Beiträge von jan85

    A100 länger und teurer?

    Nachdem gerade erst mit dem Teilstück Neukölln-Treptow der A100 begonnen wurde, sieht es nun sehr danach aus als wenn auch das nächste Stück ernsthaft vorangetrieben wird - und es soll nun wohl sogar doch länger werden als zuletzt geplant: 4,1 statt 3,1 km sollen es werden, sodass es dann bis zur Storkower Straße reicht (dafür entfiele dann die verbindende Stadtstraße). Die Kosten dürften dann gut 500 Mio betragen. Bauvorbereitungen für das neue Teilstück im Umfang von 16 Mio laufen sogar schon: Am Ostkreuz und auf Kosten des Bundes...


    http://www.berliner-zeitung.de…er,10809148,25605514.html
    http://www.berliner-zeitung.de…on,10809148,25607644.html

    ^Mal eine vielleicht naive Frage: Warum sollte der Bezirk etwas gegen Wohnungen haben??? Da besteht doch im Gegensatz zu Büros oder einem weiteren Hotel eine garantierte Nachfrage und zusätzliche Einwohner - zumal betuchte - sind für einen Bezirk doch eigentlich immer wünschenswert...

    Vermischtes

    ^Das ist mE ein interessanter Schachzug des Springer-Konzerns. Nachdem man sich von Printmedien wie der traditionsreichen Berliner Morgenpost und einigen TV-Zeitschriften trennen wird, nun also andererseits dieser größere Zukauf. Der Umbau des Konzerns vom Zeitungs- zum modernen Medienkonzern geht also munter weiter.



    Eine recht ähnliche Dynamik und Aufbruchsstimmung ist aktuell auch für die Gesamtwirtschaft Berlins kennzeichnend. Weil das Thema recht umfangreich geworden ist und ständig neue Berichte erscheinen, habe ich das mal etwas unterteilt.


    Erfreuliche Dynamik, aber schwieriger Status Quo
    Im aktuellen Dynamikranking von Wirtschaftswoche und Immobilienscout24 liegt Berlin inzwischen auf Platz 8 von 71 Städten (nach Rang 9 von 50 Städten), beim erreichten Wohlstand jedoch trotz zuletzt rasantem relativen Wachstum noch weit abgeschlagen auf Rang 45 von 71 (zuvor 47 von 50). Trotz der erheblichen Erholung auf dem Arbeitsmarkt sind die absoluten Zahlen um 12% Arbeitslosigkeit noch extrem schlecht. Zudem sind die Einkommen weiter relativ niedrig und die Kriminalität höher als anderswo.


    Punkten kann Berlin hingegen neben dem boomenden Tourismus gerade auch beim dynamischen Immobilienmarkt (die extrem steigende Nachfrage und die damit verbundenen Bauanträge und steigenden Mieten werden hier rein positiv gewertet - was freilich nichts über die damit verbundenen sozialen Spannungen aussagt). Zudem verfüge Berlin über eine "einmalige Universitäts- und Forschungslandschaft" sowie "überdurchschnittlich viele Hochschulabsolventen". Weiterhin sei die starke Gründerszene ein Indiz für einen "wirtschaftlichen Aufholprozess". Das zeigt sich auch immer mehr auf dem Arbeitsmarkt, sodass Berlin dort weiter aufschließen und so auch im Wohlstandsranking etwas aufsteigen dürfte. Seit 2005 sind sowohl BIP als auch die Zahl der Arbeitsplätze immerhin schon je um 17% gestiegen, mehr als irgendwo sonst in einer deutschen Großstadt. Auch die Löhne zogen in dieser Zeit um 25% an. Viele Unternehmen haben Repräsentanzen an der Spree eröffnet, viele Verbände zogen gleich komplett nach Berlin. Ein erfreulicher Trend also, der sich scheinbar munter weiter fortsetzt.


    Eine goldene Zukunft mit einem Berlin als Geberland?
    Tatsächlich scheint in der nahen Zukunft vieles möglich, was lange nahezu unmöglich erschien: Kolats damals recht optimistische Vorgabe von unter 10% Arbeitslosen z.B. wird bei einem Anhalten des Trends von 30-40.000 Arbeitsplätzen pro Jahr schon recht bald kassiert werden. Zwar haben die Zensusergebnisse und die besseren sonstigen Zahlen die Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich erheblich reduziert. Zwar gibt es weiter hohe ungeplante Kosten durch den BER sowie viele absolut notwendige oder doch zumindest strategisch sehr wichtige Investitionen zu stemmen. Doch kann Berlin wohl bald erstmals seit langer Zeit Schulden in neun- bis zehnstelligem Umfang abbauen! Wowereit träumt laut daher davon, dass Bereich einmal reich wird und trotzdem sexy bleibt. Sogar eine Rolle als Geberland hält er dann nicht mehr für unmöglich...


    Harte Hausaufgaben!
    Bis Berlin das Klassenziel erreicht, bleiben jedoch erst einmal viele harte Hausaufgaben zu erfüllen. Wie schwer es gar wird weiter zu den Klassenbesten Bayern und BW aufzuschließen, zeigt dieser kleiner Vorfall: Jüngst sickerte durch, dass es zwischen Wowereit und Wirtschaftssenatorin Yzer geknallt haben soll, weil er ihr Strategiepapier für eine Renaissance der Berliner Industrie nicht ambitioniert und klar genug findet. Er will wohl u.a. mehr messbare Ziele und entsprechende Indikatoren drin stehen haben. Offiziell ist diese Auseinandersetzung nicht, aber dementiert wurde sie auch nicht. Das zeigt mE recht gut, wie anstrengend der Kurs bleibt selbst wenn Wowereit nach außen gerne so tut als würde die ganze Dynamik locker aus dem Ärmel geschüttelt. Immerhin gilt er inzwischen bei den Wirtschaftsbossen der Stadt als große Ikone, er verkaufe die Berliner Wirtschaft nach leichten Startschwierigkeiten inzwischen besser als irgendwer es sonst je getan habe und so wie es vermutlich kaum ein anderer je tun könne. Auf Auslandsreisen öffne er berliner Unternehmen regelmäßig alle Türen und bringe so immer wieder immens wichtige Verbindungen zu Stande. Aber er muss endlich auch das ebenso immens wichtige Projekt BER zu Ende bringen, die Konsolidierung des Haushalts vorantreiben ohne soziale Schieflagen eskalieren zu lassen und er muss zunächst weiter um unterstützende Einnahmen - egal ob aus Länderfinanzausgleich oder direkt vom Bund - kämpfen. Was diese Gelder angeht, hat Berlin laut Ökonomen inzwischen durch die politische, mitunter leicht populistische, Meinungsmache einen negativeres Image als eigentlich angemessen sei.


    Quellen:
    Wirtschaftsdynamik:
    http://www.berlin.de/imperia/m…6079489&file=quart313.pdf
    http://www.morgenpost.de/berli…-besonders-dynamisch.html
    http://www.welt.de/wirtschaft/…enhaus-zur-Boom-Town.html
    http://www.welt.de/newsticker/…staerker-als-im-Bund.html
    http://www.pnn.de/wirtschaft/809834/
    http://www.morgenpost.de/berli…BER-Aufsichtsratchef.html


    einige offene Hausaufgaben und Hürden:
    http://www.bild.de/regional/be…cht-ab-33799148.bild.html
    http://www.berliner-zeitung.de…en,10808230,25585136.html


    Länderfinanzausgleich:
    http://www.fr-online.de/wirtschaft/interview-mit-oekonom
    -thomas-lenk--berlin-ist-relativ-reich-,1472780,25564164.html
    http://www.kreisbote.de/news/p…nanzieren-zr-3266288.html

    Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt hält an. Erstmals seit 20 Jahren gibt es weniger als 200.000 Arbeitslose (genau 198.993 bzw. -2.819) in Berlin und die Quote liegt nun bei 11% (-0,2%). Zugleich ist die Ver- und Überschuldung der Berliner leicht zurückgegangen. Allerdings bewegen sich alle diese Werte weiterhin in einem ungesunden Bereich, sodass auf eine weitere Erholung zu hoffen ist...


    Quelle: u.a. RBB-Videotext

    Echter Berliner: Ich finde es jetzt auch nicht unbedingt hilfreich, dass Deine Beiträge hier zitiert wurden. Ich hätte komplett auf solche Zitate aus Beiträgen von Usern verzichtet. Aber trotzdem finde ich Deine recht beleidigende Reaktion darauf auch nicht gerade zielführender. Damit tust Du Deinen Argumenten und Deinem berechtigten Anliegen ernst genommen zu werden mE jedenfalls keinen allzu großen Gefallen...

    ^So unterscheiden sich die Geschmäcker. Ich wohne am liebsten am Stadtrand oder einem Park. Und selbst meine "ideale" Stadt-Straße wäre auch immer zugleich eine Allee - trotz des zusätzlichen Aufwands und Raumbedarfs. Schon aus der Sicht als Bewohner würde ich persönlich die Sicht auf gut gewachsene Bäume selbst der Sicht auf schöne Architektur vorziehen (und wie Du korrekt schreibst hat man ja nicht mal immer ansprechende Architektur vor der Nase, da ist es oft umso besser etwas davor zu haben was zeitlos ist). Nur so bekommt man auch in der Stadt so direkt den Wandel der Jahreszeiten in der Natur mit. Im Sommer ist es so zudem etwas schattiger, im Herbst fällt das Laub und lässt so in der dunklen Jahreszeit das wenige vorhandene Licht durch. Besser geht die Synthese aus Ursprüngen und modernen Ansprüchen des Menschen mE kaum. Daher freue ich mich, dass in Berlin selbst in der Innenstadt viele dicht besiedelte Kieze doch von diversen Alleen durchzogen sind. Und zumindest als Fußgänger bekommt man die Fassaden bei Bedarf trotzdem mit, da man ja zwischen Bäumen und Häuserfronten flanieren kann.


    Das Quartier Vier finde ich auf den ersten Blick gar nicht mal schlecht gemacht - immerhin hat man sich offensichtlich Mühe bei der Gestaltung gegeben statt eine weitere monotone Fassade in die Welt zu setzen. Aber auf den zweiten Blick trifft es zumindest meinen persönlichen Geschmack doch nicht so ganz. Irgendwie ist mir das Ganze doch schon wieder etwas zu verspielt, die verschiedenen Stilmittel wirken zwar nicht willkürlich gesetzt aber doch einfach etwas zu viel. So ähnlich empfinde ich es bei manchen Altbauten, wo die Fassaden für mich nicht mehr richtig schön sondern schon etwas zu überladen wirken. Also leider doch ein Fall wo mich Bäume vor der Fassade zumindest nicht übermäßig stören werden ;)

    libero: Ich finde Deinen letzten Satz etwas kleinlich. Wenn Du schon extra einen Thread zum Thema Etikette eröffnest und Deine Sicht dazu vorträgst (was ich ausdrücklich gut finde!), solltest Du auch offen dafür sein was andere darunter verstehen oder was sie vielleicht stört. Zudem sind etwa Backstein und ich sehr wohl zunächst auf Deine Sicht eingegangen und haben dann eben auch erwähnt, dass uns die anonymen Negativbewertungen nerven. Wenn Du wie Du selbst sagst deutlich mehr liest als schreibst (und offenbar auch selbst mehr oder weniger häufig per Renommee-System bewertest) wundert mich gar nicht, dass Du selbst das gar nicht so sehr als Problem wahrnimmst.


    Aber es gibt eben auch viele die mitdiskutieren und sich (hoffentlich) auch Gedanken machen, bevor sie etwas schreiben und dann ebenso auf Reaktionen gespannt sind wie Du in diesem Thread hier. Dann aber keine offene Antwort sondern nur eine negative Bewertung mit einem oft relativ billigen belehrenden Kommentar (teils mehrere Sätze lang) zu erteilen, ist für mich Kindergarten-Niveau. Stell Dir etwa vor, ich hätte keine Lust hier mitzudiskutieren weil mich das Thema nicht interessiert. Statt es aber einfach zu lassen, schreibe ich Dir eine freche negative Bewertung für Deinen Eingangspost und stänkere darin gleich etwas gegen Dich - z.B. weil ich durch Dein Anliegen gemerkt habe, dass Dir ein bestimmtes Benehmen wichtig ist, benehme ich mich absichtlich daneben und verunglimpfe gleich noch Dein Anliegen ("Heul doch nicht so rum, musst hier ja nicht mitmachen wenn Du das nicht abkannst"). Wenn das bei gleich mehreren Deiner Beiträge so ähnlich passiert, bist Du irgendwann sicher auch genervt davon. Einfach weil es feige und unnötig ist. Deshalb zitiere ich solche unpassenden Aussagen seither einfach und stelle sie damit offen in den Raum ggf. mit einer kleinen Reaktion meinerseits, dann ist es für mich erledigt. Erst ein paar mal fand ich eine anonyme Kritik inhaltlich sogar völlig korrekt und habe daraufhin etwas eingesehen statt mich darüber zu ärgern - aber auch da hätte ich eine offene Antwort oder eine PM angenehmer gefunden. Ich wäre daher dafür, Negativbewertungen komplett abzuschaffen. In wirklichen Härtefällen kann man Beiträge ja auch einfach melden, falls die Mods nicht selbst darauf aufmerksam werden.


    Übrigens hast Du selbst mE in Deiner hier zitierten ausführlichen Antwort auf echter Berliner gezeigt wie es besser geht. Da würde ich persönlich jedenfalls viel eher drüber nachdenken als über den anonyme Kommentar den er zitiert hat.

    Ich stimme Klarenbach weitgehend zu. Ich nutze zwar nicht viele Foren oder Kommentarfunktionen von Zeitungen etc. aber auch so habe ich mitunter deutlich schlimmere Erfahrungen gemacht wo entweder selbst schlimme (und zugleich primitivste) Beleidigungen und Drohungen ewig stehen bleiben (u.a. Facebook aber auch einige Zeitungen) oder aber als Gegenextrem wirklich jeder nicht politisch korrekte Furz gelöscht wird (e.g. ZEIT Online) was ich persönlich fast ebenso schlimm finde... Das DAF ist da mE insgesamt doch sehr niveauvoll und ich finde die Mods haben auch das nötige Fingerspitzengefühl.


    Trotzdem kommen Konflikte eben vor und eskalieren leider auch mal. Manche stört das naturgemäß mehr als andere und die sollen das auch ansprechen dürfen. Ich nehme diesen Thread und die Äußerungen von Libero, Bato und Abrissbirne jedenfalls ernst und hoffe künftig weniger Anstoß zu erregen ;) Auf jeden Fall finde ich so eine offene Aussprache aber viel besser als inhaltsleere negative Renommee-Bewertungen oder PMs. Davon unabhängig finde ich es völlig normal, wenn in einem Thread namens "Bordetikette" auch mal über das Renommee-System gesprochen wird - selbst wenn Libero eigentlich etwas anderes auf dem Herzen hatte. Aber auch so etwas gehört für mich zur Etikette und zur Atmosphäre in einem Forum dazu. Mich persönlich stören kritische oder herablassende Kommentare jedenfalls mehr wenn sie mir anonym an den Kopf geklatscht werden als wenn sie offen geäußert werden. Die rote Lampe an sich oder der Punktabzug ist mir egal - man kann ja mW auch mit 1000 oder 10.000 Punkten keine Waschmaschine gewinnen. Aber wenn man etwas anders sieht, sollte man es seine Sicht einfach offen artikulieren und sich dem Austausch stellen. Ich habe daher solche Kommentare schon mal in anderer Farbe gepostet und darauf geantwortet um zu sehen ob sich jemand dazu bekennt. Natürlich war das nie der Fall.

    libero: Also zunächst mal finde ich es gut, dass Du das so offen ansprichst und nicht wie manche diese ekligen anonymen "Privat-Verwarnungen" aussprichst. Die Mods verwarnen zwar ggf. auch mal direkt in den entsprechenden Threads aber warum sollte man nicht auch mal zwischen den Usern so ein Thema ansprechen?


    a) Also ich persönlich empfinde es nicht ganz so extrem. Manchmal stören mich bestimmte Beiträge auch, aber ich bin selbst nicht immer frei davon und habe manche meiner Beiträge nachträglich schon entschärft.
    c) Könnte zwar helfen verständlich zu machen was genau Du meinst, aber könnte auch übermäßige zusätzliche Schärfe und lange Diskussionen hier reinbringen wenn sich alle meinen gegenseitig angreifen bzw. sich selbst rechtfertigen zu müssen.
    d) Sehe ich wie Backstein.

    Bei solchen Renderings ist ja immer alles heiter Sonnenschein und die Nachbarn sind entweder nicht zu sehen oder super nett. Eben ein perfekter Kauf wo man dann nschließend automatisch auch ein perfektes Leben hat :D Wobei ich mir nicht mal völlig sicher bin ob da auf dem zweiten Bild bei der Einfahrt/ dem Eingang hinter dem Heck des VW Touareg nicht eine Art Graffiti zu sehen ist. Sieht jedenfalls wie ein gekritzeltes "BO" oder so ähnlich aus, oder es ist ein schlampig verlegtes Kabel. Passt jedenfalls nicht zu den 99% perfekter Schein.


    Ansonsten stimme ich aber völlig zu, dass es ein sehr ansprechendes Projekt ist.

    Urbanist: Entschuldigung angenommen ;)


    Also ich kann mir durchaus spektakulärere Architektur vorstellen und würde sie mir auch öfter mal realisiert wünschen. Aber das ist nun mal der Alex, da sind meine Ansprüche nicht so gewaltig wie bei anderen hier. Immerhin ist es offenbar ein freundliches und wertiges Material und die leichten Knicke wirken mE recht stimmig und somit weder ganz so monoton noch so aufdringlich und unruhig wie bei manchen anderen Gebäuden, die in der Gegend noch so realisiert wurden. Wie das Königstadt-Carrée ist es daher einfach etwas womit ich in der Alex-Gegend sehr gut leben kann.


    Übrigens wundere ich mich, dass über Hotels und Büros geklagt wird. Sicher Wohnungen werden auch gebraucht, aber dank Touri-Boom ist die Bettenauslastung trotz Hotelbau auf zuletzt ca. 70% gestiegen und bei den Büros ist der Leerstand in den letzten Jahren sogar so stark gesunken, dass etwa McKinsey sogar langsam einen Wettbewerbsnachteil darin sieht. Immerhin werden jedes Jahr zehntausende neue Jobs geschaffen, davon dank großem Dienstleistungssektor sicher auch Bürojobs.

    Weiterhin gute Zahlen vom Arbeitsmarkt!

    Im Oktober gab es mit 201.812 (-2.722) Arbeitslosen bzw. 11,2% (-0,1%) nochmals eine Aufhellung gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt liegt man zwar eigentlich weiter bei 210.000, aber das sind immer noch 3.715 bzw. -0,5% weniger als im Vorjahr - unter den gut 3.700 waren zudem ca. 2.700 Langzeitarbeitslose. Somit kann man schon sagen, dass der Aufschwung langsam auch bei der breiten Bevölkerung ankommt und nicht alle neuen Stellen automatisch von Auswärtigen/ Zuzüglern eingenommen werden. Zudem ist die Nachfrage nach Arbeitskräften und entsprechend die Zahl offener Stellen nochmals deutlich angestiegen. Das ist eine weitere Verfestigung des guten Trends: Berlin hat innerhalb der letzten 12 Monate bereits 30.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gewonnen, auch in den Vorjahren waren es oft schon zwischen 20.000 und 40.000. Mal sehen ob tatsächlich in absehbarer Zeit die Arbeitslosen-Quote in den einstelligen Bereich rutscht.


    http://www.stadtmorgen.de/wirt…krftenachfrage/40397.html

    Das klingt in der Tat erfreulich und einigermaßen optisch ansprechend finde ich die Visualisierung auch - ohne dass es jetzt ein großer Wurf wäre. Der helle Naturstein(?) wirkt zumindest auf der Abbildung recht wertig und vor allem angenehm hell. Insgesamt scheint es nun endlich auch beim Alex (trotz einiger negativer Ausreißer) eine leichte Tendenz hin zu etwas anspruchsvollerer und ansprechenderer Architektur zu geben. Wurde auch Zeit!

    Hobbyist: Ich habe die Gesetzesänderung so verstanden, dass der Senat künftig nicht mehr an die Vorgabe gebunden ist dem Höchstbietenden zu verkaufen. So kann ein Grundstück künftig auch nach anderen Kriterien vergeben und entwickelt werden als maximale Verkaufserlöse für das Land Berlin zu erzielen. Also geht es künftig ja gerade nicht mehr allein darum was lukrativer ist.


    Oder geht es hier doch um etwas anderes?

    ICC-Sanierung doch deutlich einfacher und billiger!

    Nachdem Experten die Substanz des ICC untersucht haben und die Ergebnisse am Freitag der IHK vorstellten, stellt sich die Debatte um eine Sanierung des international renommierten aber in Berlin polarisierenden Kongresszentrums wohl deutlich anders dar als zuletzt angenommen: Der Anteil an Asbest und sonstiger Gefahrstoffe ist wohl deutlich geringer als befürchtet und ließe sich relativ leicht und billig beseitigen. Auch sei ca. die Hälfte der betroffenen Stellen ohnehin schon entfernt bzw. saniert! Wie beim Steglitzer Kreisel könnten sich die zunächst für Schadstoffentfernung veranschlagten Kosten etwa halbieren. Das würde diesen nennenswerten Posten (bisher mit über 50 Mio benannt) schon einmal deutlich absenken und so auch die zuletzt immer weiter angestiegenen Gesamtkosten-Prognosen deutlich dämpfen. Überhaupt sei das Gebäude in einem viel besseren Zustand als oft angenommen werde. Die bereits von der Messe sanierten Bereiche seien völlig in Ordnung. Lediglich Bei Fassade und Technik bestehe etwas größerer Bedarf. Wobei eine Modernisierung der Technik schon aufgrund deutlich geringerer laufender Unterhaltskosten (jetzt ca. 12-16 Mio p.a., dann etwa halb so viel) lohnend sei. Zudem sei eine Sanierung des ICC auch ohne Weiteres abschnittsweise bei laufenden Betrieb möglich! Das würde sicher nochmals die Kosten reduzieren, da dem dann ja Einnahmen entgegen ständen (und die Kapazitäten des City Cube sind mW auf relativ lange Zeit ausgebucht, sodass diese zusätzlichen Kapazitäten wohl durchaus Chancen auf eine ebenfalls gute Auslastung hätten).
    http://www.morgenpost.de/berli…best-als-befuerchtet.html
    vgl. auch diesen Kommentar: http://www.morgenpost.de/berli…ebauten-Einheitsbrei.html


    Fazit: Da auch ein Abriss viel Geld kostet (inkl. auch dann anfallender Schadstoffsanierung) aber keins generiert, könnte der Erhalt des ICC nun doch wieder interessant werden. Zudem ist ein Abriss eines ca. 35-jährigen voll funktionsfähigen und bereits etablierten wie international renommierten Funktionsgebäudes wirklich nicht erstrebenswert. Ich halte es nach wie vor auch für eine architektonische Ausnahmeerscheinung und nicht mal für eine hässliche wie manche sagen. Daneben sieht der City Cube mE jedenfalls nicht unbedingt moderner aus, eher etwas blass und austauschbar.

    @Bato: Den Artikel habe ich auch gelesen, Braunfels kommt darin in der Tat sehr schlecht weg, aus naheliegenden Argumenten - aber mE primär weil man sein Gerede ernster nimmt als er es vermutlich selbst meint. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich seinen Vorstoß für eine reine Profilierungsmaßnahme halte - er weiß sicher sehr genau, dass es viel zu spät für eine solch massive Umplanung ist. So blöd kann er doch gar nicht sein, selbst wenn er sein I-Pad in einem Taxi liegen lässt...


    Interessant fand ich den Artikel aber noch aus einem ganz anderen Grund. Nachdem es Anfang des Monats noch hieß die Spenden würden schneller anwachsen und sich um die 29 Mio bewegen (vgl.: http://www.berliner-zeitung.de…en,10809148,24516366.html ) ist jetzt auf einmal bereits von einer Bewegung in die Nähe von 40 Mio die Rede! Erst dachte ich bei der starken Abweichung der beiden Summen ja an die Differenz aus bereits gespendeten Geldern und fest zugesagten Spenden, aber das scheint es glaube ich nicht zu sein. So ein plötzlicher Ansprung wäre aber schon ziemlich verwunderlich. Aber vielleicht ist das wie bei Braunfels reine PR und man hat gerade mal die 30er-Marke geknackt. In die Richtung von 40 Millionen ging es ja rein theoretisch von Anfang an - jedenfalls nicht weiter weg davon. Ist eben nicht erst seit Einstein alles relativ ;)

    Ich finde seinen alternativen Schlossentwurf ja optisch sogar recht interessant, aber dann hätte es ja noch weniger Bezüge zum alten Schloss. Und das Timing ist ja wirklich alles andere als glücklich. Die Pläne sind längst fertig (auch wie welche Räume genutzt werden sollen), es wird bereits gebaut. Was soll das also noch bringen und inwiefern soll ein jetziger Einwurf dann sogar sinnvoller sein bzw. ihn weniger wie einen schlechten Verlierer wirken lassen als ein etwas früherer? Da erschließt sich mir der Sinn nicht, zumal wenn die Pläne in ähnlicher Form ohnehin schon bekannt waren. Klingt eher nach einem Versuch sich auf Kosten eines teils umstrittenen Projektes zu profilieren. Er wird selbst wissen, dass die Sache längst gegen ihn gelaufen ist.

    Vermischtes

    Neben all den gebündelten Themen mal wieder ein paar Splitter und wie es für Berlin passt zumeist mit ungewissem Ausgang:


    Suhrkamp vor der Rettung?
    Scheinbar ist Barlachs Zerschlagungsplan doch nicht aufgegangen. Die Gläubiger verzichten auf 8,2 Mio € damit Suhrkamp in eine AG umgewandelt und wieder zukunftsfähig gemacht werden kann.
    http://www.zeit.de/2013/44/suhrkamp-verlag-ende-machtkampf
    http://www.morgenpost.de/kultu…rkamp-bisher-aufgeht.html


    Zalando vor neuem Umsatzrekord
    Die Expansion schreitet trotz hoher zweistelliger Millionen-Verluste munter voran. Bisher sieht es für 2013 nach einem Umsatzplus von ca. 70% aus. Unterdessen stieg der geschätzte Wert des Unternehmens seit Juni von 3,2 Mia auf inzwischen 3,7 Mia €.
    http://www.faz.net/aktuell/wir…rdbewertung-12630825.html
    http://www.morgenpost.de/berli…-waechst-und-waechst.html


    Urbane Elektromobilität in Berlin vor dem Durchbruch?
    Berlin überrascht mich und geht einen recht unkonventionellen Weg: Nachdem ein berliner Start-Up eine Methode entwickelt hat wie Straßenlaternen für ca. 500€ pro Laterne eine Nebenfunktion als Stromtankstelle erfüllen können, spielt jetzt auch die Verwaltung mit. Das Start-Up darf (auf eigene Kosten wohlgemerkt) 1000 solcher Ladestationen schaffen. Das Unternehmen spricht von einem Paradigmenwechsel wie dem von den wenigen stationären Telefonzellen hin zu den Mobiltelefonen. Ich halte das für etwas übertrieben (dann müssten die Akkus mE jederzeit und fast ohne Lücke per Induktion über Magnetfelder unter der Straße geladen werden können wie man praktisch überall mobil telefonieren kann). Aber immerhin ist es ein vielversprechender Ansatz um zumindest eine Metropole wie Berlin für E-Autos interessant zu machen. Zudem will der Senat unabhängig bzw. zusätzlich von dem Start-Up selbst bis 2015 mindestens 800 neue Ladestationen schaffen (aber wohl auf dem konventionellen Weg, sicher auch weil nicht alle Laternen für einen Umbau geeignet sind und die neue Technik sich erst bewähren muss) schaffen. Insgesamt wären das dann also 1800 neue Stationen alleine durch diese beiden Initiativen! Wenn jetzt noch zusätzliche Anreize wie z.B. Nutzung der Bus-Spuren, kostenloses Parken etc. eingeführt würden, könnte der Durchbruch mE tatsächlich gelingen und Berlin würde seiner Rolle als Schaufensterregion gerecht werden.
    http://www.morgenpost.de/berli…der-Laterne-aufladen.html


    Gesundheits- und Pharmabranche vor neuer Wachstumsschwelle?
    Die berliner Pharmaindustrie macht seit Jahren durch ihre hohe Profitabilität von sich reden. Zudem hat der Bestand an Forschungsinstituten und mittelständischen Entwicklern und Produzenten bis hin zu den Branchenriesen längst das kritische Niveau erreicht. Berlin entwickelt somit eine starke Sogkraft. Nach diversen Ansiedlungen ist man offensichtlich wieder mit zwei mittelständischen Pharmaunternehmen in Kontakt, die sich gerne in Berlin ansiedeln wollen. Zudem planen wohl einige der erfolgreichen Ausgründungen am Campus Buch bald einen Umstieg von Forschung und hin zu eigener Produktion. Überhaupt entwickelt sich der Campus Buch wohl weiterhin sehr vielversprechend.
    http://www.tagesspiegel.de/wir…n-aus-berlin/8976310.html
    http://www.tagesspiegel.de/ber…m-leuchtturm/8970294.html

    @Rheinhard Rupsch: Ich kenne diese Unterscheidung durchaus ;) Dennoch meinte ich in diesem Fall aber tatsächlich "Israelis" (also Menschen aus dem Staat Israel) wohlwissend, dass nicht alle praktizierende Juden sein und somit das religiös verstandene "jüdische Leben" in Berlin entscheidend neu prägen müssen. Letztlich ist beim Judentum aber mW ohnehin kaum trennscharf zwischen Ethnie, Kultur und Religion zu trennen, weshalb "jüdisches Leben" wohl eher etwas vage bleibt. Aber auch früher waren viele Juden ja recht stark assimiliert, ob sie jetzt wie zumeist auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatten oder nicht. Trotzdem wird oft von dem verlorenen gegangenen jüdischen Leben in Berlin etc. gesprochen. Und daher bringt ein Zufluss von israelischen Menschen wohl auch eine gewisse Erneuerung dieses Phänomens. Die Synagogen sind ja mW traditionell auch keine reinen Bethäuser sondern zugleich so eine Art sozialer und kultureller Treffpunkt.


    Klarenbach: Danke für die Infos. Das finde ich äußerst interessant, zumal ich von der Auseinandersetzung der DDR mit den Juden bisher ein recht negatives Bild hatte (es wurde mir durch Berichte jedenfalls öfter so vermittelt).