Wo willst du denn dann die Überwege hinbauen?
Woanders sind die Rampen zu den Unterführungen.
Heißt, ein schlechter Standort wurde gewählt, weil am besseren Standort kein Platz war. Aber natürlich - hier müssen ebenerdige Fußgängerüberwege über die sog. Stadtautobahn sein. Jede Großstadt kennt Unterführungen und Brücken. Aber in der selbsternannten Mobilitätszentrale Stuttgart muß an den unmöglichsten Stellen ein Fußgängerüberweg her. Das ist unintelligent oder höchst ideologisch. Egal wie oft das Totschlagsargument "Stadtreparatur" auch fällt.
Modal Split in S:
Auto: 43%
ÖPNV: 24%
Fußgänger: 27%
Fahrrad: 6%
Verkehrskosten:
Auto: 55%*
ÖPNV: 35%*
Fußgänger: 7%
Fahrrad: 2%
Leicht verkürzt?
Du weißt schon, daß es neben Kosten auch Nutzen gibt?
Wie kommt eigentlich die Feuerwehr im Brandfall angefahren? Auf Schienen zum nächstgelegenen Bahnhof und dann die Megaspritze ausgepackt? Wie ist das mit den zunehmenden Pflegefahrten in der älter werdenden Gesellschaft? Bedeutet, die Straßeninfrastruktur muß zu großen Teilen ohnehin vorgehalten werden.
Aber mal abgesehen vom öffentlichen Nutzen. Jedesmal wenn sich jemand hinter das Lenkrad statt in die Bahn setzt, bewertet er persönlich den IV offenbar alles in allem höher. Man könnte auch sagen der ÖPNV ist für ihn teurer. Aber weil ein paar modewellenbewußte Politiker und Weltlenker ganz genau wissen, was besser ist, muß mit allen Mitteln das Auto verteuert werden, bis sein Besitzer seine tatsächliche Kostenverursachung mehrfach deckt.
Bei aller Panikmache, muß man erkennen, daß gerade während extremer Individualmotorisierung in den Nachkriegsjahren bis heute die Todesrate im Straßenverkehr historische Tiefstände markiert und die durchschn. Lebenserwartung stark stieg. Die Schadstoffe werden nach und nach technisch eliminiert. Aber das Auto scheint mehr denn je zum Sündenbock gemacht zu werden.
Außerdem ist auch die fortschreitende Belastung des IV eine Art Subvention bzw. Wettbewerbshilfe der Schiene. Die Abgaben fürs Auto, allen voran die Mineralölsteuer, übersteigen bei weitem, was der Staat für Infrastruktur zurückgibt. Der ADAC hat dbzgl. sehr aufschlußreiche Zahlen. Die Steuern der Autofahrer füllen den Staatshaushalt, da können noch so absurde Gegenrechnungen aufgemacht werden. Gleicher Ansicht sind offenbar die Finanzminister, welche ein ernsthaftes Problem hätten, wenn plötzlich massiv aufs Auto verzichtet und auf den ÖPNV ungestiegen würde. Abgesehen davon, daß die Schiene schon bei 10-20% Umsteigern zusammenbrechen würde...
Autos blasen seit dem Kat nur noch einen Bruchteil echter Schadstoffe hinaus, aber sieht man davon etwas in den Abgaben. Allenfalls gibt es kurzfristig Investitionsanreize zur Umrüstung. Daher ist jetzt die CO2-Propaganda so wichtig. Quasi als Ersatz für Blei und SOx. CO2 ist u.a. in der menschlichen Atemluft. Wer es ehrlich meint, soll bei sich anfangen, z.B. mit CO.
Rechnet man dann also noch die 20 Mio Euro Gewinn der SSB heraus kommt man auf Kosten von gerade mal 8 Mio Euro. Wenn dann die S-Bahn noch ausgeschrieben wird dann käme man wohl auf Kostendeckung???
Nochmal: Ich erkenne an, daß die SSB den wohl höchsten Kostendeckungsgrad hat. Ich finde die SSB auch leistungfähig und gut. Man darf aber auch relativierend darauf hinweisen, daß die Ticketpreise in Stuttgart fast das doppelte derer in Rhein/Main betragen. Und dort verdient man keineswegs schlechter. Gut - man hat weniger Gebirge; wobei man sich fragen kann, wieso die flache S4 oder S5 nicht wenigstens etwas günstiger ist, wenn wir denn schon offensichtlich Topographie-Preise zahlen.
Bei der Gelegenheit: Warum soll dann S21 für die Kunden nicht auch etwas teurer sein?