Neues Konzerthaus für München? (Diskussionsthread)

  • Ich setze mein Geld auf das Werksviertel. Im Olympiapark muss man auf den Neubau und Umzug der Eishockeyspieler warten, in der Posthalle auf den Neubau und Umzug der Deutschen Post, im Finanzgarten muss man sich mit Protesten herumschlagen. Beim Werksviertel kann dagegen schnell gebaut werden und weitgehend frei von Protesten. Nur mit einem schnellen Bau können sich aber die beteiligten Politiker verewigen und vor allem wird eine Fertigstellung vor dem mehrjährigen Umbau des Gasteigs möglich. Dass an diesem Standort ein großer architektonischer Wurf herauskommt, daran habe ich jedoch Zweifel. Dem Osten Münchens tut eine Aufwertung gut und die Anbindung dort an DB und MVV ist optimal.

  • Naja, Anbindung an DB und MVV ist kein Argument. Die Besucher werden diese eher wenig bis gar nicht nutzen.


    Ich dachte der Umzug des Eissports hat schon längst begonnen, wie lange müsste man da denn noch warten?

  • Naja -eine Konzerthalle am Stadtrand, muss erst mal mit der entsprechenden hochklassigen Musik gefüllt werden. Ob das zum "weltweiten" Ruf reicht da habe ich zweifel. Es gibt doch überall spektakuläre Konzerthäuser....und dann in den Premiumlagen wie in Sydney oder Hamburg ...da wäre ich mal erst sehr vorsichtig ob diese Gleishalle was hermacht. Direkt darunter ist doch der DB Rangierbahnhof. ..also da bin ich mir sicher, dass es kein neues Wahrzeichen wird, sondern eine nette Halle mitten im DB Land.


    ABer besser als im Olypark ist der Standort allemal.

  • Das Werksviertel wäre meiner Meinung nach ein geeigneter Standort für einen Konzertsaal, weil es ein großes Stadtentwicklungspotenzial sowie eine gute Verkehrsanbindung bietet. Ebenso eignen würde sich der Olympiapark, der mit Turm, Stadion und BMW zudem noch entsprechende Sehenswürdigkeiten hat.

  • Will man Stadtentwicklungsimpulse mit einem öffentlichen Bau setzen, dann muss man klotzen und nicht kleckern. Nach allem, was bisher in dieser Debatte so vorgeschlagen wurde, wünschen sich die Verantwortlichen aber eine möglichst billige Konsenslösung, die einfach, preiswert und rasch umzusetzen ist.


    Das würde in Kombination mit einem nicht etablierten und nicht zentralen Standort aber lediglich dafür sorgen, dass München einen wenig gebliebten neuen Zweckbau bekommt - kein bischen mehr - und die Konzertbesucher dann bezugslos dort hin pendeln, wie man heutzutage zu Möbelhäusern auf der Grünen Wiese pendelt, ohne, dass davon irgendwelche Impulse für städtisches Leben ausgehen. Dementsprechend dürfte dann die möglichst gute Verkehrsanbindung tatsächlich gezwungenermaßen wichtig sein (damit man nach dem Konzert möglichst rasch wieder vom Betonbunker wegkommt, es wird ja dann vermutlich auf einen billigen Betonwürfelzweckbau hinauslaufen).


    Damit würde man alles Potential dieser Investition verschenken und gleichzeitig einen tollen, zentralen Standort wie die sog. Paketposthalle vergeuden (für eine Nutzung durch die Post, die - anders als ein Konzerthaus - nämlich in der Tat zentrumsfern angesiedelt gehört!). Mit dem Resultat, dass in Bestlage und unter spektakulärer Architektur weiterhin Briefe sortiert werden, während Konzertbesucher in einen zentrumsfernen Zweckbau pendeln sollen. Ernsthaft? :nono:

  • Ich befürchte, dass spätestens in 10-20 Jahren diese Paketposthalle extrem teuer in Stand gesetzt werden muss.


    Sie ist ein Baudenkmal und willst du sie erhalten, dann musst du sie verstaatlichen oder zumindest irgendwie so neu nutzen, dass ihre eigentliche Architektur wieder zur Geltung kommt/genutzt wird. Oder glaubst du etwa, die DPAG investiert Mio. in die Sanierung eines Baudenkmals, wenn sie an dem Baudenkmal bisher maximal desinteressiert war (sogar so desinteressiert, dass sie einfach ein Standardbriefzentrum reinbauen ließ, wohl nach dem Motto "das Grundstück gehört uns ja schon und das ist immer noch billiger, als anderswo neuen Grund zu kaufen und solange die Halle darüber nicht weiter stört kann sie bleiben"). D. h., wenn die Hallenkonstruktion mal baufällig ist, dann wird die Post ausziehen, die Halle einfach abgesperrt und dem Verfall preisgegeben (eine Sanierungspflicht gibt es für Baudenkmäler nun einmal nicht). Das ist auch keine wilde Spekulation, so hat sie es stets mit obsolot gewordenen Liegenschaften gemacht, selbst zentralsten Postämtern.


    Dann habt ihr mitten in München eine langsam verfallende Riesenhalle und an der Peripherie der Stadt einen neuen Zweckbau für Konzerte. Schöne Stadtentwicklungsmaßnahme.

  • Peripherie?? Selbst der Olypark ist mit einer Entfernung von gut 3 km vom Hauptbahnhof mit Sicherheit nicht Peripherie.


    Alle Standorte sind aus meiner Sicht super geeignet. Eine treffende Architektur zu entwickeln wird wohl nur im Verbindung mit der Posthalle gelingen.

  • Fakt ist am Paketlager ist München mehr oder weniger aus. Danach kommt nur noch Randbrache. Teils Dorfcharakter. Platz ist da natürlich und eine gute Anbindung hat man auch, aber ich würde ein neues Konzerthaus lieber in den Kontext der historischen Gebäude der Innenstadt sehn, auf der Isarinsel am allerbesten oder am Südrand des EGartens...und nicht im DB Land.

  • Ich befürchte, dass spätestens in 10-20 Jahren diese Paketposthalle extrem teuer in Stand gesetzt werden muss.


    Sie ist ein Baudenkmal und willst du sie erhalten, dann musst du sie verstaatlichen oder zumindest irgendwie so neu nutzen, dass ihre eigentliche Architektur wieder zur Geltung kommt/genutzt wird. Oder glaubst du etwa, die DPAG investiert Mio. in die Sanierung eines Baudenkmals, wenn sie an dem Baudenkmal bisher maximal desinteressiert war (sogar so desinteressiert, dass sie einfach ein Standardbriefzentrum reinbauen ließ, wohl nach dem Motto "das Grundstück gehört uns ja schon und das ist immer noch billiger, als anderswo neuen Grund zu kaufen und solange die Halle darüber nicht weiter stört kann sie bleiben"). D. h., wenn die Hallenkonstruktion mal baufällig ist, dann wird die Post ausziehen, die Halle einfach abgesperrt und dem Verfall preisgegeben (eine Sanierungspflicht gibt es für Baudenkmäler nun einmal nicht). Das ist auch keine wilde Spekulation, so hat sie es stets mit obsolot gewordenen Liegenschaften gemacht, selbst zentralsten Postämtern.


    Dann habt ihr mitten in München eine langsam verfallende Riesenhalle und an der Peripherie der Stadt einen neuen Zweckbau für Konzerte. Schöne Stadtentwicklungsmaßnahme.



    Gerade deshalb wäre es u.U. sehr weitsichtig, zu überprüfen, ob es der private Investor Ernst meint und man hier zusammenkommen könnte. Andere Beispiele wie die sog. "Freiheizhalle" am Arnulfpark, die Jutierhalle und Tonnenhalle am Oberwiesenfeld oder auch das ehemalige Radstadion im Olympiapark haben gezeigt und zeigen, dass eine sinnvolle und auch finanzierbare kulturelle Umnutzung erhaltenswerter Bauten nicht immer selbstverständlich funktionieren bzw. es oft auch an geeigneten Konzepten fehlt. Vielleicht sollte man diesen Vorschlag deshalb als Chance begreifen, auch wenn die Umsetzung sicher länger dauert.

  • Fakt ist am Paketlager ist München mehr oder weniger aus. Danach kommt nur noch Randbrache. Teils Dorfcharakter. Platz ist da natürlich und eine gute Anbindung hat man auch, aber ich würde ein neues Konzerthaus lieber in den Kontext der historischen Gebäude der Innenstadt sehn, auf der Isarinsel am allerbesten oder am Südrand des EGartens...und nicht im DB Land.


    Könnte man genausogut vom Finanzgarten sagen. "Danach kommt der Englische Garten und danach die Kläranlage." Oder: "Hinter der Elbphilharmonie kommen Hafenbecken und Lagerhallen".


    Reichlich absurd den Hirschgarten mit einem 3 S-Bahn Stationen Abstand vom Hauptbahnhof als Randlage zu bezeichnen.

  • Das ist doch eine super gute Idee! Und dann aus einer Hand ein Kunstareal bilden. So muss man es machen! Aber bitte keine DB Rangier-Gleisbrache.

  • Das ist die perfekte Lage. Abends auch sehr ruhig, und im Kontext mit den anderen Prachtbauten bzw Museen der ideale Standort fürs neue Konzerthaus.
    Parkmöglichkeiten sind evtl ein kleines Problem, da dort am Abend die anliegenden Strassen natürlich restlos von den Bewohnern belegt sind. Aber da kann man ja noch sehen.ÖPNV Anschluss ist auch gegeben + in ca. 10-15 Jahren noch zusätzlich der Halt der neuen U9. Vielleicht kann man den Bau der Station "Pinakotheken" auch gleich mit dem Bau einer Tiefgarage fürs neue Odeon verbinden. Ich bin sehr angetan!

  • Das Areal im Museumsviertel wird derzeit von der LMU genutzt, aber die will es in der mittelfristigen Planung eh abgeben und ihre Bereiche von dort zum Teil nach Martinsried verlagern.

  • Darum gehts überhaupt net. Die Elbph. steht mitten im quirligen Hafenquartier, der Finanzgarten ist eingebettet in die klassische schöne Münchner Innenstadtarchitektur und ebenfalls recht nahe an einem quirligen Zentrum.


    An der Pakethalle sieht es so aus:
    https://www.google.de/maps/@48…!2e0!7i13312!8i6656?hl=de


    und so:


    https://www.google.de/maps/@48…!2e0!7i13312!8i6656?hl=de




    Finanzgarten:


    https://www.google.de/maps/@48…%3D0!7i13312!8i6656?hl=de


    Und an der ELbph.


    https://www.google.de/maps/pla…9:0x4263df27bd63aa0?hl=de



    Fällt Ihnen jetzt etwas auf? :D

  • ....


    Fällt Ihnen jetzt etwas auf? :D


    Ja, dass die Paketposthalle ungenutzt und die Elbphilharmonie immer noch eine Baustelle ist hinter einem recht trostlosen fast menschenleeren Platz. Was soll dieser unsinnige Bildervergleich eines noch ungenutzen Areals mit einer innerstädtischen Straße und einem im Bau befindlichen Milliarden-schweren Kunsttempel. Meines Wissens hat München mit der neuen Konzerthalle ganz andere Ansprüche und kann eben kein Milliarden-Budget dafür ausgeben. Unter Anderem auch desswegen, weil die Sanierung des Gasteiges schon 1 Mrd. Euro kosten wird.