Rund um den Domplatz

  • Helmut Schmidt hat sich geäussert: Globalisierte Allerweltsarchitektur
    sei der neue Entwurf am Domplatz. Kopfnick.
    Grundsätzlich will ich das Gebäude nicht verteufeln, auch wenn Mode ist Glas und Stahl zu kombinieren und das Ganze einen kalten Eindruck vermittelt, auch die Möglichkeiten zu gewagten Kulissen bietet, es passt einfach nicht in das enge Loch zwischen den schönen Altbauten. Aber der Standort würde als Eiswürfel besser zum Fischmarkt passen, wo Fisch auf gestossenem Eis lag (;) )(Ironie aus)
    Zudem ist dort so ein reger Verkehr, dass auch ein Ziel, welches von vielen Menschen frequentiert werden soll nicht das Gelbe vom Ei ist an diesem Standort.



    Zudem wurde darüber diskutiert, da das Gebäude an die 18 Meter über die Domstraße "hängt" ob die Domstraße verlegt wird.


    Geschichtliches : Domstraße Hamburgs Keimzelle Schauplatz der Geschichte
    Das ist auch ein Punkt, der mich wundert. In anderen Ländern werden solche Plätze gewürdigt, was mit dem Eiswürfel aus Glas und Stahl nun keineswegs geschieht.

  • Kann der arme Platz nicht einfach Platz bleiben und als solcher gestaltet werden? Die Parkplätze gehen bei einer Bebauung sowieso drauf. Dann können sie doch einem großzügigen innerstädtischen Platz mit Brunnen weichen. Hamburg hat davon viel zu wenige.

  • Es erstaunt mich aber, das rein niemand davon spricht, dass die Domstraße verlegt werden soll weil das DING auch noch 18 Meter drüberhängt.
    Damit ist dann alles schattig darunter und die Freiflächen von denen Kölsch schreibt sind wertlos.
    Eher hätten sie dort ein Parkhaus mit traditionellem Outfit hinstellen können als diesen Kristall.
    (Das niemand dazu geschrieben hat, ist aber auch insofern logisch, weil es komplett abgelehnt wird. Und, der Architekt aus Stuttgart hat nicht verstanden, dass seine speziellen Schrägen es sind, sondern schlicht weg die Materialien vor allem, Glas-Stahl und eben an dem Ort zur Kritik führen, weil eben weltweit Glas-Stahl-Konstruktionen gefertigt werden. Ist der Stahl zur Zeit besonders günstig? Gibt es Abkommen über Mindestabnahmen oder Schuldausgleiche mit der Ukraine oder ähnl. gelagerten Ländern?)

  • Meiner Meinung nach ist es am wenigsten der Architekt, der kritisiert ewrde muss. Es ist eben seine idee, davon, wie der Ort gestaltet werden soll.
    und er hat eben gewonnen. Sie häten ja auch einen anderen entwurf aählen können.

  • Na so in Schutz nehmen braucht man den Architrekten nicht, hat er doch die federführende Rolle bei der Gestaltung des Gebäudes.
    Es war ja schon immer einfacher den Stilbruch zu postulieren als sich mit den gestalterischen Vorgaben der Umgebung auseinanderzusetzen und diese aufzugreifen und für den eigenen Entwurf weiterzuentwickeln. So kann man sein eigenes Ding machen und hat weniger Aufwand. Herr Schmidt hat das zurecht Allerweltsarchitektur genannt, weil sie eben überall auf der Welt ohne Rücksicht hingepflanzt werden kann, und leider auch wird.

  • Gut, dass die Kritik an dem Projekt zunimmt, aber leider kritisieren die meisten Abendblatt-Leserbriefe generell "Glaspalaeste" und Wolkenkratzer.

  • ja, das fällt mir auch auf, das nur an dem Objekt, aber nicht über Standort kritisiert wird und die Grösse. Der "Kasten" ist so hässlich nicht.
    Nur meine ich, er soll am falschen Ort aufgestellt werden.


    Glas ist hübsch, wenn sich die Umgebung noch mal darin spiegelt. Aber das ist dort auch eher nicht gegeben, weil die Wände schräge sind und eh alles viel zu eng dasteht.

  • Mir persönlich ist der Glaskasten etwas zu gedrungen!
    Das Hauptproblem bei Glasbauten ist zudem, dass die Modellaufnahmen eine Transparenz vorgauckeln, die in der Realität so gut wie nie so gegeben ist!
    Der zweite Aspekt ist, für welche Glasqualität man sich einsetzt!
    Dies kann letztlich entscheidend sein für die Außenwirkung des Baus!

  • Aber mal ehrlich, in der Hafencity würde das Gebäude doch genial aussehen! Über diesen Standort hier kann man streiten. Ich halte ihn für skandalös unangebracht. Aber an geeigneten Orten wie der Hafencity, der Perlenkette etc. eine schöne Ergänzung.

  • Wie kann man nur Architektur losgelöst von der Umgebung bewerten? Versteh ich gar nicht. Ich könnt jetzt unendlich Beispiele aus anderen Disziplinen (Mode, Werbung, Design, Stylisten, selbst Politik) anbringen.... Aber naja, lassen wir das:


    Der Kasten ist Schrott. In Bezug zur Umgebung eine Unverschämptheit. Der Architekt ist ignorant oder gnadenlos opportunistisch, weil er den Wettbewerb gewinnen will. Das Ding, gehört da nicht hin.


    Ob das nun an anderer Stelle angebracht oder gar gut wäre, ist genauso belanglos wie die Frage, ob das Zitronensorbe nun zu dem Menü oder einem anderen Gericht gepasst hätte, ob die Blondine, die zuckersüß ist, zu dem Dicken passt oder nicht.


    Leute, merkt ihr es noch? Wie gesagt. gute Architektur definiert sich in Bezug zu seinem Umfeld, sonst könnte man ja Retorte bauen. Ein Kilo "gute Architektur" für Hamburg Mitte bitte?.....


    *Kopfschüttel*
    (sorry, hab eben nur mal vorbeigeschaut, eigentlich Fussball geguckt und nen Grappa geschlürft - daher mal heute ganz emtotional)

  • Zitat von libero

    Wie kann man nur Architektur losgelöst von der Umgebung bewerten?
    Ob das nun an anderer Stelle angebracht oder gar gut wäre, ist genauso belanglos wie ...


    Nein, es ist eben nicht belanglos. Man kann nämlich einerseits das Gebäude an sich und andererseits das Gebäude in Bezug zum Umfeld bewerten. Wer das nicht kann ist... naja lassen wir das.


    gute Architektur definiert sich in Bezug zu seinem Umfeld...


    Ja genau darum geht es doch. Das Gebäude wäre in der Hafencity schön und hier eben BESCHeiden. Du sagst erst man könne Architektur nicht von der Umgebung loslösen und dann stellst du fest, dass es zur Umgebung passen muss. Die Spiele heute sind wirklich sehr gut, daher verzeihe ich dir deine Verwirrtheit. ;)

  • Glaspalast - nur eine Kopie aus München?
    http://www.abendblatt.de/daten/2006/06/20/575952.html


    In dem Artikel wird zum ersten Mal direkt Auer vorgeworfen, der Kristall sei in Wahrheit eine Kopie/Klon des Münchener Hauptbahnhofs. Außerdem:
    Bezirksamtschef Schreiber war selbst Mitglied der Domplatz-Jury und hatte als einziger gegen den Kubus votiert, "weil er nicht auf den Domplatz paßt. Er ist völlig überdimensioniert.", Rose Pauly (FDP) "Anschlag auf Urbanität", Vorschläge, den Platz als Platz zu belassen bis hin zu Verkleinerung des "überdimensionierten Entwurfs.

  • Ich habe mir den Domplatz gestern mal bewusst mit Hinblick auf eine mögliche Bebauung angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass er am besten gar nicht bebaut werden sollte. Diese Freifläche gleich neben dem Trubel der Haupteinkaufsstraßen ist doch eigentlich ideal. Am besten abstrakte Grundrisse einer Burg als Pflasterung, ein hübscher Brunnen, Bänke, Pflanzen, vielleicht mit Glas abgedeckte Ausgrabungen, wenn man was findet. So wäre dieser Platz ein Gewinn.


    Das Glasmonster hingegen kann ich mir eher als Messezentrum irgendwo am Stadtrand vorstellen.

  • manitu, ähnlich hab ich heute morgen auch gedacht.
    In irgendeiner Form Ausdruck geben, dass dort einmal die Hammaburg stand.
    Parkplätze, waren dort nicht schlecht. Sammelpunkt für Obdachlose auch nicht.
    Überglaste Grabungen, oder Grabungsstätte - ja und auch nein. Man sieht so verdammt wenig. Ein Überglastes Hammaburg-Modell ja, klein, zum anfassen nah.
    sich über diesen Glaswürfel noch aufzuregen, der in München den Hauptbahnhof unterbringen soll halte ich für dumm. Die Entscheider sollten sich ja wohl auch weltweit umgeguckt haben und nicht nur Entwürfe ausgewählt haben.


    Unbebaut fände ich gut, aber Brachflächen bringen kein Geld. Vom Ansehen kann man nicht essen. Ich denke so wird gedacht. Eine sprudelnde Quelle wäre zwecks Luftreinigung auch hübsch.

  • Bebauung fände ich schon gut, es ist ja immer noch das keline Dreick vor der Petrikirche da. aber man sollte sich auf die Traufhöhe des Pressehauses beschränken, eventuell noch zwei Staffelgeschosse drauf.

  • Aslo ich finde man kann den Entwurf nicht wirklich mit dem des Münchener Hauptbahnhofs vergleichen. EIn paar Ähnlichkeiten gibts da zwar, aber sonst ist das ein völlig anderes "Ding".

  • Geht so, finde schon, dass dem Gebäude eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzuerkennen ist. Deckt sich aber ja mit meiner Meinung zu beiden Gebäuden (zumindest was das Aussehen angeht), nur dass ich in München den Bau im Allgemeinen begrüße.

  • Die einzige Gemeinsamkeit ist eine schräg stehende Glasfläche im oberen Bereich der Vorderseite des Entwurfs des Münchner HBF. Das "Volks-Geschrei" das derzeit durch die Medien geistert finde ich peinlich.


    Der historische Bezug beim Domplatz-Entwurf ist die Pflasterung des Platzes beziehungsweise des Sockels mit Backstein. Zusätzlich soll die Fassade des Wohn-Riegels mit demselben Material versehen werden. Dieses Material wird sich im Glaskörper spiegeln. Es ist zu wünschen, dass das Gebäude um eine Etage in der oberen Hälfte reduziert wird. So würde die Form noch dynamischer wirken. Dieser Entwurf symbolisiert meiner Meinung nach den zum Teil in dieser Stadt existierenden freien Geist in Form einer Verquickung von Tradition und Moderne. Im Übrigen ist der Entwurf ein wohltuender Kontrast zur Schrebergarten-Mentalität einiger Menschen in Hamburg.