Beiträge von Aleon

    Gebäude der Nachkriegsmoderne sind in der Bevölkerung insgesamt unbeliebt. Das gilt auch für Denkmale dieser Zeit und dazu zählt sicher die RUB. Trotzdem rate ich dazu, im Kontext des Denkmalschutzes nicht von "betroffen" oder "Sauerei" zu sprechen, sondern sachlich zu bleiben. Wollen "die Studenten und Mitarbeiter" den Schutzstatus der Gebäude nicht oder gibt es eine Gruppe, die das nicht will? Gibt es dazu Zahlen? Sollten Deiner Meinung nach Bürogebäude oder Universitäre Gebäude grundsätzlich nicht geschützt werden? Gilt das auch für die ehemalige Unionhauptverwaltung an der Rheinischen Straße in Dortmund, das Mannesmanngebäude in Düsseldorf, die frühen Hochhäuser in Chicago von Louis Sullivan und Burnham and Root? Findest Du, dass ein barockes Universitätsgebäude wie die Alte Universität in Heidelberg oder die Universitätsbibliothek der Uni Heidelberg aus dem Jugendstil nicht geschützt sein sollten? Wenn ja, warum nicht? Die Studierenden und Mitarbeiter dort finden die Gebäude zwar heute schön, arbeiten und studieren dort sehr gerne, aber vielleicht ist der alte Krempel mit den vielen Schnörkeln in 100 Jahren einmal aus der Mode gekommen, so wie er es in den 1950er und 1960er Jahren einmal war. Und dann? Abreißen? Denkmalschutz ist keine Frage von Schönheit auch wenn bei den meisten Denkmalen eine überdurchschnittliche Architekturqualität gegeben ist. Das ist auch der Grund für die Beliebtheit in der Bevölkerung. Vermeintlich oder tatsächlich hässliche Gebäude wie die der RUB sind da die Ausnahme. Aber ist das ist noch lange kein Grund sie nicht zu schützen. Denkmalgeschützte Gebäude machen gerade einmal 3% unseres Bestandes aus. Der Denkmalschutz ist eine Auszeichnung und keine Bürde. Du solltest stolz darauf sein, in einer denkmalgeschützten Großstruktur der Nachkriegsmoderne zu studieren. Ich bin mir sicher, dass Du den Wert der Architektur der RUB irgendwann verstehen und schätzen lernen wirst.

    Vom Denkmalschutz ganz abgesehen, sollte uns der Erhalt des Bestandes vor allem auch aus Gründen des Klimaschutzes am Herzen liegen. Das gilt umso mehr für junge Leute.

    Denkmalschutz ist was für diejenigen die in der Vergangenheit stecken geblieben sind. Architektur sollte sich immer an die richten, die es später sehen und nutzen. Das sind die jungen Menschen. Die jungen Menschen, zu denen ich gehöre, wollen neue attraktive Gebäude. Denkmalschutz wird meistens immer von denen gefordert, die selber nicht dann darin arbeiten oder leben müssen. Obwohl das VEW-Verwaltungsgebäude eher noch zu den besser zu ertragenen Gebäude gehört, sollte sowas niemals unter Denkmalschutz stehen.

    Hallo Kirito12,

    ich weiß nicht wie alt Du bist oder wieviel Du über das Thema Denkmalschutz weißt. Ich empfehle Dir, Dich darüber ausführlich zu informieren. Wenn Du dann immer noch dieser Meinung bist, ist das selbstverständlich zu respektieren. Dennoch bist Du mit dieser Meinung bei jungen Leuten deutlich in der Minderheit. Um ein paar Fakten und Daten zum Denkmalschutz und baukulturellem Erbe allgemein und die Sicht der Menschen in Deutschland auf Denkmäler und den Umgang damit, empfehle ich ich Dir den "Baukulturbericht" der Bundesstiftung Baukultur von 2018/19. Zwei Infos aus dem Bericht: Die Menschen (repräsentative Befragung) in Deutschland bevorzugen Altbauten klar vor Neubauten. Sie sind bereit mehr Geld für das Wohnen in einem Denkmal zu bezahlen, als für ein Haus das nicht unter Denkmalschutz steht. Auffällig ist, dass die Gruppe der Jungen (unter 30 oder 40) eine größere Bereitschaft hat, mehr Geld für das Wohnen in Denkmälern zu bezahlen als Ältere.

    Wenn Dir das nicht reicht oder Du der Bundesstiftung nicht traust, kannst Du einfach mal weiter recherchieren. Z.B. sind die Preise für Altbauten (nicht verwechseln mit Denkmalen) mit Wohnnutzung in den letzten Jahren stärker gestiegen als die von Neubauten: Link

    Wenn Du weitere Fragen rund um das Thema Denkmalschutz hast, kannst Du Dich jederzeit gerne melden.

    DIe Veränderungssperre ist in Kraft getreten, allerdings erst nach der Baugenehmigung für das von Dir erwähnte Haus in der Herrmann-Löhn-Straße.

    Hm, weiß nicht. Auf dem ersten Bild von Dir sieht man wunderbar, wie weit Rendering und Wirklichkeit auseinandergehen. Dicke schwarze Fugen und ein Gals, dass an Autohäuser aus den 80er Jahren erinnert, sehe ich auf der Visu nicht. Beides finde ich kritikwürdig. Es macht einen eher billigen Eindruck und passt in keiner Weise zur umliegenden Bebauung. Hoffentlich wird das auf Dauer kein unansehnlicher Fremdkörper am See.

    PhilippPro Ich weiß genau was Du meinst. Eine solche Entwicklung kommt nicht aus der Stadtgesellschaft heraus, weil die nunmal sozial nicht so strukturiert ist. Aber hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Ein vernünftiger Umgang mit der historischen Substanz bzw. ein herausputzen derselben kann einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Lebensqualität und Attraktivität Duisburgs leisten. Dies wiederum schlüge sich mittel- bis langfristig auf die Sozialstruktur der Stadt positiv nieder mit dann auch positiven ökonomischen Folgen. Clevere Politiker und/oder Leute in der Verwaltung würden sich dem Thema daher annehmen. Letztlich ist das sogar ein Thema für die Landespolitik, die ein großes Interesse an einer positiven Entwicklung im Ruhrgebiet hat.

    Und wenn ich an das Kirchturmdenken im Ruhrgebiet denke, dann reicht es schon, wenn nur eine Stadt sich dem Thema annimmt. Die anderen werden dann nachziehen. Ich sage jetzt mal voraus, dass es so kommen wird.

    PhilippPro In Dortmund und auch in Duisburg gibt es noch sehr viel gründerzeitliche Bausubstanz, Häuser aus dem Jugendstil, der Reformarchitektur und unzählige historische Arbeitersiedlungen. Für die anderen Städte kann ich das nicht einschätzen, aber auch dort wird es noch was geben, wenn auch deutlich weniger. Der Zug für diese Substanz ist erst abgefahren, wenn sie verschwunden ist. Die Häuser in der Börsenstraße waren doch noch da oder nicht? Man hätte sie selbstverständlich erhalten und wieder herrichten können, so wie in Leipzig aber auch vielen anderen größeren und kleineren Städten in Ostdeutschland. Der positive Umgang mit der historischen Substanz in Ostdeutschland ist übrigens nicht gottgegeben sondern so gewollt und entsprechend organisiert. Das zu tun, steht den Städten im Ruhrgebiet frei. Und es liegt im Kern ganz sicher nicht an Fördergeldern. Städtebauförderung gibt es auch im Ruhrgebiet viel, aber das Geld ist in den letzten Jahrzehnten oft falsch investiert worden und dann verpufft.

    Besonders schädlich ist auch der von Dir bestätigte Mythos, dass es im Ruhrgebiet nichts mehr gäbe. Wie soll man etwas wertschätzen, von dem man meint, dass es nicht da ist? Ein Problem ist außerdem der bedauernswerte Zustand der Substanz, die ein positives Erleben kaum mehr möglich macht.

    Letztlich kann hier nur eine positive Entwicklung stattfinden, wenn man sich erstens der Existenz der historischen Stadtbereiche bewusst wird, zweitens ihren Wert erkennt und drittens den Willen aufbringt den Erhalt und die Sanierung zu organisieren.

    Dass die historistischen Bauten in der Börsenstraße weichen mussten, um einem mehr oder weniger guten Neubau Platz zu machen, ist bitter. Leider steht das Vorgehen aber exemplarisch für die Prozesse und Mechanismen im Ruhrgebiet, die in den letzten Jahrzehnten zu äußerst unattraktiven Stadtbildern geführt haben. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu vielen oder fast allen Städten in den neuen Bundesländern. Dort wurde der Wert auch der einfachsten historischen Bausubstanz erkannt. Im Ergebnis sind die Städte dort heute überwiegend sehr attraktiv und übertreffen die Ruhrgebietsstätte zumindest im Bereich Stadtbild in der Lebensqualität um ein Vielfaches. Man darf sich nicht wundern, wenn sie auch wirtschaftlich längst auf der Überholspur sind.

    Im Ruhrgebiet ist ein Umdenken dringend erforderlich, sonst wird man noch schneller und weiter zurückfallen.

    Allein die Tatsache, dass er völlig anders ist, als was sonst gebaut wird, hebt ihn schon hervor.

    Ich bezweifele stark, dass dieses Haus irgendeine Innovation in die Architektur bringt. Die Vergleiche zu den 1970er Jahren sind richtig und genau dort sind die Motive entlehnt, die wir hier sehen. Und selbst wenn es anders und völlig neu wäre, so wäre das trotzdem keine Qualität. Die Idee, dass ein Haus nur dann gut ist, wenn es bei Null anfängt, war noch nie richtig.

    Bin ich jetzt ein Hinterwäldler oder weniger Kosmopolit als ein Berliner mit Migrationshintergrund?


    Im Übrigen könnte ich ja auch durchaus Dortmunder mit Berliner Migrationshintergrund sein, der sich fragt warum die Dortmunder aus ihrer 600t+ Großstadt nicht mehr machen. Auch das soll es ja geben. Anworten bekommt man aber hier im Forum. Die Dortmunder wollen das so. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Ich jedenfalls vermute, dass der Strukturwandel in den Köpfen auch noch nicht ganz abgeschlossen ist. Da ist noch viel Unsicherheit und fehlendes Selbstvertrauen. Auf Kritik wird häufig mit Trotz (woanders ist auch scheiße usw.) statt konstruktiv und offen reagiert. Wahrscheinlich braucht das alles noch Zeit.

    Toll, dass es hier jetzt eine inhaltiche Diskussion gibt.


    Das Thema Verkehrswende, dass mit (fast) autofreien Innenstädten einhergeht/gehen könnte bzw. sollte, bietet sicher Argumente für Fußgängerzonen. Die Frage ist immer, ob es nicht sinnvoller ist Anreize für alternative Verkehrsmittel zu setzen anstatt Stadträume großflächig für bestimmte Verkehrsmittel zu sperren. In Paris geht/ging es etwa am Ufer der Seine darum eine Autozone wieder für die Menschen zu erschließen, die dort bisher keinerlei Aufenthaltsqualitäten vorfanden. Darüber hinaus werden weitere Straßen komplett für den Autoverkehr geschlossen und zu reinen Fahrrad- und Fußgängerstraßen umgebaut, um überhaupt Fahrradverkehr in der Stadt zu ermöglichen, denn sämtliceh Pariser Straßen waren zu den Stoßzeiten bisher vollkommen von Outos verstopft, sodass sich Radler nur durchkämpfenund schlänglen konnten. Das ist für Paris sicher sinnvoll aber beides nicht mit der Kampstraße zu vergleichen. Die Kleppingstraße war auch eine reine Autozone und wurde durch die Neugestaltung zu einem belebten Stadtboulevard mit gemischter Nutzung und gemischtem Verkehr. Auch hier könnte nun ein Fahrradweg ein sivolles update sein.


    Im Sinne einer Autofreien Innenstadt und einer Förderung des Fahrradverkehrs, hätte man die Kampstraße auch zu einem Fahrradboulevard umbauen können. Hier wird scheinbar versäumt eine (ur)alte Planung an die Fortschritte der Gesellschaft anzupassen.


    Räumlich ist die Kampstraße aufgrund der Breite der Straße und der Höhe der anstehenden Häuser sehr wohl großstädtisch und insofern mit namhaften Großstadtstraßen zu vergleichen. Die Stadt sollte aufhören sich ständig selbst kleinzumachen und aus mangelndem Selbstbewusstsein kleine Brötchen zu backen. Etwas mehr Stolz und Selbstvertrauen wären sinnvoll. Allein die Architektur an der Kampstraße ist in vielen Fällen mittelmäßig. Das ist sie an der Kleppingstraße aber auch und dort fällt das kaum noch auf. Darüberhinaus sind beide Straßen halbwegs kleinteilig bebaut, sodass eine Verbesserung der Architekturqualität schrittweise möglich ist.


    Zur vorgesehenen Gestaltung:
    Eine schnurgerade Flaniermeile in den geschwungenen Stadtraum zu legen wirkt auf mich unharmonisch und verhindert zwangsläufig eine sinvolle Wegeführung für Fahrrad- oder andere Verkehre. Hier wurde nicht auf den vorhanden Raum reagiert, sondern die Idee einer geraden Laufstrecke mit Lichtband vorrangig durchgesetzt.


    Folgende Punkte der Neugestaltung sind toll:

    • Platz für Gastronomie und Außengastronomie
    • den Bachlauf und die Brunnenanlagen - unsere Kinder werden hier ihre helle Freude haben
    • den Reinoldikirchplatz samt großzügiger Freitreppe
    • den Willy-Brandt-Platz
    • den Platz von Leeds, der heute übrigens schon gastronomisch genutzt wird
    • den Platz von Netanya
    • das "Schwebende Lichtdach" am Freistuhl. Hier sollen unter anderem Open-Air-Veranstaltungen (Theater, Musik, Kino) stattfinden.
    • das hochwertige Straßenpflaster
    • Base Camp mit seinen 500 Studierenden, die den Bereich zwischen dem Platz v. Leeds und dem Platz v. Netanya wohl nicht nur im Sommer + tagsüber mit Leben füllen werden.
    • den (mindestens teilweisen) Erhalt des Baumbestands


    All diese Punkte könnten aber auch in einer völlig anderen, stringenteren und geordneteren Gestastaltung nebst Platz für Fahrräder (und ggf. Autos) untergebracht werden. Die aktuelle Planung ist doch kein zwangsläufiges Ergebnis aus diesen Merkmalen. Auch für U-Bahnaufgänge usw. bietet die Straße massig Platz. Sie müssten nicht hineingequetscht werden, sondern wären ein belebendes, städtisches Element (siehe Stadtstraßen in anderen Großstädten).


    Ich bin auch der Meinung, dass Dortmund eine riesiges Potential hat und sehe in der Innestadt sowie dem nördlichen Umfeld des Bahnhofs die größten Defizite bzw. die drängensten Handlungsbedarfe. In der Tat wären Unternehmen an diesen Standorten eine große Bereicherung. Eine autofreie Innenstadt ist für (große) Unternehmen allerdings unanttraktiv. Dortmund hat dahingehend außerdem das Problem, dass ein Großteil der Bewohner in suburbahnen Vororten lebt und daher (Stand heute) auf das Auto angewiesen ist. Selbst wenn ein Teil zukünftig mit selbstfahrenden Kleinbussen oder auf Fahrrädern zur Arbeit kommt, wird die Vorstandsetage aus Lücklemberg oder Ahlenberg sowie deren Besucher mit dem großen schwarzen Dienstwagen kommen wollen. Auch diese Gruppe und ihr Verhalten gehört zu einer vielfältigen Großstadt.

    Ich habe nicht die Zeit, auf all deine Punkte einzugehen, Aleon. Nur soviel sei gesagt: Meiner Meinung nach bist du ein Schwarzmaler. Die Pläne sind ...


    Mit anderen Worten: Du willst oder kannst nicht auf inhaltliche Kritik und sachliche Argumente antworten. Stattdessen fühlst Du Dich aus irgendwelchen Gründen auf den Schlips getreten. Warum eigentlich? Bist Du für die Planung verantwortlich? Bist Du es etwa, Ludger? :D


    Du beschränkst Dich im Aufzählen einzelner Zutaten der neuen Planung, die an sich sicher positiv sind. Aber wie sie zusammengebracht werden und wirken, welche Raumqualitäten dadurch entstehen, was das Positive an einer weiteren Fußgängerzone ist, insbesopndere angesichts der aktuellen Herausforderungen für diesen Straßentyp und was die Vorteile gegenüber einem Stadtboulevard sind, vermagst Du offentsichtlich nicht zu sagen (bzw. hast keine Zeit). Ist ja in Ordnung. Aber dann halt Dich aus der Diskussion doch einfach raus.

    Wenn ein nebeneinander von Verkehren in der Kampstraße nicht funktionieren würde, warum funktioniert es denn dann auf der Kleppingstraßen und überall sonst in Europa? Wenn man nur sehr langsam fahren kann, die Mitte der Straße vielleicht sogar als sog. Shared Space, also von Autos, Fahrrädern und Fußgänger gelichermaßen genutzt werden könnte oder wenn es in regelmäßgigen Abständen Ampeln gäbe, dann bliebe die Umfahrung der Innenstadt deutlich schneller und die Kampstraße würde nur von Leuten mit dem Auto befahren, die auch da rein wollen, um die Stadt zu beleben und nicht um durchzuheizen. Es sollte ja genau keine Autostraße sondern eine Stadtstraße werden. Kein Mensch kann auf der Rambla einfach durchbrettern. Die Kö funktioniert so, der Kudamm usw. usw. Das ist doch kein Hexenwerk. Als würden die Leute in Berlin fordern, dass der Kuhdamm oder die Friedrichstraße zur Fußgängerzone umgebaut werden sollen, weil man sich dort sonst nicht aufhalten kann. Das sind alles höchst attraktive urbane Stadträume. Ich verstehe nicht, warum es den Verantwortlichen einer als unattraktiv geltenden Stadt so schwer fällt, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Ist das Trotz? ;)


    Ständig fahren die Leute aus Dormtund in diese Städte zum Urlaub machen, kommen wieder und schwärmen davon wie lebendig und schön und sonstwas es dort ist. Aber in Dortmund, nein da würde das nicht funktionieren. Wir wandeln weiter auf unseren ausgetretenen Gestaltungpfaden.

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    Eben. Ein Radfahrer, der spät abends oder nachts durch die Inenstadt fahren will ist doch das beste Beispiel. Ein solcher Radfahrer würde über den Boulevard fahren. Vielleicht würde er auf andere treffen, anhalten sich unterhalten, oder beim Kiosk halten, der nachts noch aufhat, um Getränke oder eine gemsichte Tüte zu kaufen. So entsteht urbanes Leben. Muss er aber auf den Wall ausweichen, bleibt die Kampstraße leer und tot. Und genau das ist ja die Idee der Stadtzonierung. Hier nur die einen, dort nur die anderen - ein längst gescheitertes Modell. Meine Vermutung ist, dass die Verantwortlich selbst nie Urbanität erlebt, sondern ihr leben meist im Vorort verbracht haben und sich deshlab gar nicht vorstellen können wie sowas funktioniert. Aber hey, hauptsache es gibt dort Wasserläufe, Brunnen, alte Bäume, ein Lichtband und ein Studentenwohnheim. Dann wird das Leben schon kommen, oder etwa nicht?