Wohnungsmarktentwicklung München (Mieten & Kaufen)

  • Jahresvorschau Reiter 2015:
    http://www.muenchen.de/aktuell…rastruktur-ob-reiter.html und das angehängte pdf. Großer Plan: demnächst Zielvorgabe 8000 statt bisher 7000 neuer Wohnungen pro Jahr.


    Diese Vorgabe um 1000 Wohnungen zu erhöhen ist natürlich Propaganda pur. Da will nur einer das Thema besetzen und eine nicht vorhandene Aktivität bzw. das Vorgaukeln von Lösungen in die Presse bringen. Jetzt kann Reiter sagen: "Ja dazu habe ich mich auch positioniert!" und keiner kann ihm anheften, er hätte dazu nicht auch einen positiven Beitrag geleistet. Dabei bedeutet die "Redeleistung" für die Problemlösung rein gar nichts. Aber das kennen wir auch schon zu genüge nach Jahrzehnten mit Plappermaul Ude. Viel quatschen, wenig erriecht, bzw. sogar die Dinge sich dramatisch verschlechtern lassen.


    Was bringt es eine Zielvorgabe zu ändern, wenn man die seit 15 oder mehr Jahren existierende Zielvorgabe noch in keinem Jahr auch nur annähernd erreicht hat? Wirklich wichtig wären Änderungen in der Sturktur der Verwaltung Stadtplanung und Baureferat. Dazu gehört auch der Austausch von Führungskräften und die Austockung von Sachbearbeitern.



    Ist die Frage, wie lange sich der Trend mit 20 000 - 30 000 neuen Einwohnern pro Jahr fortsetzt.


    Noch länger. Es wird auch noch zu wenig betont, dass mittlerweile ein signifikanter Teil des Bevölkerungswachstums nicht aus dem positiven Wanderungssaldo kommt sondern aus anhalten hohen Geburtenraten, was natürlich auch sehr positiv ist. Man muss sich nur überlegen, wer in München Kinder bekommt. Das sind zum einen die große sehr gut verdienende Akademikermasse, die sich von selbst größeren Wohnraum gut leisten kann. Zum anderen sind es Menschen in der sozialen Absicherung, denen der Staat zu entsprechend größerem Wohnraum verhilft. Dazwischen gibt es noch die Gruppe der Normalbürger, die sich zwar noch eine 2-3 Zimmerwohnung leisten können, aber durch 2-3 Kinder gezwungen werden, München zu verlassen. Zu allen 3 Gruppen könnte ich massenhaft Beispiele aufzählen.

  • Wirklich wichtig wären Änderungen in der Sturktur der Verwaltung Stadtplanung und Baureferat. Dazu gehört auch der Austausch von Führungskräften und die Austockung von Sachbearbeitern.


    Das ist tatsächlich der springende Punkt.
    Die städtischen Gesellschaften arbeiten derart ineffizient und bürokratisch, dass es einem speiübel wird. So schlimm war es nichtmal bei den staatlichen Ministerien in den 80er Jahren.
    Niemand hat wirklich Budget-Verantwortung, alles muss abgestimmt und abgesegnet werden, so dass im Vergleich zur Privatwirtschaft die Dinge in einem Tempo voran gehen, das mindestens um den Faktor 10 langsamer ist und viel mehr an zeitraubender, unnötiger Kommunikation bedarf, die dann wiederum die Fehlerquote drastisch erhöht.
    Was ich da teilweise erlebt habe, das spottet jeder Beschreibung.
    Der Austausch von Führungskräften reicht aber nicht, das passiert nämlich durchaus, das gesamte System ist einfach krude, verkrustet und nicht mehr zeitgemäß. Hier müsste der Stadtrat umfangreiche Reformen beschließen, damit die städtischen Gesellschaften nicht nur in frisierten Zahlenwerken als wettbewerbsfähig da stehen, sondern es real auch mal werden.

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  • Achtung: Bitte vergesst nicht die Emotionen all dieser Menschen:


    München steht für:


    Gemütlichkeit
    Beschaulichkeit
    Kleinteiligkeit
    Behäbigkeit
    Lebensqualität
    Ruhe
    Grün


    Da der nun anstehende Veränderungsdruck den meisten oben genannten Attributen entgegensteht,
    muss man doch alles in der Macht stehende tun, um diese "unsäglichen, unheilvollen" Veränderungen zu vermeiden.

  • Das wäre ja alles schön und gut, aber die umständlichen Prozesse und Entscheidungswege, das offensichtlich fehlende Vertrauen in die Entscheidungskompetenz der Mitarbeiter, passt alles nicht so ganz zu den genannten Werten.
    Die MA wirken dadurch sogar gestresster als in der Privatwirtschaft und sind es vermutlich auch, wenn jede Kleinigkeit hundert Mal abgestimmt wird und man dann trotzdem eine übergebraten bekommt, weil es irgendwem nicht passt.


  • Zusammenfassung: München wächst relativ fast doppelt so schnell wie Frankfurt und mehr als 3x so schnell wie Hamburg. Berlin gibt erst seit 3-4 Jahren so richtig Gas mit etwa 40.000 Neubürgern pro Jahr. Auf 10-Jahres Sicht ist das Wachstum eher gering. Das ändert sich aber vermutlich für den Horizont 2010 bis 2020 sehr deutlich. Besonders das Wachstum Hamburgs ist gering.


    Ich finde es fazinierend das Du Dir so sicher bist, dass der Augenblick, sprich die Entwicklungen der der letzten 5 Jahre in den nächsten 15-20 Jahre vorsetzen werden.


    München hat in den letzten 25 Jahre eine 10 Jährige Wachstumspause eingeleget, 10 Jahre ein eher durchschnittliches Wachstum aufgewiesen und jetzt gerade mal 5 Jahre stark gewachsen.
    Berlin und München sind in der Entwicklung immer etwas Sprunghaft und nach Phasen des Wachstums kamen in der Regel meiste Phasen der Stagnation und oft sogar wieder Rückgänge.


    Ein wichtiger Faktor hierbei wird die Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums sein und hier sehe ich gerade im kompakten München eine Faktor, der sich zum Bremsklotz entwickeln könnte. Denn zwischem dem, was theoretisch möglich und dem was real umsetzbar ist klafft meist eine gewaltige Lücke. Schachbrett hat es ja perfekt beschrieben!

  • Fakt ist in München haben sie es nicht geschnallt, dass das monozentrische System der Stadt mit dem Hbf bzw. Marienplatz als Fetische der Stadtplaner, nicht für eine Stadt im 1,7+ Mio Bereich taugt.
    In Wien haben sie es geschnallt, in Hamburg schon vor 60 70 Jahren, in Berlin sowieso.


    Dies kann man immer ganz nett an tangentialen U-Bahn Linien sehen die eben NICHT d.d. City/Zentrum/Atlstadt laufen.


    Bei uns verstärkt man diese Fehlentwicklung sogar noch weiter mit der geplanten Stamm2 und auch mit der U9, auch wenn diese für den "jetzt" Status der Stadt Sinn macht. Da kann allerdings auch die U9 nichts für. Das ist klar.


    Man hätte längst in den 90gern eine UBahn Westtangente von Obersendling-Westpark-Harras- Donnersberger-Stiglmayrpl-Schwabing-MFreiheit-bis nach Johanniskirchen od. Engelschalking bauen müssen. Und das ist sowas von Fakt!


    Aber nein....zwingen wir lieber die ganzen lieben Münchner täglich durch den Hbf oder den Marienplatz, damit sie da alles Linien verstopfen und die City am Leben bleibt. Subzentren in der Stadt wären ein Frevel den man nicht dulden darf.

  • Hmm, laut muenchen.de-Seite sollen es am 31.12. 1 490 681 Einwohner gewesen sein. Wären wiederum 26 000 mehr als ein Jahr zuvor. Was war denn der Wert für November? Konnte ich auf die schnelle nicht finden.


    Was mich wirklich interessieren würde wären mal verlässliche Zahlen für die Agglomeration, München ist längst nicht mehr begrenzt auf die Stadtgrenzen. Man sollte auch endlich wieder über Fusionen mit den Nachbargemeinden nachdenken, damit man eine großräumige Stadtplanung aus einem Guss bekommt. Die Farce mit der U-Bahnverlängerung nach Martinsried hätte man wahrscheinlich nicht gehabt, wenn es nicht diesen Streit um die Kostenaufteilung zwischen den Gemeinden gegeben hätte.

  • Dass man durch das verknappte Angebot und dem Höchstpreisniveau wieder viel Wachstum in die Vororte schiebt liegt doch auf der Hand. Das sagen auch die Prognosen aus. Während etwa Wien 70 % des Wachstumes innerhalb der Stadtgrenzen realisieren wird sind es in München den Prognosen nach in Zukunft nur 30 %. Das schafft natürlich neue Probleme wie Verkehr und Flächenverbrauch.


    Staistisch gesehen sind die Dezemberzahlen meist von irgendwelchen erfassungstechnischen Gründen überlagert. Dass München tatsächlich geschrumpft sei, ist natürlich Unsinn.

  • Das kann aber eiglt auch nicht sein. Wenn man sich die Münchner Vororte ansieht, die Bevölkerungszahlen, dann sieht man bis auf Freising fast keine nennenswerten Veränderungen. Und das über die letzten Jahrzehnte hinweg.


    Bsp. Vaterstetten. Jeder kann sich das gerne exemplarisch selber ansehn. Wo wohnen dann die ganzen Menschen die angeblich in den letzten Jahren zugezogen sind? Das würde mich sehr interessieren.


    1867 175
    1910 1.407
    1925 1.565
    1939 1.837
    1945 1.300
    1961 5.420
    1987 17.843
    2002 21.113
    2006 21.401
    2011 22.292



    Bsp. Gauting


    1987 17.500
    2012 19.200


    Bsp. Dachau

  • Landkreis München
    2000 2005 2008 2012
    295.247 309.080 317.543 325.744


    Landkreis Fürstenfeldbruck
    2000 2005 2008 2012
    193.092 199.783 201.845 205.194


    Landkreis Dachau
    2000 2005 2008 2012
    129.547 134.382 136.801 142.021


    Zwischen 1988 und 2008 gewann der Landkreis Ebersberg knapp 29.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um rund 29%. (wikipedia)


    Landkreis Erding
    2000 2005 2012
    115.939 123.094 128.289


    Landkreis Freising
    2000 2005 2008 2012
    152.307 160.655 165.582 166.286


    Also alle wachsend ohne riesige Boomzahlen zu haben. Insgesamt aber über zwölf Jahre hinweg ein Anstieg der Einwohnerzahlen um fast 100.000. Das ist aber wohl auch das Problem: weder in der Stadt noch im Umland werden offensichtlich ausreichend Wohngebiete ausgewiesen - sonst würden die Miet- und Kaufpreise nicht in dem Maße steigen. Im wiki-Artikel zu Ismaning heißt es auch, dass die Stadt sich selbst ein langsameres Wachstum beziehungsweise einen Stillstand in den Neunzigern auferlegt hat. Ist halt die teilweise doch recht große oberbayerische Bräsigkeit (no offense), die alles so bewahren möchte wie es schon immer war.

  • ja das wundert mich eben auch. Alles wachsen eigtl. genau wie früher. Abgesehen von ein paar Ausreissern. In China, die kommen von einer Landwirtschaftlich geprägten Industrie, wuchsen Städte in 2 3 Jahren von 500 auf 50.000. und 5 Jahre weiter auf 500.000.


    Das wir da in D so ein Getue um das erschaffen von neuem Wohnraum machen das wunder mich. Wenns nicht hier angesichts der hervorragenden Infrastruktur und kurzen Wegen machbar sein sollte, wo dann?

  • Bingo:


    TUM Lehrstuhl für Raumplanung Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung.
    Die Metropolregion München wird neu vermessen.
    Zuwachs von 2011 bis 2013: 130.000 EW.
    Grosse Onlineumfrage
    von und mit Prof. Thierstein und Prof. Wulfhorst

  • Ok. Das verstehe ich nicht ganz. Wie kann dann bereits ein Ergebnis bekannt sein, 130.000k, wenn die Umfrage noch nicht einmal begonnen hat?

  • Wie viele Einwohner jetzt genau in und um München wohnen, ist irrelevant. Fakt ist, München boomt, Wohnungen sind Mangelware und viel zu teuer. München wird nicht von heute auf morgen aufhören zu wachsen und auch keine chinesischen Zustände werden uns überrumpeln.


    Ein bisschen mehr Toleranz und Offenheit gegenüber der geringfügigen Veränderung der Gemeinden und Ortschaften (Ortskerne erhalten, Randgebiete entwickeln) sowie sinnvolle Reformen in den Bebauungsplänen der Stadt würde ich mir wünschen.

  • Endokin:
    Das ist meine Schuld, die 130k beziehen sich auf die Einleitung für eine jetzt beginnende Umfrage.
    Evtl. kann das jemand hier verlinken mit der TUM ?

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • ^^


    Das würde ich gleich mal testen und die Gesetze so ändern, dass diese gut-betuchten Demogänger zu "München ist bunt" gleich mal Flüchtlinge und Asylbewerber in ihre Mietshäuser und ausgebauten Dachspeicher einquartieren können. Würde mich interessieren, wie viele von den 20.000 Demonstranten tatsächlich auch handeln würden anstatt relativ nichtssagende Parolen wie "Nazis raus!" und "München ist bunt!" zu schreien. Sollten gleich mal die Politiker vorweggehen und jeweils eine syrische Familie aufnehmen und auch ernähren. Wenn man Zeit für solche Demos hat, spielt auch Geld keine Rolle, weil der Normalmünchner zu diesen Zeiten schlicht in der Arbeit ist, um sein Leben auf die Reihe zu bekommen, bzw. müde von der Arbeit einfach nur seine Ruhe braucht oder auf die Kinder aufpasst, weil die Frau arbeiten muss.