Der Umbau des Südbaus inkl. Entfernung der Vorbauten wurde 1996 fertiggestellt. Bis 1997 wurde der Expressgut und Postverkehr aufgegeben, sodass die unterirdischen Räumlichkeiten anderweitig genutzt werden konnten. Für die Dachsanierung wurden zwischen 1998 und 2001 Pfeiler in den Posttunnel sowie die Posthalle/Gepäckhalle eingezogen, die notwendig waren, um das Gerüst für die Hallensarnierung zu tragen. In diesem Zeitraum wurden auch die ehem. Gepäckaufzüge entfernt. Seit der WM 2006 wurden dann Schrittweise die Bahnsteige saniert.
Das Fahrradparkhaus sollte in der ehemaligen Posthalle unter Gleis 22/23 eingerichtet werden, die Zufahrt dazu ist aktuell nur über den Tunnelmund in Höhe der ABG möglich. Für eine sinnvolle Anbindung müsste aber am Ende des Nordflügels eine Rampe gebaut werden, die an den Quertunnel anschließt. Das ist prinzipiell möglich, aber durch den Bau von Gleis 25 und den daraus resultierenden Wegfall des Logistikzentrums sowie dem Fernbahntunnel ergeben sich neue Parameter, die auch Einfluss auf den Quertunnel inkl. Posttunnel haben werden. Das zeigt aber auch die Schwierigkeit der Projekte am HBF. Immer neue Anforderungen und Projekte erfordern ein permanentes Umplanen, dies führt zu immer neuen Zeitplänen. Der HBF war in seiner 132 jährigen Geschichte die kürzeste Zeit fertiggestellt und damit die längste Zeit eine Baustelle. In jedem Jahrzehnt wurde an irgendeiner Stelle abgerissen und neugebaut. Von den Hallenerweiterungen über die Verbreiterung des Querbahnsteigs zum Bau der S-Bahn zu den Sanierungen der letzten Jahre, es waren immer Baustellen mit Folgen für die Nutzer. Ja, die Bauarbeiten dauern sehr lang aber das Bauwerk ist sehr komplex. Ich wäre auch froh, würde es schneller gehen. Es gibt sicher einiges zu kritisieren, z. B. warum wurde der Brandschutz erst so spät mit der notwendigen Sorgfalt bedacht, dass in den letzten Jahren bereits etliche Anpassungen an fertigen Planungen vorgenommen werden mussten. Allerdings wurden nicht nur Planungen angepasst, sondern bauliche Maßnahmen bereits umgesetzt. Das erinnert an die 60er Jahre, da wurde eine Fußgängerunterführung gebaut nur um diese in den 70zigern für die B-Ebene wieder abzureißen. Der Fernbahntunnel wird wieder ein weitreichendes Ereignis sein, das den HBF grundlegend verändern wird. So wird es vielleicht auch möglich den Bunker unter dem Busparkplatz für Logistik und das Fahrradparkhaus zu nutzen, das die jetzigen Zugangsmöglichkeiten leider verhindern.
Zum Thema London und ICE. Das Thema ist nicht nur durch den Brexit bedingt sehr viel schwieriger geworden. Die Zunahme an Verkehren und die damit bedingt immer knapper werdende Infrastruktur lässt kaum Möglichkeiten zu, abgetrennte Bereiche sinnvoll zu integrieren. Selbst Lösungen, wo die Gleise nur temporär geschlossen sind, erfordern eine gewisse Zeitspanne der Schließung für den übrigen Verkehr. Diese Zeitspanne von ca. 30 bis 45 kostet Kapazität, die aktuell nicht vorhanden ist. Das trifft ja nicht nur auf Frankfurt zu, wo aktuell kaum noch Kapazitäten vorhanden sind, noch viel enger sieht es in Köln aus, hier geht fast nichts mehr. Aachen würde noch am ehesten gehen, aber das auch nur bedingt. Damit ist es aktuell sinnvoller, die Zugfahrten nach Brüssel auszuweiten und dort die Anschlüsse zu optimieren als durchgehende Züge anzubieten. Ist zwar schade, aber auch verständlich .