Beiträge von Eklektizist

    ^ Danke für die Info.
    Die Einrichtung von Funktionsräumen für eine Kantinennutzung könnte die Gestaltung der Fassade im Hofbereich erklären. Der Zustand des Putzes läßt aber darauf schließen, dass es sich hier um das Ergebnis der abgebrochenen Sanierung handelt. Wie auch immer, es stellt ein Musterbeispiel für missglückte Gestaltungsversuche dar.

    ^Zur Styropororgie an der Reichsstrasse bzw. Brückenrampe. Hat man da wirklich so viel Dämmung draufgeklatscht, dass die Aussenwände eine Tiefe von einem Meter haben? An dem offenen Fenster sieht das fast so aus.

    ^Das Glasgeschwulst hat zumindest den Vorteil, dass die Neorenaissance-Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt ist... So habe ich mir bei einem Besuch in Straßburg versucht, das Glasding schön zu reden :)

    Auf Grund der Abbildung in der Rundschau kann man sich aus meiner Sicht noch kein Bild von den "Möbeln" machen... da sind ja eigentlich nur weisse Quadrate zu erkennen. Insoweit ist es noch ein wenig früh, sie als "schön" oder "unschön" zu beurteilen. Da die Dinger einen quadratischen Grundriß haben, könnte ich mir jedoch vorstellen, dass sie gut in den geometrischen Vorgaben des Pflasters plaziert werden können, z.B. in dem Winkel im Vordergrund in der von Dir verlinkten Abbildung. Das "Kunstwerk" aus in unterschiedlichen Materialien und Farben gepflasterten Quadraten und Winkeln ist aus der Fussgängerperspektive eh nicht zu erkennen (s. Bilderbuch köln, da werden die weissen Dinger aus meiner Sicht nicht allzustark stören. Wenn sie so gut angenommen werden wie im Museumquartier in Wien würden sie aber in jedem Fall dafür sorgen, dass dieser bisher tote Platz ein wenig belebt würde.

    Aus dem Artikel geht auch hervor, dass die Rückseite des Bühnenhauses am Friesenwall leider nicht abgerissen wird sondern erhalten bleibt. Es soll jetzt nur verschönert werden. Auf das Ergebnis dieser Verschönerung kann man gespannt sein. Weil es ein so wichtiges Element des Riphahnschen Gesamtensembles ist, nochmal ein Bild davon.



    Eigenes Bild

    Das Interessante an diesem Gebäude ist vor allem, dass es sich zumindest auf den Büroetagen noch weitestgehend im Originalzustand befindet (bzw. bis vor kurzem befand). Da ist die Architektursprache in jedem Detail noch original 80/90er Jahre Flair. Wahrscheinlich ist es für den Denkmalschutz noch nicht alt genug.

    Die Lichtung - Vinzenzallee Lövenich

    Ich glaube, das Projekt "DIE LICHTUNG" hatten wir noch nicht. Die Wohnungsbaugesellschaft für das Rheinische Braunkohlenrevier GmbH baut gemäß einer Anzeige bei Kalaydo Reihenhäuser mit einer Grundfläche von 171 bis 173 qm für einen lächerlichen Preis ab 672 T€. Dafür gibt's scheinbar nicht einmal einen Keller. Das einzige Besondere an diesen Reihenhauswürfeln sind die relativ großen Grundstücke, die gemäß Anzeige 518 bis 753 qm umfassen sollen und in die Zonen Garage/Carport, Vorgarten, Haus, Garten und Garten mit Baumbestand gegliedert werden sollen. Ansonsten verströmen die Reihenhäuser den Charme eines verputzten 08/15 Wohncontainers ohne jegliche Besonderheit.
    Die Sprache der Vermarkter grenzt beim Betrachten der Würfelchen dann auch mal wieder ungewollt an Satire. Das Reihenhaus mutiert dort zur "Unikatimmobilie", dessen "puristisch moderne Fassadengestaltung" nicht einfach in Weiß oder Beige zu haben ist, sondern in "avantgardistischem Perlmuttweiß oder warmem, klassischem Erdmelange". Die Garage bzw. der Carport wird zur "Luminade", was auch immer das sein soll. Und insgesamt wird diese gebaute Standardware zur "stimmigen Sinfonie aus Architektur, Licht und Natur". Das Ganze wird vermutlich hier entstehen.

    WDR Gebäude in der Ludwigstraße

    Über die Kernsanierung des WDR Stammhauses wurde bereits hier berichtet. Ich habe mir Ostern den Fortschritt des Umbaus angesehen. An den bereits sichtbaren Fassadenteilen kann man sich bereits die ausgesprochen öde Gesamtwirkung des Gebäudes nach dem Umbau durch SSP vorstellen. Im Vergleich zu dem einfallsreich gegliederten Vorzustand ist das Ergebnis der Sanierung aus meiner Sicht eine klare Verschlechterung des Erscheinungsbildes. Wären durch das Bestandsgebäude nicht die leichten Versatze in der Fassade vorgegeben, hätte uns hier vermutlich ein reiner Würfel mit Staffelgeschoss und einer Rasterfassade aus vorgehängten Betonelementen erwartet, ein Musterbeispiel der Eintönigkeit.




    Eigene Bilder

    Da liest sich die Projektbeschreibung auf der Seite von berlinhaus doch wie eine Satire:


    "Das Objekt, ein in den 80er Jahren entstandener Tafelbau, ... soll im Bestand aufgewertet werden. ... Im Zuge der energetischen Sanierung werden Materialität und Formsprache der Fassade grundlegend höherwertig angelegt und dem städtischen und zeitlichen Kontext des Berliner Kerngebiets angepasst....Die bisherige Außenfassade mit kleinen Fenstern soll energieeffizienter gestaltet werden und ein ruhigeres zeitgemäßes Erscheinungsbild erhalten. Öffnungen werden nicht nur im Bereich des Erdgeschosses großzügig erweitert, sondern in allen Straßenfassaden sorgen höhere und breitere Verglasungen für ein vielfaches an Innenraumbelichtung. Das neue Erscheinungsbild wird der Blockecke eine neue, stärkere Präsens im Stadtraum und insbesondere der Friedrichstraßenflucht verleihen."


    Da kann man mal sehen, wie falsch man als Laie diese fantasielose bzw. geschmacksfreie Verpackung einschätzt. Durch die weiße Kunststoffhülle wird die Materialität und Formsprache höherwertiger bzw. ruhiger und zeitgemäß. Ein Beispiel mehr, dass man wirklich jede noch so peinliche Billigstsanierung schönschwafeln kann.
    Und die Aussage nach dem mehr Licht für die armen Mieter des Gebäudes durch größere Fensteröffnungen im oberen Bereich stellt sich für mich beim direkten Vergleich des Vorher/Nachher von Camondo als Fehlaussage dar.

    Das Projekt Hohenzollernstraße 5 wurde schon mal hier gezeigt. Da auf dem damaligen Bild noch im Erdgeschoss gewerkelt wurde, wollte ich das bereits seit einem Jahr abgeschlossene Ergebnis jetzt nochmal zeigen. Es stellt aus meiner Sicht ein gelungenes Beispiel dar, wie man zusätzliche Wohnetagen schaffen kann, ohne den Charakter des Ursprungsbaus zu entstellen. Dies setzt allerdings einen Architekten bzw. Bauherrn mit ein wenig ästhetischem Empfinden voraus, dem die Wohnraummaximierung nicht wichtiger als der Gesamteindruck ist.



    Der gleichen Kategorie gehört aus meiner Sicht auch die Sanierung des Objektes Piusstraße 80 an. Hier wurden nicht nur die unpassenden Kunststofffenster durch solche mit profilierten Holzrahmen und ursprünglicher Teilung ersetzt, sondern auch aufwändig versucht, das entstellte Giebelfeld der übrigen Fassade anzupassen, sodass das Gebäude jetzt wieder einen in sich stimmigen Gesamteindruck zeigt.



    Zustand vor der Sanierung
    hier und im Bilderbuch-Koeln


    Wie es auch anders geht, zeigt das Objekt Richard-Wagner-Straße 16, welches durch wohnwert vermarktet wird und hier schon vorgestellt wurde. Bei dem Bauträger schien bei der Aufstockung offensichtlich die Wohnraummaximierung Priorität zu besitzen. Die vier lieblos auf den Altbau draufgeklatschten Geschosse wirken aus meiner Sicht wie ein Fremdkörper und haben den Charme eines in der Nachkriegszeit billigst zusammengezimmerten Notdaches. Erfreulich ist lediglich, dass das hier mal wieder bemühte Stilmittel des "bewussten Bruchs" nicht noch zusätzlich durch unterschiedliche Farbgebungen für Alt und Neu betont wird. Dem Bauherrn hätte man auch noch ein Giftgrün für die zusätzlichen Geschosse zutrauen können. Eine vertane Chance ist auch, dass die wohl in den 70er Jahren entfernten Balkone nicht wiederhergestellt wurden. Stattdessen klaffen an diesen Stellen unsensibel ergänzte Fassadenteile.



    Ursprünglicher Zustand im Bilderbuch-Koeln


    Hier und hier und hier


    Eigene Bilder

    Neubauprojekt Kaiserstraße/Schedestraße

    Das Neubauprojekt wurde bereits in 2012 vorgestellt. Mittlerweile sind die Altbauten Kaiserstraße 173 und 175 sowie Schedestraße 14 abgerissen. Sie werden durch einen Neubau ersetzt, der die historistisch geprägte Nachbarschaft durch ein Beispiel aktueller Baukunst ergänzt. So wird die Ecke zukünftig durch einen weiteren banalen weißen Kasten bereichert, dessen gestalterische Qualitäten sich darin erschöpfen, in die Fassade bodentiefe Fenster mal versetzt, mal einheitlich zu setzen und dieses Maximum an Kreativität noch mit farblich abweichend gestalteten Balkone zu ergänzen.


    Aktueller Zustand der Baustelle





    Zustand Ende 2014






    Eigene Bilder

    Langenstraße 70

    Die Langenstraße 70 in der Nähe des Neuer Markt wurde in 2014 saniert und 24 Wohnungen eingerichtet (siehe Artikel in der Ostsee-Zeitung, in dem auch von teilweise wieder sichtbar gemachten Gemälden eines ehemaligen Festsaals die Rede ist)


    Ursprünglicher Zustand in den Jahren 2013 und 2014 sowie aktueller Zustand in Februar 2015





    Eigene Bilder

    ^ und wieder muss ein gut erhaltener villenartiger Altbau weichen. Zumindest entsteht nicht ein zusätzlicher styroporgedämmter Würfel der Marke Einheitsbrei mit versetzten Fenstern, sondern ein Gebäude, dass den Versuch des Architekten, etwas besonderes zu gestalten, erkennen lässt.

    Frankenstraße 22 bis 27

    Auf dem Brachenabschnitt zwischen den Nummern 21 und 28 der Frankenstraße wurden und werden aktuell einige Baulücken durch Neubauten geschlossen. Erfreulich ist, dass die ursprüngliche Raumkante wiederhergestellt wird und die Fassadengestaltung klassisch ist. Die Qualität der Gestaltung ist allerdings ziemlich unterschiedlich.



    Eigene Bilder

    Frankenstraße 20 und 21

    Geht man die Frankenstraße weiter in Richtung Neuer Markt trifft man nach einem von Baulücken geprägten Abschnitt auf die annähernd gleich gestalteten Gebäude Frankenstraße 20 und 21, welche die Straße Fischergang einschließen. Die Gebäude wurden zwischen zwischen 2011 und 2013 saniert.


    Zustand 2010 bzw. 2011




    Zustand Februar 2015



    Eigene Bilder