Airbus: Vermittlungsversuche gescheitert

  • Max, das lässt mich spontan an dieses Titanic-Titelbild denken.


    Perfiderweise nimmt die Airbus-Geschäftsführung diese Sache zum Anlass, die gesamten Investiontionsentscheidungen pro Hamburg in Frage zu stellen. Insofern geht es wohl tatsächlich nicht nur um ein paar Dutzend Arbeitsplätze, sondern eher um ein paar 1000 - in Hamburg oder in Toulouse.

  • Hmm, ich fasse mal zusammen. Es gab also den Beschluss zur Enteignung, der dann aber vor Gericht nicht stand hielt. Und nun wird versucht, die Enteignung mit neuer Begründung doch noch durchzubringen.


    In dem Artikel des Abendblattes steht dieses:

    Diesmal könnte damit argumentiert werden, daß ohne die Landebahn kein Auslieferungszentrum gebaut wird. Das zumindest hat Airbus angekündigt. Somit würden ohne die Landebahn keine 100 Arbeitsplätze geschaffen. Noch stärker wären die Argumente, wenn Airbus diese Arbeitsplätze auch garantieren würde.


    Quelle:http://www.abendblatt.de/daten/2004/11/20/366629.html


    Kann man abschätzen, wie die Aussichten dafür sind? Reichen 100 Arbeitsplätze für eine Enteignung?

  • Mit einer wirklich stichhaltigen Begründung seitens Airbus sowie einer sauberen und gründlichen Verfahrensführung durch die Behörden sollte das eigentlich einer gerichtlichen Prüfung standhalten. Auch der öffentliche Druck könnte insoweit dienlich sein.

  • Die Werkserweiterung beruht übrigens auf einer seperatem Planfeststellung. Man hatte die beiden Vorhaben planerisch getrennt, da die "Enteignungsbetroffenen" der Landebahnverlängerung ansonsten auch gegen das gesamte Vorhaben hätten klagen können.


    Da das Mühlenberger Loch ein FFH-Gebiet (Flora Fauna Habitat) ist, darf da auch nicht so ohne weiteres gebaut werden. Um diese speziellen Rechte der Natur vor Gericht zu verteidigen, bedarf es allerdings einen Klageberechtigten.
    (wo kein Kläger da kein Richter)
    Da es kein Verbandsklagerecht (für Umweltverbände) gibt, sind nur Enteignungsbetroffene klageberechtig. Das Mühlenberger Loch gehört der Stadt und damit hat das erste Vorheben keine Enteignungsbetroffenen. Die Landebahnverlängerung ist ja, wie gesagt, ein ganz anders Vorhaben.


    Es gab zwar Klagen gegen die Werkserweiterung, aber nicht wegen der Eingriffe in die Natur, sonder ausschließlich wegen anderer Belange.

  • Schmittchen, Fettes Toast, Danke, sehr interessant. :)

    Zitat von Schmittchen

    Mit einer wirklich stichhaltigen Begründung seitens Airbus sowie einer sauberen und gründlichen Verfahrensführung durch die Behörden sollte das eigentlich einer gerichtlichen Prüfung standhalten. Auch der öffentliche Druck könnte insoweit dienlich sein.

    Aber kann es sein, daß das augenblickliche Problem nicht in zukünftigen gerichtlichen Erfolgschancen, sondern in der Möglichkeit einer gerichtlichen Niederlage - egal wie gering dei Wahrscheinlichkeit - besteht. Denn man hat feste Terminpläne und ein Gang vors Gericht würde die durcheinanderbringen.

  • Über den Fluch der Anwohnerklagen gibt es hier einen sehr interessanten Artikel:


    http://www.welt.de/data/2004/11/26/365778.html?s=1


    Das erinnert mich um die Debatten um den Wachtelkönig. Der Wachtelkönig ist ein virtueller Vogel, der immer dann zufällig von einem lokal ansässigen Umweltschützer gesehen wird, wenn ein größeres Bauprojekt geplant ist. Selbstverständlich wird er auch genau an dem Ort gesehen, an dem der Bau geplant ist.


    Dem Vernehmen nach existiert der Wachtelkönig auch in der Realität, in großer Zahl in Osteuropa, aber in Deutschland lebt er ausschließlich in künftigen Baugebieten und kann nur von Umeltschützern und Anwohnern gesehen werden.

  • Im Rhein-Main-Gebiet, in Mainz und in einem westlichen Stadtteil von Frankfurt, hat der Wachtelkönig aber auch Konkurrenz: Den Feldhamster! Einem Artikel des Spiegel (online inzwischen kostenpflichtig, mehr in den Beiträgen 425-429) war zu entnehmen, dass er als Hamsterflüsterer bekannt gewordene Biologen immerhin recht gut ernährt.

  • Den Beitrag hab ich gesehen, ist eigentlich unverantwortlich wegen den 2 Leutchen (Bauern).


    Selbst die anderen Leute im Dorf sind für die längere Piste.

  • Zitat von Schmittchen

    Den Feldhamster!

    Was soll´s: Wird halt aus dem Feldhamster ein Rollfeldhamster!


    Und der Wachtelkönig kann meinetwegen auf ein paar qkm zur Kerosinwachtel werden.



    Die Viecher sind nicht wählerisch. Schließlich können sie überall bestens existieren, Hauptsache auf der Fläche ist ein Großprojekt geplant und sei sie noch so verseucht und brach.

  • Klick Mich


    Vor ein paar Tagen war ein Bericht zum Thema "Lande- Bahn ähh -Wahn - Verlängerung" im Fernsehen. Wie es im Moment wohl aussieht, soll es nur noch die Kirche sein, die blockiert und wohl ausschließlich durch Zwangsenteignung zu bewältigen ist.
    Der bericht deutete an, dass die Mehrheit der Hamburger Christen dieses Verhalten Ihrer Kirche überhaupt nicht vertreten können. (Kein Wunder in der heutigen Wirtschaftslage) Es habe ferner verstärkt eine Kirchen - Austrittswelle - eingesetzt die sich wohl stetig verschlimmere...
    Der einzige der sich von Seite der Kirche vor der Kamera äußern wollte war der Küster. Ich kann euch sagen was der vom Stapel gelassen hat war schon unter aller Sau.
    Sinngemäß sagte er: "Wir sind nordische Christen. Wir waren noch nie für den Mainstream da, sondern immer für die Minderheit. Wenn die Arbeitsplätze in Frankreich entstehen warum nicht. Ich bin Christ, kann teilen und gönne den Franzosen Ihren Erfolg!"


    Da sage ich: Ich muss mal eben wo austreten. Denn dieses Verhalten ist in der Tat UNCHRISTLICH !!! :nono:


    Sorry, aber das musste ich mal schnell loswerden.

  • Wenn man den Fachzeitschriften Bild und Hamburger Abendblatt (heutiger Artikel) Glauben schenken darf, blockiert nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch immer noch drei Privatbesitzer mit den schönen Namen Cord Quast, Claus-Heinrich Quast und Gerd Behr. Die Quasts sind Obstbauern, Behr - Trommelwirbel - Lehrer an der Landesfeuerwehrschule, also Beamter. Einer dieser verbohrten Irren, der Lehrer natürlich, weigert sich sogar, überhaupt mit Vertretern des Senats zu sprechen. Cord Quast wurden zuletzt 2,33 Millionen Euro plus Ersatzland für Obstanbau angeboten - Quast erzählt derweil der Presse, er lasse sich nicht plattmachen.

  • Zitat von Schmittchen

    Wenn man den Fachzeitschriften Bild und Hamburger Abendblatt (heutiger Artikel) Glauben schenken darf, blockiert nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch immer noch drei Privatbesitzer mit den schönen Namen Cord Quast, Claus-Heinrich Quast und Gerd Behr. Die Quasts sind Obstbauern, Behr - Trommelwirbel - Lehrer an der Landesfeuerwehrschule, also Beamter. Einer dieser verbohrten Irren, der Lehrer natürlich, weigert sich sogar, überhaupt mit Vertretern des Senats zu sprechen. Cord Quast wurden zuletzt 2,33 Millionen Euro plus Ersatzland für Obstanbau angeboten - Quast erzählt derweil der Presse, er lasse sich nicht plattmachen.


    Wenn das stimmt Schmittchen ist diesen GEISTIGEN KLEINGÄRTNERN nicht mehr zu helfen ! :D

  • Zitat von Schmittchen

    Cord Quast wurden zuletzt 2,33 Millionen Euro plus Ersatzland für Obstanbau angeboten

    Für das Budget kann man auf der anderen Seite mehrere Berufskiller anheuern. ;)
    Nur um mal die Dimensionen aufzuzeigen !!!



    Zitat von Schmittchen

    Quast erzählt derweil der Presse, er lasse sich nicht plattmachen.

    s.o. :D

  • Nicht nur die Lande-/Startbahnverlaengerung ist im Moment ein Thema, sondern auch die Ortsumgehung Finkenwerder.


    Wer mal versucht hat, sich durch Finkenwerder per Automobil zu quaelen, weiss, dass diese Umgehung sehr dringend vonnoeten ist.


    Die Autofahrer sind genervt, die Buerger Finkenwerders sind genervt; aber es gibt jetzt schon eine Pruefung zwecks Klage von den umliegenden Gemeinden (die meisten von Neuenfeldern Buergern), ob man diese Umgehung gerichtlich verbieten lassen kann.


    In Finkenwerder broeckeln die Gebaeude durch den Verkehr, aber den umliegenden Gemeinden ist es egal, hauptsache sie koennen sich in ihrem (sehr) kurzfristigen Ruhm sonnen.


    Ich bin fuer Deichabrisse! Vielleicht waere so ein bisschen Eau de Elbe nicht schlecht fuer ihre achso wichtigen Aepfel...

  • Das mit der Ortsumgehung dürfet letzenendes unproblematisch werden. Ortsumgehungen(im Dativ) von so belasteten Ortschaften wird jeder noch so alternativ eingestellte Richter die allgemeinnützigkeit bescheinigen müssen. Der einzige Ansatzpunkt für Klagen ist die Abwägung der Vor-und Nachteile alternativer Trassenverläufe. In diesem Fall gibt es allerdings keine wirklichen Alternativen.

  • [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,331088,00.html]Jetzt also doch![/URL]
    Einer der Bauern hat nun doch noch verkauft. Da die Landebahn nun leicht modifiziert auf jeden Fall gebaut werden könne, würden die restlichen Grundstücke - auch das der Kirche - nicht mehr gebraucht. Wenn das bestätigt wird, hat die Vernunft ja doch noch gesiegt. :daumen: