Wohnpalais der Leipziger Gründerzeit. Erbaut 1892 nach Entwürfen von Architekt Arwed Rossbach, wurde es 2004/05 umfassend saniert.


    Bilder: Wieland Zumpe/ich


    Die Harkortstraße 6 von 1885 mit beeindruckender Teilrekonstruktion.


    Bilder: Leipziger


    Floßplatz 28, dreigeschossig erbaut um 1850, umgebaut und aufgestockt im Jahr 1875, erhielt sein spätklassizistisches Dekor wieder. Auch der Nachbar wurde saniert.



    Bilder: Leipziger/Cowboy


    Floßplatz 26, 1910 umgebautes älteres Gebäude.


    Bilder: LEgende/Leipziger


    Dufourstraße 2, erbaut 1886 von Gustav Strauß für den Kaufmann Hermann Mehlgarten. Auch hier waren Teile des Gebäudes nach Kriegsbeschädigung wenig sensibel ergänzt worden, was mit der Sanierung weitgehend ausgebügelt werden konnte.


    Bilder: Leipziger/DaseBLN

    Weitere Neuigkeiten:


    Die KSW-Sanierung der Leibnizstraße 5 schreitet voran, das Äußere scheint gegen die benachbarte, kürzlich vollendete Leibnizstraße 3 etwas abzufallen, insbesondere wirken die sehr schmalen Gliederungsfurchen im Putz nicht ganz so gelungen. Das Gebäude dürfte aber sehr alt sein (vielleicht um 1860-1870), und somit der Bauschmuck der Epoche entsprechen. Auffallend ist die windschiefe Achse über dem Portal; keine Angst, das sah vorher schon so aus.


    Wenn man den Vorzustand kennt, ist die Wirkung im Ergebnis durch Fenstergewände, Simse und Kragsteine schon erstaunlich, die Farbgebung bewegt sich natürlich in der waldstraßenviertelüblichen Pastellpalette:


    An der Kreuzung Theresienstraße und Wittenberger Straße in Eutritzsch wird dieses kapitale Eckhaus nach und nach saniert, schöner Vergleich zwischen Vorher und Nachher auf einem Bild, man beachte die Wirkung der gesprossten Fenster, wenn auch eindrucksvoller aus der Nähe.


    Reudnitz: Das Gebäude Oststraße 3, hier ist inzwischen der Bürgersteig teilweise abgesperrt und einer der üblichen Schuttcontainer aufgefahren. Ich vermute bauvorbereitende Maßnahmen. Älteres Bild:


    Bei diesem städtebaulich bedeutsamen Eckhaus Kohlgartenstraße/Comeniusstraße ist die Sanierung in vollem Gang, was die Staubentwicklung am Container beweist.


    Anders ist die Situation hier, Leipziger zeigte vor langer Zeit dieses Bild der Kohlgartenstraße 20, - inzwischen ist der Zustand praktisch unverändert, der Rüssel der Schuttrutsche hängt an gleicher Stelle, wurde aber immerhin auch nicht abgehängt.


    Normalerweise freut man sich über jeden Straßenbaum, hier verhindern sie weitgehend den Blick auf die Comeniusstraße 14, wo auch die Sanierung begonnen hat.


    Vorletztes Foto von Leipziger, die anderen von mir.

    Bauerbe-Newsletter: Die Virchowstraße 8 (GRK) kann jetzt frei vom Gerüst bestaunt werden.


    In der Friedrich-Ebert-Str. 86 wurde relativ einfach saniert, vermutlich nur ein neuer Anstrich in einem der üblichen gelblichen Pastelltöne.


    Eine sehr überzeugende Sanierung kann man sich in der Wigandtstraße ansehen, hier das Eckhaus Nr. 21:


    Eine interessante Bilddokumentation, die zeigt, wie umfassend eine gute Sanierung ist, bietet diese Seite (auf den Butten "Bilder" klicken) desselben Hauses.


    Ebenfalls ganz würdig ist das Nachbargebäude Nr. 19 geworden. Indessen sind sowohl die Nr. 23 als auch, am Ende der Straße, diese beiden (hier schon Knauthainer Ecke Rolf-Axen-Straße) eingerüstet.


    Die ohnehin vereinfachte Sanierung Ruststraße/Knauthainer Str. wurde unter- oder abgebrochen.


    Auch in der Gohliser Straße, Kreuzungsbereich mit der Karl-Rothe-Straße (Ostecke), ist nach geraumer Zeit das Gerüst verschwunden, leider ohne dass das Gebäude äußerlich wesentlich verändert erscheint.


    Fotomontage und Fotos von mir.

    Stötteritz

    Ziemlich ab vom Schuss im Südosten hat der Arbeitervorort Stötteritz (Eingemeindung 1910) viel abwechslungsreiche und weitgehend geschlossen erhaltene Gründerzeitarchitektur zu bieten und hält von Zeit zu Zeit anspruchsvolle Sanierungen vor. Einige Auszüge:


    Schönbachstraße 77, saniert von der inzwischen insolventen Heritus AG.


    Bilder: Lipsikon/Riesz


    Untere Eichstättstraße.


    Bilder: ich


    Papiermühlstraße 25.


    Bilder: ich

    @268: Gemach, ausgerechnet die Stadthäuser in der Industriestraße finde ich außerordentlich gelungen. Durch leichte Variation wird die Zusammengehörigkeit des Ensembles noch unterstrichen, die Verklinkerung erinnert stark an mittelenglische working-class-Reihenhausarchitektur und passt damit gut in das (ehemals) industriell geprägte Umfeld bzw. zum Namen der Straße. Wenn Stadthäuser überall so gut passen würden, wäre ich schon sehr zufrieden.

    Gute Nachrichten! Über den augenscheinlichen Erfolg des Programmes wurde ja schon mehrmals hier berichtet. Die genannten Objekte beinhalten das Eckhaus Dieskaustraße 86 in Kleinzschocher, wo vor einigen Wochen durch Brandstiftung massive Schäden entstanden sind, unter anderem wurde das Dach völlig zerstört. Hier ist eine zügige Sicherung natürlich nötig. Noch zwei Bilder von zwei weiteren Gebäuden auf Daves Liste:


    Die städtebaulich enorm wichtige Pfaffendorfer Straße 21 Ecke Emil-Fuchs-Straße, erbaut wohl um 1880, ringsum ist fast alles saniert (bis auf die beiden ähnlich alten Gebäude direkt links daneben), vom Zoo schaut man direkt drauf. Eigentlich ist das Gebäude für eine Pension wie geschaffen (mit fest angemieteten Stellplätzen im Parkhaus 100 m weiter), ich glaube, sowas war da auch früher mal drin.


    Hier die Angerstraße 31 an der Kreuzung zur Demmeringstraße in Altlindenau.


    Fotos von mir.

    ^Ich denke, ihr redet aneinander vorbei: Ranger meint den Übergang in der Vertikalen, du den in der Horizontalen. Ich glaube auch nicht, dass es sich um ein separates Stadthaus handelt, dafür müsste man zumindest mit einer Garageneinfahrt aufwarten können. Die Fensterausführung belegt, dass es sich um einen konzeptionellen Bestandteil des "Götzcafés" handelt, nur das Staffelgeschoss dürfte eine zeitgenössische Interpretation sein. Ich vermute, das die "Flügel" ansonsten dem historischen Zustand entsprechen. Zu Rangers Anmerkung: das Erdgeschoss wird -wie immer- als letztes ausgearbeitet, die Qualität wird der der übrigen Fassadenfläche entsprechen. Danke an Dave für die Bilder.

    Reudnitz, Thonberg, Anger-Crottendorf

    Diese Dörfer (Anger und Crottendorf hatten sich schon 1883 zusammengeschlossen) wurden 1889 und 1890 eingemeindet. Es handelt sich um Arbeiterwohnviertel, die auch mehr oder weniger von Gewerbe und Industrie durchsetzt waren, relativ bekannt ist die noch bestehende Reudnitzer Brauerei mit dem gleichnamigen Bier. Heute sind die Viertel zum Teil bei Studenten beliebt, da zentral gelegen und vergleichsweise preiswert. In Reudnitz wurde ein altes Bahnhofsgelände zum Park umgestaltet und bringt etwas Grün in diese sonst eher dicht bebaute und sehr "steinerne" Stadtlandschaft. Weiter mit Bildvergleichen:


    Die neobarocke ehemalige "Schwanenapotheke" am Ostplatz 2 von 1903, mit einer Investitionssumme von 2,7 Millionen Euro vorbildlich saniert von der GRK Holding, die gleich mal mit eingezogen ist.


    Bilder: Leipziger/Cowboy


    Weiter im Inneren der Oststraße.


    Bilder: ich/Riesz


    Auch dieses Haus steht in der Oststraße.


    Bilder: Leipziger


    Südwestliches Eckhaus an der Kreuzung Oststraße und Albert-Schweitzer-Straße.


    Bilder: ich/Riesz


    Josephinenstraße 25.


    Bilder: Leipziger/ich


    Heinrichstraße 49.


    Bilder: Leipziger


    Crottendorfer Straße 4, um 1890.


    Bilder: Leipziger


    Margarethenstraße 6. Hier wurde die Nachkriegsaufstockung wieder entfernt, was den Proportionen gut getan hat.


    Bilder: Leipziger

    Vororte im Osten

    Neustadt, Neuschönefeld, Volkmarsdorf, Schönefeld, Abtnaundorf, Sellerhausen und Stünz sind gründerzeitlich geprägte Vororte bzw. ehemalig selbständige Gemeinden, die 1890 bis 1915 (Abtnaundorf erst 1930) nach Leipzig eingemeindet wurden. Die immer noch in großer Zahl und teilweise völlig geschlossen vorhandene Altbausubstanz ist hier im Gesamtmaßstab am schlechtesten erhalten, die Gebiete um die Eisenbahnstraße gelten als armes und stark von Migranten geprägtes Viertel, Sellerhausen und Stünz sind stark überaltert, Leerstand ist allerorten ein Problem. Alles in allem fehlen die Nähe zum Stadtwald wie in den nördlichen und südlichen Vororten und die Kanallandschaft wie im Westen. Schönefeld und Abtnaundorf sind immerhin auf dem Weg der Konsolidierung. Insgesamt ist die Sanierungstätigkeit aber eher gering, der Sanierungsstau hoch. Offenbar liegen die genannten Viertel auch außerhalb der üblichen Wege der Forumsmitglieder, so dass es kaum Bilder zu zeigen gibt.


    Bülowstraße 9 (Sellerhausen).


    Bilder: Leipziger

    Ich liefere mal noch ein Bild vom Biertunnel nach, hier ist auch die Sockelzone fertig. Mit der eigenwilligen Gliederung mit Sohlbankgesimsen in jedem Geschoss und der ja eigentlich sehr modern wirkenden strengen Rasterung der Fassade fällt dieses Gebäude von 1859 in Leipzig schon auf und auch etwas aus dem Rahmen. Wie bekannt, beherbergt es jetzt das 2-Sterne-Appartment-Hotel "SchlafGut" mit 29 Appartements zu ein oder zwei Zimmern nebst Kochnische für bis zu 4 Personen, dazu noch 6 Doppelzimmer. Als Originalelemente sind die Außenmauern, das runde Treppenhaus und die Lichtkuppel erhalten worden. Im Inneren sollen wohl die originalen Flügeltüren wiedereingesetzt worden sein.


    Fast fertig ist indessen das Wohnhaus Alfred-Kästner-Straße 72:


    Vorzustand:


    Letztes Foto von Leipziger, die anderen von mir.

    Ein paar Neuigkeiten:


    Das Götzcafé in der Zschocherschen Straße ist abgerüstet und machte zumindest im Vorbeifahren einen hervorragenden Gesamteindruck.


    Ein neues Gerüst steht in der Aurelienstraße 34.


    Aber auch für das Gebäude Aurelienstraße 26 gibt es Hoffnung auf ein baldiges gutes Ende, hier plant König Grundinvest die Sanierung:

    Bild: König Grundinvest Leipzig


    Ich erinnere mich vage, dass dort vor einigen Wochen ein Schuttcontainer auf den Hof gehievt wurde. Diese Visualisierung suggeriert, dass auch das üppig geschmückte Nebenhaus (das wäre dann Nr. 28) mitsamt Gartenhaus zum Projekt gehört:

    Bild: König Grundinvest Leipzig


    Aktueller Zustand, etliche Details wie die originalen Verkleidungen der Jalousienkästen, zum Teil sogar die Außenjalousien selbst, sind erhalten:

    Foto von mir

    Bild: Malios Immobilien


    Ebenfalls im Portfolio ist die Helmholtzstraße 25, fast direkt neben der Aurelienstraße, und mittlerweile eins der letzten unsanierten Häuser im Straßenzug:

    Bild: König Grundinvest Leipzig


    So sieht es dort jetzt noch aus, aber der Container ist schon vorgefahren. Die Aufstockung aus Nachkriegszeiten bleibt erhalten, wenigstens wird das Traufgesims erneuert und die Fassade bis dorthin wieder verklinkert.

    Foto von mir


    In der südlichen Schnorrstraße, unweit der Kreuzung mit der Rödelstraße, ist das Gebäude mit dem Knick eingerüstet.


    Ein Gerüst steht sowohl an der Scheffelstraße 36 (Connewitz) als auch an der Karl-Liebknecht-Straße 62 (ehem. "Maître"). Eine weitere Einrüstung ist in der Georg-Schwarz-Straße 133 (?) zu melden, dafür ist am Eckhaus Georg-Schwarz-Straße/Spittastraße (Nähe Georgplatz - LE. mon. hist. berichtete) das Gerüst schon fast wieder runter.

    Es wäre in der Leipziger Praxis der denkmalgerechten Rekonstruktion gar nicht unüblich, das aufgestockte Geschoss zu entfernen und das Dach in Originalprägung wieder draufzusetzen, mir fallen einige Beispiele ein, wo so verfahren wurde. Andererseits fällt auf, dass das Haus des Verbandes der Deutschen Handlungsgehilfen stark an den nicht mehr existierenden Eckbau angelehnt wurde. Das letzte Bild zeigt den Kontext zu dem meines Erachtens ziemlich misslungenen Nachfolger (HLKomm), der wenigstens die "Kurve" wieder aufgreift, in diesem Zusammenhang ist der Erhalt der gegenwärtigen Situation gar nicht mal so unstimmig. Im Dach befand sich früher offenbar nur ein Spitzboden zu Lagerzwecken (minimale Belichtung). Alternative: Wiederherstellung eines steilen (mansardenartigen) Daches mit Gauben, dann gäbe es ja nur einen minimalen Verlust an Nutzfläche und eine weitaus bessere optische Wirkung.


    Insgesamt bin ich froh, dass das geschichtsträchtige Gebäude erhalten und genutzt und nicht durch einen ähnlich geist- und gesichtslosen Bau wie links daneben ersetzt wird.

    Das historische "Satteldach" war natürlich, wie man oben sehen kann, ein Walmdach. Ich freue mich sehr darauf, dass mit dessen Rekonstruktion die zum Fürstenhof und zum Eckgebäude (heute Stadtwerke) korrespondierende Situation wiederhergestellt wird und der häßliche Fahrstuhlschacht (?) endlich verschwinden wird.

    Ostvorstadt Teil II

    Inselstraße 2 von 1902.


    Bilder: Leipziger


    Göschenstraße 9-11 von 1911.


    Bilder: Leipziger/Gärtner


    Goldschmidt 29 (Verlagshaus Karl W. Hiersemann), erbaut 1909 von Max Pommer.


    Bilder: Leipziger


    Stephanstraße 10/12, Luxussanierung eines wortwörtlichen "Wohnpalastes", Baujahr 1881.


    Bilder: Cowboy/Leipziger