Wohnen in Düsseldorf

  • Zum Thema Moderne und Denkmalschutz: Viele Bauten der Moderne wurden in den letzten Jahrzenten durch „Sanierungen“ und dergleichen dermaßen verändert, dass eine komplette Unterschutzstellung kaum noch denkbar ist.


    Die Höhe bzw. Anzahl Geschosse der Neubauten an der Sohnstraße dürfte sich an der direkten Umgebung orientieren; eine Verdichtung wie in z.B. in Derendorf oder Pempelfort ist eher nicht vorstellbar und sicherlich gerade dort auch nicht sinnvoll.



    An der Bachstraße (mfi) können nach aktuellem Stand keine Wohnhochhäuser wie im Quartier Central gebaut werden. Der rechtsgültige Bebauungsplan sieht dort lediglich ein kleines Hochhaus vor; die anderen Gebäude werden etwa so dimensioniert sein, wie die fertiggestellten Wohnungsbauten (und das ist wohl auch eines der Probleme).

  • Die RP bringt heute eine Übersicht der aktuellen Wohnprojekte und erinnert an die Vorwürfe der Ratsopposition, die Stadtverwaltung würde nichts für preiswerten Wohnraum tun. Ich sehe keinen anderen Weg als gehörige Verdichtung, die den Bau größerer Anzahl der Wohnungen ermöglicht. Den gleichen Weg geht man in London, wo das Wohnen viel teurer als hier ist und Wohnprojekte immer höher werden. Wenn die Fläche an der Westfalenstraße im Rather Stadtteilzentrum mit Straßenbahn- und S-Bahn-Anschluß für Reihenhäuser verschwendet werden soll, sollte man die Raumknappheit nicht beklagen. Sogar ohne Hochhausbau kann man auf 6,7 Hektar nicht nur 300 Wohnungen unterbringen, sondern mindestens die doppelte Anzahl. Am 19. Mai werden die Ergebnisse des Gutachterverfahrens erwartet.


    Auch jetzt kann man preiswerte Wohnungen finden - in den Vororten Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Essen. Schließlich wohnen nur 2 von 10-12 Millionen Pariser in den offiziellen Stadtgrenzen (und es sind im Schnitt eher die besser verdienenden). Klar, manch eine Partei möchte ihre Stammwählerschaft lieber diesseits der Stadtgrenze wohnen sehen.


    Wieder wurde an den Antrag erinnert, von genau jedem Investor die Schaffung der Sozialwohnungen zu fordern. Entschuldigung, dass mir die Absurdität des Vorschlags auf die Nerven geht - [Spott-On] - am besten sollte jeder EFH-Bauherr per Gesetz verpflichtet werden, eine Einliegerwohnung für einen als asozial geltenden Mitbürger zu schaffen. Dann wird die Rückkehr in die City sprunghaft beschleunigt. [/Spott]

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • @ Bau-Lcfr – Du verwechselst hier allem Anschein nach sog. Asoziale (also Menschen, die sich in Ihrem Verhalten gegen die Gemeinschaft richten) mit den Bewohnern öffentlich geförderter Wohnungen. :nono:


    Ich halte allerdings auch nichts von derartigen Subventionen für Bauträger.
    Zudem sollten Wohnungen für finanziell schwächere Mitbürger nicht an bestimmten Orten konzentriert werden; eine gesunde soziale Durchmischung der Wohnquartiere vermeidet jegliche Gettoisierung in beide Richtungen.


    Das wichtigste Instrument, um preiswerteren Wohnraum zu schaffen ist immer noch der Grundstückspreis; an den teilweise übertriebenen und herstellerfreundlichen Baunormen kann eine Kommune ja leider nichts ändern.


    Hochhäuser sind übrigens nicht günstiger bzw. preiswerter zu bauen; und hierzulande gibt es zudem auch Akzeptanzprobleme.
    Auch können Hochhäuser aus verschiedenen Gründen nicht überall realisiert werden.


    In Hochhäusern gibt es zudem nicht automatisch preiswertere Wohnungen, sondern eben nur mehr Wohnfläche.


    Im Stadtgebiet von Düsseldorf gibt es aber noch so viele unbebaute oder mindergenutzte Grundstücke und Blockinnenbereiche, die sinnvoll genutzt eine bessere und umweltverträglichere Form der Verdichtung erbringen würden.

  • So manche Aussage hier, erscheint mir tatsächlich mehr als nur befremdlich - und "Spott"-Beiträge, sowie Vergleiche mit London und Paris in dem Zusammenhang leidlich wenig hilfreich.
    Preiswerter Wohnraum (was auch immer genau unter diesem Begriff zu verstehen ist) bedeutet m.E.n. nicht bloß das Schaffen von sozial geförderten Wohnraum, sondern eine, wie mamamia richtig feststellte, gelungene Durchmischung - alles andere stellte in der Tat eine Ghettoisierung dar, denn auch eine Gentrifizierung ist im Schluß das Selbe und spelt lediglich Investorengruppen Gewinne in die Kassen.


    Das Wohnhochäuser in Deutschland kaum auf Akzeptanz stoßen, ist bedauerlich und liegt - im Gegensatz zu anderen Ländern - an den diversen Fehlplanungen der 70 Jahre. Gelungene Wohnhausarchitektur sollte sich nicht lediglich an der Geschosszahl festmachen... doch dieser Zug ist wohl leider abgefahren.

  • Befremdlich und wenig hilfreich scheint mir das Festhalten an idealisierten Vorstellungen, die mit der realen Welt wenig zu tun haben. Ich wohne in einer billigen Wohnung einer Wohngenossenschaft (4,66 Euro/Qm kalt - als Antwort auf die Frage, was genau preiswerter Wohnraum ist), wo soziale Durchmischung in etwa der der sozialen Wohnungen entspricht. Kürzlich kriegte jede der 12 Mietparteien ein Rundschreiben, wir mögen keine Essensreste durchs Fenster werfen und dadurch keine Ratten füttern. Irgend jemand hat es offensichtlich getan. Öfters hingen im Treppenhaus Klagen, jemand hätte dort zurückgelassene Gegenstände geklaut. Direkt unter mir wohnte jahrelang eine Stalkerin, die mitten in der Nacht an der Tür schellte - meine Frau fürchtete ernsthaft, überfallen zu werden. Eine Etage tiefer wohnt eine Frau, die unter jedem Vorwand rumpöbelt - bis ich sie auf die strafjuristische Relevanz hingewiesen habe. Soll ich noch über die Nachbarn hinter der Schlafzimmerwand schreiben, die stundenlang lautstark streiten? Wir halten es aus, weil wir geizig und geduldig sind, was in unseren Bekanntenkreisen die absolute Ausnahme ist. Bereits der Kollege vom Schreibtisch neben meinem wohnt im EFH bei Krefeld und lobt an seiner homogenen Siedlung am stärksten, dass ihm erspart wird, was manche hier gelungene soziale Durchmischung nennen.


    Wie kann man auch nur ansatzweise denken, man könnte im oberen - für Düsseldorf wichtigen - Preissegment Wohnungen vermarkten, die im gleichen Treppenhaus Sozialwohnungen haben? Dieser Segment lebt vorwiegend von Exklusivität. Ich habe heute unter Kollegen eine Kurzumfrage gemacht - jeder kam sofort darauf, dass so etwas den gehobenen Marktsegment kaputtmachen würde. Ich finde es beschämend, dass man hier etwas derart offensichtliches mühsam erklären muss.


    Wenn man Sozialexperimente versuchen würde, würden die Käufer der Luxuswohnungen wieder in Villen am Stadtrand oder in Meerbusch ziehen. Weitere Leute würden folgen, denn man ahmt meist jene nach, die weiter oben stehen. Der vor wenigen Jahren aufgekommene Trend der Rückkehr in die Stadt - die einzige Chance für eine kompaktere Stadt, die die Steller gewisser Anträge so nebenbei preisen - wäre zerstört. Man sollte sich ganz klar entscheiden, ob man eine nachhaltigere Siedlungsstruktur erreichen oder realitätsfremden Sozialschwärmereien nachjagen will - beides geht nicht.



    Die Vergleiche mit Paris oder London (Ballungsgebiete über 10 Mio. EW wie Rhein-Ruhr) sind heute nicht mehr genehm? Noch kürzlich winkte die Zentrale einer Siemens-Sparte, da waren alle begeistert, im Zentrum der einzigen Megacity in Deutschland zu leben. Man kann nicht die damit verbundenen Chancen haben wollen und die untrennbaren Lasten wegblenden.



    Für Rath gerade habe ich keine Wohnhochhäuser vorgeschlagen, aber die beabsichtigten Reihenhäuser als grotesk empfunden, zumal dort preiswerter Wohnraum entstehen sollte. In öden Orten wie Gladbeck meinen manche, nur WEs mit Privatgärten auf großen Grundstücken seien marktfähig, dort ist der Grund auch billiger. In Düsseldorf zeigen die Mieten der Etagenwohnungen glasklar, dass die Lage anders aussieht. Im Stadtteilzentrum wäre ein Kerngebiet mit der GFZ=3,0 denkbar, seien wir mit 1,2-1,5 großzügig. Die würden auf 67.000 Qm Grund 80-100 Tsd. Qm BGF ergeben - weit mehr als die 300 beabsichtigten Wohnungen. Ganz ohne Hochhäuser.

  • Schön (viel) geschrieben, dennoch nicht an das anknüpfend, was ich meinte.


    Auch die von dir dargestellten Beispiele mögen als solche bedauerlich sein - haben allerdings ebenfalls nichts mit dem zutun, was ich schrieb.


    Wovon ich sprach ist weder der vielzitierte soziale Wohnungsbau, geschweige denn irgendwelche utopistischen Sozialexperimente für die unteren 10% der Einkommeshaushalte - von daher können wir eine derartige und unnötige Polemik gerne lassen. Wovon ich spreche ist Wohnraum diesseits der Oberkassel/Pempelfort-Liga von ü 5000 € /m².


    Wenn schon von einer nachhaltigeren Siedlungsstruktur die Rede ist, dann kann dies eben nicht ausschließlich für das angeblich "wichtige Düsseldorfer Preissegment" gelten, sondern für alle Segmente aus denen sich Wohnungsbau/Angebot einer Stadt zusammensetzt.


    Eine Schwarz-Weißmalerei in Assi vs Gehoben ist in der Tat nicht hilfreich - eine genauere Betrachtung der Einkommensvetreilung als auch von Durchschnittsmietpreisen dagegen schon - und auch finde es beschämend, dass man hier etwas derart offensichtliches mühsam erklären muss.

  • Wovon ich spreche ist Wohnraum diesseits der Oberkassel/Pempelfort-Liga von ü 5000 € /m².


    Leider werden in der Presse bevorzugt Beispiele wie die abartig hochpreisigen Ralf Schmitz-Bauten herangezogen, wenn über das Thema der Immobilienpreise berichtet wird - die sind in der Tat in der Region von 5000 € / m², aber einen Massenmarkt bilden die nicht...


    Wohnraum unter 5000 € / m² gibt es ansonsten sehr wohl - die im Internet zu findenden Angebote für Pempelforts "le flair" für Wohnungen liegen z.B. alle zwischen 3300 € / m² und 3400 € /m² (wenn man mal das Penthouse raus nimmt, was mit 4400 € / m² NATÜRLICH in einer anderen Liga spielt). Andere auf gleichen Internet-Seiten zu findende Neubauten in Pempelfort liegen in einer ähnlichen Preisklasse wie le flair, also auch um die 3400 € / m².


    Zentral in Flingern-Nord gab es letztes Jahr auch mal einige Neubau-Loftwohnungen in dem Neubau der Flurklinik ab (so weit ich mich erinnere) 2400 € / m². Und sogar in Oberkassel gab es vor wenigen Jahren mal halbwegs bezahlbaren Wohnraum (Neubauten in der Schanzenstraße).


    Zugegeben: Eine Friseurin oder Arzthelferin wird einen solchen Preis für eine Eigentumswohnung kaum stemmen können, ob das vor 10 oder 20 Jahren anders war, wage ich aber zu bezweifeln...


    Dabei war bisher auch nur von Neubauten die Rede. Ältere Eigentumswohnungen in Häusern aus den 60er Jahren, im 4. Stock ohne Aufzug in (z.B.) Oberbilk sind selbst in gutem Zustand und bei "intakter Hausgemeinschaft" deutlich günstiger zu haben - so was will aber komischerweise auch keiner kaufen! Wohnungen ohne Balkon und ohne Tiefgarage sind auch nicht gerade der Renner im Verkauf, nachweislich haben Familien aber auch in solchen Wohnungen schon Kinder groß gezogen.


    Daher frage ich mich bei den Diskussionen um fehlenden günstigen Wohnraum manchmal, ob der Begriff des "günstigen Wohnraums" überhaupt realistisch interpretiert wird bzw. was bei einer solchen Wohnung als zwingend notwendig erachtet wird.

  • Das größte Problem bei geförderten Wohnungsbau ist, dass man Personen, die den Anspruch verloren haben (weil starke Einkommensverbesserung) ja nicht einfach wieder herausschmeißen kann. Und dies führt meines Erachtens zu starken Ungerechtigkeiten. Z.B. gehörte unser Nachbarhaus bis vor kurzem der Stadt, man hat es damals als "sozialen Wohungsbau" gekauft und dann vermietet. So stellte sich beim Verkauf heraus, dass die Mieter (alle mittlerweile in einer sehr hohen Einkommensklasse) nur 3€/qm zahlen. (Marktumfeld zahlt 15€+).



    Wohngeld ist ein viel besseres Steuerungsmittel (flexibler , kann man besser an den Bedarf anpassen).

  • Wohngeld ist ein viel besseres Steuerungsmittel (flexibler , kann man besser an den Bedarf anpassen).


    Da kann ich nur zustimmen.
    In vielen Fällen ist die soziale Bindung der mit öffentlichen Mitteln (unseren Steuern) geförderten Wohnungen zudem zeitlich begrenzt; langfristig betrachtet könnte man also auch von einer Subvention für Bauwirtschaft sprechen.


    Wichtiger für Düsseldorf ist eine ausreichende Anzahl an Mietwohnungen im mittleren Preissegment, für die ja noch existierende Mittelschicht.
    Auch preiswerte und förderfähige (KfW) Eigentumswohnungen für Familien sind in Düsseldorf noch zu wenige auf dem Markt.


    Düsseldorf kann langfristig sicherlich nicht auf diese Gruppe verzichten; und damit auch die entsprechende Einkommensteuer weiterhin an die umliegenden Orte verlieren.

  • Wohnungen ohne Balkon und ohne Tiefgarage sind auch nicht gerade der Renner im Verkauf, nachweislich haben Familien aber auch in solchen Wohnungen schon Kinder groß gezogen.


    Die Betrachtung des TG-Stellplatzes als festen Wohnungsbestandteil wie die Küche ist überholt und absurd. Die vermietenden Wohnungsunternehmen sehen so gut wie immer separate Verträge und Sollstellungen für die Stellplätze vor. Längst hat sich separater Markt dafür entwickelt - www.immobilienscout24.de als Nachweis (Angebote von 25 bis 200 Euro/monatlich in Düsseldorf). Es gibt keinen Grund, wieso der Markt des Immobilieneigentums anders aussehen sollte.


    Einerseits bedeutet freie marktwirtschaftliche Ordnung, dass jeder Bürger das Recht hat, den Begehrlichkeiten der Autoindustrie zum Trotz sich den Besitz des Autos und der Infrastruktur dafür (wie der Stellplatz) zu ersparen, wenn er bessere Verwendung für das Geld weiß. Andererseits gibt es Kunden im Premiumbereich, die nicht einen Stellplatz zur Wohnung, sondern mehrere haben möchten. Dieser RP-Artikel vom 19.04 berichtete über ältere Millionäre - darunter aus dem Ruhrgebiet, die das dort aufgebaute Geschäft verkauft haben - die nach Düsseldorf ziehen. Sie suchen Wohnungen ab 150 Qm in Oberkassel, im Zooviertel oder in ähnlichen Lagen. Einige kauften weitere Wohnungen in der Nähe, nur weil an diese weitere Stellplätze gekoppelt waren. (Diese Wohnungen blieben dann ungenutzt, was die Düsseldorfer Wohnungslage nicht gerade bessert.) Konsequente Entkopplung der Wohnungen und der Stellplätze - verbunden mit dem ersatzlosen Streichen der Stellplatzverordnung, die staatlich reguliert, was der Markt regulieren sollte - wäre die Lösung.

  • Man kann die Sinnhaftigkeit des besagten Stellplatzschlüssels im Falle kleinerer Bauvorhaben, insbesondere bei der Schließung von Baulücken durchaus in Frage stellen;
    auf diesen meist beengten Grundstücken ist der Bau einer Tiefgarage kaum realisierbar oder mindestens aber unwirtschaftlich.
    Garagen im EG kann man heute sicherlich ganz ausschließen.
    Auch ist es für kleine Läden und Cafés kaum möglich die geforderte Anzahl an Stellplätzen nachzuweisen.


    Bei größeren Bauvorhaben, insbesondere bei Eigentumswohnungen können es nach meiner Erfahrung kaum genug Stellplätze sein.
    Sicherlich gibt es einzelne Erwerber, die keinen eigenen Stellplatz benötigen; aber schon wegen eines späteren Verkaufs der Immobilie ist ein zugehöriger Stellplatz notwendig und sinnvoll.


    Da ja keiner noch mehr PKW auf den Straßen stehen haben möchte (nur ca. 1/3 der Fahrzeuge wird jeweils bewegt, der Rest parkt irgendwo), ist es wohl besser,
    die aktuell noch „benötigten“ Pkw in Tiefgaragen unterzubringen.
    Die Stadt unterstützt finanziell den Bau sog. Quartiersgaragen (auch privater), um das „Blech“ vom Straßenrand weg zu bekommen.


    Was mich persönlich viel mehr stört, dass es in Düsseldorf noch viele als Garagenhof genutzte Blockinnenbereiche gibt;
    von dem hässlichen Erscheinungsbild mal abgesehen, schlummert hier eine große Baulandreserve.

  • Bei größeren Bauvorhaben, insbesondere bei Eigentumswohnungen können es nach meiner Erfahrung kaum genug Stellplätze sein.


    Das sollte aber die Wirtschaftlichkeitsberechnung und die Marktanalyse entscheiden - nicht eine behördliche Vorschrift, die in beide Richtungen unflexibel wirkt. Der zusätzliche Vorteil wird die Kostentransparenz sein - jeder wird sehen, wieviel so ein Stellplatz kostet (in Amsterdam oder in London mehr als eine Wohnung im Ruhrgebiet - die knapp 200 Euro monatlich an einigen Düsseldorfer Stellen erreichen fast diese Dimension). Es mag sein, dass manch einer unter den Bedingungen der Transparenz sich überlegen wird, ob er wirklich soviel ausgeben will - was die Verstopfung Düsseldorfer Straßen reduzieren wird.


    Sicherlich gibt es einzelne Erwerber, die keinen eigenen Stellplatz benötigen; aber schon wegen eines späteren Verkaufs der Immobilie ist ein zugehöriger Stellplatz notwendig und sinnvoll.


    Nur unter den bisherigen Bedingungen der Kopplung 1:1 Wohnung-Stellplatz. Recht bald gewöhnen sich die Leute, dass der Stellplatz nicht zu einer Wohnung gehört, sondern bei Bedarf auf separatem Markt erworben/gemietet wird - ob einer, gar keiner oder gleich fünf davon. Dann wird es die bisherigen Probleme mit dem Wiederverkauf der Immobilie nicht mehr geben.


    Mehrmals habe ich mir aus Neugier Pariser und Londoner Immobilienprospekte besorgt, dort keine Hinweise auf zugehörige Stellplätze gesehen. Diese behördliche Kopplung existiert dort einfach nicht, sie ist für die Leute dort undenkbar (obwohl es natürlich Parkhäuser und Tiefgaragen mit Stellplätzen gibt).


    Gegen irgendwo-parken hilft rigoroses Abschleppen bei Nichtbeachtung der Parkverbote. Die Stadt bzw. Gesellschaft ist weder für die Versorgung mit Parkplätzen verantwortlich noch muss wildes Zuparken dulden.


    Sicher, Tiefgaragen unter begrünten Höfen sind weniger störend und flächeneffizienter als graue Garagenhöfe. So wird es auch in neuen BVs wie im Quartier Central gehandhabt. Viele Garagenhöfe würde man womöglich durch zusätzliche Wohnflächen ersetzen, gäbe es diese bevormundende Kopplungsvorschrift nicht, die auch in diesem Fall Flexibilität verhindert.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ an dieser Stelle (unmittelbar an der Kö) und in den durchaus schnuckeligen Altbauten halte ich ein solches Projekt für möglich, ansonsten ist die Graf-Adolf-Straße in den letzten Jahrzehnten (beginnend mit den Kino-Schließungen) doch eher in die Zweitklassigkeit abgerutscht.


    Ich bin ja mal gespannt, wie bei diesem Projekt die ehemals vom Spielwarengeschäft Lütgenau (dem trauere ich immer noch nach) belegten Etagen sinnvoll umgenutzt werden sollen - insbesondere der Eingangsbereich in diesem Haus ist meiner Ansicht nach auf Einzelhandel ausgerichtet und passt nicht zu einer Wohnnutzung.

  • Gerade in den letzten Jahren ist die Graf-Adolf-Straße wieder interessanter geworden. Was die geschlossenen Kinos betrifft, so finde ich das Savoy-Theater samt Hotel Stage 47 heute besser als früher. Gut, dass private Sanierungen und Bauprojekte – beginnend mit K21, GAP15 und köblick zunehmen. Die neue Straßengestaltung (gerade die Beleuchtung) ist viel besser als vorher. Zum Hbf hin wird sich erst etwas bewegen, wenn dieser *#%&§-Konrad-Adenauer-Platz saniert wird. (anderer Thread)


    Dieses Grado (guter Name nebenbei) wird gehen wie geschnitten Brot: Altbau, Kö-Lage, frisch saniert...


    Gegenüber wurde mittlerweile abgerissen:



    Ec

  • Angermund

    Unter den aktuellen städtischen Beteiligungen befindet sich der B-Plan für das Gelände westlich von der S-Bahn-Haltestelle Angermund. Vorgeschlagen wurden insgesamt vier Varianten - während A nur Einzelhandel und einen Parkplatz vorsieht, D hat P+R-Stellplätze in einer Tiefgarage unter dem Supermarkt mit begrüntem Dach sowie dreigeschossige Wohnbebauung südlich davon.


    Ich würde stark für eine Variante optieren, die das Gelände möglichst intensiv nutzt, also mit Wohnbebauung.

  • Persönlich halte auch ich eine stärkere kombinierte Wohn/Gewerbenutzung für sinnvoll.
    Allerdings wohne ich nicht in Angermund, daher sollten stärker die Wünsche der dort lebenden Menschen berücksichtigt werden.
    Aktuell regt sich stärkerer Protest gegen den Supermarkt, es hat sich auch schon eine Bürger-Initiative dagegen gebildet: http://herz-fuer-angermund.de
    Hier noch der Flyer dazu: http://herz-fuer-angermund.de/a0/flyer_hfa.pdf
    Ob das allerdings den Wünschen der Mehrheit entspricht, wage ich zu bezweifeln!

  • Handelsblatt-Bericht "Trendviertel 2011"

    Das Handelsblatt berichtet in der Serie "Trendviertel 2011" über Düsseldorf.


    Die Serie hat 4 Artikel (sind aber auch untereinander verlinkt):
    "Düsseldorfer In-Viertel": http://www.handelsblatt.com/fi…eiss-begehrt/4215502.html
    "Trendviertel 2011": http://www.handelsblatt.com/fi…z-und-idylle/4156270.html
    "Immobilienatlas": http://www.handelsblatt.com/fi…orf-top-sind/4030638.html
    "Alle Viertel im Überblick": http://www.handelsblatt.com/fi…en-teuer-ist/4207646.html


    Erst beim zweiten Lesen ist mir aufgefallen, dass das Handelsblatt die Heinrich-Heine-Gärten auch mal wieder nach Oberkassel verlegt hat, "an die Grenze zu Heerdt"... Ansonsten ist das aber ganz lesenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von D'dorfer () aus folgendem Grund: Kommentar nach erneutem Lesen der Artikel geändert

  • Die WZ berichtete über eine neue Runde des Streits um den Wohnungsmarkt im Stadtrat. Der SPD-Chef bemängelte, dass den 1800 neuen Wohnungen im Jahr 2000 unter 1000 im Jahr 2009 gegenüberstanden, gebraucht werden 2500 jährlich. Ich glaube, die hier (im Immobilien+Wirtschaft-Thread) beschriebene Verschiebung des Investoreninteresses vom Büro- zum Wohnungsbau sollte für intensivere Wohnbautätigkeit sorgen. Dieser Die-Welt-Artikel stellt eine baldige Entspannung im mittleren Preissegment in Aussicht. Er erwähnt außerdem, dass Wohnungen an stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen günstig bleiben. Nicht jedem könnte die Anregung gefallen, aber ich denke, dass man gezielt gehobenere Objekte mit den Häusern des sozialen Wohnungsbaus von den Hauptstraßen, Bahnlinien oder vielleicht dem Hafengewerbe abschirmen könnte. Bisher galten oft Büroprojekte als die gängige Abschirmung.


    Richtig überraschend finde ich im WZ-Artikel die Aussage des FDP-Fraktionschefs Manfred Neuenhaus, Zuzüge der Berufspendler aus dem Umland seien unerwünscht. Im Umland (Ruhrgebiet) ist man zu jeder städtebaulichen Sünde bereit, von der man sich das Anlocken der Zuzügler verspricht (der zweite Welt-Artikel erklärt, dass jene Zuzügler am liebsten in Metropolen mit intakten Stadtbildern ziehen - welche Stadtbilder durch die Ruhrgebiet-übliche Zersiedlungsförderung eher zerstört als gestärkt werden). 600.000 Einwohner seien in Düsseldorf kein offizielles städtisches Ziel mehr - die Zahl könnte trotzdem auf natürliche Weise erreicht werden.


    In einigen Monaten sollte das städtische Handlungskonzept Wohnen fertiggestellt werden. Einige Details dazu nannte die RP vom 16.05: Zinslose städtische Kredite, die den Bau von 180 Sozialwohnungen jährlich (statt 40-45 wie jetzt) ermöglichen.