Kunstmuseum Stuttgart (fertig)

  • Man kann alles ansprechend fotografieren. Die Bilder sind ganz gut. Es ist das Gebäude das nichts taugt. Wenn ich mir dieses Gebäude an der Theodor-Heuss-Straße vorstelle oder in Kornwestheim, kein Hahn würde danach krähen. Das Ding ist ein widerlicher Parasit der vom Schloßplatz zehrt, indem er ihn verschandelt.
    Städtebaulich wäre es ein echter Gewinn, dieses Ding plattzumachen und alle diese nutzlosen Stolpertreppenkanten schlicht einzuebnen. Ein fünf Meter hoher, neugebauter Betonklotz abgekippt für ein paar Kunstwerke, der fast alle Fußgängerverbindungen der Nachbarschaft zu Schattenlöchern, Schlitzen, Hinterhöfen und Sackgassen macht.
    Über die autogerechte Stadt lästern und dann die bekannten Nachteile des autogerechten Konzepts, die kalte Platte, nochmal zu bauen ohne ihre Vorteile zu haben, das ist schlicht Irrsinn. Ich würde diese Leute nicht mal zwei Bretter zusammennageln lassen.

  • @der stuttgarter:


    Ich gebe dir insofern Recht, dass die Treppen nicht angenommen werden. Sie sind kein Ersatz für die alte Freitreppe.
    Der alte "Kleine Schlossplatz" war allerdings eine wahre städtebauliche Katastrophe, vollkommen verbaut und musste abgerissen werden. Da man sich gegen eine Reko des Kronprinzenbaus, der bis 1962 an dieser Stelle stand entschieden hat ist die jetzige Lösung noch das geringste Übel.
    Vom Inneren des Museums muss ich mir in den kommenden Tagen einen Eindruck verschaffen.

  • Bild 1 - wenn ich schon einen geometrischen Körper als Solitär bauen will, sollte es auch so aussehen. Bei dieser asymetrischen Beleuchtung sieht es nicht besser aus als Karstadt oder P&C. Es war nur um einiges teurer.
    Bild 2 - Will ich jetzt die Lücke schließen oder nicht? Historisch und städtebaulich war hier eine Platzkante gefragt und kein optisch offenes Loch. Nur teurer war es schon wieder.
    Bild 3 - Frühaufsteher. Deutlich zu sehen, der Kubus paßt zu nichts.
    Bild 4 - In der Tiefgarage hätten Sie den Hausmeister bei der Deckebeleuchtung abgemahnt. Ein Riesenraum, zu nichts zu gebrauchen, die Orientierung ist mäßig. Der Aufzug in Bildmitte ist schlecht zu finden und die Kellner werden zu Marathonläufern.
    Bild 5 - Selbstinszenierung, die Bilder die dort hängen werden von der aufdringlichen Architektur zur Nebensache degradiert.
    Bild 6 - Das wäre ein wunderschöner Dachgarten. Dummerweise stört eine Panzerglasscheibe.
    Bild 7 - Der Versuch das Ding passend zu Gebäuden der Nachbarschaft darzustellen, gelingt nicht mit Gebäuden des Alten Schloßplatzes.
    Bild 8 - Gute Kulisse für einen Horrorfilm
    Bild 9 - Zwei Stockwerke oder zweieinhalb, Würfel oder würfeln, ist das da oben die Einflugschneise?
    Bild 10 - Der Ausblick ist gut, könnte jemand bitte die Jalousie ganz öffnen.
    Bild 11 - Ich hab bei meiner Mutter zuhause auch schon die Gardinen hinter dem halbgeöffneten Rolladen fotografiert. Sah besser aus.
    Bild 12 - Ein guter Kandidat für Verbesserungen zur freundlicheren Gestaltung von U-Bahn Zugängen.
    Bild 13 - Ohne Treppenstufen geht nichts.
    Bild 14 - Was man im Keller an Fläche gewinnt wird im Erdgeschoß verschenkt.
    Bild 15 - Aufdringliche Architektur, schiebt sich in den Vordergrund und erschlägt jedes Kunstwerk das dort hängen wird.
    Bild 16 - In Paris gibt es ein in Architekturkreisen bekanntes Cafe, in dessen Toilette man gegen eine ähnliche Wand pinkelt.
    Bild 17 - Selbstverliebte Spielereien des Architekten.
    Bild 18 - in ebay heißt das Konvolut von Beleuchtung.
    Bild 19 - Soll irgendwie zeigen was da vorher stand. Dummerweise nutzt es jetzt nichts mehr, aber der Schaden ist noch immer da.
    Bild 20 - Ist die Wand jetzt Kunst oder bloß Wand?
    Bild 21 - Schön da draußen, könnte man bitte mal kurz das Fenster aufmachen?
    Bild 22 - Zurückhaltendes weiß aber eine Deckenstruktur die brüllt.
    Bild 23 - Lieblingsfarbe grau, ein freundlich verregnetes, schmutzig kohlenstaub trübes, stumpfes Regengrau.
    Bild 24 - Egal was man hängt, es wird Nebensache.
    Bild 25 - Aufdringliche Konstruktion...
    Bild 26 - ... erschlägt den Blick nach draußen
    Bild 27 - Die Bilder an der Wand hängen immer im trüben, da die Decke stets zu hell ist.
    Bild 28 - Kann jemand bitte das Licht anmachen, äh, es ist schon an?
    Bild 29 - Es gibt auf diesem Bild gute Architektur und Müll. Zur guten Architektur zählen altes Schloß, Neues Schloß und der Planie-Durchbruch.
    Bild 30 - Die Kellertreppe zu den Schleusen des Panamakanals.

  • Der alte "Kleine Schlossplatz" war allerdings eine wahre städtebauliche Katastrophe, vollkommen verbaut und musste abgerissen werden.


    Du hast vollkommen recht. Nur warum haben Hascher, Jehle, Schuster dann diese städtebauliche Katastrophe die Kalte Platte nochmal neu gebaut? Dieses mal aber nicht für Straße und Straßenbahn sondern völlig sinnlos als einstöckigen Betonbunker für ein paar Bilder die man überall woanders auch hätte hängen können?
    Schau Dir dann noch die Wege vom Stilwerk auf die Platte, und die Reste der Kiene, Friedrich- und Fürstenstraße an - so trostlos, eng, dunkel, sinnlos verbaut auf zig Ebenen war der Kleine Schloßplatz nicht.

  • Max BGF, Danke für die Hammer-Bilder.
    @derstuttgarer, Danke, dass Du uns bzgl. dieses imo an sich ausdiskutierten Themas immer wieder überraschst und unterhältst ;)

  • Danke Max für das Bild. Ich erinnere mich nur noch dunkel an den Bau, der eigentlich imo ein gebauter Albtraum war.
    Dagegen ist der Glaskubus ein Juwel.

  • Kunstmuseum von Besuchern "überrannt"

    Es gibt leider etwas Positives zu berichten:


    Es ist unbeschreiblich, wie groß das Interesse am Haus ist und mit welcher Offenheit die Menschen an die Sammlung herangehen. Bei der langen Nacht der Museen zum Beispiel zählte man 6500 Gäste. Im Schnitt haben wir an den Wochenenden täglich etwa 2500 Besucher, werktags sind es 1500. Darunter übrigens auch erstaunlich viele Kinder. Wegen des großen Andrangs habe man mitunter gar zeitweise schließen müssen bei mehr als 1000 Menschen gleichzeitig im Kunstmuseum stoße man eben an die Grenzen, sagt Klingenstein.
    (...)
    Viele Besucher hätten sich einen Übersichtsplan zur Orientierung gewünscht und den würde man ihnen jetzt in die Hand geben. Druckfrisch im Angebot sei mittlerweile auch das Quartalsprogramm, das unter anderem regelmäßige Familiensonntage vorsieht. Erfreulich sei ebenfalls die große Nachfrage nach Jahreskarten. Das ist ein Signal für uns, dass die Leute wiederkommen wollen.


    Quelle: http://www.ez-online.de/lokal/…uttgart/Artikel105393.cfm


    Zum Glück läßt der Text noch ein wenig Raum für negative Interpretationen.

  • Trotz allem Erfolg, auch wenn er dauerhaft bleibt: Bei Tag gefällt mir der Würfel nicht, einfach zu einfallslos, zu glasig und plan. Was hätte man nicht alles machen können!

  • Erinnert an den Ostfriesen Bus, 3 Meter lang 20 Meter breit und alle sitzen in der ersten Reihe.

  • Ich hatte keine Zeit, ich hab die kneipe im Scala getestet.

  • ^
    Du jagst aber auch jedem Trend hinterher: Erst der Kubus, dann Scala :cool: ... und sag bloß Du findest die Kneipe nicht völlig unnötig ;)