Beiträge von Kieselgur

    Städtebaulich wäre ein richtiges Hochhaus an der Stelle des jetzigen Mini-Hochhauses natürlich wünschenswert.


    Das Problematische ist aber die Gründung. An der Stelle verläuft der Stadtbahntunnel und ist zudem noch die Gleiserweiterung der Stadtbahnhaltestelle Hauptbahnhof geplant. Soviel Rendite kann ein Hochhaus in Dortmund gar nicht erwirtschaften, um die notwendigen Bauvorleistungen beim Fundament zu finanzieren, dafür gibt es einfach noch zuviele weitere mögliche Standorte in Bahnhofsnähe, dies wurde ja schon beim anderen Unterthread beklagt.


    Der problematische Grund dürfte wohl auch die Ursache für die immer weiteren Verzögerungen und Absagen von Investoren sein, dies Risiko wollte wohl kaum einer eingehen.


    Eine bessere Ausnutzung des Bauplatzes, vor allem bei den flacheren Bauten sollte aber auch ohne aufwändige Gründung möglich sein und das jetzige Fundament des Minihochhauses wird wahrscheinlich auch drei/vier Etagen mehr tragen können. Platz für zusätzlichen Büroraum oder Miniappartments neben einem Budgethotel sollte dabei auch möglich sein.


    Ein echtes Hochhaus halte ich hier aber für unwahrscheinlich.

    Bis heute war der Bahnsteig noch nicht in Betrieb. Und diese ganze Woche war auch noch der Aufgang mit Gittern versperrt. Ich denke mit der Anzeige ist nur ein Versehen, da hat sich derjenige, der die Daten eingibt wohl vertippt. Immerhin sollen der genannte Zug ja schon seit dem 1. August vom Gleis 31 fahren.


    A pro pos Gleis 31. eigentlich dürfte es gar nicht mehr diese Nummer haben. die sonst vor dem Bahnsteig endenden Stumpfgleise Nr. 27-30 sind ja zumindestens teilweise entfallen. Der neue Bahnsteig wird an den Enden zwar für ein Stück um die Hälfte schmaler, neue Stumpfgleise wurden dort aber nicht mehr gebaut, jedenfalls soweit man dies sehen kann. Am östlichen Ende wurde der Bahnsteig nun sogar wieder ein Stück verbreitert, so dass die sonst verlorene Fläche dort wenigstens etwas genutzt wird.

    Inzwischen wurden die Fahrtrichtungsanzeiger wieder montiert. Fotobeweis von heute von mir:



    Möglicherweise steht die zeitweise Demontage mit dem tödlichen Arbeitsunfall, bei dem ein 28jähriger einen tödlichen Stromschlag erlitten hat, in Zusammenhang.


    Durch die Ermittlungen und weil die Baufirma inzwischen andere Aufträge abgearbeitet hat, verzögert sich auch die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs, laut den ausgehängten Fahrplänen sollen an ihm ja bereits Züge abfahren. Vielleicht wird es ja nun zum 1. September was. Es steht ja auch schon alles bereit den nächsten Bahnsteig abzureißen.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unmittelbar nach den komliziertesten und künstlerisch anspruchsvollsten Rekonstruktionen viele mit Blick auf andere wünschenswerten Projekte behauptet wird dies oder jenes sei technisch und künstlerisch nicht machbar.


    Rein von der technisch-künstlerischen Seite ist eine Rekonstruktion der Ostfassade sicher möglich, dies ist in erster Linie eine Kostenfrage.


    Die andere Sache ist, ob die Rekonstruktion für den heutigen Gebrauch des Schlosses sinnvoll ist. Und da wird man zugeben müssen, dass mit der Rekonstruktion der Ostfassade Rundwege und Austellungsfläche entfallen würden und man wegen der verschiedenen Niveaus der Geschosshöhen große Probleme mit der Barrierefreiheit bekäme.


    Ich kann ja verstehen, dass man sich mit der neuen modernen Ostfassade nicht anfreunden kann, weil sie einfach zu glatt und monoton wirkt. Begeistern tut sie mich auch nicht. Mich begeistert die alte Ostfassade allerdings auch nicht. Deren zusammengewürfelte Kleinteiligkeit war ja ok, solange die Spree in erster Linie Transportweg war und diese Ansicht des Schlosses mehr oder weniger dessen Hinterhof.


    Heutzutage ist die Spreeseite aber auch eine der Schauseiten des Schlosses. Dem reinen "es war früher mal so" kann ich keinen so wichtigen Wert abgewinnen, dass ich diese Fassade umbedingt rekonstruiert haben möchte.


    Meiner Meinung nach hat auch die Rekonstruktion des exakten Vorkriegszustandes der restlichen Fassaden mit all ihren Fehlern und späteren Umbauten wie vergrößerten Fenstern oder heutigen Blindfenstern zu ehemaligen Zwischengeschossen, den Hauptsinn, dass Reiseführer zu den Unzulänglichkeiten Geschichten erzählen können. Hier hätte man auch auf einen idealeren Zustand glätten können. Aber gut, der Unterschied ist so marginal, was will man sich darüber aufregen.


    Zurück zur Ostfassade: Leider war und wird es wohl kaum möglich sein eine historisierende, aber einheitliche Ostfassade über die ganze Breite zu schaffen, da sind sich nämlich sowohl Traditionalisten als auch die Modernisten einig, dass dies ja nur schlimmstes Disneyland wäre. Die schweigende Mehrheit könnte mit solch einer Lösung dagegen wohl leben.


    Das Bessere ist der Feind des Guten. Deshalb hatte man in früheren Zeiten auch wenig Hemmungen jahrhunderte alte Bausubstanz abzureißen. Um 1900 hat man z.B. massenhaft noch echte romanische kleine Kirchen abgerissen um sie durch große, prächtige, der gewachsenen Bevölkerung angemessene neogotische Bauten zu ersetzen. Gleiches galt auch für alte Rathäuser. Auch der Schinkeldom war ja nicht mehr gut genug und musste weg.


    Die ersten Bauten der Moderne galten in ihrer Schlichtheit noch schick. Dies änderte sich erst, als soviel Altes abgerissen oder durch den Krieg zerstört war, dass einem die Moderne nur noch langweilig vorkommt. Um jeden Gründerzeitler wird heftig gestritten, werden dagegen Gebäude aus den 60ern oder gar erst 20 Jahre Gebäude abgerissen kräht fast kein Hahn danach, weil sie in der Regel zu gesichtslos und langweilig daherkommen.


    Ich wünsche mir zwar, dass man die Ostfassade irgendwann nochmal aufpeppt und sie etwas historisierender gestaltet und ich denke auch, dass die Zahl der ideologischen DDR- und Vorkriegsromantiker zurückgehen wird, dafür wird man sich aber wohl an die jetzige Fassade gewöhnen und diese erreicht wiederum Denkmalstatus als spezielle Wiederaufbauleistung. Insofern sollte man sich mit ihr abfinden, es gibt sinnvollere Rekonstruktionsprojekte in die man seine Energie stecken kann.

    Meiner Meinung nach wirkt Lindemanns entlang beziehungsweise zur Lindemannstraße hin viel zu massiv, zu undifferenziert, ja fast schon klobig. Die Gestaltung der Rückseite finde ich durch die Rücksprünge und Staffelgeschosse viel gefälliger.


    Ehrlicherweise muss man allerdings auch zugeben, dass der Vorgängerbau auch recht massig ist und in der direkten Umgebung stehen ebenfalls eher große Klötze, was Kleinteiliges würde an dieser Stelle der Lindemannstraße vermutlich untergehn. Die Straßenseite ist für die Wohnungen zudem weniger attraktiv als die Seite, die zu den Kleingärten liegt, denn auf der Lindemannstraße ist hier als Auf- und Abfahrt der B1 hier gar nicht so wenig Verkehr.

    Bis zum Jahresende die Baugrube fertig? Ich denke das kann man getrost streichen.


    Es geht nämlich noch ziemlich tief runter, das dürften mindestens zwei, wenn nicht drei Kellergeschosse werden und da dauert die Auschachtung natürlich. Interessant dass nun die Spuntwand vom Bau des früheren Hotels oder seiner Erweiterung wieder zum Vorschein tritt. Ein bisschen moderne Bauarchäologie und so hat man nun rechts Baugrubenauskleidung wie aus dem Lehrbuch: Oben Berliner Verbau, darunter die Bohrpfahlwand und in der Baugrube die Spundwand. Fehlt nur noch eine Schlitzwand:)
    Mein Foto vom gegenüberliegendem Parkhaus ist etwas unscharf - die könnten die Scheiben mal wieder putzen:D - aber das Wichtigste ist erkennbar:

    Nachdem die Rohbauarbeiten so schnell verliefen ziehen sich die Ausbauarbeiten doch recht lange hin. Zu hoffen bleibt, dass man mit der gesammelten Erfahrung bei den weiteren Bahnsteigen an Tempo zulegt.
    Und noch zum Thema Rohbau - auch wenn mich der helle Granit freut, so hoffe ich doch, dass er stabil genug ist und die davor und dahinter stattfindenden Bauarbeiten aushält - ich hätte wohl erstmal auf eine provisorische Lösung für den Boden gesetzt.
    Zum aktuellen Zustand des Bahnsteiges ein paar Bilder von mir, langsam wird's was, die Fahrtrichtungsanzeiger und Uhren sind nun schon montiert:


    @Architektator: Doch, denn schon beim Treppenhaus wären wir auseinander.


    Ich muss das frühere Treppenhaus nicht wiederhaben, zwar würde der frühere Zustand sicherlich mächtig Eindruck machen, allerdings würde er einen auch irgendwie "erschlagen". Dem nüchternem Eindruck der Sichtbetontreppe und der Steinsichtigkeit der Wände kann ich durchaus was abgewinnen.


    Weniger mein Fall ist dagegen, dass man die Säulen auf den Treppenabsätzen so verbrannt und beschädigt gelassen hat oder die spärlichen Reste der früheren Fresken wieder an die Wand gepappt hat. Dass das Museum stark durch den Krieg zerstört wurde weiß ich auch so, dies muss man mir nicht nochmal extra vor Augen führen. Selbiges gilt dann auch für die restlichen Räume. Da stört sich halt mein ästhetisches Empfinden. Allerdings hab ich dies ja auch nicht täglich vor Augen, insofern bereitet es mir sicher keine schlaflosen Nächte.;)

    Was Architektator da betreibt ist auch so etwas wie Rosinenpickerei...


    Natürlich sind beim Wiederaufbau des Neuen Museum auch "alte" originale Bauteile zerstört worden. Z.B. was die Kriegszerstörung noch von den Dekorationen des Ägyptischen Hofes übrig gelassen hatte. Auch die Einbauten aus den Umbaumaunahmen der 20er Jahre hat man ja soweit noch vorhanden entfernt. Und natürlich hat man auch da die letzten Reste der alten Bausubstanz entfernt, wo sie den Fundamenten der Neuaufbauten im Weg waren oder wo sie z.B. bei Decken und Säulen allzu instabil waren.


    Deswegen würde ich das Neue Museum nicht als Fake-Ruine bezeichnen, aber die gewählte Form des Wiederaufbaus im "Ruinenchic" kann man sicherlich kritisieren. Mein Fall ist sie auch nicht, eine Vollreko hätte es für mich aber auch nicht sein brauchen. Eher dann eine zwar äußerliche Komplettwiederherstellung und im Innern dafür statt den "in situ"Status zu bewahren lieber eine vereinfachte Wiederherstellung der stärker zerstörten Innenräume, damit die Kontraste nicht so hart sind. Ich kann aber auch mit der jetzigen Situation leben.


    Jedenfalls gibt es nur wegen der Eröffnung der James Simon Galerie keinen besonderen Grund die Art des Wiederaufbaus wieder Infrage zu stellen. Zum einen wird der Neubauteil nun vom Kupfergraben gesehen besser verdeckt, zum anderen wird durch die stärkere Benutzung dieser Seite des Gebäudes (durch den neuen Innenhof) die besondere Art des Wiederaufbaus ja umso besser in Szene gesetzt. Letzlich hebt sich beides auf.


    Aber für Architektator bietet sich halt eine gute Gelegenheit die Diskussion um eine mögliche zukünftige Vollreko wieder hervorzukramen.;)

    Neubau Hotel Atlantik

    Seit meinem letzten Beitrag vom 27.04. ist man auch noch nicht viel weiter mit der Baugrube. Entweder die Keller und Fundamente der früheren Bebauung sind hartnäckiger als gedacht oder man scheut die höheren Kosten für mehr Personal- und Maschineneinsatz. Bei dem Tempo jedenfalls kann man froh sein, wenn zum Jahresende die Bodenplatte fertiggestellt ist. Wenigstens ein Fotoupdate von mir:

    Hm, die Gruppierung der Gebäude um einen Innenhof und der gläserne Abschluss des Hochhauses haben ja ihren Reiz...


    Aber ganz ehrlich, dass Ganze schaut doch mit seinen Fensterbändern sehr nach Revival der späten 60er, fühen 70er aus - und nicht solcher mit Kultstatus. Gut es wirkt leichterer und luftiger als das typische Vorbild, allerdings werden die Fensterbänder in der realen Welt mit Sicherheit nicht so kristallklar und durchsichtig sein wie in der Visualisierung.
    Die wird ja sicherlich noch bearbeitet, aber momentan schauen dort die Fassadenbänder ja wie billig lackiertes Blech aus. Da strahlt ja das jetzige Verwaltungsgebäude mehr Wertigkeit aus.


    Etwas mehr architektonischen Anspruch hätte ich mir schon gewünscht...

    Ja, vermutlich viel Symbolpolitik dabei dies so öffentlich (und lange) zu diskutieren.


    Außerdem könnte die ganze Preispolitik nach wenigen Wochen / Monaten schon wieder hinfällig werden, wenn der erste Hype vorbei ist. Es ist nämlich sehr schwer abzuschätzen, wieviele Besucher die Dauerausstellungen wirklich sehen wollen und nicht nur von der "Neu"gier angezogen werden.


    Mit Sicherheit werden potentielle Eintittspreise für die Dauerausstellungen nicht so wahnsinnig viel zum gesamten Budget des Forums beitragen. Eintrittspreise werden aber auch eine steuernde Funktion haben und da könnte man sich schon überlegen ob man nicht an besonders beliebten Tagen durch mäßig hohe Preise den Zustrom beschränkt.


    Insgesamt halte ich die prognostizierten Besuchermassen für übertrieben, jedenfalls für weite Bereiche der Dauerausstellungen. Sicherlich werden immer viele Menschen mal unten durch laufen, weil der Zeitaufwand dafür gering ist. Und eine Menge Menschen werden einen Blick von der Dachterrasse werfen wollen.
    Aber wird wirklich ein Großteil der Berlintouristen, die weniger als einmal im Jahr in der Stadt sind, sich das ganze Gebäude von innen ansehen wollen? Ich habe da so meine Zweifel...


    Freier Eintritt könnte da zwar manchen noch zum Besuch der Dauerausstellung locken, aber in der Regel fehlt diesen Besuchern die Zeit und es gibt ja so viele andere "Must-see" in Berlin und die hat das Humboltforum trotz aller Hochkarätigkeit eben nicht zu bieten.


    Außerhalb der Stoßzeiten der Wochenenden braucht man Eintrittspreise wahrscheinlich nicht mal aus regulatorischer Sicht, es sei denn man will die Kosten für Betreuung, Bewachung und Reinigung/Abnutzung möglichst gering halten. Allerdings glaube ich nicht, dass man sich vor der Weltöffentlichkeit da die Blöße geben will und besonders hohe Eintrittspreise nehmen wird, selbst wenn die Aussicht bestünde die besondere Besucherneugier der ersten Zeit finanziell abzuschöpfen, dies gäbe zuviel schlechte Publicity.


    Insofern setze ich darauf, dass man sich bei den Eintittspreisen flexibel zeigt und soweit wie möglich auf diese verzichtet, vielleicht sogar relativ spontan, wenn abzusehen ist, dass an manchen Tagen aufgrund der Witterung oder anderer Ereignisse eh mit wenig Besuchern zu rechnen ist.

    Das höhere Dach macht optisch sicher mehr her, aber bei windig, regnerischem Wetter schützt ein niedrigeres Dach deutlich besser vorm Nass von oben.


    Wie auch immer, da Tino schon fleißig Bilder eingestellt hat von mir nur ein paar Tumbnails zum Vergrößern. Immerhin hat sich nun die Frage wie die Rolltreppen hinein gelangen geklärt, sie werden weder von oben eingeboben, noch seitlich reingeschoben, sondern vor Ort zusammengebaut.;) Wenn die Arbeit so weitergeht könnte der neue Bahnsteig ab Mitte, spätestens Ende Juni in Betrieb gehen.

    Das Hotel Leonardo hat inzwischen fast seine Endhöhe erreicht. Weniger schnell geht's beim Hotel Esplanade. Hier ernährt sich das Eichhörnchen mühselig, aber immerhin ist inzwischen die Rundung erkennbar, etwas wurde schon aufgestockt und die erste neue Putzschicht ist auch schon dran. Zwei Bilder von mir zwecks Doku:



    Als Diskussionsgrundlage ein Bild von mir dazu:



    Ja, Begeisterungsstürme löst das Dach wirklich nicht aus, ein wenig mehr Glas hätte es ruhig sein dürfen. Hoffen wir mal, dass es auf Dauer noch ein wenig wächst, wenn der Bahnsteig an Bedeutung gewinnt.


    In Duisburg ärgert sich die Bahn wohl inzwischen, dass sie das bestehende Dach nicht schon in denb z0ern oder frühen 80ern abgerissen hat, wo der Denkmalschutz noch weniger zu sagen hatte. Aber so hat die Stadt Duisburg Glück und kann für die Aufhebung des Denkmalschutzes ein komplettes Dach verlangen.


    Dieses Erpressungspotential hat Dortmund halt nicht.;)
    Ein wenig eigene Schuld hat Dortmund aber auch. Hätte man nie in Ufo- oder 3dO-Ambitionen geschwelgt, sondern von Anfang an mehr Realismus bewiesen, dann wäre vermutlich mehr drin gewesen. Nun kann man wenigstens froh sein, wenn es eine funktionierende Verkehrsstation gibt.

    Wieviel Bedeutung dieser Bahnsteig bekommt dürfte auch davon abhängen, wie genau Dortmund seinen Busbahnhof verwirklicht. Zwar wird man sicherlich keine Gleise oberirdisch kreuzen, aber es wären kurze Wege, wenn man vom Busbahnhof nur die Treppe runter und dann am Bahnsteig nebenan direkt in den Zug steigen könnte. Mit der Verbindungshalle Nord wird der Weg vom Zug zur Stadtbahn auch nicht mehr so weit.


    Sicher wird die Bedeutung dieses Bahnsteiges wohl erst zunehmen, wenn die Strecke nach Münster ausgebaut ist und der Gleisüberwurf bei der Ein-/Ausfahrt von bzw. nach Osten ebenfalls. Eine der RXX-Linien soll ja mal nach Münster führen. Dann müssen die Züge auf der Westseite zwar weiterhin die anderen Gleise kreuzen, bräuchten dies auf der Ostseite dafür aber nicht mehr.

    Die Frage ob das Dach sofort mitgebaut wird hat sich insoweit schon geklärt, dass inzwischen erste Stützen aufgebaut werden. Antransportiert wurden sie wahrscheinlich doch per Bahn, jedenfalls liegt eine Menge weiterer Stahlbauteile neben dem Stummel von Gleis 23. Fotos von mir:

    Ich kenne die Pläne der Bahn nicht, aber ich würde vorm Einbau der Rolltreppen und des Aufzugs erst die Gleise wieder fertig stellen. Dann dürfte nämlich der Antransport der Rolltreppen und des anderen Materials relativ unproblematisch sein. Einfach auf einen Flachwagen packen und dann an die Stelle des Bahnsteigs fahren, wo sie rein sollen. Dann braucht man sie nicht über die Fahrdrähte zu heben, sondern braucht sie nur sehr wenig anzuheben. Wenn ausgerechnet an diesem Bahnsteig nicht die Gittermasten für die Fahrdrähte so dicht for den Treppenaufgängen ständen, könnte man die verpackten Rolltreppen auch erstmal komplett vom Transportwagen auf den Bahnsteig schieben und dann gerade bzw. schräg nach unten "rollen" lassen.


    Im zentralen Bereich des Bahnsteigs wurde ja schon eine Art Estrich für den späteren Belag erstellt. Ich hätte ja gedacht der Bahnsteig wird komplett gepflastert, aber dies scheint wohl doch nicht der Fall zu sein. Vielleicht haben wir ja Glück und die Bahn gönnt uns hier so etwas wie Terrazzoplatten.:)


    Ob der Bau des Daches sofort erfolgt, muss man abwarten, um den Bahnsteig erstmal provisorisch in Betrieb zu nehmen bräuchte es dies nicht sofort, anderseits muss man natürlich irgendwo eine Beleuchtung, Lautsprecher und das Fahrgastinformationssystem anbringen.


    Zwei Bilder von mir zwecks Anschauung dazu:


    Der weitere Bahnhof sollte am Bebelplatz, direkt vor der Oper/Unihauptgebäude liegen, der verschobene Bahnhof Museumsinsel hätte dafür wohl entweder direkt unterm Stadtschloss gelegen oder unterm Marx-Engels-Forum. Der Bahnhof Rotes Rathaus wäre dann nicht doppelstöckig gebaut worden und hätte weiter Richtung Fernsehturm gelegen. Leider lassen sich Pläne dazu nicht mehr ergoogeln. Früher fanden die sich mal unter der Seite "baustellen-doku.info", wo sich früher auch mehr erklärender Text befand.


    Das Humboldtforum sollte urprünglich ja noch eine komplette Tiefgarage erhalten, so dass man die Baugrube auch für eine U-Bahnstation darunter hätte nutzen können, die Gleiswechselanlage unterm Marx-Engels-Forum hätte sich aber auch zu einem kompletten Bahnhof verlängern lassen.


    Letztendlich hat man sich dann aber von solchen Plänen verabschiedet, die genauen Grande kann ich nicht sagen. Zum einen wohl Kosteneinsparungen, zum anderen hat man wohl eingesehen, dass man auf eine Kehr- und Abstellanlage vorerst nicht verzichten kann und realisiert sie nun als potentielle Vorleistung für die U10.


    Wie auch immer, es bleibt auch so dabei, dass die meisten Nutzer der erweiterten U5 entweder gleich an der Museumsinsel zu- bzw. aussteigen werden oder einen der benachbarten Umsteigebahnhöfe nutzen werden, insofern liegen die gebauten Bahnhöfe richtig, bzw. der Zeitverlust durch den weiteren Halt ist marginal.
    Anders wäre es, wenn die U5 bis zu einem weiterhin offenem Flughafen Tegel führen würde und es dann etwa eine Expresslinie mit wenigen Bahnhöfen gäbe, die Passagiere aus dem Berliner Südosten bis dort transportieren könnte.