@ lguenth1
Neben den aufgeführten auf die Stadt zukommenden Kosten finde ich die Passage mit der Erstattung eines Teils des Verkehrswertes schwer nachvollziehbar. Wenn der Großkonzern irgendwann seine Marketingstrategie ändert, kommen bei einer Bausumme von 30 Millionen Euro sofort ungeplante Millionenkosten auf die Stadt Leipzig zu. Da der Löwenanteil der Investition auf die Hochbauten entfällt und eine Kommune herzlich wenig Verwendung für ein Fußballinternat hat, ist das ein denkbar schlechtes Geschäft. Einen Grund für solch weitgehende Zugeständnisse zu Lasten der kommunalen Finanzen sehe ich nicht.
Um es kurz zu machen: Ein sehr einseitiger Vertrag, dessen Verabschiedung in dieser Form wirklich mehr als überraschend wäre.
Also erstmal frage ich mich wie ein Großkonzern bei einer besagten Investition von ungefähr 100 Millionen Euro, die Marketingstrategie ändert ohne diverse Summen wieder einzuspielen? Selbst wenn das unerwartet passieren sollte und der größte Sponsor des Vereins sich zurück ziehen sollte gibt, wie le mon hist. schon erwähnte, die 10 Jahres Klausel. Es sind meines Wissens 40 Jahre Namensgebung für die Red Bull Arena - ehemals Zentralstadion - was auch Investitionen mit sich führt.
Ein andere Aspekt ist, dass der Verein RB Leipzig ja sicherlich nicht alleine eine Durchreiche von Geld wird um kräftig Werbung für die Marke Red Bull zu machen sondern, und das haben hier schon einige argumentiert, als Unternehmen angesiedelt ist. Sprich, dieses Unternehmen muss auch wirtschaften können und demnach kann selbst nach einem wegbleiben des finanzstarken Investors Red Bull damit gerechnet werden dass der Verein bestehen bleibt und nicht einfach verschwindet. Vor allem wenn man bedenkt dass es die Vereinsstrukturen ja dann schon vollends gibt. Link dazu passend: http://www.faz.net/s/RubFB1F9C…Tpl~Ecommon~Scontent.html
Warum die Stadt Leipzig auf den Sportanlagen samt Internat sitzen bleiben soll weiß ich nicht lguenth1. Mit der schon oft angesprochene Lage am Sportforum mit den beiden Sportschulen, der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig sowie der Nordanlage, dem Stadion und der Arena erübrigt sich meines Erachtens die Frage. Nicht zu vergessen ist hier auch die kooperierte Zusammenarbeit der Jugendmannschaften von allen drei "größeren" Vereinen der Stadt - RB, FC Sachsen und LOK. Somit wird das Internat selbst sicherlich weiterhin arbeiten und das für die gesamte Stadt. Link dazu passend: dritter Abschnitt - http://www.leipzig.de/de/buerg…m-am-Cottaweg-19244.shtml
Letzte Möglichkeit ist natürlich ein Verkauf an andere Investoren die die komplett ausgestattete Sportanlage übernehmen könnten.
Jetzt von mir die Frage lguenth1: rechtfertigt nur einer der oben angeführten Punkte, die noch absolut irrelevant sind, ein zu genaues auseinandernehmen der jetzt in Kraft tretenden Verträge? Oder anders: könnte sich, mit einer anderen Variante als die jetzige, die absolut unbefriedigende Situation des ehemaligen Zentralstadions (nicht zu vergessen sind Ausgaben in Millionenhöhe, auch seitens der Stadt, die sich bis jetzt noch nicht gerechnet haben) mit 3 Konzerten im Jahr und einer Auslastung von 1000 bis 3000 Zuschauern pro Heimspiel ändern? Oder nochmals anders: Ist nach Berücksichtigung aller Argumentationen bezüglich der Verträge, eine viel zu kleinkarierte und stagnative Auseinandersetzung mit dem Thema gerechtfertigt vor allem wenn die Rettung der Natur hier mit einer negativen Grundhaltung zu dem Projekt kläglich verwischt wird?