Die Fassade war doch ganz annehmbar! Jahrzehntelang (einschließlich meiner Großeltern) konnte man hierüber "Identifikation mit der Stadtkultur" definieren.
Kein Mensch hat schon wieder auf eine "luftig gläserne" Fassade aus der Giftküche des Shopping-Gewerbes gewartet.
Hier wird ein ganzer Stadtraum im Moment entsorgt und als Experimentierfeld für entfesselte Immobilientycoone und weltfremde Architekten mißbraucht.
Nichts gegen kühne Entwürfe auch gläsener Kaufhauskathedralen, nur: warum wird das nicht an den Stadtrandgebieten oder brach liegenden Flächen unternommen? Warum wird die in er kühlen Sachlichkeit der 60er Jahre oder im Aufbruch der 50er Jahre konzipierte City-West abgerissen, anstatt saniert und restauriert?
Folgender Artikel über das Stiller-Haus an der Wilmdersdorfer Strasse zeigt mehr Einfallsreichtum, als er derzeit am Tauentzien die Runde macht:
Wilmersdorfer Str. 58
Schirmständerhaus
Das Haus wurde 1956 von Hans Simon für das Schuhhaus Stiller errichtet. Es ist ein fünfgeschossiges Geschäftshaus mit einem über die Fassade ragenden Flugdach mit runden Öffnungen, das ihm den Namen "Schirmständerhaus" eintrug. 2002 wurde das Haus von Regina Herrmann und Isolde Kepler für die Münchner WDS Immobilien denkmalgerecht renoviert. Dank neuer Neonröhren leuchtet das Haus als "Blaues Wunder" wieder im Dunkeln. Die Beleuchtung war seit den 70er Jahren nicht mehr eingeschaltet.
(Aus: http://www.charlottenburg-wilm…es/rundgaenge/030614.html )