Land NRW und Umwelthilfe haben eine Einigung über NO2-Grenzwertverletzungen und daraus drohenden Dieselfahrverboten erzielt:
Die Punkte daraus sind:
- Weitere Umsetzung des Green-City Masterplans und des Klimaschutzplans zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035
- Beibehaltung der umweltsensitiven Signalsteuerung zur Entlastung des Belastungsschwerpunkte Corneliusstraße und Merowingerstraße sowie Tempo 30 auf der Merowingerstraße
- Aufbau einer kooperativen, intelligenten Verkehrsinfrastruktur
- Beschleunigter Ausbau der Radinfrastruktur in Düsseldorf, inklusive schneller Ausbau von zusammenhängenden Radachsen und Abstellanlagen, sowie Ausbau von B&R-Plätzen und Mobilitätsstationen
- „Traffic Pilot“ - Ampelphasenassistent für den Rad- und Kfz-Verkehr
- Neubau der U-Bahn-Linie U81 zur Verbindung der Verkehrsknotenpunkte Düsseldorf Hauptbahnhof, Messe Düsseldorf, Flughafen
- Abgasarme Busse im ÖPNV, Projekte zur Beschleunigung des öffentlichen Nahverkehrs und Ausweisung von P+R-Parkplätzen
- weitere Modernisierung der kommunalen Flotte
- Ausbau der E-Ladeinfrastruktur
- Landstromversorgung für Binnenschiffe
- bestehendes Förderprogramm zur Anschaffung von Lastenfahrrädern
Im RP-Artikel sind noch Punkte aufgelistet, die wahrscheinlich unter Masterplan o.ä. fallen:
- die Radinfrastruktur soll verstärkt ausgebaut werden
- der Busverkehr soll durch Vorrangschaltungen beschleunigt werden
- kostenlose Parkplätze in der Innenstadt sollen abgeschafft werden
- die Parkraumbewirtschaftung soll auf deutlich mehr Gebiete ausgeweitet werden
- auf zahlreichen Hauptstraßen sowie im Umfeld von Einrichtungen wie Kindergärten und Pflegeheimen soll zur Reduzierung der Lärm- und Luftbelastung Tempo 30 angeordnet werden
Interessant, was man alles in die Waagschale werfen kann, wie U81 oder Landstromversorgung. Parkraumbewirtschaftung wurde im Grundsatz auch bereits beschlossen.
Eine bittere Pille für die hiesige Autofahrerpartei CDU wird der Wegfall der kostenlose Parkplätze sein (besonders schwachsinnig die am Corneliusplatz, dass die umsonst waren.). Auch soll mehr kontrolliert werden und bei Baustellen eine Führung gewählt werden, die auch zum Nachteil von Autofahrern Fußgänger und Radfahrer berücksichtigt. Am Bilker S-Bhf. zB wird man als Radfahrer stadtauswärts vom Radweg auf die auf eine Spur verengte Friedrichstr. gejagt.
Peinlich finde ich, dass die Stadt mit dieser Einigung sich zu mehr Kontrollen verpflichtet. Warum nicht vorher so, warum muss die Stadt darüber gezwungen werden? Für Kunst ist hier nichts zu teuer, z.B. für jedes Opernticket hat die Stadt 2019 über 100 € Subventionen gezahlt, oder diskutiert über den Neubau der Oper zum Preis einer Wehrhahnlinie aber für Sicherheit auf den Straßen hat man nicht mal das Nötigste gemacht, obwohl die Stellen sich über Knöllchen fast selbst bezahlen.
Kooperative Verkehrsinfrastruktur, was man konkret unter dieser Lyrik im Stil der Düsseldorf Stadtplaner verstehen soll, keine Ahnung.
Der Traffic Pilot - Ampelphasenassistent - den halte ich für gefährlich, da es sowohl beim Auto als auch Rad fahren den Blick von der Straße abwendet, bringt erst dann Nutzen, wenn das ins Navi oder Maps integriert wird.
Der Ausbau der Radinfrastruktur zur NO2-Reduktion ist nicht so viel wert, sofern nicht an den Problemstraßen selbst oder parallel dazu leistungsfähige Radwege entstehen.